WTF - ich hab‘n Marshall

Amps, Boxen, Speaker & Co.
Pfaelzers KSM

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Pfaelzers KSM » Montag 4. Juni 2018, 16:43

Wizard hat geschrieben:Ich seh es so: Das was am Ende der Kette ist (den Speaker mal ausgenommen) formt den Main-Sound.
Komisch, ich dachte immer, dass das am Anfang der Kette („Mensch“) den Sound am meisten formt... :mrgreen:

Eine ernstgemeinte Frage zum Thema
Ich spiel(t)e ja auch sehr gerne Röhrenamps im Breakup-Bereich, bei denen man den „Sackhaaranteil“ schön mit dem Anschlag und/oder dem Volumepoti regeln kann (und finde, dass davor die klassischen Zerrer wie der TS da auch am besten klingen).
Aber: Egal ob das jetzt ein Bluesbreaker, ein JTM45/Plexi, ein Atze 30 oder ein Vibrolux ist, um den Breakup-Point zu erreichen ist eine gewisse Menge Strom auf den Endstufenröhren von Nöten, und das drückt sich dann im Pegel aus (vulgo: Amp ist saulaut), der dann z.B. die Abnahme des Schlagzeugs erforderlich macht....
Bloß kenne ich kaum noch Gig-Lokationen, die einem diesen klassischen Rock‘n‘Roll-Pegel erlauben... und für Zuhause bedarf es äußerst toleranter Nachbarn und Mitbewohner (und in der Kapelle ebenso toleranter Mitmusikanten).
Da hier im Forum ja viele Amps dieser Kategorie haben, mal die Frage: Wie geht ihr mit dem nötigen Pegel um? Wo und wie spielt ihr die Amps mit der für den Breakup nötigen Lautstärke?

Denn leise klingen diiese Sorte Röhrenamps zwar nicht schlecht (= „klingenclean“), aber den Sound kann imho auch jeder moderne gute Transenamp a la DV Mark/Pearce/PCL Vintage für ein Viertel des Preises, von guten günstigen Modellingamps a la Boss Katana oder Fender Mustang II. Serie gar nicht zu reden...

Würde mich wirklich interessieren, denn ich hatte/habe dieses Pegelproblem andauernd....und ist einer der Gründe, warum mein JTM und der Vibrolux inzwischen zuhause im schallgedämmten Keller wohnen und den auch nicht mehr verlassen...und der Twin schon lange keinen Strom mehr zu essen bekam.

Bitte um viele Antworten, danke!

Tante Edit: Durch ipad-Nutzung viel Tippfählerr....

Benutzeravatar
Motörheiko
Beiträge: 1816
Registriert: Sonntag 29. Mai 2016, 19:16

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Motörheiko » Montag 4. Juni 2018, 18:21

Pfaelzers KSM hat geschrieben:
Wizard hat geschrieben:Ich seh es so: Das was am Ende der Kette ist (den Speaker mal ausgenommen) formt den Main-Sound.
Komisch, ich dachte immer, dass das am Anfang der Kette („Mensch“) den Sound am meisten formt... :mrgreen:

Eine ernstgemeinte Frage zum Thema
Ich spiel(t)e ja auch sehr gerne Röhrenamps im Breakup-Bereich, bei denen man den „Sackhaaranteil“ schön mit dem Anschlag und/oder dem Volumepoti regeln kann (und finde, dass davor die klassischen Zerrer wie der TS da auch am besten klingen).
Aber: Egal ob das jetzt ein Bluesbreaker, ein JTM45/Plexi, ein Atze 30 oder ein Vibrolux ist, um den Breakup-Point zu erreichen ist eine gewisse Menge Strom auf den Endstufenröhren von Nöten, und das drückt sich dann im Pegel aus (vulgo: Amp ist saulaut), der dann z.B. die Abnahme des Schlagzeugs erforderlich macht....
Bloß kenne ich kaum noch Gig-Lokationen, die einem diesen klassischen Rock‘n‘Roll-Pegel erlauben... und für Zuhause bedarf es äußerst toleranter Nachbarn und Mitbewohner (und in der Kapelle ebenso toleranter Mitmusikanten).
Da hier im Forum ja viele Amps dieser Kategorie haben, mal die Frage: Wie geht ihr mit dem nötigen Pegel um? Wo und wie spielt ihr die Amps mit der für den Breakup nötigen Lautstärke?

