Boss ME-90

Zisch, Zerr, Blubber, Halllllllllllll, Echo... cho... ho... o
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uwich
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Re: Boss ME-90

Beitrag von uwich » Freitag 20. Oktober 2023, 08:39

Wizard hat geschrieben:
Donnerstag 19. Oktober 2023, 23:29
All das Lesen bestätigt mir: Ich will nie nie nie nie nie nie nie nie nie nie nie wieder etwas wie einen Multieffekt haben. Spielen statt Fummeln...
Ich habe immer einen kleinen Modeler (GT-1)mit Multieffekt dabei, wenn ich lieber spielen statt fummeln will. Einmal vor Jahren einen einzelnen Ampsound ausgesucht und abgespeichert: Clean und Zerre jeweils mit etwas Hall, mit einem Schalter kann ich einen Boost dazuschalten. Meine 3 Brot- und Butter-Sounds. Damit komme ich bei 2 Bands gut aus.

Man muss ja nicht alle 205342 Sounds in der Kiste nutzen. Man kann auch nur einen Sound nutzen. Oder zwei oder drei. Oder 5. Oder......

In einer anderen Band spiele ich Röhrenamp mit Stressbrett davor. Das empfinde ich als umständlicher und anfälliger für Fehler. Und man muss schleppen.
Musikarbeiter

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kunstetter
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Re: Boss ME-90

Beitrag von kunstetter » Freitag 20. Oktober 2023, 09:46

Also ich mag den Duktus dieses Threads ja nicht zerstören, aber die Suche nach einem Multi mit der Intention eines Delay-Kaufes zeugt von einer Art Leidenschaft fürs Anschaffen :mrgreen: .

Die empfohlenen Kleingeräte wie DD3 und Konsorten werden diesen Zweck locker erfüllen, warum sich also diese Komplexität fürs echo-en antun?

Ich habe einige günstigere Multis durch und bin seit 2 Jahren Nutzer eines AxeFx FM3. Letzteres ist allen anderen billigeren Geräten dermaßen haushoch überlegen, vor allem im Sound und in der Vielfalt. Nachteile des FM3 sind für mich, dass ich schnell die CPU-Last ausreize und dass die Bedienung sehr komplex werden kann, wenn man nicht den PC-Editor nutzt. Die Parametervielfalt sucht ihresgleichen, aber man muss lange nicht alles nutzen/einstellen. Die Begrenzung auf Brot-und-Butter ist reine Kopfsache und es klingt einfach. Dieses unbestimmte Gefühl des "Nagenden Nieganzzufriedenseins" stellt sich mit dem FM3 einfach nicht ein. Also für mich gilt hier: Billig kauft immer doppelt.

Der 2te Hinweis bezieht sich auf das Focusrite. Ich hatte damit nur clicks, Hänger bis Windows-down. Der Headroom ist ist niedrig. Ich habe es ausgetauscht gegen ein Presonus Studio 68c (oderso) und wie durch Zauberei sind sämtliche PC-Probleme beim ADDA-Wandeln verschwunden. Grandios, eben auch viel mehr Headroom. Und ich habe ein echtes Stereo-Eingangspaar mehr.

Zum Ausprobieren hätte ich ein Amplifier 6 (mit guten und brauchbaren Echos) sowie ein MXR Carbon Copy Deluxe (Twin-Pedal mit dem arg dunklen und der helleren Variante des CC). Die würde ich sogar verticken, oder gern langfristig ausleihen.

Mein persönlicher Delay-Himmel bleibt aber das Korg SDD3000 (rebuilt aus den 80ern), wenn das Multi nicht zum Einsatz kommt. Ein echter Keeper.

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Paulasyl
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Re: Boss ME-90

Beitrag von Paulasyl » Freitag 20. Oktober 2023, 09:59

Wie gesagt, auch für mich ist das keine abschließende Exklusivlösung. Ich werde auch nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, aber ein gewisses Grundverständnis muss natürlich aufgebaut werden. Anatomie machen alle Ärzte, auch wenn sie sich hinterher auf die Nieren spezialisieren und niemals den Gips auspacken.
Auf lange Sicht wird es ein recording tool, dazu ein reines Effektgerät und vielleicht noch mit 3 Brot und ButterPresets ein Sessionboard. Ausgehend davon, dass ich ein Delay wollte: Mission erfüllt, es bleiben keine Wünsche offen.

Und natürlich bleibt es!

BTW: Mein Flamma Board kostet ungefähr das Gleiche, kann weniger und vor allem: Die Flammas haben pro Device 300 mA Stromaufnahme, das ist verdammt viel! Das Boss gönnt sich gerade mal 150 mA und kann auch mit 4 Mignonzellen betrieben werden.
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Batz Benzer
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Re: Boss ME-90

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 20. Oktober 2023, 10:02

8-)
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- George Martin

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Paulasyl
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Re: Boss ME-90

Beitrag von Paulasyl » Freitag 20. Oktober 2023, 18:29

Im Loop am echten Amp ist alles wunschgemäß. Alle Effekte, die dort hingehören, funktionieren großartig, vor allem auch gestackte Delays auch ohne die Softwaregoodies. Alle Effekte, die vor den Amp gehören, sind suboptimal. Aber das war erwartet. Großartiges Delay und nettes Beiwerk. Läuft!
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Re: Boss ME-90

