Blueridge BG 180RW vollmassive Stahlsaiten-Gitarre
Verfasst: Montag 15. Oktober 2018, 18:00
Bisher kannte ich nur ein einzige Sorte Blueridge-Gitarre, und zwar eine vollmassive Dread in Natur mit Leoparden-Pickguard um die 500€, die ich seinerzeit bestimmt 10 Mal verkauft hatte und erstaunt war, die wenig Streuung die hatten.
Gegenstand dieser Besprechung ist jedoch eine andere Gitarre, und zwar die Blueridge BG 180-RW, eine vollmassive Slope-Shoulder-Dreadnought, die am ehesten eine Kopie der Gibson D-45 darstellen soll und mit Sitka-Fichtendecke, indischen Palisander, einem Ebenholz-Griffbrett und jeder Menge Abalone-Einlagen à la D-45 begeistert.
Wie ich zu dieser Gitarre gekommen bin? - Die übliche Geschichte, Jungfrau, Kind, ebay: Ich suchte nach einer Sigma-Jumbo, die aber plötzlich schon verkauft war. Derselbe Verkäufer bot besagte Blueridge an, und irgendwie sah ich etwas auf dem Bild, bzw. glaubte ich, etwas Besonderes zu erkennen: Die Decke der Klampfe sah einfach großartig aus, so klar und rein und komplementär-spiegelbildlich in ihrem Reflektionsverhalten... für jeden anderen blödsinniges Kauderwelsch, aber ich war am Haken!
Da dieser auch nach Tagen nicht los lies, versuchte ich es mit einem eher mutigen Preisvorschlag, der dann tatsächlich angenommen wurde!
Und mittlerweile wohnt sie schon ein paar Tage hier bei mir und konnte einen Eindruck hinterlassen, den ich hier gerne weitergeben mag.
Die Verarbeitung ist perfekt. Alle Hölzer, Oberflächen und Metallteile sind auf höchstem Fertigungsstandard, bzw. von bester Qualität.
So ist der Mahagoni-Hals mit seinem Ebenholz-Griffbrett eigentlich eher dünn, aber auch sehr hart und steif, so dass es zu keinen bewegungsabhängigen Modulationen/Verstimmungen kommen kann; neben der komfortablen Bespielbarkeit profitiert besonders auch die Tonentfaltung hiervon.
Die Decke sondert beim Abklopfen tiefen Bass plus spielfreudigem Obertonknack ab; auch der Palisanderkorpus spricht schnell und dennoch warm an. Die Lackierung lässt keine Wünsche offen.
Ob einem das ganze Bling Bling-gefällt oder nicht, es ist gut gemacht. Ich hätte es lieber auf einer Natur-Decke oder gar nicht, aber für die akustischen Eigenschaften dieses Musikinstruments kann ich auch mal übers Goldkettchen hinweg sehen.
Klanglich sind wir dann tatsächlich nahe dran an guten Southern Jumbos vom großen "G"; die Blueridge klingt ausgewogener und klarer als eine Martin, ist immer präsent und artikuliert und dennoch warm im Ton. Single Notes fallen gegenüber Akkorden kaum ab im Volumen, alles perlt und strotzt vor... Perfektion!
Dabei ist es nicht die sterile HiFi-Perfektion, die man Taylor-Gitarren nachsagt; es ist strahlend und voluminös und sustainreich und in dem Mitten kompakt und sich dennoch öffnend, harmonisch rein und klar, präsent mit klaren Attack.
Es ist eine Gitarre, bei der man den klanglichen Vorhang zurück gezogen hat, die Holz und Charakter, aber keinen Schmutz mehr im Ton hat. Matsch gibt es ebenfalls keinen; die Blueridge kann nicht nuscheln, artikuliert immer auf den Punkt.
Eine Gitarre, die übrigens auch großartig nach Palisander riecht - einfach lecker!!!
Zunächst konnte ich mit dieser Perfektion, die eben nicht zu perfekt, sondern immer noch charaktervoll ist, nicht umgehen und fremdelte mit der BG 180RW. Aber sie klang eben nicht kalt oder steril, sie war nur nicht zu erschüttern:
Diejenigen von Euch, die mich schon mal an der Akustik gehört haben, wissen, dass ich mit großem Arbeitseifer rangehe, es der "Ich will 'nen Cowboy als Mann"-Sängerin bisweilen echt gebe. Dabei achte ich jedoch darauf, die Gitarre nicht zu "töten", indem ich über ihren "Breaking Point" gehe, ab dem sie dynamisch dicht macht und grätzig (überschlagende Töne, etc.) klingt.
Kurz: Die Blueridge hat einen solchen Punkt nicht! Sie hält der Vollbelastung durch mich mühelos stand, sie ist nicht zu erschüttern und klingt immer souverän!!!
Vieles dessen, was ich hier erzähle, kann man in folgenden Videos nachvollziehen:
Fazit: Klingt nach der perfekten Gitarre? - Ist auch bestimmt eine mögliche... aber eben keine HD-28, D-35 oder SJ-200, also keine eierlegende Wollmilchsau, kein Klang-Chamäleon. Auch keine Knarze-Kiste, dafür eine perfekt bespielbare, umfassbar rein, voll und rund tönende Western-Gitarre mit Charakter in der Dreadnought-Liga.
Wenn ich sie vergleichen müsste, dann käme ich mit den teuren, vollmassiven Yamaha-Masterbuilder-Gitarren oder Takamines jenseits der 2000€ um die Ecke; diese Art Perfektion ist gemeint.
