Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

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Batz Benzer
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Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 29. April 2020, 20:36

Es gibt auf YouTube Videos vom Gitarrenonkel, welcher niemand anderes als "unser" Gurki/Steffen ist.

In seinem allerersten Videos präsentiert er eigentlich 'nen 79er Marshall 2203 JMP, tut dies aber mit einer Yamaha TVL-Semi, wobei TVL für den Queens of the Stone Age-Gitarristen Troy van Leeuwen steht; beide Gerätschaften hatten es mir seinerzeit schwer besorgt, so dass ich lange Zeit nach einer bezahlbaren TVL gesucht hatte, aber nie eine fand.

Zu diesem Zeitpunkt bin ich das erste Mal auf den Namen des niederländischen Gitarristen gestoßen; mit der Musik habe ich bis heute keinerlei Berührung.

Das zweite Mal, dass ich über die bekannten Initialen TVL gestoßen bin, war im Online-Shop des Docs: Gleich zwei Signature-Pedale hat dieser für seinen Landsmann geschmiedet, zum einen das Octavia, zum anderen einen Booster/Filter namens Raven; Edgar Allan Poe, ick hör Dir trapsen! 8-)

Und diese beiden Pedale liegen mir nun zu Füßen, jeweils gepellt aus ihren stylishen Kartonboxen, die ansonsten mit tollen Goodies wie Aufkleber, Schlüsselanhänger, Button und Bügelbild aufwarten. :thumbsup03:

Beide haben dasselbe Format, welches wir auch schon vom Kafuzz kennen, wobei uns diese beiden hier die längere Seite zustrecken, beide tragen das Siegel Troy Van Leeuwens, beide haben In und Out sowie den üblichen 9V-Anschluss; das war's an Gemeinsamkeiten.

Das Octavia hat eine höchst exaltierte Kontrollleuchte in Form einer transparenten Plexiglas-Sphäre, unter der ein anatomisch korrektes Miniaturherz bei Pedalbetätigung rot leuchtet.

Bild

Gain- und Volumen-Potis sind zwei schwarze Totenköpfe,einzig der On/Off-Switch stammt aus der Welt der Menschen.

Ursprünglich war der Gain-Regler übrigens ein 3-Weg-Switch mit der Bezeichnung "Blameshifter"; die Beschriftung ist geblieben, die Wahl-Funktion durch besagtes Poti ersetzt.

Der Fußschalter gibt bei Betätigung ein nicht allzu lautes, aber hörbares Schaltgeräusch an den Amp weiter; das gefällt mir nicht, dürfte aber "auf dem Platz" ziemlich egal sein.

Spielt man nun ein paar Akkorde, klingt das ziemlich fies: Als ob ein Octave-Up-Effekte spröde ausbröselt, ein kalt-klirrendes Klangchaos! Einzeltöne klappen besser, klingen aber auch kaputt und sterben ziemlich früh ab, wenn man sie nicht unterfüttert.

Was, wer, wie, wann, wo: Unterfüttern? - Jepp, auch das Octavia ist ein Pedal, bei dem man wissen mus, was zu tun ist: So mag es gerne nachgeschaltete Zerrelemente und entfaltet seine Hendrix-Magie erst auf dem Hals-Pickup bei zugedrehtem Tone-Regler; so war es schon damals, so wird es auch heute gemacht!

Dann beginnt jenes Disco-Synth-Kreischen des Tons jenseits 12. Bundes, was mich gefangen genommen hat als ich es das erste Mal vor viiiieeeelen Jahren hören durfte: Wunderschön! :sabber:

Genau für diese Anwendung ist das Pedal laut Beschreibung auf Dr. Nos Seite gedacht; leider findet man kein einziges Video, das diese Anwendung zeigt; scheint so, als ginge das Wissen um solche Pedale langsam verloren.

Dabei will ich hier gar nicht so altklug tun; obgleich ich sowas in der Art zwar schon vor Jahrzehnten gelesen hatte, bin ich noch nie zu dieser Sorte Anwendung gekommen, so dass ich es z.B. beim FFF-Germanium-Fuzz wieder lernen musste.

All dem zum Trotze hätte ich es besser gefunden, wenn das Octavia einfach entsprechend gevoiced wäre, dass quasi "immer das Ton-Poti zu ist". Oder es einen HiCut-Fußschalter gibt; gerade bei diesen Alles-geht-Pedalen kann man mir jedenfalls nicht mit wirtschaftlichen Erwägungen kommen. ;)

So viel zum Octavia, nähern wir uns dem zweiten Werk im Bunde, dem Bosster/Filter namens Raven.

