Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

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Caisa
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Caisa » Freitag 13. Februar 2015, 13:42

Hey Martin, wenn dir mal wieder langweilig ist und dich der Spieltrieb packt, dann versuch mal die WRHB von Curtis Novak.
Die hatte ich seinerzeit am Hals meiner Tele und die waren mächtig gut! Viel Spaß mit der Blonden!

Gruß,
Stephan
"Wir Lebewesen sind das Komplizierteste, was es im bekannten Universum gibt.“

R. Dawkin

THB
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von THB » Freitag 12. Juni 2015, 23:01

Seit Mitte April bin ich nun auch Besitzer einer 72er Thinline-Tele - allerdings in (3-Ton-)Sunburst (wobei der geringe Rotanteil augenfällig ist).

Ein netter Forumskollege hat sich seinerzeit für einen netten Preis von ihr getrennt.

Sie trudelte also ein und im Vergleich zu meiner LeMarquis NY Thinline klang sie sehr nach Solidbody (die Squier ist nur im oberen Teil gechambered, die Le Marquis ist nahezu völlig hohl). Der Vorbesitzer schreibt "Ich habe/hatte nicht so die Vergleichsmöglichkeiten, aber ja, sie ist schon mehr Tele als Semi. Ich fand sie auch richtig schön und gut." (16.04., PN).
Dem ist wenig hinzufügen - vorerst.

Die Tellie wurde dann tatsächlich auf "eingespielt" und ich bekam immer mehr das Gefühl von "da geht noch was". Hatte mir schon in meiner zweiten Gitarre (damals im vorherigen Leben noch als Schüler) der Wide Range Humbucker nicht gefallen (74'er sackschwere Telecaster Custom, schwarz, maple neck) hatte ich hier erneut das Gefühl, das sich die Wege besser trennen. Ich habe dazu gelernt: nicht die Gitarre ging, sondern die Pickups.

Erster Ersatz war ein GFS Hot Nashville Set, welches durchaus interessant klang. Chris Isaac im cleanen Bereich, und den Malcolm mit der Zerre, spannend auch die Zwischenposition (in und out-of-phase -- seriell oder parallel machte nicht so den Unterschied... wobei seriell out-of phase und clean....). Auf jeden Fall eine enorme Verbesserung zu den WRHB, mehr Höhen, mehr Bass, insgesamt deutlich präsenter und weniger "belegt". Nach einiger Testzeit durften sie gehen, da der Unterschied zu meiner Humbuckerbestückten Tele (GFS VEH) nicht so sonderlich spürbar war.... Ersatz fand sich in zwei P-90 in Humbuckergröße, die nochmal ein deutlicher Sprung nach vorne waren, eher rotzige Bluessounds waren die Belohnung für's Löten....

(Eigentlich passen diese Pickups eher in meine Flying V und so erfolgte der Austausch:) Aktuell sind GFS Liverpools (bis dato in der V) in der Tele, die wiederum das gute Stück klanglich nochmals nach vorne bringen. Fein nuancierbare eher höhenbetonte Sounds sind die Stärke dieser Pickups (ich hatte vor Jahren etwas dazu im orangenen Forum geschrieben), die diese in Verbindung mit zwei Noll/MEC Tandempotis voll ausspielen können. Im Vergleich zu den WRHB legen sie in allen Bereichen zu und bringen die Gitarre förmlich zum "atmen" - insbesondere der Dynamikbereich wirkt weitaus offener und hat mehr "wide range" als bei den breiteren Brüdern. Das neue Pickguard dafür kam von Matze vom Trashcontainer. Geschaltet wird über einen EYB Megaswitch M, der trotz der Verwendung von 2x Volume und 2x Tone (also im Prinzip eine Les Paul Schaltung) die Möglichkeit bietet, die Phasenumkehrung mit auf den Schalter zu legen (Bridge -- Bridge/Neck in Phase -- Neck -- Bridge/Neck out of Phase -- Bridge), Krönung ist die Serien-Paralellumschaltung per Push/Pull im Tandempoti..... nun denn:Technik die begeistert: Noll.

