Wat is'n ditte...?

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Batz Benzer
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Wat is'n ditte...?

Beitrag von Batz Benzer » Montag 25. Januar 2021, 14:37

Liebe Leute,

sollte es jemand noch nicht wissen: Ich verstehe so gut wie nix von Gitarrenelektronik!

Ausgerechnet ich möchte nun an die Kabelage meiner Strat Hand anlegen.

Dazu habe ich ein paar Fragen, für die ich mir möglichst konkrete Antworten wünsche.

Es geht los mit: Wat is'n ditte für'n rotes Zäpfchen...?

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Wohl ein Kondensator, gelle? - Aber: Welchen Wert hat er und welcher Wert empfiehlt sich hier (generell)? - Die übliche Antwort "Ausprobieren!" hilft mir nicht, da ich nix zum Ausprobieren habe und Löten für mich echt Stress bedeutet, da ich ja u.a. ziemlich maulwurfelig unterwegs bin.

Er wirkt auf beide Ton-Potis und somit auf Middle- und Hals-PU, richtig?

Leider habe ich kein besseres Bild.

Dann noch etwas: Welches Poti regelt langsamer, bzw. schneller: Ein Log oder ein Lin fürs Volumen? - Wenn ich recht verstanden habe, müsste das lineare Poti den längeren Regelweg habe, korrekt? - Ein Log-Poti kommt also "schneller zur Sache", korrekt?

Ich hatte schon mal 'nen Thread dazu eröffnet und glaube, das so verstanden zu haben.

Vielen Dank für jede Hilfe, Euer

Lötastheniker.

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Magman
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Magman » Montag 25. Januar 2021, 15:08

Lieber Mauli :mrgreen:

Das ist ein Sprague/Orange Drop was du da siehst. Ein Ton Kondensator. Für die Strat würde ich einen mit 0,047uF empfehlen. DER Standard der immer passt :thumbsup03:

Also ich selbst nutze meist logarithmische Potis, komme ich am besten mit klar, weil sie schneller greifen und sich wesentlich besser eignen am zerrenden Amp. Und Wissenswertes über Potis bezüglich Gitarre verfasst von Experte Acy findest du hier.

Und jetzt Blödkolben heiß machen und tschacka....auaaaaaa :lol: :prost:
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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Batz Benzer
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Batz Benzer » Montag 25. Januar 2021, 15:29

Danke, Mäggy! :prost:

Dann gleich noch 'ne Fragensalve: Den Wert des Orange Drop erkennst Du nicht, richtig...? ;)

Uund: Wie geht denn ein Treble Bleed? - Was für'n Kondensator an was anlöten? - MUSS es noch 'nen Widerstand haben, und wenn ja: Wohin damit...?

Danke,

Batz.
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tommy
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von tommy » Montag 25. Januar 2021, 15:54

Vorsicht bitte....der Handgriff des Lötkolbens ist die Seite mit dem Kabel! :rofl:
LG, Tommy


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Wizard
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Wizard » Montag 25. Januar 2021, 16:04

tommy hat geschrieben:
Montag 25. Januar 2021, 15:54
Vorsicht bitte....der Handgriff des Lötkolbens ist die Seite mit dem Kabel! :rofl:
...schreibt der Tommy während ich (im Ernst!) denke "Hoffentlich tut er sich nichts Schmerzhaftes an mit dem heißen Lötkolben!" :twisted:

Denn wenn der Maulwurf einen verlöten will kanns zappenduster werden... :clown:
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von partscaster » Montag 25. Januar 2021, 16:07

Batz Benzer hat geschrieben:
Montag 25. Januar 2021, 15:29
Danke, Mäggy! :prost:

Dann gleich noch 'ne Fragensalve: Den Wert des Orange Drop erkennst Du nicht, richtig...? ;)

Uund: Wie geht denn ein Treble Bleed? - Was für'n Kondensator an was anlöten? - MUSS es noch 'nen Widerstand haben, und wenn ja: Wohin damit...?

Danke,

Batz.
Der Kondensator auf deinem Bild ist ein .075 microfarad (75 nanofarad <- oft so in Shops angegeben). Den kannste also schon mal behalten. Falls du einen neuen kaufen möchtest, achte drauf, dass du möglichst einen 200 Volt nimmst und keinen 400/500v. Die sind nämlich riesig und passen manchmal deswegen nur mit etwas Gewese in die Gitarre.

