Ich bin weiß Gott sehr weltoffen und sicher eher links gestrickt, aber trotzdem hatte ich Bedenken, zumal die beiden anderen Einkäufe jenseits der Grenze auch nicht so optimal gelaufen sind.
Nun denn: Gerungen, gerechnet und verloren, weil bestellt. Der Amp kam innerhalb von 3 Tagen. Nur shice-DPD hat den Amp nach dem Klingeln einfach vor die Tür gestellt - ohne das Öffnen abzuwarten
. Dazu kam ein völlig falsch angezeigtes tracking. Zum Glück hatte ich ja C19 und war daheim.Erstmal stehen gelassen und an die Zimmertemperatur gewöhnen lassen, so macht man es ja auch mit Zierfischen. Dann zu den Erfahrungen:
Nach dem Einschalten/Aufwärmen setzte schnell und rhythmisch Brrrz, frrrs, Zischknack, Fump (leider nicht das feucht-korrekte) etc. ein.
In jeder Reglerstellung, in jeder Lautstärke, auch mit verbundenem Send/Return. Spielen ließ sich der Amp sonst einwandfrei, dazu später.
Panik geschoben und geärgert, dass das eingesparte Geld wohl an einen Tube-Amp-Doktor gehen muss. Mit diesem hatte ich soeben ein Telefonat und er gab mir den Tipp, den Amp an 2-3 anderen Steckdosen auszuprobieren. Schon die erste brachte Erfolg: Keine Nebengeräusche und tatsächlich ist der Amp im Leerlauf mucksmäuschenstill! Ich habe den Amp noch an 2 weiteren Steckdosen ausprobiert und gelernt:
DLAN (fritz powerline 1220) und Tupe-Amps dürfen nicht an dieselbe Doppelsteckdose, bzw. nicht mal im selben Zimmer verstromt werden. Danke, Dr. Becker, bist 'nen Guten!
Nun zum Amp selbst:
Es stimmt so ziemlich alles, was darüber geschrieben wurde! Er hängt wahnsinnig schön am Gas, die Dynamik ist überragend! Im Bereich von ziemlich clean bis hin zu zahmeren Hardrocksound deckt er alles ab und dies in einer für mich als als genügender Lautstärke. Endlich mal ein Gerät, welches ich beim Gain-Haar sehr fein von Savalas über Bruce Willis nach Ingo Zamperoni bis hin zu etwa Ian Hunter regeln kann.
Mein lautester Amp bisher war ein Marshall JTM 30-Combo. Etwas darüber habe ich noch nie gespielt, nicht mal ausprobiert. Der konnte auch sehr laut, klang aber nicht fett oder gar "schön", sondern nur klirrig und zu analytisch. 5881er waren seitdem gestorben für mich. Die Variabilität genügt mir, in Grenzen kann man mit BMT arbeiten und da kommt ja noch ein Wampler Equator für den Einschleifweg. Davon verspreche ich mir Einiges! Im Send/Return steck also bis her nur ein TCE HoF und der macht seinen Dienst absolut hervorragend.
Ich habe bis her alle meinen "guten" Gitarren drangehängt und immer klangen deren Charaktere überzeugend durch. Der Badger 18 fügt eine cremige Süße hinzu, die mich völlig flasht. Ich merke es daran, dass ich mich erstmal traue, die Lautstärke über die nachbarschaftliche Toleranzgrenze hinaus zu drehen. Die müssen es doch auch hören, wie schön das ist! Sarah Connor muss über den Badger 18 gesungen damals. Damit geht es bald in den Proberaum!
Metaller, Dschenter und Blues-Katholiken sollten den Amp vll. eher nicht probieren. Den Einen wird er zu creamy (oder "spongy"?) sein und den anderen zeigen, dass es ein Leben außerhalb vom Planeten 7ender gibt.
TyKai, sehr subjektiver Reviewer
