Seite 3 von 5

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Freitag 14. September 2018, 17:56
von Aratin
Ist eigentlich nicht so schwer, da brauchts keine Formel.

Erhöhe ich Treble, erhöhe ich gleichzeitig Gain und Reduziere Mitten und Bass
Erhöhe ich Mitten, reduziere ich Treble und Bass
Erhöhe ich Bass, reduziere ich Mitten udn Treble.

Zumindest ist das bei meinem Mesa so.

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Freitag 14. September 2018, 19:27
von Paulasyl
Bei meinen Amps ist das eher nicht so.
Erhöhe ich Höhen, gibbet mehr Gain und Höhen, außerdem klingt's fies bei viel Gain.
Erhöhe ich Mitten, klingt es fetter oder auch irgendwann topfig, was dann mit Höhen oder Bässen verändert werden kann.
Erhöhe ich Bässe wird es runder und fetter und irgendwann matschig und verwaschen. Dem kann man nix entgegensetzen außer alles auf 11. Und dann klingt es geil, ist aber viel zu laut. Außer man hat einen Origin, der auf der niedrigsten Stufe voll aufgerissen ist und dann aber wieder Bässe rausgenommen werden, weil da schon der Bass....

Das ist ein Fass ohne Boden. Und wir sind noch nicht einmal bei Presence und Resonance.... Für mich persönlich gehören diese Regler ausgelötet. Presence klingt immer und überall scheiße und Resonance ist im falschen Segment, das ist Bassers Gefilde. Ich wunder mich immer wieder, wie der Segeborn mit null Bass auf seinen Marshalls klarkommt. Meine haben Bass auf 50%, Mitten meist 70% (variiert), Höhen 30%, Presence 0-10%, Resonance wird dauern dran gefummelt. Höhen sind scheiße!

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Freitag 14. September 2018, 19:42
von bluesation
Pfaelzers KSM hat geschrieben: - Ein EQ (egal ob grafisch oder parametrisch) im Einschleifweg des Amps bzw. als letztes Glied der Fx-Kette hilft viel mehr als jede Ampklangregelung. Und er hilft vor allem, wenn man nervige und interferierende Frequenzen absenkt und nichts anhebt.
Da sagst du was. Hier und anderswo wird soviel Gear und speziell Pedals besprochen. Aber der EQ als Effekt kommt eigentlich nie vor. Ich habe mich schon oft gefragt, warum eigentlich? Da wird alles Mögliche gemacht, PU, Speaker Tausch, Stahl anstatt Messingreiter vs, Schaltungen, Kondensatoren und was nicht alles. Aber an einen EQ denkt keiner.
Nicht so drastische Änderungen aber auch ohne Aufwand realisierbar, das Pick. Nicht Eines für Alles. Je nach Soundwunsch und Gitarre habe ich da so meine Spezialisten. Vergleichbar einem PU Tausch, wenn man mal Wechsel in Gattung und Gain außen vor lassen.

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Freitag 14. September 2018, 22:15
von Pfaelzers KSM
bluesation hat geschrieben: Nicht so drastische Änderungen aber auch ohne Aufwand realisierbar, das Pick. Nicht Eines für Alles. Je nach Soundwunsch und Gitarre habe ich da so meine Spezialisten. Vergleichbar einem PU Tausch, wenn man mal Wechsel in Gattung und Gain außen vor lassen.
Da sagst du was...
Ich bin da noch abseitiger: Ich benutze 2 unterschiedliche Plektrummaterialien, außerdem spiele ich (bei Rockmusik) etwa 1/3 der Stücke mit den Fingern (bei Jazz sind es 90%...da aber wieder variiert Daumenfleisch, Daumennagel, klassischer Anschlag mit Zeige- und Mittelfibger und irgendwelches Gewurstels, was jedem studierten Gitarristen an den Rand des Wahnsinns bringt).

Und noch so ein Equipmenttipp:
Ein technischer Compressor in den Einschleifweg. Also keinen Gitarrencompressor/Sustainer (der ist auch gut, aber gehört vor die Zerrer), sondern eine Kiste wie ein dbx 166, eben nur zum Angleichen der Dynamik an den Bandsound. Zu starke Dynamikschwankungen sind nämlich auch tödlich für die Durchsetzung...das Ding soll aber nur die Dynamikspitzen kappen und nicht fett-komprimieren, sonst isses vorbei mit Ortung und Durchsatz.
Merke: Den guten Compressor hört man nicht, aber irgendwie klingts in der Band besser

Btw.: Ein Tonmensch wird nicht nur den gt-EQ (s.o.) , sondern auch den „der Gitarrist bringt seine Kanäle/Zerrer/Sounds/Akkordvoicings nicht in der selben Dynamikrange“-Kompressor fahren. Kriegt man auf der großen Schule ebenfalss beigebracht, dass das öfters nötig ist....

