Ojeoje, soviele Fragen und Andeutungen!
Also, zum Ersten, wir sind alt....sehr alt!
D.h. wir scheren uns nicht mehr um feingeistige Erbsenzählerei sondern nur noch um wichtige Sachen wie körperliche und geistige Gebrechen, Schlafstörungen und Musikmachen im altertümlichen Sinne "Hauptsache es kesselt"!
Zum Zweiten...wir hatten ja vor, einen extrem sachdienlichen Test durchzuführen und uns hinterher volllaufen zu lassen! Aber es fehlte uns 1. an der nötigen Konzentrationsfähigkeit (s.o. i.S. Alter) und 2. an der Rekonvaleszenzfähigkeit nach übermäßigen Alkoholkonsum (s.o. i.S. Alter)!
Da wir nun auch nicht nur so nutzlos dasitzen oder ein Schläfchen machen wollten, haben wir uns halt ausgedacht, Bullshit Bingo zu spielen.
Wir nahmen uns das hier am meisten gehypte und uns verfügbare (ja auch wirklich gute) Harley Benton UD und fingen mit dem beschriebenen Experiment an. Unser Ziel stand unter dem Vorzeichen "was passiert wohl, nachdem der Drummer bis 4 gezählt hat"? Spielen Nuancen dann noch eine Rolle? Oder anders: Muss man unter genannten Bedingungen immer dem vermeintlich Besseren hinterherjagen oder tut es in mancher Hinsicht auch Altbewährtes (innerhalb einer vorgegebenen Klangrichtung natürlich, hier marshallartig)?
Die Erkenntnis war, für alte ignorante Männer wie uns sind die 13. Obertonreihe sowie feine Unterschiede im lauten Bandkontext so gut wie nicht wahrnehmbar, bzw. auch nicht so wichtig.
Wäre ich Alleinspieler oder in einer zurückhaltenden Kapelle unterwegs, stiege natürlich auch die Wichtigkeit kleiner Klang Nuancen.
Trotz unserer Testerkenntnisse, hatte ich auch meine Favoriten. Nämlich die Pedale, die bei der Erzeugung meines Referenztones keine starken "Verbiegungen" an den Tonepotis erfordern. Als da wären: Baldringer Dual Drive und Ultimate Drive.
Beim TC Dark Matter bin ich mir nicht mehr so sicher. Toller transparenter Overdrive, aber man muss den Bassregler ganz schön aufdrehen. Im Bandkontext allerdings wiederum nicht notwendig, weil dort ja der Bass die tiefen Frequenzen übernimmt.
Am vielseitigsten bei tollem Klang, egal in welcher Situation, ist für mich nach wie vor das Baldringer. Somit mein Favorit.
Epilog:
Unser Antrieb war, dass Machbare unter Ausschluss von möglicherweise vermeidbarem Ballast zu erforschen. Ballast im Sinne von "Altes kann durchaus auch noch seinen Zweck erfüllen, egal ob Overdrive Pedal, Roland oder ich" womit sich der Kreis schließt!
Schönen guten abend!
@Micky:
Das UD haben wir einfach wegen des Hypes als Referenz genommen...und es klang für uns auch wirklich gut. Ein guter Kompromiss für uns beide, auf den wir uns ohne weiterführenden Aufwand einigen konnten. Ein Stück weit auch Zufall, wenn Du so willst.
Wie schon gesagt, der Test war ja auch nicht so ganz todernst sachlich gemeint. Er spiegelt halt unsere emotionale Wahrnehmung wieder und erhebt keinerlei Anspruch auf eine in Stein gemeißelte Wahrheit.
Letztlich weißt Du ja auch, wie ich ticke.