Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Amps, Boxen, Speaker & Co.
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Deluxeplayer
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Deluxeplayer » Mittwoch 11. November 2020, 16:55

Hi!
tommy hat geschrieben:
Mittwoch 11. November 2020, 13:35
Keef hat geschrieben:
Mittwoch 11. November 2020, 13:12
Batz Benzer hat geschrieben:
Mittwoch 11. November 2020, 13:05
… Handwired 2x12er, mit Celestion G12H-30. :thumbsup03:

Batz. :smoke01:
Ma ernstahft: Was is denn der Unterschied zwischen "Handwired" und industriell gefertigter Box :kopf_kratz01:
"Handwired" heisst ja handverkabelt. Soweit ich weiss, wird jede Box handverkabelt und -gelötet. Kann mir nicht vorstellen, dass dort Maschinen/Roboter zum Einsatz kommen.


Insofern......Marketing Speech?
Die „Handwired“ Boxen heissen so, weil sie als Teil der „Handwired“ Serie erschienen sind.
Sie hatten den neuen/alten "Look" und einige davon kamen mit den - damals neuen - Celestion „Heritage“ Speakern (Made in England) auf den Markt 👍

Aber klar - die "normalen" Boxen werden natürlich auch "handwired" ;)

Electric Mud hat geschrieben:
Mittwoch 11. November 2020, 15:57
... Weiterhin viel Spaß mit dem Twen und halte uns gerne auf dem Laufenden, was deine Erkenntnisse angeht! :thumbsup02:
Viele Grüße
Moritz
Danke dir!
Ja, ich mach´dann mal im anderen Thread weiter - hier geht's ja (eigentlich) um den Blues Junior :thumbsup03:

Bild


LG - C.

partscaster
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von partscaster » Samstag 28. November 2020, 22:22

Weil ich neugierig bin, Werkzeug besitze und man ja im Moment eh nix anderes läuft, habe ich mal ein wenig im Netz gelesen, was denn so am Blues Junior gern modifiziert wird. Da am häufigsten die BillM Mods genannt wurden, die auch von anderen Anbietern von Kits (unnötig teuer!) kopiert werden, habe ich da mal einiges ausprobiert.

Aktuell:
Den ersten Filter Elko von 47uf auf 100uf (F&T) vergrößert. "Twin Mod" Brücke am Mittenregler. Im Tone Stack die original jeweils 22nf Kondensatoren für Bässe und Höhen auf 100nf bzw. 15nf verändert. Koppelkondensatoren C2 und C8) durch 22nf Orange Drops ersetzt.

Um dem bekannten Problem mit dem ab Werk etwas forsch gewählten Arbeitspunkt der Röhren entgegenzuwirken, habe ich zuerst nur die Festwiderstände geändert. Weil es mir den oft vorgeschlagenen Werten aber dann doch etwas zu "kalt" war und ich keine Lust hatte da viel rumzurechnen, habe letztlich doch einen Trimmer verbaut und außerdem präventiv die komplette Platine auf der die Röhren sitzen gegen eine bessere getauscht, die direkt auch Meßpunkte mitbringt. Diese gibt es für kleines Geld bei Ebay. Wirklich deutlich bessere Qualität als die Werksplatine. Jetzt laufen die EL84 bei ~33mV (11,8 Volt gemessen über R32).

Das alles bringt den kleinen Amp tatsächlich noch ein wenig nach vorn. Ich muss aber sagen, dass ich bei den Werten im Tone Stack nochmal etwas anders probieren werde, da ich den nun verfügbaren Bass etwas übertrieben finde, der auch schnell etwas das Blubbern anfängt und die Mitten vorher (in der Erinnerung) etwas passender fand. Für mich scheint das für Single Coils erdacht. Die ursprünglichen Werte orientieren sich eher an Marshall oder früheren Fender, was zum BJ eigentlich auch gut passt.