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Samstag 15. September 2018, 12:45
von M. L. Schwan
Meine Hauptamps (5F1 Champ und 5E3 Tweed Deluxe) bieten mir von Haus aus den mittigen Sound, den ich liebe. Der Champ hat ja überhaupt keine Klangregelung und der Deluxe nur einen spartanischen Höhenregler, den Du kaum so einstellen kannst, dass es wirklich schlecht klingt.
Wenn ich 2 * im Jahr meinen AC30 anwerfe, dann habe ich schon mehr Schwierigkeiten den Sound so hinzubekommen wie ich möchte. Top Boost geht mit manchen Gitarren für mich gar nicht. Je nach Gitarre benutze ich meistens den Normal Kanal und passe den Klang mit dem Cut Regler an.

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Samstag 15. September 2018, 13:26
von telly45
M. L. Schwan hat geschrieben:Meine Hauptamps (5F1 Champ und 5E3 Tweed Deluxe) bieten mir von Haus aus den mittigen Sound, den ich liebe. Der Champ hat ja überhaupt keine Klangregelung und der Deluxe nur einen spartanischen Höhenregler, den Du kaum so einstellen kannst, dass es wirklich schlecht klingt.
Wenn ich 2 * im Jahr meinen AC30 anwerfe, dann habe ich schon mehr Schwierigkeiten den Sound so hinzubekommen wie ich möchte. Top Boost geht mit manchen Gitarren für mich gar nicht. Je nach Gitarre benutze ich meistens den Normal Kanal und passe den Klang mit dem Cut Regler an.
Tweed rules :prost:

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Samstag 15. September 2018, 15:15
von bluesation
Pfaelzers KSM hat geschrieben: Ich bin da noch abseitiger: Ich benutze 2 unterschiedliche Plektrummaterialien, außerdem spiele ich (bei Rockmusik) etwa 1/3 der Stücke mit den Fingern (bei Jazz sind es 90%...da aber wieder variiert Daumenfleisch, Daumennagel, klassischer Anschlag mit Zeige- und Mittelfibger und irgendwelches Gewurstels, was jedem studierten Gitarristen an den Rand des Wahnsinns bringt).
Kann ich nicht abseitig finden. Ich benutze einige Materialien, hauptsächlich Celluloid, Big stubby keine (Ahnung welch Material), Jazz 3. Weniger häufig Gel Picks, Delrin, Chicken Picks und Hense (Schildpatt ähnlich).
Mit den Fingern zupfe ich auch immer mehr. Kann man andere Sachen machen, und klingt auch anders durch Material wie Fleisch und Nagel.

RB sagt auf der DVD "Machine head" (Classic Albums Reihe), dass 90 % der Leute das Riff von Smoke falsch spielen, es würde nicht geschlagen, sondern mit zwei Fingern gezupft. :geek:

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Samstag 15. September 2018, 21:49
von Tommy Online
Ist zwar OT, denn hier gehts um die Einstellung von Verstärkern,
aber da ich von der Klassik her komme habe ich auch einen Wandel über die Jahrzehnte in der Verwendung unterschiedlicher Pleks hinter mir:

Zuerst naturgemäß Fingerpicking, dann in der ersten Zeit des E-Gitarrenspiels versch. Plecks, bis ich die weißen Sharkfins entdeckte, die habe ich lange gespielt, bis mir das umständliche 2-Fingerpicking auf den Sack ging und eine Vielzahl von Daumenpicks durchtestete, bis ich bei einem blieb.
Das gibt mir die Sicherheit alle Techniken immer direkt parat zu haben, bei immer gleichem Anschlagston, um wieder einigermaßen die Kurve zum Ausgangsthread zu kriegen. :mrgreen:
Bei den oben beschriebnen Fender-Amps mit nur einem, oder gar keinem Toneregler kann man ja auch nicht viel falsch machen. 8-) :lol:

Achso, zuviel Gain, Kompression setzt sich nicht durch, daher immer ein paar Striche zurückdrehen, wenn man live Sounds, die zuhause getweakt wurden benutzt.
Dafür kann man dann den Master etwas höher drehen.

