Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarre

Klampfen mit ohne Strom
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Andreas aus D
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Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarre

Beitrag von Andreas aus D » Freitag 4. Mai 2018, 10:09

Vor einiger Zeit habe ich mich bei Acoustic Music in eine Furchgitarre, Baureihe Vintage OM, verliebt - preislich für mich jenseits von Gut und Böse und von meinem spielerischen Diletantismus her völlig unangemessen. An letzterem hat sich wenig geändert nur habe ich jetzt das Modell (oder ein sehr ähnliches) deutlich günstiger gefunden und ganz spontan erworben. Um die Kreditkartenrechnung muss ich mich erst in zwei oder drei Wochen kümmern. Ich bin glücklich.

Vom Werk ist die Gitarre mit 012er Elixiersaiten bestückt - das klingt prima ist aber an dieser Stelle -nach langer Abstinenz- für mich nur sehr schwer bespielbar. Besonders machte mir die umsponnene G-Saite zu schaffen. Grundsätzlich ist der ganze Satz aber zu dick für mich. Der Verkäufer und auch der Servicemitarbeiter mahnten an, dass die Klangqualität bei dünneren Saiten (ich habe vorsichtig nach 010ern gefragt) deutlich nachlassen würde. Ggf. wäre der Hals neu einzustellen.

In einem ersten Schritt habe ich versuchsweise einmal die umsponnene 022er G-Saite gegen eine Ernie Ball Saite in plain in 019 ausgetauscht (diesen Werte habe ich der Aufstellung eines anderen 011er Satzes entnommen). Die Spielbarkeit ist prima, der Klang fürchterlich.

Was ist der Rat? Ich kann mir vorstellen, dass wenn ich fleissig übe, mich auch an die dickeren Saiten gewöhnen kann. Ist es die Klangqualität, die Menschen zu einer umsponnenen G-Saite greifen lässt? Was spielt ihr für Saiten und in welcher Stärke?

Und: auf meiner alten Washburn Acoustic (die ich nun bald verkaufen muss) hatte ich zuletzt Saiten von Rotosound, bei denen die Umwickelung -genau wie bei Pianosaiten- kurz hinter der Brücke begann. Aus meiner Sicht kam dies nicht zuletzt der Bespielbarkeit zugute, weill die Saiten ja etwas tiefer lagen. Ich habe dies auf der Rotosound website nicht mehr gefunden. Gibt es diese Produkte noch, ggf. von einem anderen Anbieter?

Viele Grüsse

Andreas aus D.

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uwich
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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von uwich » Freitag 4. Mai 2018, 10:21

Ich habe mich in den letzten Wochen auch mit dem Thema beschäftigt, da ich seit einiger Zeit wieder gerne und vermehrt Westerngitarre spiele. Zunächst stellte ich eine Gitarre auf von 12er auf 11er Saitensatz um. Danach bemerkte ich, dass diese Gitarre einfach "dünner" klingt, weniger Volumen: einfach "schlechter". Jetzt sind wieder 12er Saiten drauf und der (für mich) gute und volle Klang ist wieder da.

Ist vielleicht ein unbequemer Rat, aber: spiele doch einfach so lange die 12er Saiten, bis Deine Finger die passende Hornhaut dazu haben. Bendings lasse erst einmal ganz weg. Das dauert nur ein paar Wochen. Dann sind die Saiten auch nicht mehr zu hart und der Klang ist besser (Achtung: Geschmacksache).
Musikarbeiter

partscaster
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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von partscaster » Freitag 4. Mai 2018, 10:43

Was bringt dir die schönste Gitarre und der "fetteste" Klang, wenn das Spielen keine Freude bereitet und du dir schlimmstenfalls die Finger/den Arm kaputt machst? Versuche ruhig mal einen 10er Satz. Ja, das klingt anders aber nicht zwingend schlechter.

Grüße
Michael

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Diet
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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von Diet » Freitag 4. Mai 2018, 11:00

Moin,

bei mir ist es etwas länger her, Mitte letztes Jahr, glaube ich.
Da hab ich auch mit den Saitenstärken experimentiert.

