Fenix ST-10 M (made in Korea)

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Magman
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Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Magman » Dienstag 26. Februar 2019, 20:34

Diese Fenix ST-10 M (das M steht für Mapleneck), hergestellt in Korea von Young Chang habe ich sozusagen blind aus den Kleinanzeigen gekauft. Erfahrung macht sich wohl doch bezahlt! Der Verkäufer war Erstbesitzer und wusste wohl gar nicht was er da zuhause rumstehen hatte. Die Strat kostete mich exakt 200 Euro. Da ich mich mit Fenix recht gut auskenne (ich hatte einige davon) und wusste, das gerade die ersten Gitarren von Young Chang einen sehr guten Ruf hatten hab ich diese hier auch sofort gekauft. Vor allem da sie auch noch unverbastelt war, was heute im DIY-Relic-Wahn eher selten vorzufinden ist. Sie stammt laut eigenen Recherchen aus dem Jahr 1989 und dürfte somit wohl zu der Erstauslieferung gehören und wird 30 Jahre alt.

Die Fenix kam dann heute an. Sie hat laut Fenix Katalog (ich besitze sie alle) einen Erle Body und einen einteiligen Ahornhals, mit Skunkstripe und 21 Vintage medium Bünden. Der Hals ist schnurgerade, ist nicht besonders kräftig, aber hat schön abgerundete Kanten was ich sehr mag. Er bespielt sich sehr leicht trotz sehr niedriger Sautenlage. Da scheppert auch rein garnichts, egal auf welchem Bund man sich gerade befindet. Die Halsrückseite ist nicht sonderlich auffallend gemasert, was allerdings ganz und garnicht nachteilig ist. Das komplette Shaping der ST-10 ist 1:1 Fender Vintage-konform.

Exakt 3,5 Kilo bringt sie auf die Waage. Die Bünde sind quasi neu, aber der Body hat viele kleine Schrammen, Lackrisse und zeigte auch einiges an Staub an der Hardware. Sie stand wohl viel im Zimmer und durfte zur Musik aus der Stereoanlage mitschwingen. Auch ist der Hals schön nachgedunkelt, leicht honigfarben. Das sieht in meinen Augen toll aus zu dem schwarz lackierten Body. Ganz anders als auf den Bildern in der Anzeige, wo er eher blass daherkam. Die Gitarre kam auch frisch besaitet hier an. Es gibt also auch noch Verkäufer, die das so wie ich selbst als freundlichen Service ansehen. Sollte der Kollege dieses kleine Review lesen, so auch hier herzlichen Dank dafür :thumbs:

Tacheles:

Kurz gestimmt und ab an den Amp1 mit Plexi Einstellung. Unfassbar, mehr kann ich zu dem Ersteindruck nicht sagen!* Ich war echt platt, habe trotz Grippegeschwächter Stimme vor Freude laut gelacht und erinnerte mich an die Worte von Jürgen Rath damals, als er noch in einem großen Musikgeschäft hier bei uns in SB arbeitete und in D einer der ersten war, der eine große Lieferung Fenix bekam, weil er den Vertriebler persönlich kannte. Jürgen war damals auch sehr angetan von den Strats. Er spielte ja auch nix anderes. Laut seiner Aussage war zumindest die erste Charge qualitativ einer JV Squier ebenbürtig. Die Strats hatten gestackte Singlecoils an Bord, auch entwickelt von dem Koreaner Young Chang. Die ersten Lace Sensor Pickups waren ja auch richtig klasse, die Leute wollten sie halt nur nicht wegen der Optik. Aber der Sound dieser ist wirklich superb. Das typische SC Klingeln und Schmatzen ist voll da und selbst bei derben HiGain Settings ist diese Gitarre noch angenehm ruhig. Da könnten auch heute noch viele Pickupwickler davon lernen. Das Kappen-Design interessiert mich ehrlich gesagt nicht. Mein Vintagevoodoowahn hat sich in den Jahren wohl gelegt :P

Das 6-Loch Vintage Tremolo hat nen massiven Stahlblock und soll wohl lizensiert by Gotoh sein. Hab aber keinen Bock es auszubauen, soll aber wohl auf dem Block stehen. Es geht nachdem ich ein wenig an den Federschrauben drehte auch butterweich. Die Strat ist selbst nach heftigen Divebombs absolut stimmstabil. Gute Hardware halt.

Ich kann nur sagen, an dieser Strat wird rein garnix getauscht, es wäre schlichtweg Dummheit! Einzig ein Treblebleed kommt rein, ein Muss für mich.

