Ampabnahme - Mikro or what?

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tommy
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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von tommy » Samstag 6. Januar 2018, 13:41

Mintage hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:Eine authentische Wiedergabe des gesamten Systems, so wie es im Raum klingt, ist mit einer Nahmikrofonierung nicht machbar sondern bedarf mindestens noch eines Raummikros.
Diesbezüglich ist die Nutzung einer DI Box mit einer Boxensimulation, die dem eigenen Combo oder Stack entspricht, m.E. die einzige Möglichkeit, ohne Aufwand zum genannten Ziel zu gelangen.

Welche DI Box besonders tauglich ist, kann ich nicht sagen. Ich beschalle bislang entweder selbst oder verzichte auf authentischen Klang aus der PA und nehme dann meinen Brikett oder eine Redbox.
Vielleicht erfahre ich hier ja noch, welche DI Box einen authentischen Bluesbreaker Raumeindruck kann. :thumbsup02:
Und warum wird dann bei 95% aller live tourenden Bands weiterhin
mit Mikro abgenommen ?
Bei all den auf youtube zu sehenden Live-Rig Berichten der Gitarristen
mit Rang und Namen fällt mit nur der Bonamassa Joe ein, der sein
eigenes Endorsement-Teil nutzt ( und auch das glaube ich diesem
Geschäftsmann nicht ;-) ).

Grüße
Rainer
Weil es einfach gut klingt? :mrgreen:

Dem Threadsteller ging es aber m.E. darum, SEINEN gewohnten Ampsound (so wie er den Amp auch in seinem normalen Spielmodus hört) in die PA zu bekommen. Dieser "Raumsound" ist nun einmal bei einer Nahabnahme eines einzelnen Speakers nicht möglich. Die Box- und Rauminformation bleibt aussen vor.
Deswegen wird bei guten Studio Aufnahmen auch wesentlich aufwändiger mikrofoniert und ein Raummikro ist Pflicht, um den wirklichen Liveklang des Combos bzw. Stacks "einzufangen".
Um diesen Faktoren gerecht zu werden, wurde ja z.B. die Boxensimulation bei elektronischen Geräten überhaupt erst erfunden.
LG, Tommy


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Mintage
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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von Mintage » Samstag 6. Januar 2018, 14:02

Tommy da bin ich ja ganz bei Dir !

Aber wie eben dieser Raumklang mittels DI-Box "besser" über die PA
realisiert werden soll - das ist mir schleierhaft ?!? Da ist die Färbung
aufgrund des Bauteils doch noch größer ?!?

Ich höre wohl irgendwie "anders" ;-)

Grüße
Rainer

Duke

Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von Duke » Samstag 6. Januar 2018, 14:27

tommy hat geschrieben:...
Dieser "Raumsound" ist nun einmal bei einer Nahabnahme eines einzelnen Speakers nicht möglich. Die Box- und Rauminformation bleibt aussen vor.
Deswegen wird bei guten Studio Aufnahmen auch wesentlich aufwändiger mikrofoniert und ein Raummikro ist Pflicht, um den wirklichen Liveklang des Combos bzw. Stacks "einzufangen".
Um diesen Faktoren gerecht zu werden, wurde ja z.B. die Boxensimulation bei elektronischen Geräten überhaupt erst erfunden.
Genau so ist es, man kann in IRs (Impulse Responses) halt den Raum bzw. die Kombination verschiedener Mikros abbilden.
Bei AxeFx, Kemper, UAD etc. kann es sehr hilfreich sein, wenn man aufnimmt, muss aber nicht zwingend so sein. Oft klingt halt auch auf Aufnahmen Closed-Miking besser...

Live ist der Raumsound, wenn man ihn zusätzlich über die PA schickt, IMO eher hinderlich.

Mich würde ja mal interessieren, wer schon mal Feedback-Probleme mit einem Closed-Miking hatte. Hab ich noch nie erlebt, dass ein SM57 oder ein 609 da Probleme macht. :kopf_kratz01:

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setneck
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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von setneck » Samstag 6. Januar 2018, 15:31

Diet hat geschrieben:
setneck hat geschrieben:Nur mal so am Rande: wie fixiert Ihr das E906?
Moin,

ich fixiere nicht das Micro selbst, sondern das Kabel an dem es hängt oben auf dem Amp
mit Gaffa oder so.
Hab zwar "nur" das E606, finde das aber einfach genial.
Hinhängen und gut, ein Sorgenfreimikro :P

Gruß Diet
Ja, so in der Art hab ich mir das vorgestellt. Nur pfiffiger (sorry :oops: ).
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von telly45 » Samstag 6. Januar 2018, 15:44

He, da ist ja richtig Bewegung hier, kaum schaut man mal einen halben Tag nicht rein :thumbsup02: .