Alles natürlich ganz subjektiv:
Für mich klingt meine Stanford D5M mit 0.11 am schönsten.
Mit 0.12 kommt bei meiner Gitarre eine Härte in den Klang, die mir nicht gefällt.
Ich würde das dicker=besser daher nicht so grundsätzlich sehen.
Das kommt wohl auch ganz einfach auf die Gitarre an. Andererseits könnte ich mir aber auch vorstellen,
dass diese Härte irgendwann verschwindet, wenn sie dauernd viel mit den 012 eingespielt wird.
Aber ich bin nun mal nur "nebenbei" Akustiker und komme nicht dazu.
0.10 klangen dann aber doch dünner und gefühlt (direkter Vergleich geht ja nicht) auch deutlich leiser.

In Sachen Bespielbarkeit ist der Schritt von 0.11 auf 0.12 ziemlich groß, finde ich.
Wie Uwe auch schreibt, wenn man dauernd Akustik spielt, dann gewöhnt man sich sicher dran.
Aber für Abundzu-Akustiker wie mich ist das ein Thema, denke ich.
Ich bin also im Grunde ganz froh, dass meine mit 0.11 so schön klar kommt ;)

Die Idee, die G Saite durch eine blanke zu ersetzen ging mir auch durch den Kopf.
Nicht aus Klang-Gründen, sondern weil mit einer blanken Saite Bendings besser funktionieren.
Hab ich aber nie gemacht, weil für mich eine umwickelte G irgendwie zur Akustik gehört :kopf_kratz01:

Ich habe jetzt gerade Martin&Co Bronze 011 bis 052 drauf und bin zufrieden.

Gruß Diet
Zuletzt geändert von Diet am Freitag 4. Mai 2018, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von telly45 » Freitag 4. Mai 2018, 11:01

Ich nutze als guten Kompromiss 11er, ebenfalls Elixir, auf meiner Taylor. Damit bin ich klanglich und von der Bespielbarkeit her zufrieden.
Gruß Rainer

Loki
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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von Loki » Freitag 4. Mai 2018, 11:18

Ernie Ball 2146 0.12-0.54, allerdings bei 630 Mensur
Lust ist, wenn ich spiele. Frust ist, wenn ich mich höre

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Beppo
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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von Beppo » Freitag 4. Mai 2018, 11:30

Ich spiele 11er Elixir auf meinen Akustiks. Das ist für mich ein guter Kompromis zwischen besserer Bespielbarkeit und Klang.
Meine Martin Dread hatte im Laden 12er Saiten und eine höhere Saitenlage. Ich habe sie auf 11er und eine flachere Saitenlage einstellen lassen und sie hat etwas an Klang verloren. Erschien mir hinnehmbar aber ich denke immer mal wieder darüber nach, sie wieder zurückversetzen zu lassen.
Wenn´s net brummt is kaputt!

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setneck
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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von setneck » Freitag 4. Mai 2018, 11:39

Ich nutze auch 011-052er (Daddario EXP oder Phosphor Bronze), ist ein brauchbarer Kompromiss zwischen Klang und Spielbarkeit. Wobei einige Gitarren nicht so unterschiedlich auf 011er und 012er reagieren. Bei013ern dann doch schon mehr.
Auf einer Tanglewood habe ich 011er Thomastik Infield - butterweich, aber trotzdem spritzig, Bassfundament ist da nicht mehr so, reicht aber.
Zuletzt geändert von setneck am Freitag 4. Mai 2018, 13:04, insgesamt 2-mal geändert.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 4. Mai 2018, 11:41

Hier bin ich wieder ganz Simpel: 12er all the way, keine Kompromisse! :thumbsup03:
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- George Martin

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Re: Saitenmarke und Saitenstärke auf Akustik-(Western)gitarr

Beitrag von Rainer Mumpitz » Freitag 4. Mai 2018, 11:48

Ich würde auch erstmal der Strategie "Ein paar Wochen die Gitarre mit den 12er-Saiten spielen und dann schauen" eine Chance geben. Meistens sind's nur die allerersten Tage, die problematisch sind.
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