Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Guten Morgen!
Eigentlich weiß ich nicht, worin der Unterschied zwischen Overdrive, Distorion und Fuzz besteht.
Von "Gefühl" her würde ich Overdrive mit Übersteuerung übersetzen. Ich verbinde das mit der Übersteuerung eines Röhren-Amps, also eher eine weiche Röhrenverzerrung.
Mit Distortion verbinde ich eine "sägende" Transistor-Zerre. Hart und nervig.
Fuzz ist für mich eher ein spezieller Effekt. Etwas abgefahren, krank, unecht, der sich nur ganz selten einsetzen lässt.
Ist das so?
Gibt's noch mehr?
Eigentlich weiß ich nicht, worin der Unterschied zwischen Overdrive, Distorion und Fuzz besteht.
Von "Gefühl" her würde ich Overdrive mit Übersteuerung übersetzen. Ich verbinde das mit der Übersteuerung eines Röhren-Amps, also eher eine weiche Röhrenverzerrung.
Mit Distortion verbinde ich eine "sägende" Transistor-Zerre. Hart und nervig.
Fuzz ist für mich eher ein spezieller Effekt. Etwas abgefahren, krank, unecht, der sich nur ganz selten einsetzen lässt.
Ist das so?
Gibt's noch mehr?
Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Ich schreibe jetzt meine Meinung aus dem Bauch heraus. Kenne zwar auch Definitionen, die aber ja nicht allgemeingültig sind. Da wird viel zusammen- und durcheinandergeschmissen.
OVERDRIVE (engl. für Übersteuerung) ist für mich ein Gitarrensound, der die Töne leicht bis mäßig verzerrt und dabei noch einen gewissen (Rest-) Grad an Dynamik behält, d.h. die Kompression hält sich in Grenzen. Der Sound orientiert sich dabei an die natürliche Verzerrung übersteuerter Röhrenverstärker. Mit einem BOOSTER kann man je nach Voreinstellung am Verstärker das Signal weiter verstärken und damit den Ton lauter machen, einen Verstärker zum übersteuern bringen oder eine vorbestehende Verzerrung verstärken.
DISTORTION (engl. für Zerstörung) ist die Fortsetzung des OVERDRIVE, wenn das Signal so stark verzerrt, daß kaum oder keine Restdynamik da ist und die Kompression die Töne gleich laut werden lässt, ob man jetzt nur leicht auf die Saite klopft oder stark anschlägt mit dem Pektrum.Die Distortion ist sehr wohl und gerade auch mit Röhrenamps möglich, wenn man die Übersteuerung immer weiter treibt.
FUZZ ist eine eigene Form der Verzerrung mit Rechteckschwingungen. Da wird neben der Dynamik auch die Klangfarbe zum typischen "sägenden" Sound verändert. Einen Fuzz-Sound kann mit nicht rein mit einem Verstärker hinbekommen im Gegensatz zu Overdrive und Distortion. Dafür braucht es ein Effektgerät auf Transistorbasis.
Alle anderen Begriffe , die in dem Bereich herumschwirren (z.B. "Crunch", "Krank" etc.) sind aus meiner Sicht Synonyme der Begriffe oben oder Beschreibung spezieller Zerrsounds.
OVERDRIVE (engl. für Übersteuerung) ist für mich ein Gitarrensound, der die Töne leicht bis mäßig verzerrt und dabei noch einen gewissen (Rest-) Grad an Dynamik behält, d.h. die Kompression hält sich in Grenzen. Der Sound orientiert sich dabei an die natürliche Verzerrung übersteuerter Röhrenverstärker. Mit einem BOOSTER kann man je nach Voreinstellung am Verstärker das Signal weiter verstärken und damit den Ton lauter machen, einen Verstärker zum übersteuern bringen oder eine vorbestehende Verzerrung verstärken.
DISTORTION (engl. für Zerstörung) ist die Fortsetzung des OVERDRIVE, wenn das Signal so stark verzerrt, daß kaum oder keine Restdynamik da ist und die Kompression die Töne gleich laut werden lässt, ob man jetzt nur leicht auf die Saite klopft oder stark anschlägt mit dem Pektrum.Die Distortion ist sehr wohl und gerade auch mit Röhrenamps möglich, wenn man die Übersteuerung immer weiter treibt.