Am weitesten nach vorne gebracht hat allerdings völlig überraschenderweise das Stetsbar-Tremolo (dazu werde ich noch separat etwas schreiben). Die Gitarre hat sich tonal im einem Ausmaß verändert, wie ich es noch nie durch einen Wechsel der Brücke erlebt habe (die Hipshot Trilogy Bridge war problematisch, da sie trotz der Masse meist Ton "killte").... es kommen deutlicher mehr semi-acoustic Klänge zum Tragen, der akustische Sound geht sehr Richtung ES, die Gitarre ist vernehmlich lauter und hat deutlich mehr Brillianz als vorher. Akustisch betrachtet ist es das Gefühl das vorher/nachher zwei unterschiedliche Gitarren sind.

In den nächsten Tagen geht es dann "plugged" weiter - mit dem Stetsbar hing sie noch nicht am Amp. (das Tremolo ist schraublochkompatibel zur Squier Bridge, der mitgelieferte Shim ist ein wenig zu heftig, aktuell tut es ein vollflächiger 2mm Shim aus Flugzeugsperrholz....).... Achso - Lockmechaniken sind montiert, der Graphtech-Sattel folgt....

Soweit...
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Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

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Magman
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Magman » Freitag 12. Juni 2015, 23:41

Interessant was du hier so schreibst. Aber ich bleibe dabei, diese WR Pickups sind nicht schlecht und kommen mit ausgetauschter Elektrik nochmals ein gutes Stück besser daher. Mit P90 könnte ich sie mir auch sehr gut vorstellen, wenngleich auch P90 in Humbuckergehäusen wieder anders klingen als zB Soapbars.

Mach doch mal Bilder, würde mich interessieren ;)
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BB Kassel
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von BB Kassel » Mittwoch 18. Mai 2016, 08:30

Magman hat geschrieben:
BB Kassel hat geschrieben: Bytheway, kannst Du illustrieren, wie Du die thinline behandelt hast. Fänd ich sehr schauenswert.

Gruß
Werner
Mach ich gerne Werner. Da ich ein Faschingsmuffel bin nutze ich die ruhige Zeit zum modden der Tellis ;)
Hallo Martin,

ich möchte doch mal die noch offen stehende Darlegung der Verschönerung der Thinline Tele anmahnen :banana02:

Ich habe mit diesen Aging-Geschichten keine Erfahrung, bis auf die durch natürlichen Verfall und Hinfall eintretende Relicierung meiner Gitarren. Bei meiner Thinline Tele reizt mich aber ein alter look ungemein. Allerdings bin ich von die Gitarre doch etwas enttäuscht. Vor einigen Tagen habe ich sie versehentlich gegen eine Kiste gestossen, so dass der Lack vom Korpus einen Schlag bekam und etwas Lack abplatzte. Lack ist da nun mehr nicht die richtige Bezeichnung. Die auf dem Holz liegende Kunststoffschicht ist Minimum einen Millimeter dick und könnte die gesamte Elektrik und Hals wahrscheinlich auch ohne Holz tragen. Das wäre dann mal wirklich eine Thinline. Aber das geht so gar nicht und muss runter. Aber wenn ich den Korpus schon anfasse, kann ich es auch gleich richtig machen. Nur Martin, wie geht es richtig?? :geek:

Gruß :pray02:

Werner
.....

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Der60er
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Der60er » Mittwoch 18. Mai 2016, 08:44

Mit dieser speziellen Gitarre hab ich was GANZ besonderes vor.
Davon später mehr (wennse feddich is).

