ES Elektronik Pörgelei

Selbst ist der Gitarrist: Reparieren, Pimpen, Customizen, Eigenbauten
Stratspieler

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von Stratspieler » Dienstag 30. Oktober 2018, 13:22

tommy hat geschrieben:...Wie schaffen es einige, so selbstverständlich und locker mit dieser Thematik umzugehen?...Bitte erhellt mich!...
Indem man in Ruhe arbeitet und dabei hinsichtlich der Kabelage etwas überlegt. Wenn man das so einige Male gemacht hat, dann geht das fast wie von alleine.

Ggf. schaust mal hier rein. Da habe ich ab #15 und dann nochmal ab #71 einiges dazu geschrieben...

Benutzeravatar
tommy
Beiträge: 10986
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 20:51
Wohnort: Norderstedt SH

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von tommy » Dienstag 30. Oktober 2018, 14:46

Stratspieler hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:...Wie schaffen es einige, so selbstverständlich und locker mit dieser Thematik umzugehen?...Bitte erhellt mich!...
Indem man in Ruhe arbeitet und dabei hinsichtlich der Kabelage etwas überlegt. Wenn man das so einige Male gemacht hat, dann geht das fast wie von alleine.

Ggf. schaust mal hier rein. Da habe ich ab #15 und dann nochmal ab #71 einiges dazu geschrieben...
Danke, ein guter Bericht! :thumbsup03:

Er zeigt m.E. aber auch, dass das Ganze alles andere als "einfach" ist. Man sollte schon handwerklich ordentlich begabt und routiniert sein.
Auch Murphys Law ist allgegenwertig!
Ich habe bspw. bei meiner Peerless die Buchse ums Verrecken nicht mitsamt Faden durch das sehr enge Loch bekommen. Ich musste sie tatsächlich irgendwie "angeln", was zeitaufwändig und nervig war. Die Mutter habe ich schließlich nur draufbekommen, indem ich die Gitarre über Kopf hielt. Mir fehlten definitiv 2 Hände! :mrgreen:
Ok, Schalter und Potis sind weniger problematisch. Die kann man an den Achsen festhalten bzw. Fäden daran befestigen und man kommt durch das F Loch noch einigermaßen ran.

Heute würde ich mir einen Klinkenstecker als Hilfswerkzeug präparieren (dünner als das Buchsengewinde), um einen Faden befestigen zu können.
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

THB
Beiträge: 1487
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 20:53

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von THB » Dienstag 30. Oktober 2018, 16:56

Ich habe das Procedere in den letzten Jahren vier mal (Harley Benton, Epihone 339, Casino Coupe und Ibanez) hinter mir. Spaß macht das nicht, man(n) wird aber schneller mit der Zeit...
Und es gibt für mich schlimmeres: Strat mit 22 Bünden. Bekomme ich fast nie ohne Hals ab hin, das Gerassel ist sonst unsäglich....
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

Stratspieler

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von Stratspieler » Mittwoch 31. Oktober 2018, 12:19

tommy hat geschrieben:Danke, ein guter Bericht! :thumbsup03:
Bitte, gern.

Komischerweise geht bei mir die Klinkenbuchse am einfachsten... Wichtig ist tatsächlich die Lage der Verkabelung, daher auch die Schablone und die Art und Weise, wie die Kabel an die Bauelemente gelötet sind. Durch diese spezielle Verkabelung zieht sich eigentlich das Ganze fast wie von selbst rein, sobald man mit dem Faden die Klinkenbuchse durch den Korpus zieht und alle Potis durch das F-Loch bugsiert hat...

Benutzeravatar
Lukethar
Beiträge: 109
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 20:20
Wohnort: AC

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von Lukethar » Dienstag 1. Dezember 2020, 15:40

Hallo zusammen,

aus gegebenen Anlass hole ich den wieder hervor.....

