Jim Dunlop JD4S Rotovibe
- Batz Benzer
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Jim Dunlop JD4S Rotovibe
Ha, heute war OPD, international beinahe bekannt als Old Pedal Day!
Jawohl, ich habe den Koffer des Grauens, mein olles Warwick Pedal Case, geöffnet und das getan, was ich schon seit mindestens Monaten mal wieder vorhatte: Nämlich mein Dunlop Rotovibe entnommen!
(Bildqelle: jimdunlop.com)
Von diesem Pedal gibt es zwei unterschiedliche Varianten; das hier vorgestellte ist das JD4S, nicht zu verwechseln mit dem ollen JH-4S aus den seligen 90ern, wobei ich mutmaße, dass JD in ersterem Fall "Jim Dünnlaub" bedeutet und JH in letzterem für "Jimi Hendrix" stehen dürfe.
Auch technisch unterscheiden sich die beiden Ausführungen; ich hatte beide, allerdings hintereinander, und weiß, dass das JH, zumindest mein Exemplar, so einen fiesen 3,5mm-Klinke-Anschluss hatte; das neuere JD hat den üblichen 9V-Anschluss.
Überdies gab es im JH zwei Trimpots, im JD nur eines; weiß der Popelzwerg, warum und wofür.
Und bevor ich mich schlagen lasse: Ich könnte schwören, dass die neue Variante - aller Beteuerungen der Verkäufer eines JHs zum Trotze - besser, intensiver und sauberer klingt.
So viel zu den Unterschieden, konzentrieren wir uns nun ausschließlich auf das JD4S:
Das kommt im bekannten Dunlop-Wah-Gehäuse, nur dass der Korpus hier feuerrot lackiert ist; die Wippe ist in Chrom mit schwarzem Gummiteppich gehalten.
Rechter Hand gibt es ein großes Poti mit Gummiüberzug für die Effektintensität und einen ebenfalls "zu Fuß" bedienbaren Druckschalter zum Wechseln zwischen Chrous und Vibrato; rechts In, links Out plus 9V-Anschluss.
(Bildqelle: jimdunlop.com)
Auf zum Klang: Zunächst sei bemerkt, dass das Rotovibe nicht "true bypass" als vielmehr gebuffert ist. Dieser Buffer hat für meine Ohren zwar einen Eigenklang, der aber nah am Original ist und keine relevanten Frequenzanteile klaut, addiert oder verbiegt.
Auch liegt hier ein Vibrato an, das mir tatsächlich mal gefällt; ansonsten ignoriere ich diese Betriebsart schlicht, da sie mir nicht liegt. Hier lässt sich aber m.E. sehr gut mit dem charmanten, sehr runden Eiern arbeiten.
Doch nun zum "Filet-Stück", dem Chorus-Klang: Erwartet man einen 1a-Univibe-Ton, muss man zwingend enttäuscht sein: Nein, es ist schlicht nicht unrund genug! - Die Frequenzen sind auch nicht 100%ig, aber dann doch gut genug getroffen, doch ist der (nicht wirklich vorhandene) Throb zu gleichmäßig und frei von Herzschlag, erinnert eher an einen Phaser, im Gegensatz zur Frequenzlage, die wiederum passt.
Klingt nicht gut? - Tut es doch! - Es ist eben schlicht eine Mischung aus Vibe-Klang mit Phaser-Anteilen und starken Anleihen dieses Modulationsverhaltens. Also eine Mini-Effektgattung für sich. Und als solche ausdrucksstark und präsent, von hohem Praxiswert und durch die Möglichkeit, die Geschwindigkeit per pedes zu kontrollieren, expressiver als manch Photozellen-Vibe.
Dabei ist das Klangbild effektintensiv, schön transparent und von hoher Güte; nur eiert es eben nicht so typisch-unrund. Ein leuchtender, verrückter Diamant kann man damit aber dennoch sein. Oder mal was ganz anders damit machen; es muss ja nicht immer Hendrix, Gilmour oder Trower sein, die ihrerseits ja auch nicht imitieren wollten, sondern voraus gingen; die Möglichkeit ist mit dem Rotovibe durchaus noch gegeben.
