Wat is'n ditte...?

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Magman
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Magman » Dienstag 9. Februar 2021, 10:05

Batz Benzer hat geschrieben:
Dienstag 9. Februar 2021, 09:28
Frage: Nachdem ich das vorgefertigte Treble Bleed - 1 nF Polyesterkondensator + 130 kOhm Metallfilmwiderstand - eingebaut habe, hat sich der Regelweg des Volumen-Potis zwar drastisch verlängert, aber es werden nach wie vor Höhen geklaut.

Soll ich jetzt mal nur den Widerstand rausnehmen, um den Höhenklau vorzubeugen...?

Lieben Gruß,

Batz.
Moin Micky,

seltsam, aber wenn es denn so ist bei dir... mach den komplett raus und häng mal nur nen 220pF Kondensator dran, dann sollte es klappen ;)
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Batz Benzer
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 9. Februar 2021, 10:10

Einen 220pF Kondensator habe ich nicht, nur das Ding von oben ( https://www.ebay.de/itm/Treble-Bleed-Mo ... 2749.l2649 ). ;)
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Magman
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Magman » Dienstag 9. Februar 2021, 10:17

Ist der Effekt des Höhenklaus auch bei Gitarre direkt in den Amp, oder nur wenn du dein normales Setup nutzt? Probiere auch mal andere Amps/Gitarrenkabel. Nur damit man ausschließen kann ;)

Bitte miss auch mal alle deine Potis und teile die Werte mit, ich gehe davon aus das es u.a. auch daran liegt.
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 9. Februar 2021, 10:46

Danke für die Hilfe! :thumbsup03:

Ich bin direkt in den Amp gegangen. ;)

Ich weiß, dass das echt schwer für Dich zu verstehen ist, aber ich habe wirklich, wirklich, wirklich absolut keine Ahnung von Elektronik; ich kann keine Potiwerte messen. :tuete01: :D

So0ll ich also den Widerstand mal entfernen? - Der ist doch m.W. nur für den Bassbereich da, von dem ich zu viel habe; richtig...? ;)
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von tommy » Dienstag 9. Februar 2021, 10:48

Moin Micky,

der Kondensator Wert von 1 nf (100 pf) könnte dann nicht mehr ideal sein.
Ohne Treble Bleed sind eigentlich um die 220 pf angesagt.

Siehe auch hier (Der Onkel)

Zitat:
"Gehen wir der Reihe nach vor:

Volumenkondensator:

Ein Wert von 220pF ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Als Hintergrundinformation empfehle ich die Lektüre des Artikels "Die Lautstärkeeinstellung in der Elektrogitarre".

"Den" Wert für einen Kondensator gibt es da leider nicht und unglücklicherweise handelt man sich mit so einem Teil auch immer eine Verschlechterung der Volume-Einstellbarkeit ein (aus log wird dann quasi lin).

Tone-Kondensator

Daß für Single-Coils ein Wert von 22nF eingesetzt wird und 47nF für Humbucker gelten, ist mir ehrlich gesagt neu. Fakt ist, daß man auf sehr frühen Instrumenten von Fender häufig 47nF findet, einfach weil es damals in den Radios auch so war (und da kommt diese Schaltung her).

Später ist man dann zu 33nF übergegangen. Heute sind 22nF quasi als Standard aufzufassen. Lediglich bei Bässen findet man unter Umständen noch größere Werte (bis zu 68nF).

Grundsätzlich ist festzustellen, daß man den Einfluß dieses Kondensators nur bei Tone=0 wirklich feststellen kann. Wer immer mit maximalem Tone "unterwegs" ist, wird da kaum Unterschiede feststellen.

Eine Kapazität von 22nF führt in der Regel auch noch zu einem sehr dumpfen Klangeindruck. Es lohnt sich also, auch kleinere Werte (bis 2,2nF) auszuprobieren. Die Kondensatoren kosten nicht die Welt und können zu ungeahnten Aha-Erlebnissen führen. Hintergrund-Infos findet man im Artikel "Die Klangeinstellung in der Elektrogitarre"

Generelle Infos zur Klangveränderung in der Elektrogitarre bietet der neue Guitar-Letter II, der jetzt auf 90 Seiten angewachsen ist.

Zur Wahl der Kondensatoren...

... ist folgendes zu sagen:

Im Audiobereich (die Elektrogitarre gehört dazu), sollten nur gute Folienkondensatoren verwendet werden. Hier empfehlen sich besonders Polypropylen-Typen. Sie kosten bei Conrad oder Reichelt nicht die Welt und sind auch nichts anderes, als die sagenhafte Orangedrops (Farbe kostet eben)!

Selbst wenn man einen Elko mit 22nF kaufen könnte, sollte man das nicht machen, da diese Kondensatoren gepolt sein müssen. Also Elko + Audio = Igitt!
Also lassen wir die Elkos da, wo sie hingehören: In der Spannungsversorgung!

Keramische Kondensatoren kann man natürlich auch verwenden, allerdings sind hier einige nichtlineare Effekte zu verzeichnen, die zu einem Klirrfaktor und damit zu einer Einfärbung des Klanges führen. In einigen Strats findet man diese "Ceramic-Discs". Im Hinblick auf eine saubere Übertragung gilt hier jedoch das gleiche, wie für die Elkos. Wenn es jedoch um einen Effekt geht... Schließlich ist unser Gitarrenverstärker ja auch nicht HiFi-tauglich und macht Klirrfaktor, daß es nur so kracht!"
LG, Tommy


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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Adam » Dienstag 9. Februar 2021, 11:17

Batz Benzer hat geschrieben:
Dienstag 9. Februar 2021, 10:46
... ich kann keine Potiwerte messen ...
Alles wird gut!
Das Einstellen kannst Du ja vorerst weglassen, das kriegen wir später... ;)


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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 9. Februar 2021, 11:24

Ich habe auch kein Gerät dafür... :tuete01:
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Adam » Dienstag 9. Februar 2021, 11:27

Dann nimm deinen Zollstock!

Spaß beiseite, die Dinger gibt´s preiswert, Du brauchst keine Laborqualität.
Sind auch sonst praktisch, wenn man z.B. mal einen Durchgang prüfen möchte.

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Magman
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Magman » Dienstag 9. Februar 2021, 12:07

Adam hat geschrieben:
Dienstag 9. Februar 2021, 11:27
....mal einen Durchgang prüfen möchte.
Wenn wir Admins Durchgang :shock: haben hilft nur guter Whisky, gell Micky ;)

:prost:
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Magman » Dienstag 9. Februar 2021, 12:19

tommy hat geschrieben:
Dienstag 9. Februar 2021, 10:48
Ohne Treble Bleed sind eigentlich um die 220 pf angesagt.
Der 220 pF Kondenser ist aber doch ein Treble Bleed Tommy ;) der alleine dünnt halt etwas mehr die Bässe aus, weshalb man dann gerne einen Widerling parallel, oder auch seriell verdrahtet. Kommt aber auch immer darauf an was gewünscht ist und sollte zum Equipment passen.
Ich hab in meiner Strat mit den Fender Hot Noiseless und 500k Potis einen guten Silver Mica drin und das funzt allerbestens für mich. Die kosten etwa 50-60 Cent/Stück.

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