FUZZ ist eine eigene Form der Verzerrung mit Rechteckschwingungen. Da wird neben der Dynamik auch die Klangfarbe zum typischen "sägenden" Sound verändert. Einen Fuzz-Sound kann mit nicht rein mit einem Verstärker hinbekommen im Gegensatz zu Overdrive und Distortion. Dafür braucht es ein Effektgerät auf Transistorbasis.
Alle anderen Begriffe , die in dem Bereich herumschwirren (z.B. "Crunch", "Krank" etc.) sind aus meiner Sicht Synonyme der Begriffe oben oder Beschreibung spezieller Zerrsounds.
Musikarbeiter
Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Overdrive - Wenig Verzerrung
Distortion - Viel Verzerrung
Fuzz - kranke Verzerrung
So definiere ich es...
Distortion - Viel Verzerrung
Fuzz - kranke Verzerrung
So definiere ich es...
- Batz Benzer
- Beiträge: 19384
- Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
- Wohnort: Sonic Marshall City
Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Wenn es um die Unterscheidung Overdrive und Distortion geht, so würde ich Overdrive als natürliche Übersteuerung, leicht bis mittel im Gaingrad bezeichenen, die den Ton tendentiell primär mittig anfettet. Diese Übersteuerung ist weich, luftig, dynamisch formbar und dabei nicht so fokussiert, wie man es von der Distortion her kennt.
Distortion ist straffer und hat wesentlich höhere Gainreserven, das Obertonverhalten verändert sich zugunsten von Pinch Harmonics. Diese Verzerrung des Tons nicht luftig, sondern dicht, komprimiert, was aber nicht bedeutet, dass es überhaupt keine Dynamik mehr gäbe; gute Geräte lassen sich auch hier je nach Gaingrad auf (fast) clean zurückregeln. Die Mitten werden nicht "wie Sahne aufgeschlagen", der Bassbereicht bleibt stramm und die Höhen bekommen eine sägende Qualität. Typische Synonyme: Brett, hart, rockig.
Fuzz ist der kranke Bruder der beiden; die Verzerrung hat ein anderes, sägiges Texturenspektrum, kann sich in sich verschlucken und oszillieren, ist dynamisch stark eingeschränkt und glänzt mit Kraft und Sustain (wenn sich der Ton eben nicht an sich selbst verschluckt - siehe oben). Fuzz basiert auf Transistortechnologie und lässt sich mit Röhrenverstärkern nicht ohne weitere technische Hilfsmittel realisieren.
Das wäre meine spontane Antwoert; wenn mir noch mehr einfallen sollte, melde ich mich.
Lieben Gruß,
Batz.
Distortion ist straffer und hat wesentlich höhere Gainreserven, das Obertonverhalten verändert sich zugunsten von Pinch Harmonics. Diese Verzerrung des Tons nicht luftig, sondern dicht, komprimiert, was aber nicht bedeutet, dass es überhaupt keine Dynamik mehr gäbe; gute Geräte lassen sich auch hier je nach Gaingrad auf (fast) clean zurückregeln. Die Mitten werden nicht "wie Sahne aufgeschlagen", der Bassbereicht bleibt stramm und die Höhen bekommen eine sägende Qualität. Typische Synonyme: Brett, hart, rockig.
Fuzz ist der kranke Bruder der beiden; die Verzerrung hat ein anderes, sägiges Texturenspektrum, kann sich in sich verschlucken und oszillieren, ist dynamisch stark eingeschränkt und glänzt mit Kraft und Sustain (wenn sich der Ton eben nicht an sich selbst verschluckt - siehe oben). Fuzz basiert auf Transistortechnologie und lässt sich mit Röhrenverstärkern nicht ohne weitere technische Hilfsmittel realisieren.
Das wäre meine spontane Antwoert; wenn mir noch mehr einfallen sollte, melde ich mich.
Lieben Gruß,
Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."
- George Martin
- George Martin
Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Du hast es auf den Punkt gebracht.Chris_1981 hat geschrieben:Overdrive - Wenig Verzerrung
Distortion - Viel Verzerrung
Fuzz - kranke Verzerrung
So definiere ich es...
Gruß Peter
immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<
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Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Batz Benzer hat geschrieben:....passende Worte
Besser und verständlicher kann man das kaum erklären
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock
- Batz Benzer
- Beiträge: 19384
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Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Danke schön.
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- George Martin
- George Martin
Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Ach, dann liege ich ja gar nicht so falsch.
Uwich hat meine bisherige Definition schöner/besser beschrieben, chris hat's auf den Punkt gebracht und Batz mit ausführlicher Beschreibung ergänzt.
