Squier Paranormal Stratosonic

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Paulasyl
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Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Paulasyl » Donnerstag 18. Januar 2024, 14:42

Paranormal trifft es, besser wäre aber "gendergerechte Transgitarre": Eine reinrassige Les Paul Special im Körper einer Stratocaster.

Dass solche queeren Instrumente manchmal diskriminiert werden, stellte ich noch vor dem ersten Ton fest. Der Hals war so montiert, dass die tiefe E Saite oben knapp neben der Halskante lag. Also die Saiten noch etwas schlabberiger als sie eh schon kamen, den Hlas leicht gelöst, in Form gezwungen und wieder angeknallt. Nachdem dieses KO-Kriterium für eine umgehende Rücksendung behoben war, konnte man mal langsam ans Stimmen gehen.
Kurzer Funktionscheck, alle Teile arbeiten! Checked, Her Kaleu! Halsstab deutlich zu viel gebogen, also in 4 Portiönchen gerichtet, ich hatte da schon leichtgängigere Kandidaten. Saitenlage korrigiert. Intonation könnte noch einen Ticken nach hinten, die Wrap around Bridge, aber an den Basssaiten ist da nicht mehr viel Luft, wir wollen ja die Aufhängung nicht hinter dem Bolzenmittelpunkt, gelle?

Doch nun an den Amp, satten Crunchsound eingestellt (behalten) und ab geht die wilde Fahrt. Es fühlt sich sehr spaßig an und führt einem vor Augen, was man sonst nicht so wahrnimmt: Eine Strat mit kurzer Mensur benötigt tatsächlich etwas Eingewöhnung, das ist nie unangenehm, aber man merkt: da ist etwas anders sonst. Auch der Sound geht eindeutig dahin, wo man eine Special mit P90 haben will, aber schlanker, nicht so fett untenrum, etwas mittenbetonter. Halt Richtung Strat. Der Body ist aus Okoumé, habe ich noch nie von gehört kann also dessen Einfluß auf den Klang nur schlecht abschätzen. Die Maserung ist zwischen Esche und Mahagoni und die Farbe ist ein Muss bei dieser Ausstattung. Der Hals liegt klasse in der Hand, nicht zu fett, nicht zu dünn.

Im Gegensatz zu einer Gibson LP Junior ist hier noch so viel Luft bei der Einstellung der Saitenlage, dass das Verkanten der Bridge durch recht schlabberige Passungen nicht ins Gewicht fällt, es sei denn man braucht die genauere Passform, weil man dadurch die Brücke für korrekte Intonation noch ein paar Zehntel weiter nach hinten bekommt. Erwähnenswert: Die Klampfe hat einen gibsonmäßigen Halswinkel durch die Fräsung im Korpus. Ein Novum bei Fenderartigen, so weit ich weiß. Bedienung fällt auf Anhieb leicht, wenn man Juniors kennt. Und nun ein paar Bilder auf der rein zufällig passenden Präsentationsunterlage... :mrgreen: Die anderen Bilder gibt es dann im Firemist thread.
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Magman
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Magman » Donnerstag 18. Januar 2024, 21:54

Ich finde die interessant. Ich hatte mal genau so eine gespielt, die aus Warmoth Parts gebaut war und zwei Lollar P90 an Bord hatte - die klang verdammt gut. Dort war der Body allerdings aus Mahagoni. Okoumé, oder auch Gabun genannt wird meist als Holz für Sperrholzplatten oder Furniere für Türen und Zargen genutzt. Aber es zählt auch als Tonholz, meist bei Ukulelen und A-Gitarren. Die Gitarre durfte wohl nicht all zu schwer sein, oder?
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Ingolf
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Ingolf » Donnerstag 18. Januar 2024, 22:05

Magman hat geschrieben:
Donnerstag 18. Januar 2024, 21:54
Ich finde die interessant. Ich hatte mal genau so eine gespielt, die aus Warmoth Parts gebaut war und zwei Lollar P90 an Bord hatte - die klang verdammt gut. Dort war der Body allerdings aus Mahagoni. Okoumé, oder auch Gabun genannt wird meist als Holz für Sperrholzplatten oder Furniere für Türen und Zargen genutzt. Aber es zählt auch als Tonholz, meist bei Ukulelen und A-Gitarren. Die Gitarre durfte wohl nicht all zu schwer sein, oder?
Bei meiner Burns Marquee (im weitesten Sinne eine Strat) ist der Body aus Okoume.
Das ist ein sehr resonantes Instrument, das sich klanglich nicht besonders von meinen Erlen- Strats unterscheidet.
Leicht ist sie für eine Strat aber nicht (3,5 kg hat sie).

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Paulasyl
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Paulasyl » Freitag 19. Januar 2024, 10:50

Ohne sie gewogen zu haben: Die ist "mittel" im Gewicht, keine Tendenzen in eine Richtung. Trocken hat sie "mehr Eier" als die HB Strat. IMHO ist das aber kein Maßstab, weil irgendwie gefühlt jede Strat trocken anders klingt und sogar viele über eine gewissen Reverbanteil verfügen je nach Federn und Einstellung. Verstärkt ist sie jedenfalls eine tolle Rockgitarre, die sich per Poti gut einfangen lässt und klingelndes Clean zulässt.
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 19. Januar 2024, 10:55

Danke für die Vorstellung, Dirk! :thumbsup03:
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von tommy » Freitag 19. Januar 2024, 12:47

Paulasyl hat geschrieben:
Freitag 19. Januar 2024, 10:50
Ohne sie gewogen zu haben: Die ist "mittel" im Gewicht, keine Tendenzen in eine Richtung. Trocken hat sie "mehr Eier" als die HB Strat. IMHO ist das aber kein Maßstab, weil irgendwie gefühlt jede Strat trocken anders klingt und sogar viele über eine gewissen Reverbanteil verfügen je nach Federn und Einstellung. Verstärkt ist sie jedenfalls eine tolle Rockgitarre, die sich per Poti gut einfangen lässt und klingelndes Clean zulässt.
Voll mein Beuteschema! Les Paul Special Specs,, Ergonomie einer Strat, Wraparound, kein Firlefanz und Farbe und Anmutung meiner damaligen, großartig klingenden Hamer, nur nicht so lütt.
Dann auch noch verschleißfreie Edelstahlbünde! Und das alles für den Preis!
Ich glaube, ich muss nochmal ran an den Speck! :panic:



Ich hab's getan...Leckerschmecker Dirk ist schuld! :mrgreen:
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Magman » Freitag 19. Januar 2024, 13:15

tommy hat geschrieben:
Freitag 19. Januar 2024, 12:47
Dann auch noch verschleißfreie Edelstahlbünde! Und das alles für den Preis!
Ich glaube, ich muss nochmal ran an den Speck! :panic:



Ich hab's getan...Leckerschmecker Dirk ist schuld! :mrgreen:

Tommy, die Squier hat aber mWn keine Edelstahl Frets! Haste sicherlich verwechselt mit der Feuermist Strat ;)
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von tommy » Freitag 19. Januar 2024, 13:51

Ja...stimmt! :tuete01:
Danke für den Hinweis.

Macht aber auch nix! :D
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 19. Januar 2024, 14:09

Puh...! :D ;)
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Re: Squier Paranormal Stratosonic

Beitrag von Paulasyl » Freitag 19. Januar 2024, 14:54

Ich finde die "normalen Bünde" auch angenehmer als die Edelstahldinger, Jedenfalls ist die Bundierung sowie der gesamte Hals extrem gut. Auf dem Niveau der Baretta Special, also ganz oben! Viel Spaß damit, Tommy!
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