Mensinger Cazpar

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SHBRainer
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Mensinger Cazpar

Beitrag von SHBRainer » Freitag 3. April 2015, 10:08

Angeregt duch die aktuelle "Gitarre und Bass" habe ich gestern einen gebrauchten Mensinger Caspar 6p Shortscale Bass gekauft. Eingefleischte Bassisten werden jetzt sagen: das ist doch ein "Mädchen Bass". Der Verkäufer wurde skeptisch, da ich mich als Gitarrist outete: "Und dann gleich einen Sechsaiter?" Da ich durchaus schon ein wenig Erfahrung mit meinem sackeschwerden Spector Euro L5 habe, war meine trotzige Bewerkung: "Nach vier Wochen einspielen läuft das wie geschmiert". Er sah mich an als hätte ich Fieber.

Ich habe mich geirrt. Schon jetzt, nach einigen Stunden, komme ich mit dem Bass wunderbar klar. Ahorn Griffbrett ist eh schon mal meine bevorzugte Wahl, und trotz dem breiten HAls klappt die saubere Intonation hervorragend. Und auch mein Metronom eiert nicht.

Gewarnt war ich durch viele Kommentare, Shortscale Bässe klängen "pappig" und undifferenziert. Der Caspar kommt mit satten, klaren Bässen und einem gewaltigen Fundament. Sehr schön harmoniert er mit meiner bevorzugten Spieltechnik, nämlich eher differenziert, ich bin kein Metaller.

Gekauft habe ich den Bass, weil ich in einem hauptsächlich auf Akustik ausgerichteten kleinem Trio, der Susanna Herrmann "Akustik" Band, bei ein paar Stücken Abwechslung hineinbringen will (wo ich bereits mit der Gitarre mit Hilfe des EHX C9 perfekt Orgelsounds integriere). Warum sollte ich mich hierfür mit einem Longscale quälen. Der Bss wird über eine alte Trace Elliot GP12 Vorstufe direkt in die PA geschickt und soll Susannas Gitarre und unser "Percussion Drumset" begleiten und nicht dominieren. Außerdem passen ein paar Akzente auf den hohen Bassaiten durchaus ins Konzept.

Für unseren morgigen Auftritt bleibt der Bass noch zu Hause, Ich muss noch ein wenig mehr mit dem Instrument "verwachsen". Aber nächste Woche wird er erstmal Live auf der Bühne eingesetzt und ich bin sehr gespannt. Bei Gelegenheit werde ich ein paar Soundfiles anfertigen.

Fazit: Wenn Du als Gitarrist ab und an Bass spielst, kann der Mensinger Cazpar eine hervorragende Wahl sein. Lieber auf dem Shortscale sauber intoniert, wie mangels ausreichender Praxis und Kraft auf einem Lonscale die Show versaut.
Gruß, Rainer

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SHBRainer
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Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von SHBRainer » Samstag 25. April 2015, 19:11

Mittlerweile habe ich viele Stunden mit Cazpar verbracht und kann somit bereits ein wenig von den Erfahrungen schildern.

Schnell habe ich gemerkt, dass die Elektrik meines gebraucht erworbenen Basses insgesamt umgelötet wurde. Der Volume Regler von Halspickup wurde als "Master Volume" verwendet, der Volume Regler vom Stegpickup durch einen Dreiwegschalter zur Anwahl der Pickups ersetzt, alles soweit OK aber der Tonepoti reagiert nicht mehr. Entweder ist der falsch geschaltet oder der Wiederstand ist nicht korrekt gelötet. Am Steg wurde ein Häussel Pickup eingebaut, der klingt tierisch gut.

Ich habe sehr schnell viel Spass am Instrument entwickelt und nach einigen Stunden bereits gemerkt, dass ich einen gewaltigen Fortschritt als "Aushilfsbassist mache". Bei meiner Recherche nach der Richtigen Schaltung bin ich dann auf die Webseite vom Mensinger Vertrieb gestoßen und da springt mir doch ein Cazpar mit F-Loch entgegen. Da ich zu faul zum löten bin, der Bass in unserem "nearly unplugged" Konzept eingesetzt (F-Loch sieht ja zumindes halbakustisch aus) werden soll und ich es eh liebe neue Instrumene einzuspielen hatte ich Sonntags eine Bestellung abgesetzt. NAch 10 Minuten hat sich Adrian gemeldet und bei Bestätigug einer sofortigen Überweisung zugesagt den Bass gleich Montag früh, noch bevor er zur Musikmesse nach Frankfurt aufbricht, auf die Post zu geben. So hat es auch funktioniert, am Dienstag darauf war der Bass da.

Nun, das F-Loch ist eher etwas Kosmetik, ein wirklicher Halbakustik ist er nicht. Aber auch dieses Exemplar ist fantastisch.

Also ran an den Speck und fleißig geübt. Ein bis zweimal die Woche ist Tino (Gonzales) bei mir, wir planen ein wenig unser Festival, jammen ein bischen, essen und trinken Rotwein. Er hat mir ein paar Chicago Blues Bassläufe gezeigt und ich habe kurzum für paar Songs von "The Right Time" die Bassparts eingeübt und es klappt hervorragend (Schweinearbeit, die CD wurde mit Willi Langer eingespielt, wer ihn kennt, weiß was ich mir als Gitarrist vorgenommen habe). Alles deutet darauf hin dass ich tatsächlich wesentlich mehr als Bassist machen werde als ursprünglich geplant. Mittlerweile kommen auch die aufgenommenen Takes präzise rüber und ich werde sicher bald ein wenig veröffentlichen. Und es macht auch tierisch Spass das Fundament zu spielen, mein Gitarrenspiel profitiert rhythmisch weiter hiervon.