Denn leise klingen diiese Sorte Röhrenamps zwar nicht schlecht (= „klingenclean“), aber den Sound kann imho auch jeder moderne gute Transenamp a la DV Mark/Pearce/PCL Vintage für ein Viertel des Preises, von guten günstigen Modellingamps a la Boss Katana oder Fender Mustang II. Serie gar nicht zu reden...

Würde mich wirklich interessieren, denn ich hatte/habe dieses Pegelproblem andauernd....und ist einer der Gründe, warum mein JTM und der Vibrolux inzwischen zuhause im schallgedämmten Keller wohnen und den auch nicht mehr verlassen...und der Twin schon lange keinen Strom mehr zu essen bekam.

Bitte um viele Antworten, danke!

Tante Edit: Durch ipad-Nutzung viel Tippfählerr....
Nix Breakup, nix Affenlautstärke - Amp1 mit Mastervolumen und 2 "Gewürz"Pedalen davor (Sweet Cream, TS) macht schöne Treterzerre im gemäßigten Pegel.
Zu Hause Guitar Rig Plugin, kein Amp ...
notasis - Oasis Tribute Band

Benutzeravatar
tommy
Beiträge: 10984
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 20:51
Wohnort: Norderstedt SH

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von tommy » Montag 4. Juni 2018, 18:23

1. Meinen Bluesbreaker spiele ich nicht zuhause, Punkt! ;)
2. Ich spiele ihn auf Volume 2 - 3 in der Band, also furzclean. Der kann das. Der klingt auch so sehr geil.
3. Ich suche mir solange Pedale, bis es wirklich passt. Das geht! Bislang hatte ich mit einem Wampler Pinnacle und aktuell mit einem Baldringer Dual Drive die allerbesten Ergebnisse.
4. Sch..ß auf "Breakup" und "haariges Skrotum", funzt auch so tadellos (s.o.)! :D
5. Der BB geht auch mit fetter Endstufenverzerrung, wenn man ihn mit den Speakern nach unten auf den Boden legt und eine Steppdecke draufpackt! :lol02: Ist aber, wie gesagt, gar nicht nötig! :thumbsup02:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

Benutzeravatar
Deluxeplayer
Beiträge: 3567
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 01:04

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Deluxeplayer » Montag 4. Juni 2018, 18:50

Hallo Jörg!
Pfaelzers KSM hat geschrieben:...

Eine ernstgemeinte Frage zum Thema
Ich spiel(t)e ja auch sehr gerne Röhrenamps im Breakup-Bereich, bei denen man den „Sackhaaranteil“ schön mit dem Anschlag und/oder dem Volumepoti regeln kann (und finde, dass davor die klassischen Zerrer wie der TS da auch am besten klingen)...
Da hier im Forum ja viele Amps dieser Kategorie haben, mal die Frage: Wie geht ihr mit dem nötigen Pegel um? Wo und wie spielt ihr die Amps mit der für den Breakup nötigen Lautstärke? ...
Eine Zeit lang hatte ich "den Schlüssel" bei (ca.) 15-Watt-Amps (Fender Princeton, Fender Tweed Deluxe) gefunden - aber auf die Dauer war das einfach "untenrum" nicht clean/tight genug in unserer Band.

Nun spiele ich seit (6-7) Jahren einen 20-Watt (Fender) Deluxe - und bilde mir ein immer laut/tight genug, aber nie (oder nur selten) ZU laut zu sein.
Ich spiel´den Amp immer + überall (P´raum/Studio/Clubs/Open Air) auf 6-8 (je nach Gitarre/Pickups), und wenn's doch mal zu laut ist (Raum, Mischer, Publikum), liegt hintendrin ein kleiner Power-Soak, der von "boah, ist ja doch heftig laut" auf "nee, so ist voll OK" herunterregeln kann :thumbsup03:

In "intimeren" Settings - wo man dann ja eh meist auch softer/leiser spielt - würde ich einen kleineren Amp (Champ/Princeton) mitnehmen.

