Kurz: Es ist fast nagelneu, die Rechnung von Korn ist dabei und ich habe 350€ bezahlt.Das nenne ich einen Schnapper!
Ich hatte mich lätürnich schlau gemacht, dann wollte der Kollege erst doch nicht verkaufen, dann plötzlich doch wieder; egal: Ich war vorbereitet. Wichtig war z.B., ob ein 100 W Amp ohne Box betrieben werden kann. Vorab: Ja!
Eigentlich dachte ich, dass die Karre schon so oft auf Youtube bewertet wurde, dass ich hier nichts mehr beitragen kann... Weit gefehlt!
IMHO - und das nehme ich einfach mal vorweg - ist das erstaunlicherweise das beste Gerät seit der Erfindung des Löffels.
Die einen mögen jetzt wegklicken, weil der Paulasyl wieder nur rumfaselt, die anderen können warten, bis der Nerd über die Dinge erzählt, die bei den bezahlten Influencern nicht erwähnt werden.
"Jaja, der Typ hat ja schon Blackstars und blubbert immer wieder, dass er die total klasse findet..." und das stimmt. Der Sound in your Head funktioniert beim schwarzen Stern immer wieder gut. Ich habe schon X Aufnahmen damit gemacht, sogar offizielle CD releases und auch Hinterhofdemos. Geile Sounds aus problemloser Hardware, ich habe aber auch schon einen ID:Core 40 verschenkt, weil er mir zu fummelig/vielfältig war. Mein Kumpel hat aber immer noch Spaß dran.
Warum komme ich nicht zur Sache, was soll das Gelaber?
Nun, ich habe selber überlegt, was da gerade passiert, aber es ist tatsächlich eine Art Initialzündung: Ich alter Marshallmann stelle fest, dass ich die alten, jahrelang geliebten Kisten nicht mehr brauche. Ich bin da selber ein wenig (ach scheiße...TOTAL) verstört drüber. Es hat sich entwickelt, dass die dicken Heads im Proberaum und auch manchmal live randürfen, im Studio/daheim gibt es inzwischen andere Lösungen (Flamma).
Und dann kommt dieses Blackstar Ding dazwischen. Es ist einfach, vielseitig und funktioniert mit allem. Es klingt umwerfend und kann Röhre besser als mancher Röhrenamp. Und dann stöpsele ich einfach eine beliebige Box an und habe einen 100W Amp und bekomme sogar die Endstufe simuliert im Livebetrieb. Oder ich schalte auf 20 W runter, gebe dem Preamp mehr auf die Fresse und "cranke" den Master, das Ergebnis ist exakt wie bei einem alten, fetten Marshall. Sag, Compression, Sättigung: alles da.
Für alle Live- und Studiosituationen gerüstet, speicherbare Presets, ein Hall mit vielen Optionen und vor allem ein praxistauglicher Boost (wahlweise als Booster vor dem Amp wie ein TS oder Spark oder vor dem Poweramp, um Lautheit zu erhöhen)
Und jetzt bin ich noch mal bei eigentlichen Amp oder wie er klingt...ich sehe gerade, es ist halb drei, ich mache das hier morgen fertig, oderübermorgen, dennmorgenistinunseremDorfWeihnachtsmarkt.
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Weihnachtsmarkt war nicht wie immer, wir waren schnell wieder daheim.
Wir waren beim Klang des Amped 3 stehen geblieben: Stellt Euch den perfekten Marshall vor, Hot Rodded JMP/JCM800 oder was danach so kam. So, das ist die Basis, und dann kann man mal in alle Richtungen neben den Tellerrand spinxen. Orange, VOX, Fender, Boogie, Bogner, Soldano... es sind nie die Originale, aber man kann die Richtung immer vorbestellen. Ich arbeite gerade an einem Song, der nur mit dieser Kiste aufgenommen wird und ich schraube nicht mal dran. Die einmal gespeicherten Presets in Verbindung mit den 3 gespeicherten Cabsims reichem mir völlig und es ginge so viel mehr..
Etwas hakelig ist die Einbindung als Audio Interface, da pfriemele ich noch etwas. Es klappt alles, aber die Latenzen sind unerträglich. Muss aber nix heißen, denn ich habe so viele Audio Interfaces, dass die sich gern mal ins Gehege kommen.
Bei dieser Gelegenheit: Ich habe zwar tausende von Werbe-/Influencervideos gesehen, aber keines, dass mal Latenzen oder die Einbindung in die DAW erläutert. Außerdem fiel mit auf, dass mit dem Boss ME90 kein Bypass möglich ist. Hat man das im Loop, ist es vorbei, ich habe mir tatsächlich dort ein Patch gebaut, in dem nichts eingeschaltet ist. Bisske doof, odere?
Andererseits könnte ich das Ding auch in den Loop des ME bauen. Papperlapapp, too much choices, man muss sich in Acht nehmen, dass man sich in den Optionen nicht verliert, denn es ginge dann vielleicht doch schneller, eine Stunde mit dem Mikro vor der Box zu verbringen.
Bei leiseren Passagen fiel mir auf, dass es "gefühlt leiser" wird, die Zerre nimmt ab, es klart wunderbar auf ohne Höhenverluste, aber der Pegel bleibt gleich, es muss auf den Ausgängen schon eine Art Kompressor geben. Ich habe also den gesamten Rhythmusgitarrenbus per Automation abgesenkt, obwohl ich schon viel "leiser" gespielt habe.
Klanglich bleiben immer noch keinerlei Wünsche offen, man weiß sofort, was man einstellen muss, um welches Ergebnis zu erreichen. Angesichts des Preises, den ich gelöhnt habe, bleibe ich dabei: Das beste Stück Hardware, dass ich seit den 80ern in den Flossen hatte. Ohne wenn und aber.
Hätte man dem Flamma die Features verpasst, wäre das ein ernsthafter Konkurrent, aber der klingt zwar gut, kann aber nix.
Ich freu mir echt den Arsch ab, ich schenke meinem Sohn den HT 5 Combo, den brauche ich nicht mehr.
Seit wann ist Dortmund ein Dorf?