Du kannst für ein Treble Bleed einfach einen einfachen 220picofarad Kondensator nehmen. Bei Humbuckern nutze ich gerne NUR den Kondensator. Bei Singlecoils ist oft ein parallel dazu gelöteter Widerstand dabei, um mehr Bässe beim Runterregeln zu erhalten. So ~200KOhm sind da ein guter Wert.

So wie hier in der MItte ist es parallel.
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Da muss das ran:
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Bei Potis nicht die billigsten nehmen hilft eine gleichmäßige Regelkurve zu bekommen. Ich mag die Allparts CTS Potis. Lin oder Log ist ne Glaubensfrage. Ich finde Log immer natürlicher und auch "schneller". Linear wird in Verbindung mit Treble Bleed oft auch eher An/Aus.

GrüßeMichael
Zuletzt geändert von partscaster am Montag 25. Januar 2021, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Batz Benzer » Montag 25. Januar 2021, 16:22

Perfekt für doofe Blinde erklärt: Vielen Dank, Michael! :prost:
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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von tommy » Montag 25. Januar 2021, 17:09

Acy bietet Log Potis mit 25% Regel Charakteristik an. Der anfänglich kurze Laut Leise Effekt wird hier etwas abgemildert. Schnelles Aufklaren des verzerrten Sounds ist noch gewährleistet. Gleichermaßen ist das Herunterregeln der reinen Lautstärke bei cleanem Amp nicht so eng gefasst.

Der gängige Normalwert ist bei Potis übrigens meistens 30%.

Es gibt übrigens auch Hersteller, die noch weitere Regelcharakteristika anbieten.
LG, Tommy


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Colombo

Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Colombo » Montag 25. Januar 2021, 17:24

Ja, Tommy hat ja schon Acy erwähnt.

Welche Potis wofür hat Holger Diepold auf seiner Seite gut beschrieben.

Hier ein Auszug seiner FAQs.
Lineare oder logarithmische Potis verwenden?
Um zuerst mit einem alten Märchen aufzuräumen: Lineare Potis zur Tonregelung bei passiven Schaltungen sind suboptimal. (Käse) Wen es interessiert soll es einfach ausprobieren, und mit beiden Typen probieren, wie sich der Ton regeln lässt. Mit einem linearen Poti macht es keinen Sinn, da hier erst sehr sehr spät wirklich etwas passiert. Anders beim log. Typen, der je nach log. Charakteristik (es gibt härtere und weichere log. Kurven) schön gleichmäßig die Höhen ausblendet beim regeln.
Bei der Lautstärkeregelung sieht es anders aus, je nach Einsatzgebiet und pers. Vorlieben können hier sowohl lin als auch log Potis Sinn machen. Vor allem im cleanen Bereich (Beispiel Jazz) sind oft lin Potis gewünscht, weil bei log Potis die Lautstärke zu schnell absackt. Je stärker dann die Verzerrung des Sounds ist, desto mehr machen log Potis Sinn, weil lineare bei stärker verzerrten Sounds erst sehr spät reagieren, und ein schönes gleichmäßiges Aufklaren des Sounds nicht möglich machen.

Kurz gefasst:
Tonregelung - in jedem Fall log Potis, am besten mit harter log Kurve
Volumeregelung - bei überwiegender Cleansoundnutzung lin Potis, im Crunch Bereich je nach Vorliebe lin oder auch log Typen mit weicherer log Kurve, und im höheren Gainbereich bevorzugt log Potis mit härterer log Kurve!

(Quelle: Holger Diepold)

Zum Kondensator, 47nF ein gängiger Wert, wenn es um Tonregelung bei Singlecoil Gitarren geht. Nimmt etwas mehr Höhen und Mitten weg beim Regeln als die 22er und 33er Caps. Da die Kondensatoren auch bei aufgedrehten Potis wirksam sind, lohnt es sich an beiden Tone - Potis Kondensatoren einzusetzen um die PUs abzustimmen. Wird auch gerne bei CS - Gitarren eingesetzt.

Treble Bleed, hier lohnt sich zu experimentieren, da die Bauteile nur ein paar Cent kosten. Der Widerstand soll in etwa den halben Potiwert entsprechen.

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Re: Wat is'n ditte...?

Beitrag von Batz Benzer » Montag 25. Januar 2021, 17:56

Vielen Dank Euch allen! :thumbsup03:

Bedeutet das, dass ich beim Tone auch einen 22nF-Kondensator statt des Orange Drops nehmen könnte und dann mehr Höhen auf Hals- und Mid-PU hätte? - Denn ganz genau darum geht es mir u.a. hier. :mrgreen:
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