Ja, nun habe ich einen sechsaitigen und neuwertigen Mensinger Cazpar übrig. Wenn Ich jemanden von Euch Gitarristen heiß auf´s Bass spielen gemacht habe, dann ist jetzt die Gelegenheit diesen zu ordern (schaut mal im Gitarre und Bass vom April den Testbericht an). Original Pickup und Original Elektrik ist dabei.

So, damit habe ich meine Pflicht als Forumsmitglied für heute erfüllt und dafür gesorgt, dass sich auch bei den Bässen ein wenig etwas tut.
Gruß, Rainer

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SHBRainer
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Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von SHBRainer » Samstag 25. April 2015, 19:14

PS: Mittlwerweile habe ich mir den kleinen Ibanez Promethean P3110 zugelegt, verträgt sich super mit dem Bass (stehen nebeneinander, keiner hat schon Bisswunden ;) ) Für live haben wir noch ein paar Bassamps im Verleih - Fuhrpark. Die werden demnächst mal duchgescheckt.

Fantomas

Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von Fantomas » Sonntag 17. Mai 2015, 16:36

Sehr schön harmoniert er mit meiner bevorzugten Spieltechnik, nämlich eher differenziert, ich bin kein Metaller.

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Ja, man merkts....GERADE bei Metal MUSS der Bass sehr sauber und differnziert/straff gespielt werden, ansonsten gibtz ganz schnell Soundbrei. Metaller wissen das aber auch. Robert Troyulo (Metallica) spielt sowas von genau auf den Punkt!
Sorry , mag solche Abwertungen nicht.

Ansonsten aber weiter viel Spaß mit deiner Mensinger.

Gruß, Ede

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Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von SHBRainer » Montag 18. Mai 2015, 14:36

Sorry, war nicht abwertend gemeint. Hatte leider bisher live eher andere Beispiele gesehen. Kann Dein Argument aber sehr gut nachvollziehen.
Wie auch immer, die Spielfreude hält an und mittlerweile bin ich bei 15 Zoll Speakern mit fetten Top Teilen angekommen.
Mein Repertoire an Bassstücken nimmt rasant zu.
Gruß, Rainer

Fantomas

Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von Fantomas » Dienstag 19. Mai 2015, 20:44

SHBRainer hat geschrieben:ttlerweile bin ich bei 15 Zoll Speakern mit fetten Top Teilen angekommen.
Fette Topteile sind ein schöner Luxus, besonders wenn man sie ausfahren kann...
Gruß, ede

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Re: Mensinger Cazpar und es wurde mehr

Beitrag von SHBRainer » Samstag 12. September 2015, 16:03

Ja, manchmal entwickeln sich die Dinge völlig anders als vorgesehen. Wie Ihr seht ist es gerade erst wenige Monate her, dass ich zum Bass kam. Mittlerweile spiele ich einen Gray Grainger Longscale (ein tierischer Bass, den gab´s gerade im "Ausverkauf" beim Musicstore zum deutlich reduzierten Tarif) über einen Glockenklang Blue Soul und Mesa Boxen und bin Bassist der neuen Band BlueSoul mit Tino Gonzales an der Gitarre, Bianca Bruzek an den Vocals und dem unvergleichlichen Jazz und Avantgarde Drummer Schroeder, der ansonsten z.B. viel mit Mike Keneally auf Tour ist. Auf der Setliste stehen Funk, Soul, R&B und Jazzballaden. Wieder einmal bin ich der einzige Amateur in der Combo.

Wie kam es so schnell dazu? Vorweg: natürlich bin ich in dieser kurzen Zeit kein Weltklasse Bassist geworden :) Aber Tino hat mich animiert und gecoached, er fand Bass sei das richtige Instrument für mich. Und das ich einige Jahrzehnte Erfahrung auf der Gitarre habe, hilft natürlich auch. Auf dem Freiburger ZMF habe ich den ersten Life Gig als Bassist hinter mir, die nächste Konzerte stehen an und auf dem Freiburg Blues&Roots Festival stellen wir offiziell die neue Band vor.

Ein zweites Projekt mit traditionellerem Blues und R&B, auch wieder mit Tino, ist bereist am Start. Es kann nicht schaden die Standards noch mehr zu verinnerlichen. Aber ich sehe schon, das geht auch ab in eine Richtung Jazzblues mit Funky

Nie hätte ich geglaubt dass Bass spielen mich so flasht und mindestens genau so viel Spass macht wie Gitarre. Dank dem "Mädchenbass" Cazpar bin ich als Gitarrist auf diesen Weg gekommen und freue mich tierisch......

Vielleicht habe ich den Ein oder Anderen hiermit ja ein wenig motiviert immer wieder zu neuen Ufern aufzubrechen.
Gruß
Rainer
Zuletzt geändert von SHBRainer am Sonntag 13. September 2015, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.

SilviaGold

Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von SilviaGold » Samstag 12. September 2015, 19:40

Muss man hier aufpassen?
...die wandern alle ins Musikbusiness ab :lol02:

Ich wünsche ganz viel Spass und Erfolg für Eure Band! :bb:

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Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von SHBRainer » Sonntag 13. September 2015, 08:04

Nö. ich bin und bleib Softwareunternehmer und das ist gut so :cool01: Aber ich habe Freude an :banana03: und :prost: . Was liegt da näher als :bb:
Gruß, RAiner

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Re: Mensinger Cazpar

Beitrag von telly45 » Sonntag 13. September 2015, 09:25

Da hat einer aber ein paar tolle Projekte am Start :thumbsup03: . Das hört sich alles sehr gut an und vielleicht kann man hier in der Bude mal was davon sehen, weil du uns z.B. einen YT-Link teilst :)
Gruß Rainer

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