Stanford D5M

Klampfen mit ohne Strom
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Diet
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Stanford D5M

Beitrag von Diet » Mittwoch 9. September 2015, 13:18

Moin,

ist das ein Review und sollte in die entsprechende Rubrik?
Ich finde nicht, das ist eher eine kleine völlig subjektive Geschichte von meinen Erfahrungen mit Akustiks:

Ich hatte lange eine Taylor 850. Totale Oberliga! Die musste einer Mittel/Unterschicht Takamine weichen. Die passte einfach in Sachen Klang besser zu mir und ich hatte danach auch noch eine ganze Ecke Geld über.
Nichts gegen Taylor! Es ging nicht um Marken. Das war für mich ganz klar ein Zeder/Fichte-Decken Ding!
Zeder ist von Anfang an schön und bleibt es. Da wird nix schöner, ganz wurscht ob Taylor oder Schnürzegal drauf steht.
Die Gitarre bleibt, wie sie ist. Fichte dagegen … ganz anders. Das fesselt…
Eine ganz subjektive Geschichte, aber Zeder ist für mich absolut raus aus dem Fenster.

Genauso subjektiv: Boden und Zargen, Palisander versus Mahagoni.
Ich bin bei Mahagoni gelandet. Und zwar aufgrund von jeder Menge Antest- und Ausprobiererei in diversen Läden. Mahagoni macht untenherum mehr und schön und obenherum auch noch schön dazu. Das ist natürlich auch wieder ganz subjektives Empfinden, aber für mich einfach Fakt!

Dann auch noch die Griffbrettsituation am Sattel. Es müssen mindestens 45 mm sein.
Da drunter klemmt es aufgrund meiner Wurstfinger (bei der E-Gitarre, ist es eigentlich ähnlich). Meine Takamine liegt da im deutlich schmaleren Bereich.
Leider musste also dann doch ein Wechsel her.

Und da ist sie nun:
Standford D5M. Bj. 2005 im Neuzustand. Im Grunde ungespielt.
Bei Ebay über den Weg gelaufen. Alle Angaben für mich richtig, alles passt!
Eins, zwei, meins! 599 Euronen incl. Koffer. War das nun günstig oder teuer?
Keine Ahnung und mir eigentlich auch egal. Mir war es den Preis wert.
(Und finde mal eine D5M mit Cutaway, ich wollte unbedingt eins!)

Was mich wirklich wunderte:
Der Sattel war deutlich zu hoch gefeilt! Ein F-Barré im ersten Bund viel zu kraftaufwändig. Es ist immerhin eine Gitarre aus dem Hause Furch aus den „guten“ Jahren! :kopf_kratz01: .
Das hab ich mit meinem Sattelfeilensatz (Ja, so was hab ich! Sollte sich auch jeder Gitarrist zulegen, der zumindest keine zwei total linken Hände hat!) selbst gerichtet und alles flutscht nun wie Butter. Aber trotzdem: Das verblüfft mich schon irgendwie bei so einem Gitarrenbauer!

Der Rest:
Die Verarbeitung ist ansonsten völlig sauber und schön.
Das Halsprofil hätte mir noch etwas fetter auch gefallen, aber das passt auch so.

Der Vorbesitzer hat ein Piezo System mit einem B-Band Preamp einbauen lassen.
Ich frage mich, warum hat er das gemacht, das Sattelproblem nicht bemerkt und die Gitarre dann danach Jahrelang so gut wie ungespielt dahinfristen lassen? Und wieso hat der Profi in München, der den Piezo und den Preamp eingebaut hat, den Sattel nicht bearbeitet? :kopf_kratz01:
Keine Ahnung. Die Gitarre zeigt mir jedenfalls keinen Grund dafür auf.

Denn sie klingt wunderbar! Schönes singendes langes Sustain auf jeder Bundposition, warme und trotzdem strahlende Höhen, schöne Mitten, satte Bässe. Feine Reaktion auf die Anschlagsstärke und die Anschlagsposition und trotzdem das Gefühl, dass da noch was ist, was „rausgespielt“ werden muss.

Ich glaube, wir zwei mögen uns! :thumbs:

Noch zum „eingebauten“ Pickupsound, das wieder ganz subjektiv:
Naja, das ist nun mal typisch Piezo.
Mein Ding wird das wohl nie werden. Für mich klingt das immer nicht wirklich zufriedenstellend akustisch, eher elektrisch.
Für Aufnahmen werde ich sowieso ein oder zwei Mikros davor stellen und live brauchte ich bisher nie eine Akustikgitarre. Das Thema Piezo ist für mich also nicht so wirklich relevant. Möglicherweise baue ich den sogar wieder aus, wegen der angeblichen Klangbeeinflussung, wer weiß.

