Das wären schon mal vier unterschiedliche Sounds!
Und jetzt stell Dir vor, Du hättest zusätzlich noch ein Booster-Fuzz mit ebenfalls zwei 2-Wege-Schaltern, die über Voicing und Gainverhalten entscheiden.
Das wären in Summe dann bereits 20 verschiedene Klangmöglichkeiten!
Als wäre das noch nicht genug, schenke ich Dir jetzt noch ein Filter-Pedal, welches via zwei 2-Wege-Toggles filtert.
Wenn ich mich nicht irre - was jedoch sehr wahrscheinlich ist, da ich so ich ein mieser Mathemagier bin - macht das nach Adam Riese und Eva Zwerg bereits derer Möglichkeiten 100!
Na komm, tu' nicht so, als hättest Du es nicht bereits geahnt: Richtig, da schmeiße ich Dir glatt noch'n Pedal drauf, und zwar einen sogenannten Blaster, der mittels zweiter 2-Wege-Schalter über Klang und Verhalten einer weiteren Zerr/Filter-Stufe entscheidet.
Das macht dann, wenn ich mich nicht doch schwerst irre (s.o.), 500 unterschiedliche Soundmöglichkeiten; kann das echt sein...? Über doch "nur" 256...!?
- Rechengenies bitte vortreten! 
Wie dem auch sei, jetzt kommt der Witz: Das gibt es alles unter einem Dach in einem Gehäuse, nennt sich Blasting Booster, kommt aus Tschechien vom Hersteller Defects und ist ein Nachbau des Death By Audio Waveformer Destroyers, bei dem die ganzen schönen Schaltmöglichkeiten jedoch lediglich interner Natur sind!
(Bildquelle: Reverb)
Es gibt also nur einen Drehregler im Form des Volumens, der auch bitter nötig ist, da es bei jeder Switch-Korrektur auch einer Lautstärkekorrektur bedürfen kann.
Dann haben wir einen On/Off-Footswitch, um den ganzen Bumms zu starten, wobei ohne Beteiligung von Boost, Blast und Filter hier "nur" das normale Fuzz anliegt, welches via Mini-Switches in Clip/Over und Clean/Load regelbar die ersten vier Soundvarianten stellt.
Boost sind Full/Thin und Calm/Thrsh zugeordet, der Filter ist in Wide/Deep sowie Shift/Norm zu regeln und Blast wird via Saw/Glit wie Bias/Fail verwaltet; all diese drei Fußschalter können jederzeit in der On-Position des On/Off-Switches hinzu geschaltet werden.
(Bildquelle: Defectspedals)
So, jetzt kommt der Teil der Besprechung, vor dem ich mich am liebsten drücken mag: Wenn Du jetzt nämlich fragst, wie El Apparato klingt, muss ich Dir sagen: Wie Du willst!
"Es kann alles!" hilft wohl auch nicht weiter. Also mal so: Es kann zumindest annähernd jeden mir bekannten Fuzz-Grundsound, von subtil angefuzzt bis In-die-Knie-sackend-explodierend-oszillierend. Maestro-Fuzz, Fuzz Bender Super Fuzz Big Muff, Furz-Fresse, "startende Tupolev", "Verdammt, das Pedal implodiert und bildet ein schwarzes Loch, in das uns lesbische Nazi-Nutten-Nonnen in Lederkluft auf brennenden Motorrädern in die ewige Banjo-Höllen-Verdammnis ziehen!!!", alles drin!
Eine Master-Klangregelung habe ich tatsächlich zu keinem Zeitpunkt vermisst, wenngleich ich anfänglich diese Befürchtung hatte. Lässt sich aber in Form eines extern nachgeschalteten EQs nachrüsten, wenn man so etwas möchte, daher: No worries!
Denn die Switches entscheiden u.a. eben auch über die Klangfarbe(n). Und über Gain-Anteil wie -Verhalten; die daraus resultierenden Möglichkeiten sind - ob nun 256 oder 500 - gefühlt unendlich und differenziert genug, dass jeder Motherfuzzer nach seinem Gusto fündig werden wird.
Das Blasting Booster reagiert übrigens ziemlich sensibel und vielschichtig aufs Gitarren-Volumen: Allein hiermit lassen sich jeder einzelnen Einstellung wieder viele klangliche Facetten abgewinnen!
Nebengeräusche reichen von nix über Meeresrauschen bis Selbst-Oszillation, je nach Einstellung, da in jeder Hinsicht Extremsounds zu erzielen sind.
Die Verarbeitung ist nebenbei bemerkt erstklassig und lässt keinerlei Wünsche offen; neben In und Out gibt es noch den obligatorischen 9V-Anschluss.
Einen Anlass zum Meckern habe ich dann doch gefunden: Konnte das Volumen nicht komplett aus dem Trittweg nach oben verlegt werden? - Wäre wohl die bessere Lösung gewesen...
Fazit: Für 165€ gibt es hier direkt ab Hersteller alle Füzze in einem! Mein Carcosa würde ich dafür vielleicht nicht verkaufen, wenn ich eines hätte - normale Overdrive- oder gemäßigte Distortion sind nicht seine primäre Spezialität -, aber alle reinen Fuzz-Grundsounds sind tatsächlich flexibel und mit allen möglichen Überscheidungen und Erweiterungen abgedeckt.
Die eierlegende Wollmilchsau? - Im Prinzip ja, tatsächlich! Wobei eben nicht alle Sounds, gerade die allzu gemäßigten, in jeder flexiblen Tiefe abrufbar sind. Wobei... mit vorgeschaltetem neutralen Booster und EQ dahinter eigentlich schon.
Zum Schluß noch meinen Dank an Oli für den vertrauensvollen Tausch!
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Ihr wollt es, Ihr kriegst es; hier noch der gespielte Witz! - Viel Vergnügen...:
Und auch wenn Monsieur Kappenkaspar aus einem Heim für 4jähige ausgebrochen scheint, gibt es hier ein paar gute Eindrücke:
PPS: Ich bin echt Zahlenlegastheniker.... nicht genug für Diskalulie, aber genug, um sich der Lächerlichkeit preiszugeben!
Mea culpa! 