Meine Überlegungen gehen tatsächlich wieder in Richtung E906, das ich früher schon hatte. Das werde ich dann nochmal gegen die Palmer testen, aber das 906 war schon richtig klasse. Und beim Combo muss man dann auch nicht das Speakerkabel rausfummeln.
Gruß Rainer

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Ingolf
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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von Ingolf » Samstag 6. Januar 2018, 16:14

Ein klassisches Mikro zur Abnahme hat schon was.
Schließlich, und das muss uns klar sein, sind wir alle mit den klassischen Gitarrensounds per Tonträger (LP, CD) sozialisiert worden.
Das heißt, dass in 90% der Fälle ein SM 57 mit im Spiel bzw. in der Signalkette war, denn es wurde eh und je auch im Studio schon viel genutzt.
Und das bedeutet, dass die 'amtlichen' Sounds, über die wir so reden, immer auch ein Mikro beinhalten.
Ich selbst fühle mich als Kemper- User sofort zuhause bei Profiles, die mit einem SM 57 aufgenommen worden sind.
Das E 906 ist natürlich ebenfalls ein Klassiker, und am Ende ist es eine Sache des persönlichen Geschmacks, wie immer. ;)

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Diet
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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von Diet » Samstag 6. Januar 2018, 17:18

setneck hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:
setneck hat geschrieben:Nur mal so am Rande: wie fixiert Ihr das E906?
Moin,

ich fixiere nicht das Micro selbst, sondern das Kabel an dem es hängt oben auf dem Amp
mit Gaffa oder so.
Hab zwar "nur" das E606, finde das aber einfach genial.
Hinhängen und gut, ein Sorgenfreimikro :P

Gruß Diet
Ja, so in der Art hab ich mir das vorgestellt. Nur pfiffiger (sorry :oops: ).
Es geht noch unpfiffiger. :D
Es reicht nämlich auch, das Kabel einfach unter dem Tragegriff einzuklemmen.
Warum pfiffig, wenn es auch ganz simpel geht ;)

Das Argument von Mintage in Sachen Nebengeräusche bei wackeligen Bühnen ist aber schon richtig.
Deshalb ist ein kleiner Mikroständer meiner Meinung nach echt die beste Lösung.

Gruß Diet

Online
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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von tommy » Samstag 6. Januar 2018, 17:20

Mintage hat geschrieben:Tommy da bin ich ja ganz bei Dir !

Aber wie eben dieser Raumklang mittels DI-Box "besser" über die PA
realisiert werden soll - das ist mir schleierhaft ?!? Da ist die Färbung
aufgrund des Bauteils doch noch größer ?!?

Ich höre wohl irgendwie "anders" ;-)

Grüße
Rainer

Nö, ich glaube, Du hörst schon ganz richtig! :D Ich habe auch noch keine DI Box mit Simulation gefunden, die mir vor der PA einen wirklich echten Eindruck meines BB gibt. Idealerweise so etwas wie 2x12" old british oder BB Combo. Ok, kann man bei der riesigen Menge an erhältlichen Wiedergabesystemen auch nicht verlangen. Da wäre wohl tatsächlich ein Kemper das Maß der Dinge. Leider eine teure Lösung.

Bezüglich der Raum Simulation habe ich einen Denkfehler gemacht. Die Raumsituation bei Live Gigs wird ja auch durch die PA gewährleistet. Sie steht ja im gleichen Raum wie der Amp. Raumsimulation wäre nur bei Recording von Belang. Bleibt also die realistische Speakersim.

Die Nahfeld Mikrolösung scheint mir im Moment tatsächlich noch die einfachste, klangstärkste und preiswerteste Möglichkeit zu sein, einen astreinen Sound zu bekommen, auch wenn Authentizität hinten ansteht. Letztere relativiert sich sogar, wenn es darum geht, einen kleinen Combo oder eine kleine Box mit nur einem Speaker abzunehmen.
Ein verschmerzbares Manko ist eben nur, dass bspw. ein JTM 45 bei der Nahabnahme mit einem Mikro immer weitestgehend gleich klingt, egal ob eine 1×12", 2x12", ein Half- oder Fullstack mit jeweils den gleichen Speakern dranhängt.