Ich habe es getan :panic: .......jetzt gibt's kein zurück mehr :mrgreen:

ich habe meine Semi, Epi the Dot, soeben "ausgeweidet"

Lange habe ich überlegt, gelesen, recherchiert, gezaudert...........den Ausschlag gab, das ich eine vorverdrahtete Elektronik gefunden habe,
bei der ich nicht mal löten muss......
https://www.artys-custom-guitars.com/de ... 35-330-lf/
Die Frage nach passenden PUs habe ich schon bei den ES-Freunden gestellt.

Als Pensionär habe ich jetzt Zeit genug, mich diesem Projekt mit der nötigen Ruhe zu widmen. Sollte was schiefgehen, weiß ich einen Fachmann in der Nähe, der mir aus der Patsche hilft :)

THB
Beiträge: 1487
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 20:53

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von THB » Dienstag 1. Dezember 2020, 17:40

Ich habe das bei meiner Gordon Smith jetzt das dritte Mal durch un zudem einmal die Pickups in eine Ibanez AM transplantiert.Und ide Chance genutz, gleich einmal Drahtverhau zu entfernen.

Hilfreiche Tools:
Fester Zwirn
Eine schwedische Schwanenhals Stehlampe
Eine Storchschnabelzange
Eine lange gerade Pinzette
Viel Zuversicht
Zielwasser
Ein Trampolin (trimilin)
Zeit.... viel Zeit... nochmehr Zeit - dann geht es schneller
Und ein breites Repertoire an Flüchen.....

Ich habe alles herausgezogen, wobei Potis (unterhalb der Riffelung), Schalter und Buchse fest auf dem Gewinde mit stabilen langen Zwirn festgemacht waren (Muttern und U-Scheibe nicht vergessen, eine Schraube hintendran quer bildet ein hilfreiches Gegengewicht)

Dann Buchse und Schalter im etwas mehr als passenden Abstand verlötet, sehr lange Zuleitungen zu den Potis angelötet.

Buchse und Schalter mit dem Zwirn zurückgezogen, die Pinzette ist Deine Beste Freudin, die mit der einen Jungsnamen tragenden Lampe (WIMRE) konkurriert. Flinke, schmale Finger hilfreich, Länge läuft....

Zange hält die Buchse, wenn Scheibe und Mutter aufgesetzt werden, Pinzette hält dann gespreitzt die Buchse, während Scheibe und Mutter angezogen werden. Schalter schön mit der Pinzette herausziehen (ein feiner Schraubendreher ist hilfreich beim Ankippen (Ich hatten den Schalterknopf drauf), gut festhalten, nicht verdrehen, Schaltrichtung prüfen und festschrauben.

Zur Entspannung auf Trampolin und/ oder Zielwasser trinken.

Potis verlöten, den selektierten Nanofaratigen Conny Knispel habe ich mit etwas Elastizität montiert. Kabel zum Schalter entprechend kürzen, Pickup dranlöten und dann das Spielchen wiederholen. Mit dem Treble-Pickup beginnen (ist die Lektion, die ich gelernt habe). Fällt meist nicht mehr ganz so schwer....

Wiederhole Trampolin, Zielwasser, alternativ ein paar B.B. King, Alvin Lee oder Larry Carlton Licks zur Zielorientierung.

Das Spielchen mit dem Rhythm-Pickup wiederholen, das ist jetzt easy - die Buchse war das Schlimmste....

Nun die Kabel innen zurechtrücken, ggf. finden sich da drin so Bügelchen, die die Kabel aufnehmen, benutzen ist hilfreich. Richtung Hals bietet sich meist Platz Überlängen zu verstecken....

Auch wenn das Schulterklopfen jetzt verdient wäre, der Teufel ist ein Eichhörnchen. ...

Also Mut und Funktionstest....