Beitrag von Paulasyl » Dienstag 24. Oktober 2023, 00:01

Heute dann der letzte ausstehende Versuch: Transistor-Gitarrenendstufe, 'ne 2x12" und alle Sounds aus dem ME-90. Und ich habe alle Presets mit den jeweiligen CTRL-Zweitkanälen probiert! Es sind von den 72 +72 Sounds nur 2-4 brauchbare dabei. Macht aber nix, denn: Es geht auch in schön, man braucht nur von allem etwas weniger. Weniger Wah, weniger Effektanteil, weniger Gain, weniger Bass.
Man muss es einfach nur entspannt angehen, den eigenen Amp im HInterkopf behalten und Maß halten. Gebt mir 'ne Viertelstunde für ein Grundsetup und ich kann damit auf die Bühne. Nein, es kann die alten Marshalls nicht perfekt und es ist auch kein Kemper, aber es reicht, um nur damit unter dem Arm irgendwo aufzuschlagen und großartig zu klingen.
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Re: Boss ME-90

Beitrag von Troubadixe » Dienstag 24. Oktober 2023, 12:04

Das klingt doch ganz verheißungsvoll. Dann gib mal Gas mit der Kiste :mrgreen:

Mehr oder weniger Anpassung ist bei den Multi-FXsen aber eh immer nötig. Wieso da oft so überladen wird, kann außer dem Hersteller wohl niemand nachvollziehen ...
Es scheint allerdings besser zu werden. Beim GT 1000 und beim POD Go fand ich schon recht viele Presets "out of the box" ziemlich brauchbar. Da war nur leichtes Feintuning nötig. Wenn ich dagegen an meine alten Zoom-Minen denke ...
Geld allein macht nicht glücklich. Du musst dir schon Gitarren davon kaufen!

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Re: Boss ME-90

Beitrag von Paulasyl » Dienstag 24. Oktober 2023, 18:55

Und weiter im Pfriemelreigen: Um VOR und NACH dem Preamp Effekte sinnvoll nutzen zu können fiel mir heute ein, das Flamma doch einmal in den Loop zu hängen. Damit könnte ich sowohl die Aufteilung der Effekte in ihrer Reihenfolge beeinflussen als auch den eingebauten Preamp umgehen und den Flamma sinnvoll betrieben und das Boss als reines Stressbrett nutzen. Vorweg: das geht auch mit echten (einteiligen) Amps mit Effektweg), aber natürlich noch einfacher wie hier mit der Trennung Flamma / Gitarrenendstufe.
Eine wichtige Sache habe ich dabei noch gelernt: Das soundlich entscheidende ist die richtige Auswahl der Output Sektion, die für verschiedene Szenarien "optimiert" wurden (eher verschlimmbessert?), es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich am Ausgang einen Tube AMp 1x12 Input oder einen Roland Jazz Chorus am Return auswähle. Hier gibt es nur Hopp oder Top.
WIe wohl viele andere habe ich mich für den" Katana 120 Return" entschieden, weil er der einzige "natürlich" klingende ist. Ebendieses "Feature" ist auch dafür verantwortlich, dass manche Demos (u.A. Andertons beim "Brit Stack") einfach nur nach Rasierapparat klingen...

Egal, denn einmal das richtige Setup für die eigenen Brocken gefunden, sind die Ampsims tatsächlich alle gefällig bis geil und können nach Belieben mit eigenen IRs gepimpt werden. die Boss Amp Sektion einfach ausschalten und den Flamma mal machen lassen.

Jou, alles klar, Boss kann einpacken, der Flamma bleibt das Maß der Dinge.

Durch die oben beschriebene Methode fügt sich das Flamma aber wundersam mit dem Boss zusammen, da bleibt klanglich echt kein Auge trocken, richtig super und wenn man für richtig derbes High Gain doch mal die eingebauten Mörderamps hernehmen will: EInfach den Loop mit dem Flamma ausschalten, dann stört der gar nicht mehr rum, weil komplett aus dem SIgnalweg.


Ich bin klanglich rundum zufrieden, freue mich über zusätzliche Möglichkeiten und habe für gerade mal 350 € die gesamte Boss Palette und etwas mehr in sinnvoller Aufteilung zur Verfügung.
Man muss sich natürlich drauf einlassen und etwas EInarbeitungszeit aufbringen, aber das lohnt sich dann und ist leider nicht in einem halben Stündchen antesten zu schaffen.

Edit: und ich sinnier' so vor mich hin: "Brackelmann, in Dir isses doch wieder am Arbeiten!" und ich muss doch noch was ausprobieren. In der Software kann man festlegen, was passiert, wenn man den CTL Fußschalter bedient, sozusagen ein zweites Preset im Preset. Da könnte man tatsächlich auf einen Tritt die eingebauten Amps mit dem Flamma abwechseln. Ein richtig guter Rhythmsound aus dem Flamma mit einem eingebauten,brettharten High Gain Lead Sound zum Beispiel. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich bei der Rhythmusgitarre viel empfindlicher bin als bei Leads? Ich brauche trockene Palmmutes und große Akkorde, beim Leadsound reicht es, wenn es irgendwie da ist.
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