Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

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partscaster
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Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von partscaster » Samstag 7. November 2020, 13:40

Da ich hier Zuhause zur Verstärkung der sexsaitigen Stromjochlaute "nur" noch einen Blackstar Fly, den Boss Katana 100 und diverse Software Amps habe/hatte, habe ich bei einem sehr günstig angebotenen Blues Junior III in nicht allzu weiter Entfernung schnell mal zugeschnappt.
Ich kenne die Reihe, wie wohl jeder, selbstverständlich von diversen Sessions, geteilten Bühnen... Häufig habe ich den in Tweed gehüllten Bruder schon genutzt. Im Hinterkopf behielt ich schlimmstenfalls entweder ein wenig Gewinn oder einige Modifikationen.

Tja, was soll man sagen. Der Amp klingt für meine Begriffe hervorragend so wie er ist. Okay, der Reverb ist ab Stellung 2 von 12 - Fender-typisch - sehr übertrieben. Ansonsten finde ich, der eh ein Herz für kleine Combos hat, die Kiste klanglich wirklich super. Er bietet vielleicht nicht den sogenannten Sparkle, den man wohl von einem Black oder Silver Face erwartet. Aber dafür wird es bei Vollgas schön bröckelig und reudig. :mrgreen: Und bei Mitten und Bass auf voll wird es gar ein wenig tweedig.
Bevorzugt habe ich Volumen eher so bis 4/5 und dann den Master je nach gewünschter Intensität der einsetzenden Trommelfellmassage.
Dann macht der Amp ohne jegliche Effekte und sowohl mit Humbuckern als auch Single Coils echt Spaß.
Und man merkt auch hier sofort wieder, das Katana und Co. zwar funktionieren, aber beim Darstellen von Details des Instruments und im Spiel dann doch ins Hintertreffen geraten und auch eine gewisse Offenheit im Ton vermissen lassen.

Der Blues Junior kann auch in Zimmerlautstärke ohne Probleme.

Weil ich wirklich weniger erwartet hatte, habe ich mal den Deckel abgenommen, um nach eventuell schon erfolgten Modifikationen zu schauen. Aber nein, alles original.

Auch der Speaker "Fender Special Design von Eminence" gefällt.

Ich habe den Amp gestern eine ganze Zeit auch in Vollaussteuerung betrieben. Obwohl die Röhren (russische Groove Tubes) ziemlich sicher noch die ersten sind, macht sich dort nichts negativ bemerkbar. Der Amp soll wohl so 10 Jahre auf der Uhr haben!?

Der Bias sei bei diesen Amps durchweg zu forsch gewählt, habe ich gelesen. Eventuell prüfe ich das mal. Aber der erste, zweite und dritte Eindruck macht erstmal keine Sorgen.

Ich glaube, den muss ich nicht wieder in die Anzeigen verfrachten.

Grüße
Michael

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Batz Benzer
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 7. November 2020, 13:55

Ja klasse, Michael: Freut mich, dass Du einen neuen Freund gefunden hast; ich wünsche viel wie dauerhaften Spaß mit dem Hamsterkäfig! :prost:
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Magman » Samstag 7. November 2020, 14:28

Michael, da hast du einen „für dich Guten“ erwischt. Ich weiß nicht wie viele von den Combos ich schon hatte, die klangen fast alle ein wenig anders - hörbar anders! Die IIIer sind aber wohl gut und auch relativ robust. Schau nach den Röhrensockel, da entstehen gerne Deffekte. Genau so bei den Aüs. Großer Vorteil, da ist ein Gitarrenlautsprecher drin - also ein echter 12 Zöller :banana01: Falls du mal probieren willst schraub mal einen alten V30 da rein, das war für mich oft der Bringer bei dem Combo.

Viel Spaß damit :prost:
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 7. November 2020, 14:38

Magman hat geschrieben:
Samstag 7. November 2020, 14:28
Falls du mal probieren willst schraub mal einen alten V30 da rein, das war für mich oft der Bringer bei dem Combo.
Volle Bestätigung: Für mich ebenso! :thumbsup03:

;) ,

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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Wizard » Samstag 7. November 2020, 16:10

Och ja, zu einem Fender Blues Junior darf man gratulieren, wenn er in Tweed ist umso schöner! :thumbsup03:

Meiner ist auch schon 24 Jahre alt, ebenfalls in Tweed, und sämtliche Röhren sind die ersten die drin waren.
Ebenfalls Eminence, den ich anfangs wechseln wollte um einen besseren einzupflanzen, aber er ist einfach gut and so there is no reason for a change. Es ist ein, wie Tommy sagen würde "gediegener" Amp der Blues Junior grundsätzlich, im positiven Sinne :bb:
Gruß Peter

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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Docter » Samstag 7. November 2020, 19:24

Hätte sogar noch einen englischen v30 rumliegen, 90er Jahre - gut abgehangen und eingespielt...

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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Magman » Samstag 7. November 2020, 21:24

Docter hat geschrieben:
Samstag 7. November 2020, 19:24
Hätte sogar noch einen englischen v30 rumliegen, 90er Jahre - gut abgehangen und eingespielt...
Diese in Ipswich hergestellten Speaker klingen sehr cremig und setzen sich wundervoll durch. Aber für zuhause klingen andere sicherlich auch gut. Ich denke immer noch an den Blues Junior den ich an Moritz hier aus dem Forum verkauft habe. Da war so ein alter V30 drin und das war zumindest mein bester Junior.
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von partscaster » Samstag 7. November 2020, 21:25

Interessant. Wie macht sich denn so ein V30 in der Kiste bemerkbar? :kopf_kratz01:

@Batz: :banana02:

@Magman: Die typischen Schwächen hab ich schon mal ergoogelt. Die Röhrensockel auf Platine sind ja leider immer so ne Sache. Zum Glück ne extra Platine und sogar relativ einfach umbaubar - falls nötig.

@Wizard: Meiner ist schwarz. Bis auf die Optik ist, glaube ich, nur der Jensen im Tweed der Unterschied!?

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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Magman » Samstag 7. November 2020, 21:33

partscaster hat geschrieben:
Samstag 7. November 2020, 21:25

@Magman: Die typischen Schwächen hab ich schon mal ergoogelt. Die Röhrensockel auf Platine sind ja leider immer so ne Sache. Zum Glück ne extra Platine und sogar relativ einfach umbaubar - falls nötig.
Wenn der Combo zuhause gespielt wurde ist das auch nicht ganz so tragisch. Lange und laute Sessions allerdings ließen den Combo gut heiß werden, da war er dann relativ anfällig. Obwohl, ein paar Kollegen spielen den seit langen Jahren sehr ausgiebig und hatten noch nie ein Problem.

V30 macht sich gut in dem Amp in einer Band mit zweitem Gitarristen, oder auch Gebläse/Keyboards. Du setzt dich besser durch ohne lauter spielen zu müssen - V30-typischer Mittendurchsatz eben. Ich hatte das mal rein zufällig probiert und stellte dann während einer Probe fest, das ich mich viel besser höre und mich besser durchsetzte gegenüber dem Saxophon. Vor allem mit Strat und Tele. Aber ich bin ja auch V30 Fanboy seit eh und je :mrgreen:
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 7. November 2020, 21:36

Die oberen Mitten/Höhen werden glasiger und knalliger, die Verzerrung wirkt etwas feinkörniger, insgesamt ein etwas dreidimensionaleres Klangbild, wenn Du damit was anfangen kannst. ;)
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