Kurzum: Ich freu mich!

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Gruß Diet

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Batz Benzer
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Re: Stanford D5M

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 9. September 2015, 13:22

Glückwunsch, Dieter! :thumbsup03:

Mich macht übrigens eine D 10 P glücklich... ;)

Viel und dauerhaften Spaß miteinander,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

SilviaGold

Re: Stanford D5M

Beitrag von SilviaGold » Mittwoch 9. September 2015, 13:49

Viel Spass mit der schönen Staford Acoustic! :D

Ich hatte ja auch eine LAG mit Zederndecke, die ist sehr warm im Klang, aber ich denke auch: Fichtendecke und Mahagony haben sich nicht umsonst schon lange bewährt. Letztlich natürlich Geschmachsache. Bei mir auch lieber Fichte.

So ein Onlinekauf bleibt natürlich trotzdem Glücksache - ich wüde die Gitarre schon vorher spielen wollen. Oder gab es Rückgaberecht?

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Wizard
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Re: Stanford D5M

Beitrag von Wizard » Mittwoch 9. September 2015, 13:54

Schönes Teil, Diet. Hört sich vielleicht (mit Sicherheit) komisch an wenn ich sage, dass man ihr irgendwie den Wohlklang bereits ansieht :mrgreen:

Enjoy it :thumbsup03:
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

Herr Gesangsverein
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Re: Stanford D5M

Beitrag von Herr Gesangsverein » Freitag 11. September 2015, 15:05

Diet hat geschrieben:Es ist immerhin eine Gitarre aus dem Hause Furch aus den „guten“ Jahren!
Ich weiß ja nicht, ob das Ironie war. Dann bin ich reingefallen. :)

Falls nicht, würde mich interessieren, ob es tatsächlich Erkenntnisse darüber gibt, dass sich bei Furch/Stanford qualitativ was verändert hat. Hintergrund ist, dass ich selbst zwei Furch-Gitarren besitze, die ich 2003 in Tschechien gekauft habe. Seitdem habe ich im Laden keine mehr ausprobiert. Sind die schlechter geworden?

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vagabund
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Re: Stanford D5M

Beitrag von vagabund » Freitag 11. September 2015, 16:47

coooool! Genau die gleich hab´ ich auch. Bj. müßte auch in etwa hinkommen. Allerdings ist meine ohne Cutaway.

Ich finde die Gitarre auch einfach klasse!
geh' mir weg mit deiner Lösung, sie wär' der Tod für mein Problem (Annett Louisan)

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Diet
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Re: Stanford D5M

Beitrag von Diet » Freitag 11. September 2015, 19:36

Herr Gesangsverein hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:Es ist immerhin eine Gitarre aus dem Hause Furch aus den „guten“ Jahren!
Ich weiß ja nicht, ob das Ironie war. Dann bin ich reingefallen. :)

Falls nicht, würde mich interessieren, ob es tatsächlich Erkenntnisse darüber gibt, dass sich bei Furch/Stanford qualitativ was verändert hat. Hintergrund ist, dass ich selbst zwei Furch-Gitarren besitze, die ich 2003 in Tschechien gekauft habe. Seitdem habe ich im Laden keine mehr ausprobiert. Sind die schlechter geworden?
Hi,

neenee, keine Ironie :D

Soweit ich weiß, lässt Furch mittlerweile auch in Übersee bauen.
Ob das nun eine qualitative Einbuße ist, weiß ich mangels Testmöglichkeit nicht.
Ich hab aber hier und da mal gelesen, dass mit den Jahren und dem größer werdenden Erfolg und des daraus gewachsenen Drucks
die Qualität dann etwas schwankte. Das ist ja keine große Firma. Aber das ist alles nur "mal gelesen".

Gruß Diet

Herr Gesangsverein
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Re: Stanford D5M

Beitrag von Herr Gesangsverein » Freitag 11. September 2015, 20:33

Naja, das meiste ist ja nur "mal gelesen" - wer kann schon von sich behaupten, dabeigewesen zu sein? Aber solltest Du mal zufällig die Quelle für die Info wiederfinden, wäre ich interessiert.

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