T-Rex Luxury Drive

Besprechungen von getestetem Gitarren-Equipment
Antworten
Benutzeravatar
Batz Benzer
Beiträge: 19384
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
Wohnort: Sonic Marshall City

T-Rex Luxury Drive

Beitrag von Batz Benzer » Montag 9. März 2015, 16:43

Vor mit liegt der/die/das Luxury Drive von T-Rex, ein Pedal aus der 2009 eingeführte Gristle-Line-Produktpalette, die es aktuell im Jahre 2015 schon nicht mehr gibt.

Einziges Poti ist der Level-Regler, ansonsten finden sich links der In-, sowie rechts der Out- und 9V-Anschluss, der Fußschalter rundet das Bild ab.

Bild

Hmm, eine luxoriöse Ausstattung sähe anders aus, aber wenn denn der Ton Luxus versprüht, will ich nix gesagt haben: Je weniger Regelelemente es braucht, desto besser.

Was will es also und was kann es? - Es nennt sich Boost/Overdrive, und genau das macht es auch: Zunächst clean und dann später immer verzerrter erhöht es zunächst die Lautstärke und sukzessive den Gain-Grad.

Dabei macht es etwas mit dem Grundton, diesen nämlich sehr geschmackvoll in den oberen Mitten anfetten, ohne dass es hupiger oder trötiger wird. Dabei bleibt der Bassbereich unangetastet, das Höhenbild wird leicht aufgefrischt. Das hat Klasse und Eleganz, gibt quasi Goldkante an die Gardine, soll ich von der Ado-Beraterin aus den 70ern ausrichten.

Leider leider popeider boostet es das Clean-Signal bereits bei Linksanschlag; hier hätte ich mir gewünscht, dass es zwar das Klangbild bereichert, aber die Lautstärke in Ruhe lässt; schade.

Dann eben am Amp was runtergeregelt. Oder wahlweise am Gitarenpoti? - Funktioniert jedenfalls beides bestens, was ich durchaus erwähnenswert finde.

Solange das Pedal nur boostet, was bis ca. 11h der Fall ist, veredelt es den Ampklang. Das kommt lebendig, inspirierend, belebend, agiler und nimmt etwaige Sterilität. Kommen eigene Zerrfarben hinzu, so kommt auch etwas "komprimierte Unruhe" in Klangbild; ab ca. 14h wird es mir etwas zu lebendig und voll, was aber Geschmackssache ist. Auch das Nebengeräuschverhalten ändert sich, leider zum Nachteil: Es rauscht. Nicht ungewöhnlich übermäßig, aber dennoch erwähnenswert.

Kurz und knapp: Ein sehr musikalischer Boost, den man gerne angeschaltet lässt, um das Klangbild effektiv anzuhübschen. Als reiner Booster eindeutig bereichernd und insofern verwandt mit Lovepedals COT 50, bzw. unserem LoungeDrive, als Overdrive reine Geschmackssache, bzw. eine Frage des Musikstils: Für Hard'n'Heavy weniger geeignet denn für Blues- oder Fusion, da es weniger straff als vielmehr vollmundig agiert.

Obgleich das Luxury Drive nicht mehr hergestellt wird, ist es bisweilen noch im deutschen Handel erhältlich; mit 150€ ist es nicht gerade günstig, verglichen mit den Mitbewerbern steht es aber ob seiner musikalischen Fähigkeiten gar nicht mal sooo kostenintensiv da.

Vielen Dank an Gereon für die freundiche Leihgabe!

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:

PS: Psssst, Geheimtipp: Die PPC MUSIC GmbH verkauft das Teil derzeit für 115€ aus... ;)
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Antworten