Edit und immer Mitten rein! :boing01:

Grüße Tommy

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Sonntag 7. Oktober 2018, 12:39
von mc fly
Hallöchen!

Weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde.
Ich stelle mir den Sound nicht nur auf meine Spielposition ein.
Beim Soundcheck gehe ich immer einige Meter entfernt von der Box weg und höre dann genau im Fokus, gehe in die Knie auf Boxenhöhe. Demanch dreht man dann gewöhnlich wieder etwas höhen raus, das ist das, was die ersten Reihen abbekommen und was zuviel des guten ist und auch dem FOH Mann meist nicht gefällt. Das bringt aus meiner Erfahrung viel. Ich mag nicht meine Box hoch zu stellen, da fehlt mir dann für das eigene Spielgefühl der Growl und es schränkt mich fürs Interagieren zwischen Gitarre und Amp ein. Dadurch kann der Bassregler auch im Rahmen bleiben und muß nicht so weit aufgedreht werden, das es für die eigene Position gefühlt passt, bzw. der "Matschfaktor" wird positiv eingeschränkt :P
PS:
Marshalls sind beispielsweise wie bereits erwähnt ,sehr feinfühlig mit dem Presenceregler zu bedienen. Das gibt ruckzuck grelle Hochmitten und diesen unangnehmen Icepick.
Viel liegt es auch oftmals an der Speakerwahl, die zu stark beamig sind. Auch mit der Positionierung des Abnahmemikros sollte man experimentieren, ein bereits gut eingesteller Amp kann durch schlechte Positionierung des Mikros zu nah an der Kalotte wieder deutlich an Sound-Minuspunkten gewinnen.

Re: 5 Fehler beim Einstellen von Verstärkern

Verfasst: Sonntag 7. Oktober 2018, 13:40
von tommy
mc fly hat geschrieben:Hallöchen!

Weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde.
Ich stelle mir den Sound nicht nur auf meine Spielposition ein.
Beim Soundcheck gehe ich immer einige Meter entfernt von der Box weg und höre dann genau im Fokus, gehe in die Knie auf Boxenhöhe. Demanch dreht man dann gewöhnlich wieder etwas höhen raus, das ist das, was die ersten Reihen abbekommen und was zuviel des guten ist und auch dem FOH Mann meist nicht gefällt. Das bringt aus meiner Erfahrung viel. Ich mag nicht meine Box hoch zu stellen, da fehlt mir dann für das eigene Spielgefühl der Growl und es schränkt mich fürs Interagieren zwischen Gitarre und Amp ein. Dadurch kann der Bassregler auch im Rahmen bleiben und muß nicht so weit aufgedreht werden, das es für die eigene Position gefühlt passt, bzw. der "Matschfaktor" wird positiv eingeschränkt :P
PS:
Marshalls sind beispielsweise wie bereits erwähnt ,sehr feinfühlig mit dem Presenceregler zu bedienen. Das gibt ruckzuck grelle Hochmitten und diesen unangnehmen Icepick.
Viel liegt es auch oftmals an der Speakerwahl, die zu stark beamig sind. Auch mit der Positionierung des Abnahmemikros sollte man experimentieren, ein bereits gut eingesteller Amp kann durch schlechte Positionierung des Mikros zu nah an der Kalotte wieder deutlich an Sound-Minuspunkten gewinnen.
Gute und richtige Erkenntnisse, danke!

Mache ich eigentlich auch so. Manchmal gibt es bloß Situationen, wo man selbst zu nahe am -auf dem Boden stehenden- Amp steht und sich aufgrund fehlender Hochmitten und Höhen nicht mehr richtig hört. In diesem Fall stelle ich den Amp dann doch auf meine Bedürfnisse ein, drehe ihn aber nur leicht angekippt vom Publikum weg, um keine Hochtonschneisen zu schlagen.
Im Extremfall kann man den Combo oder die Box sogar, nach oben strahlend, auf den Rücken legen. Habe ich schon bei einem Dorf Open Air mit einem aufgerissenen, 59' Fender Bassmann bei einer Bluesrock Band erlebt. Alle waren mit dem Sound voll zufrieden.