Dazu mal eine laienhafte Frage in die Menge:
Ausschließlich Mikro anstatt Line- oder Speakerout direkt in die DI Box mit Boxensimulation....ginge das.....oder ist das bereits gängige Praxis und ich habe das bislang nur noch nicht mitbekommen?


Oha, mir deucht, ich habe mich mit der ganzen Materie noch nicht umfassend genug beschäftigt!
Vielleicht sollte man mal einen gesonderten Thread zu diesem Thema aufmachen, oder ist es ok, wenn das hier ggf. weiterläuft?

Rainer?
LG, Tommy


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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von setneck » Samstag 6. Januar 2018, 17:58

Diet hat geschrieben:
setneck hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:
setneck hat geschrieben:Nur mal so am Rande: wie fixiert Ihr das E906?
Moin,

ich fixiere nicht das Micro selbst, sondern das Kabel an dem es hängt oben auf dem Amp
mit Gaffa oder so.
Hab zwar "nur" das E606, finde das aber einfach genial.
Hinhängen und gut, ein Sorgenfreimikro :P

Gruß Diet
Ja, so in der Art hab ich mir das vorgestellt. Nur pfiffiger (sorry :oops: ).
Es geht noch unpfiffiger. :D
Es reicht nämlich auch, das Kabel einfach unter dem Tragegriff einzuklemmen.
Warum pfiffig, wenn es auch ganz simpel geht ;)

Das Argument von Mintage in Sachen Nebengeräusche bei wackeligen Bühnen ist aber schon richtig.
Deshalb ist ein kleiner Mikroständer meiner Meinung nach echt die beste Lösung.

Gruß Diet
Welcher Tragegriff?
Amp: dann hängt es immer mehr oder weniger mittig.
Box: ich spiele 4x12er Marshall (hm, wenn man die um 90° dreht, rollt sie auch nicht mehr weg)...
Bei einer 2x12er mit mittigem Tragegriff: s.o.
Dagegen ist Klebeband tatsächlich pfiffig! :thumbsup03:
Von dem Mikroständer will ich ja gerade weg.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Ampabnahme - Mikro or what?

Beitrag von Diet » Samstag 6. Januar 2018, 18:13

setneck hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:
setneck hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:
setneck hat geschrieben:Nur mal so am Rande: wie fixiert Ihr das E906?
Moin,

ich fixiere nicht das Micro selbst, sondern das Kabel an dem es hängt oben auf dem Amp
mit Gaffa oder so.
Hab zwar "nur" das E606, finde das aber einfach genial.
Hinhängen und gut, ein Sorgenfreimikro :P

Gruß Diet
Ja, so in der Art hab ich mir das vorgestellt. Nur pfiffiger (sorry :oops: ).
Es geht noch unpfiffiger. :D
Es reicht nämlich auch, das Kabel einfach unter dem Tragegriff einzuklemmen.
Warum pfiffig, wenn es auch ganz simpel geht ;)

Das Argument von Mintage in Sachen Nebengeräusche bei wackeligen Bühnen ist aber schon richtig.
Deshalb ist ein kleiner Mikroständer meiner Meinung nach echt die beste Lösung.

Gruß Diet
Welcher Tragegriff?
Amp: dann hängt es immer mehr oder weniger mittig.
Box: ich spiele 4x12er Marshall (hm, wenn man die um 90° dreht, rollt sie auch nicht mehr weg)...
Bei einer 2x12er mit mittigem Tragegriff: s.o.
Dagegen ist Klebeband tatsächlich pfiffig! :thumbsup03:
Von dem Mikroständer will ich ja gerade weg.
Mit dem Tragegriff meines Deluxe Reverb klappt das bestens.
So sollte es bei jedem 1x12er Amp bzw. Box sein, denke ich. Die Ausrichtung mehr zum Rand oder zur Kalotte kann ja auch vertikal
gemacht werden.
Bei meinem 2x12 Bluesbreaker Combo z.B. nicht, da hast du natürlich recht, dann hängt das Brikett zwischen den Speakern :D

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