Fazit: Die Gitarre bringt richtig Spaß und das wars! Danke fürs Lesen :prost:

*Ich muss euch unbedingt ein kleines Video machen sonst glaubt mir das hier keiner :P

Übrigens, den Gurt hatte ich 1990 zu meiner ersten Fenix Strat im Laden in Saarbrücken dazugekauft. Gut das ich wenigstens den noch aufgehoben habe :)
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Paulasyl
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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Paulasyl » Dienstag 26. Februar 2019, 21:04

Glückwunsch zum Schnapper. Tolle Patina!
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

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Butterkräm
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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Butterkräm » Dienstag 26. Februar 2019, 21:37

Ich nehme sie Dir dann demnächst gerne ab! :thumbs:
Doch, wirklich! :mrgreen:

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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Wizard » Dienstag 26. Februar 2019, 22:05

Glückwunsch zur neuen Strat, Martin :thumbsup03:

Und das Ibanez Pedal aus der Soundtank-Serie hast du auch noch nicht lange aufm Board, oder?
Gruß Peter

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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 26. Februar 2019, 22:06

Herzlichen Glückwunsch; ich habe ebenfalls ein wenig Fenix-Erfahrung in Form diverser Strats, Teles und Paulas und darf ergänzen: Die Holzangaben im Katalog können stimmen, müssen dies aber nicht; bisweilen ist das einfach Hochglanzgefasel. So hatte eine Tele statt Esche- oder Erle-Korpus am Ende einen Mahagonikorpus mit Fichtendecke. Will sagen: Die kochen auch nur mir dem Wasser, das an dem Tag aus der Leitung kam. Und in der Regel war das sehr schmackhaftes Wasser, wie ich bestätigen kann.

Würde mich interessieren, ob Du bei Gelegenheit mal rausfinden kannst, was bei Dir an Baumholz verbaut wurde. :thumbsup03:

Der Koreaner Young Chang ist übrigens keine Person, sondern ein Unternehmen, welches von drei Brüdern gegründet wurde und primär Klaviere und Flügel baut.
Wicked Pedia hat geschrieben:In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren stellte Young Chang Gitarren für die Firma Fender unter dem Squier-Label her. Ab 1989 bis ca. 1995 folgte eine eigene Produktionslinie mit Gitarren unter dem Label Fenix, u. a. exakte Kopien von Fender Stratocaster und Telecaster sowie eigenen Designs. Die Kopfplattendesigns mussten nach einer Plagiatsklage von Fender geändert werden.

1995 wurde ein Werk in China errichtet, in dem etwa 10.000 Klaviere und Flügel pro Jahr hergestellt wurden.

In den 1990er Jahren übernahm Young Chang die Firma Kurzweil des amerikanischen Erfinders und Autors Raymond Kurzweil von YCA (Young Chang America). Auch gründete Young Chang in den USA das YCRDC (Young Chang Research & Development Center), in dem hochwertige elektronische Musikinstrumente entwickelt werden.

Nach mehreren Umstrukturierungen gehört Young Chang mittlerweile zum HDC-Konzern.
Ich freue mich auf Dein Video und wünsche Dir viel und lange Spaß mit der sehr günstig geschossenen Ketarre. Bis Hannes sie kriegt. :mrgreen: ;)

Lieben Gruß,

Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Magman » Dienstag 26. Februar 2019, 22:08

Hier die Katalogseite zu der Strat oben:

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Batz Benzer
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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 26. Februar 2019, 22:09

Den Katalog hatte ich auch viele Jahre aufbewahrt. :sabber: :thumbsup03:
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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Wizard » Dienstag 26. Februar 2019, 22:12

Moment, da steht doch Griffbrett Palisander, was deine ja nicht hat... :kopf_kratz01:

Edit: Sorry, die untere war da gemeint :tuete01:
Zuletzt geändert von Wizard am Dienstag 26. Februar 2019, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Peter

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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 26. Februar 2019, 22:13

In Klammern fürs R-Modell; seines ist "M". Sonst hieße er ja auch Ragman. :clown:
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Re: Fenix ST-10 M (made in Korea)

Beitrag von Magman » Dienstag 26. Februar 2019, 22:17

Wizard hat geschrieben:
Dienstag 26. Februar 2019, 22:05
Glückwunsch zur neuen Strat, Martin :thumbsup03:

Und das Ibanez Pedal aus der Soundtank-Serie hast du auch noch nicht lange aufm Board, oder?
Nabend Peter, gutes Auge :thumbs: Aber das ist das Board meines Bassisten und dem habe ich den alten Chorus mal ausgeliehen ;)
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