Lastunabhängig klingender Speaker?

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THB
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Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von THB » Montag 23. Juli 2018, 21:18

Moinsen,
was gibt es denn an Tips in Sachen Speaker, der bei nahezu allen Lautstärken mehr oder gleichmäßig klingt.... (ja Fletcher Munson-Kurve kenne ich, breakup ist mir ein Begriff)? 10er oder 12er? Was sind die Erfahrungswerte?
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SilviaGold

Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von SilviaGold » Montag 23. Juli 2018, 21:33

Müsste ein Speaker für so ein Vorhaben bei div. Pegeln nicht immer anders wiedergeben?
Ich denke so Speaker gibt es nicht.

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Magman
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Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von Magman » Montag 23. Juli 2018, 21:49

SilviaGold hat geschrieben: Ich denke so Speaker gibt es nicht.
Laut meiner Erfahrung her auch nicht, zumindest ist mir auch keiner bekannt. Selbst ein 12er Neo (nicht der Tornado), welcher bekannt ist für große Klangtreue bei leisen und lauteren Tönen gibt wenn ordentlich Lautheit dazu kommt weitaus mehr Tiefmitten ab. Er hat also wie viele andere auch (s)einen Sweetspot. Ich denke aber mal, ein Speaker mit Neodym Magnet macht da schon nen guten Job gegenüber anderen Typen, wie zB Alnico.
Krasses Gegenteil ist da zB ein V30, der sehr lange mein absoluter Lieblingsspeaker war. Der klingt leise für viele gut, aber sobald er gefordert wird bekommt er ein völlig anderes Gesicht. Der wird quasi vom Labrador zum Dobermann :twisted:
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telly45
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Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von telly45 » Dienstag 24. Juli 2018, 07:51

Von Eminence gabs doch da ein paar Speaker, die man am Magneten "zügeln" konnte mit so einem Drehregler. Vielleicht liefern die ja einen konstanten Sound, wenn man je nach Lautstärkebedarf hinten nachregelt.
Gruß Rainer

Pfaelzers KSM

Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von Pfaelzers KSM » Dienstag 24. Juli 2018, 08:36

Wenn die Frequenzwiedergabe eines Lautsprecher pegelunabhängig gleich empfunden werden soll, müsste sie eine entgegengesetzte Fletcher-Munson-Kurve beschreiben, was der Wiedergabecharakteristik jedes Verstärkers zuwiderläuft und mechanisch von einem Lautsprecher gar nicht erreicht werden kann.
Wer pegelunabhängig die gleiche Frequenzwiedergabe will, sollte eine wirklich gute Speskersim a la Two Notes Torpedo einsetzen.

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Magman
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Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von Magman » Dienstag 24. Juli 2018, 10:30

Pfaelzers KSM hat geschrieben: Wer pegelunabhängig die gleiche Frequenzwiedergabe will, sollte eine wirklich gute Speakersim a la Two Notes Torpedo einsetzen.
+1 :thumbsup03:

...oder auch die BluBox, die wirklich richtig klasse ist!
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Blues-Verne

Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von Blues-Verne » Dienstag 24. Juli 2018, 14:54

Ich sach ma so - Verne's KSM:
Um einen nahezu unverbeulten Ton aus einem Lautsprecher zu bekommen, welcher auch bei höheren (wie hoch solls denn??) Lautstärken gleichbleibend klingt, müssen viele Parameter aufeinander abgestimmt werden. Die Herren Thiele (ein Deutscher) und Small (ein Australier) haben da Grundlagenforschung betrieben, deren Ergebnisse heute in jeden professionellen Lautsprecher einfliessen und in jedem aktuellen CAD-Programm verankert sind.
ABER...
In meinen über 40 jahren als LS-Entwickler ist mir noch kein einziger Gitarrenlautsprecher begegnet, dessen Box und LS-Chassis nach solch physikalischen Grundlagen berechnet ist.
Beispiel: warum sind Git-LS und Combos grundsätzlich unbedämpft mit reflektieren Gehäusewänden und Kammfiltereffekten in der Wiedergabe, dass es einem halbwegs vorgebildeten Tontechniker die Haare sträubt, hä?
Der Johann Segeborn war m.W. bisher der Einzige, welcher das mal als Vergleich ge-video-d hat (er fand die bedämpften LS besser).