Ein Tip noch aus meiner Erfahrung...
Wenn man seinen Röhrenamp gerne etwas aufdrehen möchte, hilft es einen SCHWACHEN Speaker zu verwenden - das bringt (äh, bzw. NIMMT) echt viel!
Also - z.B. - lieber einen Celestion Greenback (96db/1w/1m) anstelle eines G12H30 (100db/1w/1m) ;)

LG - C.
Zuletzt geändert von Deluxeplayer am Montag 4. Juni 2018, 19:16, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Diet
Beiträge: 7365
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 21:32
Kontaktdaten:

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Diet » Montag 4. Juni 2018, 19:09

Moin,

wenn mein Bluesbreaker mal zerren soll, dann benutze ich meinen Weber Mass Power Soak.

Funktioniert für mich perfekt, wenn man ihn damit nicht gerade voll aufgedreht auf Wohnzimmerlevel zuwürgt.
Das geht zwar auch! Aber dann sind natürlich wirklich Soundeinbußen da. Halbwegs moderat damit runter-gepegelt
klingt es wunderbar.
Ich spiele in der Band aber auch immer sozusagen auf der Grundlage eines cleanen Sounds.
Da spiele ich eh so zu ca. 80 Prozent wirklich clean. Gezerrt wird dann mit Pedal (oder beim Zentera mit entsprechenden Presets natürlich)
Aber auch dafür braucht der Bluesbreaker schon eine gewisse Lautstärke um richtig gut zu klingen.
Da sehe ich den Grund zu einem größten Teil aber bei den Speakern. Die brauchen eben einen
gewissen Anschub, um auch gut zu klingen. Bei den 25 Watt Greenbacks ist das allerdings nicht so viel,
die brauchen nicht so viel, um in Wallung zu kommen.

Für die Band perfekt ist eigentlich mein Deluxe Reverb. Der ist in unserer Bandlautstärke so gerade
kurz vorm Zerren. Volume so bei 3,5. Wenn ich richtig in die Gitarre reindresche, dann fängt er an zu bretzeln.
So klingt der Amp für mich auch am besten. Der hat allerdings einen etwas stärkeren Output Trafo verpasst bekommen.
Der soll jetzt so ca. 28 bis 30 Watt haben.

Ansonsten bin ich ganz der Meinung von Batz (wenn ich ihn richtig verstehe). Ich glaube auch nicht, dass im
Blindtest irgendjemand Röhre oder nicht Röhre heraushört. Ich glaube auch nicht daran, dass das
jemand "herausfühlt". Jedenfalls nicht bei den guten Amps aller Kategorien.

Ist doch aber auch egal. Wie Heiko schrieb, ist doch nur wichtig, was herauskommt, und nicht wie und womit :thumbs:

Gruß Diet
P.S.: Ich lese gerade: Vieles in dem gleichen Sinne hat Carsten auch gerade geschrieben :banana02:

Benutzeravatar
Deluxeplayer
Beiträge: 3567
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 01:04

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Deluxeplayer » Montag 4. Juni 2018, 19:52

Hey!
Diet hat geschrieben:...
P.S.: Ich lese gerade: Vieles in dem gleichen Sinne hat Carsten auch gerade geschrieben :banana02:
Haha - wen wundert´s :prost:

LG - C.

Benutzeravatar
Batz Benzer
Beiträge: 19382
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
Wohnort: Sonic Marshall City

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Batz Benzer » Montag 4. Juni 2018, 20:23

Diet hat geschrieben:Ansonsten bin ich ganz der Meinung von Batz (wenn ich ihn richtig verstehe).
Ich bin auch der Meinung von Batz (wenn ich ihn richtig verstehe)!
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Benutzeravatar
Deluxeplayer
Beiträge: 3567
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 01:04

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Deluxeplayer » Montag 4. Juni 2018, 21:27

Haha!
Batz Benzer hat geschrieben:...Ich bin auch der Meinung von Batz (wenn ich ihn richtig verstehe)!
Sehr schön :D :thumbsup03:

LG - C.

SilviaGold

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von SilviaGold » Montag 4. Juni 2018, 21:37

(Auch)Zum Thread Titel "Marshall" :mrgreen:

Ich habe noch keinen AMP gehört, der kein Marshall ist, aber klingt wie ein Marshall :D und ihn vom Konzept nicht imitieren soll :lol:
Es gab/gibt die 3 Hauptmarken: Fender, Vox, Orange (neben plus... Gibson, Boogie, Supro, Echolette, etc... heute 100erte andere.

Sucht man aber denn nicht in der Regel die Ampmarke/Schaltung raus ..deren Sound man will ;) -weil es dann so klingt?
Mit Pedalen kann man dann anschieben und färben.