Sollte etwas nicht funktionieren, erst das Trampolin und dann.... Fehlersuche.....
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

Benutzeravatar
M. L. Schwan
Beiträge: 1267
Registriert: Samstag 4. April 2015, 11:02

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von M. L. Schwan » Dienstag 1. Dezember 2020, 22:36

Vielleicht noch ein Tip: Vor dem Einbau die Funktion prüfen. :ugeek:
Viele Grüße
- Der Schwan -

Benutzeravatar
telly45
Beiträge: 5443
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 23:32
Wohnort: Churchtown in the Munich outback
Kontaktdaten:

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von telly45 » Mittwoch 2. Dezember 2020, 07:19

Ich frage mich ja, ob das ganze nicht mit Stichsäge und Ponal einfacher zu lösen wäre :kopf_kratz01: :roll:
Gruß Rainer

Benutzeravatar
Armint
Beiträge: 500
Registriert: Freitag 11. September 2015, 10:46

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von Armint » Mittwoch 2. Dezember 2020, 09:55

Der erfahrene Hobbymurkser arbeitet nicht nur mit Werkzeugen sondern auch mit selbstgebastelten Hilfsmitteln.
Im Zuge einer Rossmeisel-Rogers-Pimpung habe ich mir eine Zugvorrichtung für die Klinkenbuchse aus einem Klinkenstecker gebaut.
Klinkenstecker getötet und an den Schaft einen Draht angelötet - funktioniert prima.
Ein Bass hat 4 Saiten. Alles andere ist Schnullibulli.
Gear: Gitarren und Bässe von u.a. Fender, Hagström, Höfner, MusicMan, PRS, Sandberg, Taylor, Tokai. Amps/Boxen von Basstown, Fender, Glockenklang, Roland.

Benutzeravatar
Lukethar
Beiträge: 109
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 20:20
Wohnort: AC

Re: ES Elektronik Pörgelei

Beitrag von Lukethar » Mittwoch 2. Dezember 2020, 23:13

Danke an den Koll. THB für den erheiternden Beitrag :thumbsup03: obgleich er wohl überlesen hat, das ich mit fertig verdrahteten Komponenten mit Stecksystem, also komplett ohne Löten, arbeiten wollte.....

Danke an die Anderen für die Ratschläge, aber mir kommen im Moment erhebliche Zweifel, ob das wirklich gut war. Der Anblick mit dem vom Metall befreiten Korpus weckt in mir ungute Gefühle und ich bereue die Aktion schon.
Ihr Sound war eigentlich gar nicht so schlecht mit den CH57, sie ist von 2006, aber mich störte der vermutete, optisch schlechte Zustand der Elektronik, man konnte das an den angelaufenen Poti Achsen, Muttern, etc, schon erkennen, außerdem zickte der Toggle, den hatte ich mal rausgeholt und gesäubert, aber geändert hatte sich nix......
Nun ist das ganze Innenleben tatsächlich nicht mehr schön, angelaufen,etc., aber was bedeutet das schon? Sehen kann man es eingebaut nicht, die Funktionalität war bis auf den Toggle 100% gegeben :irre01: ........dann noch die Kratzer auf den PU Kappen...eigentlich alles Peanuts :kopf_kratz01:

.......aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt, ihr die optische Aufwertung und ultimative Klangverbesserung zu verpassen. Die dazu benötigten Komponenten kosten in etwa soviel, wie ich 2018 für sie bezahlt habe, aber nur wenn ich Tonerider oder Rockinger PUs nehme.......

Das Ganze erscheint noch bizarrer, wenn man bedenkt, das ich hier eine top gepflegte Ibanez AS83 mit SD PUs und Knochensattel habe, die auch noch deutlich leichter ist. :mad01: Die steht sogar z.Zt. noch zum Verkauf :irre01:

Aber ich wollte unbedingt eine authentische ES335 Kopie haben und habe lange gesucht, bis ich eine gebrauchte Epi ergattern konnte, Neue gibt's als LH schon länger nicht mehr. Ich habe dann noch Mechaniken und Potiknöpfe getauscht, ihr ein Schlagbrett anfertigen lassen........

Jetzt gehen meine Gedanken immer mehr in die Rtg., die Ibanez zu behalten und die ES, so wie sie jetzt ist, mit dem ganzen ausgebauten Kram zu verkaufen.
Da es wohl nicht so viele bastelnde Leftys gibt, wird das nicht einfach werden................

..und wenn sie dann weg ist, akzeptiere ich endlich die Ibanez als vollwertige "ES335" :banana03:

Antworten