HALT... Ehre wem Ehre gebührt: ich hab mal von einem Forumsbassisten in der gworld eine 4x12 Palmer gekauft (die lange keiner haben wollte). Deren Ggehäuse war kleiner als alle Verwandten, die war, mit klassischer Celestion-Bestückung aber innen mit Steinwolle bedämpft und kann richtig laut und klingt mächtig und differenziert.
Nun, wenn man erfährt, dass der Herr Palmer-Schmidt technischer Leiter ist/war bei einer Vertriebsfirma für urbritische und traditions-amerikanische LS-Chassis ist, wen wunderts. Aber, wie gesagt, die absolute Ausnahme.

Selbst beim Nachmessen der sog. "Thiele"-Box von 'Mega Bloody' bleibt festzustellen, dass es ein unberechneter Hasenkasten ist. Was bei High Gain eh kein Schwein unterscheiden könnte.

Um aber unverfälscht hohe Pegel zu fahren, braucht es hochbelastbare LS-Chassis, deren Schwingspulenkompression (heissgelaufene Drahtwicklung) erst spät einsetzt, sprich: ein 100 Watt Topteil sollte ein 400 Watt Chassis befeuern, in einem dafür berechneten, sehr soliden Gehäuse mit interner Bedämpfung und keinesfalls Bassreflex!
Nun sucht mal schön...

Ich kann an dieser Stelle nur immer wieder meine alten Favoriten herbeten: JBL, Altec und Electro Voice in 200 Watt-Ausführung, also D120/130-od.K130, Altec 411,414,416 und als supertolle 12er die EV-12S - alles alte Schätzchen. Warum?
Nun, deren Membransysteme sind noch leicht und nicht so dick gemoppelt wie die neueren 400-Watter. Die Dynaische Ansprache ist schneller und direkter und Frequenzgänge bis rauf auf 5,5 KHz, als nahezu ideal für Egitarre.
Und vergleichsweise günstiger als gehypte China-Celestions sind die allemal - einfach mal die Buchten durchforsten.
Nun denn.

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Blumenpflücker
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Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von Blumenpflücker » Dienstag 24. Juli 2018, 19:58

Wahre Worte gelassen ausgesprochen.
Musik; Ein FUZZ ohne Boden.

THB
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Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von THB » Dienstag 24. Juli 2018, 21:51

Ja, der EV 12S (sic.) war schon ein Klasse-Speaker, der mir bei meiner Frage auch recht zügig in den Sinn kam. Ich empfand ihn als erheblich differenzierter als den L-Bruder.... der S hat ja irgendsoeine Abdeckung aus tischtennisballähnlichem Material, die wohl erheblich zu mehr Präsenz und oberen Mitten beigetragen hat.... Der K120 war mir zu eierschneiderisch, den D hatte ich seinerzeit übersprungen....

Erst mal Danke für den kreativen Input... Die Blubox gefiel mir gar nicht, ich habe eine ADA-Kiste, die da irgendwie "mehr" an Ton bringt...., wobei der XLR-Out des Trademark schon eine Hausnummer für sich ist....
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Motörheiko
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Re: Lastunabhängig klingender Speaker?

Beitrag von Motörheiko » Mittwoch 25. Juli 2018, 08:36

Blues-Verne hat geschrieben:Beispiel: warum sind Git-LS und Combos grundsätzlich unbedämpft mit reflektieren Gehäusewänden und Kammfiltereffekten in der Wiedergabe, dass es einem halbwegs vorgebildeten Tontechniker die Haare sträubt, hä?
Ich hab meine 1*12 komplett mit Dämpfungsmaterial vollgestopft - berechnet ist da auch nix, aber ich mag das Ergebnis - es klingt für meinen Geschmack weniger mulmig und differenzierter ... um es anders auszudrücken - ich höre es viel besser wenn ich in den Tiefen Lagen unsauber spiele ...
notasis - Oasis Tribute Band

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