Sucht man aber "nur" einen Amp fürs Lautmachen (Cleansound), orientiert man sich ja irgendwie auch an den "Hauptamps", weil man die kennt oder es will und nutzt dazu dann: Pedale die auch "imitieren". :)

Natürlich gibt es auch immer den legitimen Zug den "neutralen" Cleanamp zu nutzen, ob Röhren- oder Transitor- oder Hybridamp.
Letztlich hat man dann aber auch wieder einen gewissen Grundsound :D oder nicht? (Beispiel: dieser alte Roland Transistor Cleanamp)

Ich denke es ist eben nicht egal wie man seinen Sound erreicht. Der eine hat die Herangehensweise mit Equipment ans Ziel zu kommen, der andere schafft es auf etwas anderem Wege. Deswegen tauschen wir unsere Erfahrungen ja hier hier aus. Nicht um den "Einzigen Besten Weg" zu erklären.

Und es kommt darauf an...welche Musik will man spielen? Auf diesen Sound wird man seine Spielweise und Equipment ausrichten müssen!

Ich mag zB. gerne den sehr weichen dynamischen Röhrensound, clean bis angebrizzelt. 50Watt 6L6 reichen mir dafür bisher bei Sessions und im Proberaum. Pedale zum boosten und zerren gibts bei Bedarf zusätzlich....bin aber damit nicht unbedingt auf Marshallzerre aus. Dafür habe ich noch den Marshall Haze und der klingt auch nach Marshall...wie es draufsteht :mrgreen: (Nach meinen Ohren) Ich spreche nicht von den Fender und Marshallamps der ersten Jahre. Die waren ja angeblich sehr ähnlich. Für mich klingt ein Marhall bislang auch mit Pedal mehr nach Marshall...deswegen habe ich den auch gekauft.

Zuhause oder bzw. leise - bringt mich die E-Gitarrenspielerei nicht wirklich in das Element wofür sie mMn gedacht ist. Ich möchte schon schon laut spielen dürfen. Üben -ok das geht. Am besten mit einem wirklich kleinen Amp/Seaker mit wenig Watt, Geht auch mit Transistor...muss aber nicht :D .

Für Homerecording muss man halt etwas kompromißbehafte Techniken nutzen. Dafür gibt es ja wirklich immer bessere Möglichkeiten heutztage. Solche Musik wie Led Zeppelin oder Free wird im Homestudio aber wohl nicht so einfach aus dem Amp springen. Das würden wir vieleicht gerne erreichen - aber wir würden nur weiter versuchen und imitieren oder?

LG Andrea

Benutzeravatar
Deluxeplayer
Beiträge: 3567
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 01:04

Re: WTF - ich hab‘n Marshall

Beitrag von Deluxeplayer » Montag 4. Juni 2018, 22:15

Hallo Andrea!
SilviaGold hat geschrieben:...Ich denke es ist eben nicht egal wie man seinen Sound erreicht. Der eine hat die Herangehensweise mit Equipment ans Ziel zu kommen, der andere schafft es auf etwas anderem Wege...
Nee, wie man seinen Sound erreicht war noch nie egal - und ohne "Equipment" geht's eben nicht. Und sei´s nur eine Akustik-Gitarre, eine Violine, ein Klavier - oder eine Mundharmonika...

SilviaGold hat geschrieben:...Zuhause oder bzw. leise - bringt mich die E-Gitarrenspielerei nicht wirklich in das Element wofür sie mMn gedacht ist. Ich möchte schon schon laut spielen dürfen...

... Für Homerecording muss man halt etwas kompromißbehafte Techniken nutzen...
Klar - LAUTSTÄRKE gibt's eben nur in LAUT ;)

Ich finde aber, dass man - homerecording-mäßig - auch mit Röhrenamps (und Power-Soaks), oder eben mit guten/leisen Amp-Konzepten viel machen kann!

Hier mal ein Beispiel wo ich die Lead-Gitarre ganz leise (Abends um 11) mit meinem Tweed Deluxe-Clone (ohne Effekte) und einem Power-Soak eingespielt habe. Billiges Mikro + alles ;)
Der Mix ist nicht so gut (ein bisschen überladen/verwaschen...), aber ich finde die Gitarre hört sich absolut "Live" an - also nicht so, als sei sie "zu leise" etc. eingespielt worden...

https://soundcloud.com/diekleins/unter-dem-halben-mond


LG - C.

Antworten