Weil ich hier nichts anderes passendes habe, habe ich aus Neugier auch mal den Lautsprecher vom Boss Katana 100 MKI probiert.
Der ist zuerst einmal deutlich leiser als der Werkslautsprecher und klingt viel "freundlicher". Weniger bissig und weicher in den Mitten.
Zuhause gar nicht schlecht. Live sehr wahrscheinlich zu nett und damit wohl zum Untergang verdammt.

Hat hier noch jemand andere Mods verbaut?

THB
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von THB » Sonntag 29. November 2020, 08:13

Das mit dem Katana Speaker finde ich denkwürdig. ich war immer davon ausgegangen, das die breitbandiger sind. Dem scheint in Anbetracht von „weniger bissig“ nicht so zu sein.Wieder was dazugelernt....
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

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BB Kassel
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von BB Kassel » Sonntag 29. November 2020, 11:27

partscaster hat geschrieben:
Samstag 28. November 2020, 22:22
Weil ich neugierig bin, Werkzeug besitze und man ja im Moment eh nix anderes läuft, habe ich mal ein wenig im Netz gelesen, was denn so am Blues Junior gern modifiziert wird. Da am häufigsten die BillM Mods genannt wurden, die auch von anderen Anbietern von Kits (unnötig teuer!) kopiert werden, habe ich da mal einiges ausprobiert.

Aktuell:
Den ersten Filter Elko von 47uf auf 100uf (F&T) vergrößert. "Twin Mod" Brücke am Mittenregler. Im Tone Stack die original jeweils 22nf Kondensatoren für Bässe und Höhen auf 100nf bzw. 15nf verändert. Koppelkondensatoren C2 und C8) durch 22nf Orange Drops ersetzt.

Um dem bekannten Problem mit dem ab Werk etwas forsch gewählten Arbeitspunkt der Röhren entgegenzuwirken, habe ich zuerst nur die Festwiderstände geändert. Weil es mir den oft vorgeschlagenen Werten aber dann doch etwas zu "kalt" war und ich keine Lust hatte da viel rumzurechnen, habe letztlich doch einen Trimmer verbaut und außerdem präventiv die komplette Platine auf der die Röhren sitzen gegen eine bessere getauscht, die direkt auch Meßpunkte mitbringt. Diese gibt es für kleines Geld bei Ebay. Wirklich deutlich bessere Qualität als die Werksplatine. Jetzt laufen die EL84 bei ~33mV (11,8 Volt gemessen über R32).

Das alles bringt den kleinen Amp tatsächlich noch ein wenig nach vorn. Ich muss aber sagen, dass ich bei den Werten im Tone Stack nochmal etwas anders probieren werde, da ich den nun verfügbaren Bass etwas übertrieben finde, der auch schnell etwas das Blubbern anfängt und die Mitten vorher (in der Erinnerung) etwas passender fand. Für mich scheint das für Single Coils erdacht. Die ursprünglichen Werte orientieren sich eher an Marshall oder früheren Fender, was zum BJ eigentlich auch gut passt.

Weil ich hier nichts anderes passendes habe, habe ich aus Neugier auch mal den Lautsprecher vom Boss Katana 100 MKI probiert.
Der ist zuerst einmal deutlich leiser als der Werkslautsprecher und klingt viel "freundlicher". Weniger bissig und weicher in den Mitten.
Zuhause gar nicht schlecht. Live sehr wahrscheinlich zu nett und damit wohl zum Untergang verdammt.

Hat hier noch jemand andere Mods verbaut?


Ich neige ja auch zu solchen Basteleien. Aber, ich stelle mir immer mehr die Frage: warum tut man (n oder frau) sich das an?
Ähnliches Horrorszenario kann man (n oder frau) ja im Zeigt mir eure Bastel-Tele-Fred nachverfolgen.
Was im Prinzip für eine irrsinnige Verschwendung von Resourcen, Energie, Lebenszeit und -freude.
Und dies nur, weil Fender und Konsorten mehr in Marketing investieren als in ihre Produkte. Und auch ihre Buchhalter mit den spitzen Bleistiften bezahlen sie gut. Aber der Erfolg gibt ihnen ja recht. Schließlich kaufen wir den Mist.

