Billo vs. Bernsteinzimmer

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FretNoize
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Re: Billo vs. Bernsteinzimmer

Beitrag von FretNoize » Sonntag 14. Mai 2017, 20:17

Ich muss mich da jetzt mal outen. Wenn ich ein Pedal für 20€ bekomme, spiel ich da ein bisschen mit, denke vielleicht, hach, ganz nett und vergesse es dann auf dem Schrank. Bei einem Pedal für 270€ hör ich ganz anders hin, stell mit mehr Fingerspitzengefühl ein und oh Wunder, spiele dann besser, weil ich mich wohl fühle damit. Ein Harley Benton wird nie Begeisterung bei mir auslösen, allein wegen des Schriftzugs, den ich mit billig gleichsetze.
Jetzt ist teuer nicht automatisch gut. Aber ich bemühe mich mehr, mit einem teueren Gerät die letzten Feinheiten auszuloten, als mit einem Billigpedal.

Jeder Mensch ist auf eine andere Art bescheuert... Ich kann mich nicht vom finanziellen Wert freimachen. Wohl ein Fehler in meiner Erziehung...
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Duke

Re: Billo vs. Bernsteinzimmer

Beitrag von Duke » Sonntag 14. Mai 2017, 20:48

Sehe ich sehr ähnlich, warum soll man sich mit irgendwelchen Billigkrams länger beschäftigen?

Mir würde es überhaupt keinen Spaß machen so etwas zu spielen. Wenn man nur den Sound betrachtet, den bekommt man mit jeder Ratte + TS wohl auch hin, oder man nimmt sofort einen OCD, in jedem Fall nutzt man hat das Original.

Die, sagen wir mal 3 - 5, Pedal, die man so spielt, warum sollen die nicht ein paar Euro kosten?

Wenn man die Produzenten jetzt noch kennt, kann man auch sicher sein, dass da niemand genötigt wird, für einen Hungerlohn, unter widrigen Bedingungen, qualitativ fragwürdige Pedale zusammenzulöten. :kopf_kratz01:

partscaster
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Re: Billo vs. Bernsteinzimmer

Beitrag von partscaster » Sonntag 14. Mai 2017, 22:53

FretNoize hat geschrieben: Bei einem Pedal für 270€ hör ich ganz anders hin, stell mit mehr Fingerspitzengefühl ein und oh Wunder, spiele dann besser, weil ich mich wohl fühle damit.
Diese Krankheit haben 90% aller Gitarristen. :lol:

Im Ernst: Natürlich ist ein wirklich gut gemachtes und aus anständigen Materialien hergestelltes Pedal besser. Auch liebe zum Detail bei der Optik ist etwas schönes. Die Preisgestaltung ist trotz allem sehr willkürlich und die "Geschichten" hinter den Produkten oft purer Bullshit. Das nervt.
Die Pedale von Joyo, Harley Benton und Co. funktionieren. Es gibt allerdings auch mal größere Streuungen und die Materialien sind nicht wirklich für die Ewigkeit. Ich persönlich scheue mich da einfach auch nicht davor, da mal den Lötkolben reinzuhalten und zu experimentieren. Das würde ich bei einem teuren Pedal wohl weniger machen.
Ein Gerät nicht auszureizen, weil es günstig ist, ist allerdings tatsächlich fragwürdig. Das Wert in Wertschätzung steht ja nicht nur für Geldwert.
Duke hat geschrieben:
Die, sagen wir mal 3 - 5, Pedal, die man so spielt, warum sollen die nicht ein paar Euro kosten?

Wenn man die Produzenten jetzt noch kennt, kann man auch sicher sein, dass da niemand genötigt wird, für einen Hungerlohn, unter widrigen Bedingungen, qualitativ fragwürdige Pedale zusammenzulöten. :kopf_kratz01:
Es spielen ja auch Leute Instrumente, die den Tag über z.B. die teuren G.A.S.-Käufe an der Tür abliefern. Für die sind die 3-5 Pedale gar nicht zu bezahlen. Die mögen dann auch den Billig-Krams.

Und wenn einen die Geschichte mit dem Hungerlohn wirklich stört... der größte Teil der Einzelteile für die Luxus Pedale dürfte aus nicht viel besseren Produktionsstätten kommen.

Grüße
Michael

Duke

Re: Billo vs. Bernsteinzimmer

Beitrag von Duke » Montag 15. Mai 2017, 20:25

partscaster hat geschrieben: ...
Es spielen ja auch Leute Instrumente, die den Tag über z.B. die teuren G.A.S.-Käufe an der Tür abliefern. Für die sind die 3-5 Pedale gar nicht zu bezahlen. Die mögen dann auch den Billig-Krams.
...
Bin ich mir nicht sicher, ob ich der Argumentation folgen kann? :kopf_kratz01:

Die Situation Schüler bzw. generell wenig Kohle zu haben kenn ich nur zu gut.
Da kauft man sich keine 10-Pedale sondern eher gebraucht zwei Klassiker (am sinnvollsten etwas TS- + Rat-artiges) + Delay a la Boss DDx + einen guten, günstigen Röhrenamp a la Blues Deluxe.
Damit kann man alles abdecken, kostet nicht die Welt. Man bekommt auch immer die Kohle raus, die man reingesteckt hat.
Ggf. zusätzlich noch einen flexiblen Multi-FX, das wars.

Wenn man überhaupt noch nicht spielen kann, bekommt man für sehr kleines Geld Modeller, die eigentlich alles für die erste Phase als Gitarrist bieten.

Glaube eher, dass dieser ganze Billigkrams von Leuten gekauft wird, die zwar Geld haben, aber trotzdem auf Schnäppchen abfahren und sich einfach was kaufen wollen. Würde mich wundern, wenn von den ganzen verkauften Pedalen viele wirklich im Einsatz sind. Die "schmücken" eher Wohnzimmerregale, vermitteln dem Besitzer ein gutes Gefühl…

Mit dem Begriff "Luxuspedal" kann ich auch nix anfangen. Pedale sind Pedale. Dem einen gefallen sie, dem anderen nicht. Gründe variiert... ;-)
Ist ein von Andrea zusammengelötetes Pedal ein Luxuspedal? Ist ein Pedal wie ein Dualdrive Luxus, nur weil es teuer ist - oder eher ein Schnäppi, weil es soviel überflüssig macht?

Nach meiner Erfahrung haben die Kollegen, die alles möglich anhäufen oft mehr Geld in der Vielzahl der Pedale versenkt als diejenigen, die lediglich ein paar Pedale besitzen und die sie auch wirklich benutzen.

Ist das eine jetzt besser als das andere? Keine Ahnung, jeder Jeck ist halt anders.

Letztlich ist das ganze Gearhead-Thema ein Luxusthema, da man sich nur damit beschäftigen kann, weil genug auf dem Teller liegt und man keine anderen Sorgen hat, die sonstwie überwiegen… :prost:

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