Frage zu Bias/Ruhestromeinstellung

Amps, Boxen, Speaker & Co.
Antworten
Benutzeravatar
Rainer Mumpitz
Beiträge: 1587
Registriert: Freitag 24. Oktober 2014, 13:26

Frage zu Bias/Ruhestromeinstellung

Beitrag von Rainer Mumpitz » Dienstag 14. Juni 2016, 16:20

Hi zusammen, vielleicht kann mir jemand helfen:

Nach dem letzten Gig hatte ich den Eindruck, daß mein Marble Clubreverb etwas schlapper und weniger dynamisch klang und vermutete, daß die Endstufenröhren (2x6L6/5881) in die Knie gehen. Ich hab jetzt erstmal 2 alte Röhren, die früher in einem Mesa eingebaut waren in den Marble gesteckt - und ich meine, daß der Amp wieder besser & frischer klingt.

Meine Frage nun:

Schadet das dem Amp da einfach 2 nicht eingemessene Röhren (gematched sind sie wahrscheinlich) ohne den Bias neu zu justieren zu betreiben? Der Amp kann in Class A und Class A/B betrieben werden. :kopf_kratz01:

Das steht noch auf der Homepage von Marble:

"The powertubes of the Clubreverb can be switched from cathode-biased to voltage-biased mode. The Class A cathode-biased mode delivers 30 watts of compressed tone with singing qualities, great for recording and smaller gigs. In voltage-biased Class AB mode the Clubreverb delivers 45 watts"

Besten Dank!
Luftwaffel Bodenpersonal i.R.

Benutzeravatar
tommy
Beiträge: 10986
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 20:51
Wohnort: Norderstedt SH

Re: Frage zu Bias/Ruhestromeinstellung

Beitrag von tommy » Dienstag 14. Juni 2016, 17:49

Meine Meinung ohne Gewähr:

Wenn der Amp gut klingt (schönes warmes Clean, ohne zu zerren oder zu kratzen) und die Annodenbleche nicht anfangen zu glühen, ist alles paletti.
So zumindest meine Erfahrung, die im Übrigen auch mein Amp Tech teilt. Sein nicht ganz ernst gemeinter Standardspruch: "Wenn's nich stinkt, is auch nix!" :mrgreen:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

Benutzeravatar
Rainer Mumpitz
Beiträge: 1587
Registriert: Freitag 24. Oktober 2014, 13:26

Re: Frage zu Bias/Ruhestromeinstellung

Beitrag von Rainer Mumpitz » Dienstag 14. Juni 2016, 23:09

tommy hat geschrieben:Meine Meinung ohne Gewähr:

Wenn der Amp gut klingt (schönes warmes Clean, ohne zu zerren oder zu kratzen) und die Annodenbleche nicht anfangen zu glühen, ist alles paletti.
So zumindest meine Erfahrung, die im Übrigen auch mein Amp Tech teilt. Sein nicht ganz ernst gemeinter Standardspruch: "Wenn's nich stinkt, is auch nix!" :mrgreen:
Danke schonmal! Der Amp klingt eigentlich wie er soll, aber ich werd da sicherheitshalber mal die Nase dranhalten - soweit ich das überblicken kann stinkt da zum Glück aber nix :boing01: :thumbsup03:
Luftwaffel Bodenpersonal i.R.

Benutzeravatar
NoiseZone
Beiträge: 303
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 00:30
Wohnort: Hamich bei Schweinfurt
Kontaktdaten:

Re: Frage zu Bias/Ruhestromeinstellung

Beitrag von NoiseZone » Mittwoch 29. Juni 2016, 01:03

Rainer Mumpitz hat geschrieben:Hi zusammen, vielleicht kann mir jemand helfen:


Meine Frage nun:

Schadet das dem Amp da einfach 2 nicht eingemessene Röhren (gematched sind sie wahrscheinlich) ohne den Bias neu zu justieren zu betreiben? Der Amp kann in Class A und Class A/B betrieben werden. :kopf_kratz01:

Besten Dank!
Nein, das juckt den Amp nicht weiter.
Wenn überhaupt, dann klingt es halt nicht "richtig"
Eingemessene und gematched ist übrigens das gleiche ;)
Der Bias verstellt sich ja nicht von alleine, und die Röhren können diesen geringen unterschied von mehr oder weniger Saft locker weg stecken.

Allerdings sollte man, wenn neue Kolben fällig sind, eingemessene (gematchte) Röhren verwenden, zudem den Bias prüfen und ggf. korrigieren.
Das dient hauptsächlich zur Kontrolle bzw. tut der Haltbarkeit der Röhren bei korrektem Bias gut.

Eine sterbende Endstufenröhre macht sich meistens durch höhenverlußt bemerkbar, der Amp läuft unrund, manchmal brutzelt es auch durch den Speaker oder die Sicherung fliegt raus (sofern vorhanden).
Wenn es stinkt, knallt, qualmt oder brennt dann sind das meistens Elkos oder Widerstände die gerade den Löffel abgegeben haben.
Röhren verabschieden sich, wenn überhaupt eher eleganter :)

Ich habe bisher nur einmal eine sterbende Röhre erlebt, das sah aus wie ne kleine Supernova mit nem kurzen Gammablitz :)
Dann flog die Sicherung raus.
Das war sogar eine neue Röhre aus nem gematchten Duett wahrscheinlich beim Transport beschädigt oder ein Fertigungsfehler.

Stratspieler

Re: Frage zu Bias/Ruhestromeinstellung

Beitrag von Stratspieler » Freitag 22. Juli 2016, 13:33

Rainer Mumpitz hat geschrieben:...Schadet das dem Amp da einfach 2 nicht eingemessene Röhren (gematched sind sie wahrscheinlich) ohne den Bias neu zu justieren zu betreiben? Der Amp kann in Class A und Class A/B betrieben werden...
In Class A bedeutet, Du schaltest den Amp um auf Kathodenbias. Da ist es egal, ob die beiden Endröhren eingemessen sind oder nicht.

Fährst Du in Class AB, d.h. in der voltage-biased mode, dann ist es erst einmal auch egal, ob die Röhren paarig sind oder nicht. Einmessen, bzw. auf Paarigkeit aussuchen solltest Du sie dennoch; schon, um zu überprüfen, ob sie noch innerhalb ihrer vorgegebenen Parameter laufen und um ggf. am Klang bzgl. Verbesserungen zu schrauben.

Gruß Michael

Benutzeravatar
Rainer Mumpitz
Beiträge: 1587
Registriert: Freitag 24. Oktober 2014, 13:26

Re: Frage zu Bias/Ruhestromeinstellung

Beitrag von Rainer Mumpitz » Samstag 23. Juli 2016, 02:35

Besten Dank an alle für den Input! Vielleicht bin ich da auch einfach einem Psychoakustik-Kasper aufgesessen! Langer Gig, der zum Ende hin auch immer lauter wurde hat eventuell meine Ohren und das angeschlossene Hirn überreizt und den Eindruck hervorgerufen, daß am Amp irgendwas nicht stimmt... Ich hab wieder die alten Sovtek-Röhren von Marble nochmal reingedreht und ich meine, daß alles soweit wieder OK ist. Hab morgen auch wieder so'n mindestens 3-stündigen Auftritt und werd mal schauen wie sich Amp & Klang präsentieren!

:bb:
Luftwaffel Bodenpersonal i.R.

Antworten