Power Pins

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THB
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Power Pins

Beitrag von THB » Sonntag 11. Januar 2015, 14:43

Was ist das?

Im Prinzip Adapter, die in die Saitendurchführung der Brücke/Decke einer Akustikgitarre geschraubt werden und diese dann zum "Toploader" machen.
Hersteller und weitere Informationen gibt es hier:
http://www.f1pick.com/powerpinsnew.html

Bezugsquelle für mich war Thomann.
Die guten Stücke sind in chrom, schwarz und gold lieferbar und liegen bei knapp 50.- Euronen.

Da ich sozusagen "gelernter Elektriker" bin sind die -norddeutsch- Saitentüdelungen mit Knoten oder lustig durch die Gegend springende Pins nix für mich (die einzige A-Git. in meinem Haushalt ist konsequenterweise eine Ovation Electric Legend). Nun gibt es aber diese Hybrid-Gitarre, die ich doch recht häufig zur Hand nehme: Stratacoustic.

Hier kommt das zusätzliche Manko hinzu, dass die Pins dünner sind als normal, somit Ersatz nicht so leicht zu beschaffen ist, wenn man sie mal wieder köpft..... Kurzum Ärger und Stress sind vorprogrammiert.....

Also her mit den Powerpins.

Gute Anleitung dabei, die die Einstellung (es gibt drei Unterlegscheiben als Spacer/Abstandhalter, die sukzessive je nach Decken und Brückenhöhe wegzulassen sind) nachvollziehbar erläutert. Festgeschraubt werden die Power Pins von unten mit einem Inbusschlüssel.

Soweit so gut.

Nervig bei der Stratacoustic sind die 10,5 cm Abstand zwischen Schalloch und Saitendurchführung. Dazu kommt der relativ flache Korpus. Kurze Finger sind hier schon mal nachteilig.

Spaßig wird es dann noch einmal mit dem Bracing und Verkabelung des Pickups. Hilfreich wären hier "normale" Schrauben - mit einer aufgesetzten Nuss wäre das Arbeiten leichter als jede Viertel Drehung den Inbus neu im Blindflug anzusetzen....

Aber auch dass war zu schaffen und die Verletzungen (Abschürfungen am Daumen) hielten sich in Grenzen. Es geht dann zunehmend schneller. Ich habe ca. eine Stunde gebraucht (inkl. Aus- und Einbau meines im Schalloch befestigen Lipstick-Pickups).

Konstruktionsbedingt ergibt sich in der Saitenführung ein steilere Winkel als vorher, da der Abstand zwischen Stegeinlage und Power Pin geringer ist als zwischen Stegeinlage und normalem Pin - mal sehen wie das in der Praxis wird.

Die Saiten werden von hinten, resp. seitlich (auf der Seite der hohen e-Saite) eingefädelt - kein nerviges Krachen mehr, wenn die Saite sich an dne Pins zurechtruckelt - es funzt wie bei einem gibsonartigen Tailpiece.

Grossartige Soundunterschiede habe ich nicht festgestellt, wobei ich auch erkältungsbedingt verstopfte Fledermausohren habe und nur vom Sternzeichen her Jungfrau bin....

Kaufen würde ich mir die Dinger immer wieder - eine der netten kleinen Erfindungen, die das Gitarristenleben angenehmer machen.

Die Jungs von Power Pin werben mit mehr Haltbarkeit und dem Aspekt einer guten Reparaturmöglichkeit von worn-out bridges....

Soweit die Honeymoon-Erfahrungen.
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Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
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partscaster
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Re: Power Pins

Beitrag von partscaster » Sonntag 11. Januar 2015, 15:23

Interessante Idee!

Meine Gitarre hat ab Werk eine Brücke ohne Pins, und auch da ist der Winkel sehr flach. Dazu kommt, dass ich die Stegeinlage sehr tief gefeilt habe - Saitenlage von ca. 1,5 e auf 1,9mm E mit 12er Saiten. Es gibt trotzdem überhaupt keine Probleme, auch nicht mit dem Piezo unter der Stegeinlage. Ich hatte da zuerst auch Bedenken, als ich den Pickup eingebaut und die Saitenlage verringert habe. :)

Grüße
Michael

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