Aber, kleine Lösungen nutzen nichts!!!

Wenn man sich die Schaltung des Blues Jr. (sowie die vergleichbaren der Blues Deluxe/Deville oder Hotrod Deluxe/Deville) anschaut erkennt man. Was für ein Dreck. Obwohl?!. Wahrscheinlich arbeiten auch bei Fender gute Techniker und Entwickler, die bestimmt wissen, was sie tun. Und es gibt auch jede Menge Kunden und Nutzer, die sehr zufrieden mit dem Werksbesteck sind.
Man kann bestimmt über die Qualität, der von Fender verwendeten Bauteile streiten. Ob deren Austausch nur gemäß den gepipperten und mojotisierten Cryostandards unumgäglich ist, steht wohl zumindest in Frage. Ich denke, da motiviert uns ältere Herren eher die Vorstellung von Jungfrauen bei Vollmond. Auch da gehen wir wohl dem Marketing unglaublich auf den Leim.

Aber der Sinn der Schaltung erschließt sich mir nicht. Beim Reverb kann man es noch nachvollziehen, da man dort einfach die Röhrenschaltung durch Opamps ersetzt hat, was erheblich Kosten einspart. Es gibt jedoch gerade von Fender bewährte und gut klingende Schaltungen in den Tweed-, Brownface-, Blackface- und mit Abstrichen in den den Silverface-Amps. Nur die Möglichkeit des bequemen Kanalwechsels rechtfertigt diese Drecksschaltungen jedenfalls nicht. Insbesondere, da die teuren verbauten Relais auch in den alten Schaltungen eingesetzt werden können.

Einzig sinnvoll ist: raus mit dem Dreck.

Bild

Dann sind wir aber wieder beim Anfang.
Was im Prinzip für eine irrsinnige Verschwendung von Resourcen, Energie, Lebenszeit und -freude.
Also rein mit dem Amp in die Kleinanzeigen. Viel Energie -wie Fender- in das Marketing stecken. Also Anpreisungen wie, diesen Verstärker habe ich handselektiert unter fünfzehn beim Musikstore vorhandenen ausgesucht. Bla bla bla. Und weg ist die Laube.

Habt noch einen schönen Sonntag und bleibt gesund. Ich habe euch lieb.

Werner
.....

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BB Kassel
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von BB Kassel » Sonntag 29. November 2020, 11:30

PS.

Mein Tipp ist einfach: Hauptplatine raus. Und lasst euch die Schaltung vom Tone King Imperial einbauen. Der hat eine einfache und unglaublich clevere Kombi von Tweed- und Blackface-Amp in der Vorstufe. Der Phasentreiber entspricht dem Vox AC 10 SRT, der in der Doug & Pat Show https://youtu.be/alBO_yEn5o4
gefeiert wird und das Ding wird und einfach nur Klasse klingen.

PPS.

Die häufigste Modifikation bei den o.g. Amps ist der Austausch der Werksspeaker.
Die von Fender verbauten Fender Specials werden von Eminence produziert.
Und die sind baugleich mit den von Eminence am meisten verkauften Legendspeakern. Verstehe das jetzt, wer kann.
.....

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M. L. Schwan
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von M. L. Schwan » Sonntag 29. November 2020, 11:56

Hi,
ganz ehrlich, ich werde es nie kapieren. :kopf_kratz01:
Am Anfang klingt der Amp für den TE "hervorragend wie er ist" und "klanglich super".
Danach wird im Internet und in den Foren gestöbert was zur Folge hat, dass sämtliche Modifikationen ausprobiert werden.
Zu guter Letzt schlägt dann jemand eine Totaloperation vor, da das Innenleben des Verstärkers sowieso "Dreck" ist.