Bild

Hier gibt es drei Regelelemente sowie zwei Fußschalter; der linke schaltet den Booster, der mit dem linken Poti kontrolliert wird, ein und aus, derweil der rechte Switch dasselbe mit einer grünen LED und dem Filter macht, dessen generelle Frequenz in drei Stellungen mit dem Vogelschädel gewählt wird, worauf mit dem Q-Poti ordentlich Einfluss genommen werden kann, so dass das gesamte Mittenspektrum, allerdings steilflankig gepushed, zur Verfügung steht.

Somit geht z.B. der Money for Nothing-Sound authentisch; für Soli gibt es die frei wählbare Portion Mitten, die sich knallhart durch den Mix schneidet: Der Filter greift mächtig und entschlossen ins Klanggeschehen ein!

Der per Poti regelbare Boost hingegen scheint mir das völlige Gegenteil, nämlich klangneutral zu sein, was heißt, dass subjektiv die Mitten präsenter zu werden scheinen; Kenner der Materie "fletschen im Monsum gerade die kurvigen Zähne". :mrgreen: ;)

Das ist für meine Begriffe perfekt! - Naja, fast perfekt, denn man mag die Funktion und ihre gelbe LED gar nicht mehr ausschalten: Suchtfaktor! :sabber:

Einzig doof am Pedal ist, dass bei längerer Nichtbetätigung sowohl der Fußschalter als auch des Rabenschädels diese zu lauteren Schaltgeräuschen neigen. Das gibt sich dann, solange man das Pedal auch benutzt; bei der nächsten Session wird es aber erst einmal wieder da sein; auch nicht kriegsentscheidend, aber erwähnenswert.

Bonus-Feature: Das Octavia-Signal in den Filter des Raven: Leckofanni, wat für'n Flötenton!!! :o :sabber: :sabber: :sabber:

Fazit: Und das war es dann auch schon wieder; das Octavia klingt in höchstem Maße authentisch, nein, besser als das Original, nämlich perfekt, was jedoch nur zustande kommt, wenn es nach dem Pedal zerrt und man es mit dem Hals-PU bei geschlossenem Tone-Poti anspricht, was nicht meiner persönlichen Vorstellung von Perfektion, aber eben dem Vorbild entspricht.

Der Raven ist ein einfacher, sehr musikalischer Booster sowie ein sehr flexibler Mittenfilter, was spätestens in Kombination jeden Amp zum Kochen bringen kann und sich stets durchzusetzen weiß!

Die Kosten liegen bei 258€ fürs Octavia, bzw. 268€ für den Raven; da Ihr mich nicht braucht, um Euch selbst ein Urteil bezüglich des PLV zu bilden, schließe ich mit der Information, beide auf dem 2nd Hand-Markt für schmaleren Taler ergattert zu haben (Danke, Dieter und Herr Rödig! :thumbsup03: ).

Lieben Gruß,

Batz.

PS: Auch hier wieder der gespielte Witz, dieses Mal jedoch verknüpft mit der Feststellung, dass niemand hier das Octavia so artgerecht präsentiert wie oben beschrieben; ich werde beizeiten einen ensprechenden Soundfile nachreichen.









Last not least das Gurki-Video aus der Einleitung:

"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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Re: Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

Beitrag von Wizard » Mittwoch 29. April 2020, 21:12

Thus quoth the Raven :cool01:

Interessante Geräte und tolle Berichte - werd mir gleich mal die Videos reinziehen. Meine Güte, was sind das für abgefahrene Teile! :thumbsup03:
Gruß Peter

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Re: Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 29. April 2020, 21:31



;)
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Re: Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

Beitrag von Wizard » Mittwoch 29. April 2020, 22:07

:thumbsup03:
Gruß Peter

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Re: Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 30. April 2020, 12:17

PPS: Beide Apparaturen gibt es noch jeweils ein Mal in Dr. Nos Online Shop. ;)
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Re: Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

Beitrag von Falk_Couffer » Donnerstag 30. April 2020, 12:45

Interessanter Bericht, vielen Dank dafür. Dieses Raven Pedal klingt toll... erinnert mich an irgendwas, vielleicht the Cult? Eigentlich wollte ich nur melden, dass ich mal die TVL-503 hatte. Hab‘ sie damals sogar mal für Studioaufnahmen verwendet, zumindest für ’ne Rythm-Spur. Ich mochte die Gitarre aber letztendlich hat sie sich bei mir nicht durchgesetzt und die Rumschalterei kann einen wahnsinnig machen :-) Aber ich würde sie gerne heute nochmal probieren wollen... vielleicht war ich damals noch nicht bereit für die Gitarre.

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Re: Dr. No Troy van Leeuwen "TVL" Octavia und Raven

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 30. April 2020, 12:50

Danke fürs Feedback, Falk! :thumbsup03:

The Cult käme auf jeden Fall schon mal optisch hin. ;)

Heute bin ich ganz froh, die Gitarre nicht zu haben; eine Epiphone ES 339 mit P-90 macht jetzt diesen Job bei mir.

Liebe Grüße,

Batz.
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