Martin, welche E hardware hast du wogegen getauscht?
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Grüße vom Wolf

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Magman
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Magman » Mittwoch 18. Mai 2016, 09:52

Junx ich bin noch im hohen sonnigen Norden in Urlaub :banana01:

Werner: die Gitarren sind halt nun mal mit sehr hartem Polyester lackiert. Bei einer Thinline nicht sooo schlimm, aber wie du gerade bei dir siehst sehen dann gewöhnliche Dongs schon schlimm aus. Den Lack komplett abzuziehen ist eine irre Arbeit bei einer Thinline, weil man ja eben durch die Bauform sehr aufpassen muss. Ich würde es einfach so lassen.
Ich hatte den Body meiner Tele etwas mattiert, den Hals auf der Rückseite komplett vom Lack entfernt und gefirnist. Die Hardware Teile habe ich ebenso mattiert und anschließend mit Lötwasser behandelt. Das ist dann sozusagen Agingstufe1, einfach nur Glanz wegnehmen. Ich hatte glaube ich Bilder gemacht, ich schaue wenn ich zuhause bin.

Wolf: ich habe die komplette Elektronik ersetzt, also alles raus, inklusive einer neuen Göldo Buchse samt Blech. Ich habe davon auch Bilder gemacht, muss ich schauen. Das ist auf jeden Fall sehr lohnenswert und hat sich auch deutlich bemerkbar gemacht im Sound. Als Tone Poti hatte ich ein 7 no load Poti genommen, um in den vollen Genuss der Pickups zu kommen.

Apropos, ich hatte die Tele verkauft und bereue es, bzw vermisse sie schon. Ich denke, ich nehm mir wieder ne Gebrauchte bei Gelegenheit. Vielleicht auch ne sunburst die ich übel misshandle was den Lack betrifft :mrgreen:
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Der60er
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Der60er » Mittwoch 18. Mai 2016, 11:33

Also Göldo Parts.
Weißt du zufällig, wieviel Ohm die verbauten Potis haben?
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Grüße vom Wolf

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Ingolf
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Ingolf » Mittwoch 18. Mai 2016, 15:30

Der60er hat geschrieben:Also Göldo Parts.
Weißt du zufällig, wieviel Ohm die verbauten Potis haben?
Die haben 250 kOhm. (Ich habe auch eine von den 72-er Thinlines). ;)

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Der60er
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Der60er » Mittwoch 18. Mai 2016, 16:45

Ingolf hat geschrieben:
Der60er hat geschrieben:Also Göldo Parts.
Weißt du zufällig, wieviel Ohm die verbauten Potis haben?
Die haben 250 kOhm. (Ich habe auch eine von den 72-er Thinlines). ;)
Mmhh..tatsächlich, wird wohl so sein, wenn du es sagst.
Eigtl sind ja 500er bei HBs verbaut (zumindest bei den Blacktops und Americans).
Aber da scheint auch beim 7erVertrieb Uneinigkeit zu herrschen, was in den modified's verbaut ist.
Ich möchte ja den Switch und die Potis tauschen und auch gleich einen Treble bleed einbauen, daher die Frage nach den Potis.

Bei der Gelegenheit: in einer SC Tele sind ja 250er Potis verbaut, das weiß ich.
Sind in der SQ modified auch 250er verbaut, weil die WR HB's so einen schwachen output haben? Das wäre eine Erklärung.
Mal sehn, wenn ich sie da habe. Sollte es zu muffig klingen, kommen 500er Potis rein, sollen die HBs etwas "spritziger" machen.

Ich hoffe, ich habe da keinen Murks gschrieben, ist alles nur angelesenes Wissen.
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Grüße vom Wolf

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Ingolf
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Re: Squier Vintage Modified 72' Tele Thinline

Beitrag von Ingolf » Donnerstag 19. Mai 2016, 00:17

Der60er hat geschrieben:
Ingolf hat geschrieben:
Der60er hat geschrieben:Sollte es zu muffig klingen, kommen 500er Potis rein, sollen die HBs etwas "spritziger" machen.
Ich hoffe, ich habe da keinen Murks gschrieben, ist alles nur angelesenes Wissen.
Das stimmt so schon.
Allerdings klingen die HBs hier eher 'breit' als mittig, also nicht wie ein PAF. Paßt für mich.

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