Moin,
von der Optik bin ich ganz bei Silvia
Zur Firmenidentifikation gehört auch die optische Wiedererkennung - aber Fender muß da einen Spagat hinbekommen:
die Anhänger der "Klassiker" nicht vergraulen und trotzdem evtl. Neukunden aquirieren, und das geht auch über die Optik...!
Betrachte ich das klangliche Konzept der fenderigen Vorstufe mit quasi voxig/marshalliger Endstufenbestückung (EL84 bis 30W, EL34 beim 45er), dann ist klar, das sie diese Serie von der Hotrod-Serie u. den Reissues klanglich abgrenzen wollen.
Nur, ob das der Kunde annimmt, wird sich zeigen (Vox klingt mehr nach Vox u. Marshall mehr nach Marshall als diese Fender...).
Die Speaker kommen aus dem Celestion-Baukasten - sind aber keine der bekannten Klassiker - und das bringt mich zum Preis:
betrachtet man den Preis für den teuersten 45er, dann zeigen diese 1.000,- Dollar, das hier in Mexico gefertigt wird (was ein Billiglohnland ist im Vergleich zur USA-Fertigung der nun verblieben Reissue-Serie, da die Supersonics nach 9 Jahren eingestellt wurden - was wiederum der übliche Zyklus der "mittleren" Fender-Range ist ) und das Fender eins begriffen hat, den Trend zum
"Bedroom-Amp"
Die USA-Foren sind voll davon, das die klassische Amp-Leistung von 50-100W kaum noch vom Hobbyisten gebraucht wird, da dieser hauptsächlich alleine zu Hause spielt, kaum noch in Bands - geschweige denn auf einer Bühne...!
Und vom Hobbyisten lebt die Branche, nicht von der Handvoll Amateure/Profis, die regelmässig mehr als ein Wohnzimmer/Studio beschallen müssen (ich merke ja selbst, wie selten ich meinen Tonemaster oder JTM45 noch mit zum Gig nehme...).
Was Fender aber irgendwie nie passiert, das eine auslaufende Serie "verramscht" wird a la Hugos Kettcar: als Besitzer z. B. eines Puretone kann ich mich weiterhin am Amp erfreuen, aber der Marktwert ist zerstört, wenn der Amp am Ende für 650,- Euro nebst Garantie verschleudert wird... Als evtl. Erstkäufer/Besitzer weiß ich dann, das gerade 75% Wert den Bach runtergingen
Mir geht es bei diesem Amp so: ich möchte das Fender nach Fender klingt - und Marshall nach Marshall. Und da gibt es noch viele Möglichkeiten, ihre eigene (!) Historie mal in Amps zu packen... - aber ein Unternehmen muß wohl danach schauen, das man "Fremdkunden" generiert
Grüße
Rainer