Die erste Testrunde des neuen Tweed Super ist erledigt, zunächst alleine und dann im Bandkontext. Ich bleibe bei meiner Aussage, das ist - wie der Name schon sagt - ein super Amp mit unglaublich viel Facetten, die alle noch entdeckt werden wollen. Patchen der Kanäle oder nicht, diese unglaublich effektive und soundprägende Klangregelung, ein Mastervolume, das irre gut funktioniert, Endstufensättigung mehr oder weniger, Gleichrichterröhre oder Diode - ihr seht, das ist eigentlich genauso kompliziert, wie einen Mesa Boogie einzustellen.
. Aber bereits mit wenigen Handgriffen kommt man an hervorragend klingende Ergebnisse. Der Amp kann (fast) alles. Wunderbares clean, geilen crunch und auch voll auf die Fresse ala Neil Young. Die 35 Watt sind mehr als genug, liefern auf der anderen Seite aber auch Headroom für das beliebte Spiel an der Grenze zwischen Clean und Crunch, und dann gibts ja noch das famose PPIMV, mit dem man den Amp wirklich über einen großen Bereich ohne erkennbare Soundverluste regeln kann. Faszinierend ist die Tiefe, Dreidimensionalität und der fette Klang aus 2x10, der was den Wumms anbelangt problemlos mit meiner 2x12 und dem Orange Dual Terror mithalten kann, dabei aber alles viel feiner zeichnet und wiedergibt.
Momentan spiele ich ihn mit gepatchten Kanälen und Gleichrichterröhre, weil das einfach noch zusätzliche Klangnuancen ergibt und mir das Resultat aus Wärme, Fundament und Bissigkeit gefällt. Die Klangregelung ist relativ gleich bei etwa 11 Uhr eingependelt, also Bässe, Höhen und Presence. Die Kanalregler stehen zwischen 10 (Bright) und 11 (Normal) Uhr, Master ist gut über der Hälfte offen. So ist der Amp an besagter Grenze, mit dem Steghumbucker cruncht es schon ordentlich, und der Amp lässt sich hervorragend mit dem Gitarrenvolume steuern. Mit den Bässen muss man dabei gut aufpassen, denn zuviel davon und Gleichrichterröhre = Furzen
Vorgeschaltete Effekte wie Hall und Delay aus dem Soulmate funktionieren so ebenfalls noch tadellos, mehr und verschiedene Zerre liefern dann Overdrive und Distortion aus dem Soulmate.
Soweit mal ein erstes kurzes Fazit, aber da kommt sicher noch mehr in den nächsten Monaten, weil der Amp wirklich unglaublich viele Facetten und Nuancen bietet und natürlich auch erst einmal eingespielt und weichgeklopft werden will (wobei die Speaker vom Captain eh schon etwas "eingeschüttelt" wurden).