Na ja, jeder hat andere Hobbys. Wenn man gerne bastelt und im Nachhinein gerne Geld versenkt.
Ich für meinen Teil verwende meine Zeit lieber zum Musikmachen.
Aber wie gesagt, jeder wie er will.
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von Magman » Sonntag 29. November 2020, 12:06

:mrgreen:

Du siehst es wohl zu ernst - einige von uns sind nicht nur Musiker sondern auch Wissenschaftler und Soundgourmets und tüfteln halt gerne*. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten die einen solchen Amp tonal einfach nochmal weiter nach vorne bringen, ohne das man viel Geld versiebt. Genau das möchte Michael wohl jetzt auch machen und wissen denke ich :P

*ohne die/uns wäre doch so ein Forum wohl auch viel langweiliger, oder? :prost:
Bild
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M. L. Schwan
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von M. L. Schwan » Sonntag 29. November 2020, 12:12

Magman hat geschrieben:
Sonntag 29. November 2020, 12:06
Du siehst es wohl zu ernst
Ja Martin,
wie schon gesagt, das ist einfach außerhalb meines beschränkten Horizonts :mrgreen:
Wenn jemand bei dieser Vorgehensweise einen Sinn drinn sieht und Spaß damit hat, dann ist das sicherlich für ihn okay. :banana02:

PS: Ich war früher auch mal ein Bastler vor dem Herrn (bin u.a. Elektroniker)
Viele Grüße
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BB Kassel
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von BB Kassel » Sonntag 29. November 2020, 12:22

M. L. Schwan hat geschrieben:
Sonntag 29. November 2020, 11:56
Hi,
ganz ehrlich, ich werde es nie kapieren. :kopf_kratz01:
Am Anfang klingt der Amp für den TE "hervorragend wie er ist" und "klanglich super".
Danach wird im Internet und in den Foren gestöbert was zur Folge hat, dass sämtliche Modifikationen ausprobiert werden.
Zu guter Letzt schlägt dann jemand eine Totaloperation vor, da das Innenleben des Verstärkers sowieso "Dreck" ist.

Na ja, jeder hat andere Hobbys. Wenn man gerne bastelt und im Nachhinein gerne Geld versenkt.
Ich für meinen Teil verwende meine Zeit lieber zum Musikmachen.
Aber wie gesagt, jeder wie er will.



Ich weiß nicht, ob ich mich mißverständlich ausgdrückt habe. Aber ich bin zum sehr großen Teil bei Dir. Habe ich doch auch geschrieben.
Die meisten Nutzer sind zufrieden. Und soweit so gut.

Aber. Wenn nicht zufrieden, dann verkaufen.

Und oder aber. Wenn nicht zufrieden, aber nicht verkaufen wollen, dann richtig rangehen und Transplantation des Boards. Basta. Alles andere ist nimmerendendes Schrauben. Es sei denn, das ist das, was man will.
.....

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OhNoNoNo
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Re: Fender Blues Junior - Warum eigentlich nicht...

Beitrag von OhNoNoNo » Sonntag 29. November 2020, 12:24

M. L. Schwan hat geschrieben:
Sonntag 29. November 2020, 11:56
Hi,
ganz ehrlich, ich werde es nie kapieren. :kopf_kratz01:
Am Anfang klingt der Amp für den TE "hervorragend wie er ist" und "klanglich super".
Danach wird im Internet und in den Foren gestöbert was zur Folge hat, dass sämtliche Modifikationen ausprobiert werden.
Zu guter Letzt schlägt dann jemand eine Totaloperation vor, da das Innenleben des Verstärkers sowieso "Dreck" ist.

Na ja, jeder hat andere Hobbys. Wenn man gerne bastelt und im Nachhinein gerne Geld versenkt.
Ich für meinen Teil verwende meine Zeit lieber zum Musikmachen.
Aber wie gesagt, jeder wie er will.
Das ganz normale Leben halt ... ;)

Gilt auch für den/die neue/n Partner/in. Irgendwann fängt die Modderei an ... :mrgreen:
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... und dann irgendwann kommt was Neues ... :boing01: :panic:

Oder man ist halt mit seinem alten Geraffel dauerhaft im Einklang. :thumbs:
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