Ob sie auch Deine perfekte Gespielin wäre, weiß ich nicht, hielte es aber für sehr fahrlässig, ihr keine Chance zu geben, wenn man denn in der Preisklasse bis 1800€ nach einer vollmassiven Steel-String fürs Leben sucht. Denn das Potential hat sie definitiv, und wenn Dir Klangbild wie Haptik zusagen, steht der Bindung fürs Leben nichts mehr im Wege.
Gegenstand dieser Besprechung ist jedoch eine andere Gitarre, und zwar die Blueridge BG 180-RW, eine vollmassive Slope-Shoulder-Dreadnought, die am ehesten eine Kopie der Gibson D-45 darstellen soll und mit Sitka-Fichtendecke, indischen Palisander, einem Ebenholz-Griffbrett und jeder Menge Abalone-Einlagen à la D-45 begeistert.
Wie ich zu dieser Gitarre gekommen bin? - Die übliche Geschichte, Jungfrau, Kind, ebay: Ich suchte nach einer Sigma-Jumbo, die aber plötzlich schon verkauft war. Derselbe Verkäufer bot besagte Blueridge an, und irgendwie sah ich etwas auf dem Bild, bzw. glaubte ich, etwas Besonderes zu erkennen: Die Decke der Klampfe sah einfach großartig aus, so klar und rein und komplementär-spiegelbildlich in ihrem Reflektionsverhalten... für jeden anderen blödsinniges Kauderwelsch, aber ich war am Haken!
Da dieser auch nach Tagen nicht los lies, versuchte ich es mit einem eher mutigen Preisvorschlag, der dann tatsächlich angenommen wurde!
Und mittlerweile wohnt sie schon ein paar Tage hier bei mir und konnte einen Eindruck hinterlassen, den ich hier gerne weitergeben mag.
Die Verarbeitung ist perfekt. Alle Hölzer, Oberflächen und Metallteile sind auf höchstem Fertigungsstandard, bzw. von bester Qualität.
So ist der Mahagoni-Hals mit seinem Ebenholz-Griffbrett eigentlich eher dünn, aber auch sehr hart und steif, so dass es zu keinen bewegungsabhängigen Modulationen/Verstimmungen kommen kann; neben der komfortablen Bespielbarkeit profitiert besonders auch die Tonentfaltung hiervon.
Die Decke sondert beim Abklopfen tiefen Bass plus spielfreudigem Obertonknack ab; auch der Palisanderkorpus spricht schnell und dennoch warm an. Die Lackierung lässt keine Wünsche offen.
Ob einem das ganze Bling Bling-gefällt oder nicht, es ist gut gemacht. Ich hätte es lieber auf einer Natur-Decke oder gar nicht, aber für die akustischen Eigenschaften dieses Musikinstruments kann ich auch mal übers Goldkettchen hinweg sehen.
Klanglich sind wir dann tatsächlich nahe dran an guten Southern Jumbos vom großen "G"; die Blueridge klingt ausgewogener und klarer als eine Martin, ist immer präsent und artikuliert und dennoch warm im Ton. Single Notes fallen gegenüber Akkorden kaum ab im Volumen, alles perlt und strotzt vor... Perfektion!
Dabei ist es nicht die sterile HiFi-Perfektion, die man Taylor-Gitarren nachsagt; es ist strahlend und voluminös und sustainreich und in dem Mitten kompakt und sich dennoch öffnend, harmonisch rein und klar, präsent mit klaren Attack.
Es ist eine Gitarre, bei der man den klanglichen Vorhang zurück gezogen hat, die Holz und Charakter, aber keinen Schmutz mehr im Ton hat. Matsch gibt es ebenfalls keinen; die Blueridge kann nicht nuscheln, artikuliert immer auf den Punkt.
Eine Gitarre, die übrigens auch großartig nach Palisander riecht - einfach lecker!!!
Zunächst konnte ich mit dieser Perfektion, die eben nicht zu perfekt, sondern immer noch charaktervoll ist, nicht umgehen und fremdelte mit der BG 180RW. Aber sie klang eben nicht kalt oder steril, sie war nur nicht zu erschüttern:
Diejenigen von Euch, die mich schon mal an der Akustik gehört haben, wissen, dass ich mit großem Arbeitseifer rangehe, es der "Ich will 'nen Cowboy als Mann"-Sängerin bisweilen echt gebe. Dabei achte ich jedoch darauf, die Gitarre nicht zu "töten", indem ich über ihren "Breaking Point" gehe, ab dem sie dynamisch dicht macht und grätzig (überschlagende Töne, etc.) klingt.
Kurz: Die Blueridge hat einen solchen Punkt nicht! Sie hält der Vollbelastung durch mich mühelos stand, sie ist nicht zu erschüttern und klingt immer souverän!!!
Vieles dessen, was ich hier erzähle, kann man in folgenden Videos nachvollziehen:
Fazit: Klingt nach der perfekten Gitarre? - Ist auch bestimmt eine mögliche... aber eben keine HD-28, D-35 oder SJ-200, also keine eierlegende Wollmilchsau, kein Klang-Chamäleon. Auch keine Knarze-Kiste, dafür eine perfekt bespielbare, umfassbar rein, voll und rund tönende Western-Gitarre mit Charakter in der Dreadnought-Liga.
Wenn ich sie vergleichen müsste, dann käme ich mit den teuren, vollmassiven Yamaha-Masterbuilder-Gitarren oder Takamines jenseits der 2000€ um die Ecke; diese Art Perfektion ist gemeint.
Ob sie auch Deine perfekte Gespielin wäre, weiß ich nicht, hielte es aber für sehr fahrlässig, ihr keine Chance zu geben, wenn man denn in der Preisklasse bis 1800€ nach einer vollmassiven Steel-String fürs Leben sucht. Denn das Potential hat sie definitiv, und wenn Dir Klangbild wie Haptik zusagen, steht der Bindung fürs Leben nichts mehr im Wege.