Zu hören übrigens auf Pearl Jams "Alive"!
Fazit: Wer kein 100%ig authentisches Uni-Vibe sucht, sondern einen Effekt mit 2/3 Vibe- plus 1/3 Phaser-Anteil zwischen Phase 90 und schmalem Stein, der wird ganz bestimmt mit dem Rotovibe sein Glück finden!
Warm, weich und dennoch transparent, eben nur nicht kompromisslos authentisch; den Konzertbesucher oder Tonträgerbesitzer wird's nicht stören, allenfalls die Musiker-Polizei, und wer ernsthaft für die spielt, hat ganz andere Probleme!
Apropos Probleme: Diese bereitet mir lediglich der Preis, der je nach Anbieter zwischen 272-358€ schwankt und meines Erachtens eher um die 180€ nachvollziehbar wäre.
Jawohl, ich habe den Koffer des Grauens, mein olles Warwick Pedal Case, geöffnet und das getan, was ich schon seit mindestens Monaten mal wieder vorhatte: Nämlich mein Dunlop Rotovibe entnommen!
(Bildqelle: jimdunlop.com)
Von diesem Pedal gibt es zwei unterschiedliche Varianten; das hier vorgestellte ist das JD4S, nicht zu verwechseln mit dem ollen JH-4S aus den seligen 90ern, wobei ich mutmaße, dass JD in ersterem Fall "Jim Dünnlaub" bedeutet und JH in letzterem für "Jimi Hendrix" stehen dürfe.
Auch technisch unterscheiden sich die beiden Ausführungen; ich hatte beide, allerdings hintereinander, und weiß, dass das JH, zumindest mein Exemplar, so einen fiesen 3,5mm-Klinke-Anschluss hatte; das neuere JD hat den üblichen 9V-Anschluss.
Überdies gab es im JH zwei Trimpots, im JD nur eines; weiß der Popelzwerg, warum und wofür.
Und bevor ich mich schlagen lasse: Ich könnte schwören, dass die neue Variante - aller Beteuerungen der Verkäufer eines JHs zum Trotze - besser, intensiver und sauberer klingt.
So viel zu den Unterschieden, konzentrieren wir uns nun ausschließlich auf das JD4S:
Das kommt im bekannten Dunlop-Wah-Gehäuse, nur dass der Korpus hier feuerrot lackiert ist; die Wippe ist in Chrom mit schwarzem Gummiteppich gehalten.
Rechter Hand gibt es ein großes Poti mit Gummiüberzug für die Effektintensität und einen ebenfalls "zu Fuß" bedienbaren Druckschalter zum Wechseln zwischen Chrous und Vibrato; rechts In, links Out plus 9V-Anschluss.
(Bildqelle: jimdunlop.com)
Auf zum Klang: Zunächst sei bemerkt, dass das Rotovibe nicht "true bypass" als vielmehr gebuffert ist. Dieser Buffer hat für meine Ohren zwar einen Eigenklang, der aber nah am Original ist und keine relevanten Frequenzanteile klaut, addiert oder verbiegt.
Auch liegt hier ein Vibrato an, das mir tatsächlich mal gefällt; ansonsten ignoriere ich diese Betriebsart schlicht, da sie mir nicht liegt. Hier lässt sich aber m.E. sehr gut mit dem charmanten, sehr runden Eiern arbeiten.
Doch nun zum "Filet-Stück", dem Chorus-Klang: Erwartet man einen 1a-Univibe-Ton, muss man zwingend enttäuscht sein: Nein, es ist schlicht nicht unrund genug! - Die Frequenzen sind auch nicht 100%ig, aber dann doch gut genug getroffen, doch ist der (nicht wirklich vorhandene) Throb zu gleichmäßig und frei von Herzschlag, erinnert eher an einen Phaser, im Gegensatz zur Frequenzlage, die wiederum passt.
Klingt nicht gut? - Tut es doch! - Es ist eben schlicht eine Mischung aus Vibe-Klang mit Phaser-Anteilen und starken Anleihen dieses Modulationsverhaltens. Also eine Mini-Effektgattung für sich. Und als solche ausdrucksstark und präsent, von hohem Praxiswert und durch die Möglichkeit, die Geschwindigkeit per pedes zu kontrollieren, expressiver als manch Photozellen-Vibe.
