Ich hatte schon diverse Line 6 "Pödde", darunter auch den HD500X. Dieser ist für meine Begriffe auch wirklich der beste POD in der gesamten Reihe.
Mir persönlich gefiel er sowohl vom Klang als auch vom Spielgefühl her sehr gut. Nicht mehr schwammig und undefiniert, wie IMHO noch einige der früheren Modelle.
Mit der Bedienung, die grundsätzlich ziemlich logisch ist, muss man sich aufgrund der vielen Möglichkeiten eben ein paar Tage beschäftigen. Ich fühlte mich beim Fender Mustang z.B. zu stark eingeschränkt, auch wenn mir der Sound da ebenfalls gefiel. Da konnte ich nicht mal mein sehr einfaches "Analog-Setup" nachbauen.
Ganz wichtig finde ich, dass man nicht anfängt zu "spinnen", sondern sich erstmal ein Setup bastelt, wie man es abseits der digitalen Kisten nutzen würde. Also zuerst die Amps und Boxen (+ die virtuellen Einstellungen der Mikros etc.) mal in Ruhe trocken kennenlernen und dann langsam die Effekte, ihre Position und Reihenfolge durchprobieren. Sonst ist man schnell dabei sich unzählige blödsinnige Presets zu bauen und kommt zu keinem Ende.
Der einzige Grund, warum ich den POD irgendwann verkaufte, war der, dass ich oft ohne anständigen Monitor auf die Bühne gehe. Und wenn ich den selbst mitbringen muss, kann ich auch meinen Röhrenamp und ein kleines Board mitnehmen. Was ja sowieso alles parallel vorhanden war. Der POD war neuer und brachte auf die schnelle mehr Moneten.
Wenn man damit leben kann, dass man aus der Abhöre eben die Simulation eines mikrofonierten Amps hört, und daher nicht das gewohnte Frequenzbild, kann man mit dieser Lösung IMO sehr glücklich werden. Ich habe schon einige Male meinen Röhrenamp hinter der Bühne oder in einem Nebenraum abgestellt, mikrofoniert, und dann auf der Bühne auch nur den Monitorsound gehört, was definitiv nicht "besser" war, als das was der POD liefert.
Kurz gesagt: Hat man eine anständige Monitorsituation, ist das Ganze auf jeden Fall einen ausgedehnten Testlauf wert. Ich hatte immer mal über InEar mit einem kleinen Mikro (eventuell sogar über den Mikroeingang am POD?) auf der Bühne für Drums und "Atmosphäre" nachgedacht, das aber leider nie wirklich ernsthaft probiert. Meine Ohren sind schon ziemlich kaputt, sodass das eigentlich nur gut für mich wäre.
Ein klarer Vorteil des POD ist übrigens die Möglichkeit in die frei positionierbare Loop noch sein(e) Lieblingspedal(e) einzubinden. Ich kam zwar mit den internen Zerrern klar, aber mir fehlte z.B. der OCD-Klon und mein RedLlama.
Deine Idee mit den Grundsounds auf einer Schalterreihe und Effekten auf der anderen ist von Line 6 in einem Modus sogar vorgesehen.
Probiers einfach mal aus. Dass du die Sounds im Bandgefüge noch anpassen musst ist dir ja eh klar, du machst das alles ja nicht erst seit gestern.
Nch kurzer Eingewöhnungsphase geht das genauso schnell wie am gewohnten Setup. Ich hatte, um es noch einfacher zu machen, ein kleines Notebook mit der Editorsoftware im Proberaum dabei. Das kann man bequem auf einem Notenpult o.ä. platzieren und dann ohne sich zu Bücken noch schneller alle Feinheiten anpassen.
Grüße
Michael
P.S. Jetzt hab ich sogar selbst wieder Lust auf die Kiste