Der einzige Unterschied ist wohl, dass ich Distortion zur Transistor-Verzerrung gezählt habe und diese nach Eurer Definition aber doch mit Röhre erzeugt wird/werden kann.
Ha! Schon wieder was dazugelernt!
Danke!
Uwich hat meine bisherige Definition schöner/besser beschrieben, chris hat's auf den Punkt gebracht und Batz mit ausführlicher Beschreibung ergänzt.
Der einzige Unterschied ist wohl, dass ich Distortion zur Transistor-Verzerrung gezählt habe und diese nach Eurer Definition aber doch mit Röhre erzeugt wird/werden kann.
Ha! Schon wieder was dazugelernt!
Danke!
Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Kleine Anmerkung: Distortion ist das englische Wort für Verzerrung, Verformung etc. - nicht aber für Zerstörung.uwich hat geschrieben:Ich schreibe jetzt meine Meinung aus dem Bauch heraus. Kenne zwar auch Definitionen, die aber ja nicht allgemeingültig sind. Da wird viel zusammen- und durcheinandergeschmissen.
OVERDRIVE (engl. für Übersteuerung) ist für mich ein Gitarrensound, der die Töne leicht bis mäßig verzerrt und dabei noch einen gewissen (Rest-) Grad an Dynamik behält, d.h. die Kompression hält sich in Grenzen. Der Sound orientiert sich dabei an die natürliche Verzerrung übersteuerter Röhrenverstärker. Mit einem BOOSTER kann man je nach Voreinstellung am Verstärker das Signal weiter verstärken und damit den Ton lauter machen, einen Verstärker zum übersteuern bringen oder eine vorbestehende Verzerrung verstärken.
DISTORTION (engl. für Zerstörung) ist die Fortsetzung des OVERDRIVE, wenn das Signal so stark verzerrt, daß kaum oder keine Restdynamik da ist und die Kompression die Töne gleich laut werden lässt, ob man jetzt nur leicht auf die Saite klopft oder stark anschlägt mit dem Pektrum.Die Distortion ist sehr wohl und gerade auch mit Röhrenamps möglich, wenn man die Übersteuerung immer weiter treibt.
FUZZ ist eine eigene Form der Verzerrung mit Rechteckschwingungen. Da wird neben der Dynamik auch die Klangfarbe zum typischen "sägenden" Sound verändert. Einen Fuzz-Sound kann mit nicht rein mit einem Verstärker hinbekommen im Gegensatz zu Overdrive und Distortion. Dafür braucht es ein Effektgerät auf Transistorbasis.
Alle anderen Begriffe , die in dem Bereich herumschwirren (z.B. "Crunch", "Krank" etc.) sind aus meiner Sicht Synonyme der Begriffe oben oder Beschreibung spezieller Zerrsounds.
Physikalisch basieren alle diese Effekt auf Übersteuerung. Es kommt eben darauf an, was für ein Bauteil wie stark übersteuert wird. Zudem wird der Sound noch dadurch beeinflusst, wie das übersteuerte Bauelement drumherum beschaltet wird.
Just my 2 Cents
JerryCan
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"Mein Lieblingssound ist der von Schinken in der Pfanne." (Tom Waits)
"Mein Lieblingssound ist der von Schinken in der Pfanne." (Tom Waits)
Re: Unterschied Overdrive - Distortion - Fuzz
Eigentlich ist es doch völlig egal wie die Zerrarten heißen. Es muß zur Musik passen.
Wenn man sich unter dieser Voraussetzung intensiv mit den Auswirkungen der Einstellmöglichkeiten seiner Treter, in Verbindung mit ggf. dynamischem Spiel und der Nutzung der Gitarrenpotis beschäftigt, interessiert das garnicht mehr.
Durch evtl. Verbindung von mehreren Zerren lassen sich so endlos viele Zerroptionen nutzen.
Ach ja, deshalb auch besser Einkanaler ...
Wenn man sich unter dieser Voraussetzung intensiv mit den Auswirkungen der Einstellmöglichkeiten seiner Treter, in Verbindung mit ggf. dynamischem Spiel und der Nutzung der Gitarrenpotis beschäftigt, interessiert das garnicht mehr.
Durch evtl. Verbindung von mehreren Zerren lassen sich so endlos viele Zerroptionen nutzen.
Ach ja, deshalb auch besser Einkanaler ...
Von meinem Commodore 64 gesendet