Dabei ist das Klangbild effektintensiv, schön transparent und von hoher Güte; nur eiert es eben nicht so typisch-unrund. Ein leuchtender, verrückter Diamant kann man damit aber dennoch sein. Oder mal was ganz anders damit machen; es muss ja nicht immer Hendrix, Gilmour oder Trower sein, die ihrerseits ja auch nicht imitieren wollten, sondern voraus gingen; die Möglichkeit ist mit dem Rotovibe durchaus noch gegeben.
Zu hören übrigens auf Pearl Jams "Alive"!
Fazit: Wer kein 100%ig authentisches Uni-Vibe sucht, sondern einen Effekt mit 2/3 Vibe- plus 1/3 Phaser-Anteil zwischen Phase 90 und schmalem Stein, der wird ganz bestimmt mit dem Rotovibe sein Glück finden!
Warm, weich und dennoch transparent, eben nur nicht kompromisslos authentisch; den Konzertbesucher oder Tonträgerbesitzer wird's nicht stören, allenfalls die Musiker-Polizei, und wer ernsthaft für die spielt, hat ganz andere Probleme!
Apropos Probleme: Diese bereitet mir lediglich der Preis, der je nach Anbieter zwischen 272-358€ schwankt und meines Erachtens eher um die 180€ nachvollziehbar wäre.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."
- George Martin
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Re: Jim Dunlop JD4S Rotovibe
Moin Batz,
ich hab das schöne Gerät tatsächlich immer noch noch nie unterm Fuß gehabt und hatte immer schon den Verdacht, dass das eigentlich genau mein Ding sein könnte.
Dein Review (danke dafür) bestärkt mich darin leider mal wieder
Ich sollte endlich mal eins ausprobieren.
Gruß Diet
ich hab das schöne Gerät tatsächlich immer noch noch nie unterm Fuß gehabt und hatte immer schon den Verdacht, dass das eigentlich genau mein Ding sein könnte.
Dein Review (danke dafür) bestärkt mich darin leider mal wieder
Ich sollte endlich mal eins ausprobieren.
Gruß Diet
- Batz Benzer
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Re: Jim Dunlop JD4S Rotovibe
Da Du das in der Vergangenheit schon mal erwähnt hast, habe ich beim Verfassen auch schwer an Dich denken müssen.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."
- George Martin
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Re: Jim Dunlop JD4S Rotovibe
Ich unterschreibe jedes WortDiet hat geschrieben: ↑Montag 7. Februar 2022, 21:24Moin Batz,
ich hab das schöne Gerät tatsächlich immer noch noch nie unterm Fuß gehabt und hatte immer schon den Verdacht, dass das eigentlich genau mein Ding sein könnte.
Dein Review (danke dafür) bestärkt mich darin leider mal wieder
Ich sollte endlich mal eins ausprobieren.
Gruß Diet
Gruß Peter
immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<
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- Batz Benzer
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Re: Jim Dunlop JD4S Rotovibe
Ich habe heute noch etwas über das alte JH-Modell erfahren, was ich Euch nicht vorenthalten mag; und zwar gibt es hiervon mindestens zwei unterschiedliche Versionen:
Die ältere funktioniert wie gehabt; bei der jüngeren, die angeblich besser klingen soll, funktioniert das Intensity-Poti anders herum, so dass links Maximal-Effekt anliegt; auch der Mode-Switch soll in der Funktion "verkehrt" worden sein.
Nur, falls das mal jemanden interessieren sollte in der Zukunft; alles für die Wissenschaft!
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Mehr dazu hier https://www.thegearpage.net/board/index ... 4s.623715/
Die ältere funktioniert wie gehabt; bei der jüngeren, die angeblich besser klingen soll, funktioniert das Intensity-Poti anders herum, so dass links Maximal-Effekt anliegt; auch der Mode-Switch soll in der Funktion "verkehrt" worden sein.
Nur, falls das mal jemanden interessieren sollte in der Zukunft; alles für die Wissenschaft!
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Mehr dazu hier https://www.thegearpage.net/board/index ... 4s.623715/
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."
- George Martin
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