Tiefe

Produktion, Homerecording & PA
partscaster
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Re: Tiefe

Beitrag von partscaster » Mittwoch 26. April 2017, 20:56

Batz Benzer hat geschrieben:Ich achte seit Diets kontruktiven Kritiken darauf, mindestens am Ende einen vereinenden Raum zu setzen. :thumbsup03:
Wobei das in der Realität ja eigentlich selten ist, dass alle im selben Raum sind. Und dann kommt noch dazu, dass ein Raum an jeder Stelle anders klingt. Da ist man dann schnell bei dem von Ingolf beschriebenen Verfahren mit siebenunddrölfzig Bussen. :lol:

@Tommy: Sooo schlimm und off war dein Topic nu auch nicht. :prost:

Grüße
Michael

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Batz Benzer
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Re: Tiefe

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 26. April 2017, 21:31

partscaster hat geschrieben:
Batz Benzer hat geschrieben:Ich achte seit Diets kontruktiven Kritiken darauf, mindestens am Ende einen vereinenden Raum zu setzen. :thumbsup03:
Wobei das in der Realität ja eigentlich selten ist, dass alle im selben Raum sind. Und dann kommt noch dazu, dass ein Raum an jeder Stelle anders klingt. Da ist man dann schnell bei dem von Ingolf beschriebenen Verfahren mit siebenunddrölfzig Bussen. :lol:
Meiner Erfahrung nach vermählt es die einzelnen Spuren ein wenig miteinander; mit mehr habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt. ;)
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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tommy
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Re: Tiefe

Beitrag von tommy » Mittwoch 26. April 2017, 21:48

Dumme Frage:

Gibt es hier eigentlich Jemanden, der bezüglich der Tiefenstaffelung der entsprechenden Spuren die Early Reflections berechnet, oder ist das eher unüblich?
LG, Tommy


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Re: Tiefe

Beitrag von FretNoize » Mittwoch 26. April 2017, 21:57

Ich hatte mal eine Phase, in der ich das ausprobiert habe. Klang aber auch nicht überzeugend. Ich glaube, das Ohr will einfach beschissen werden ;)

Meinen besten Versuch finde ich diesen Song: http://www.hhjh.de/mp3/Everytime%20you% ... 20away.mp3
Das ist das UAD Ocean Way-Plugin auf der Solo-Gitarre.
Top ten reasons why I'm lazy
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Ingolf
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Re: Tiefe

Beitrag von Ingolf » Mittwoch 26. April 2017, 22:18

tommy hat geschrieben:Dumme Frage:

Gibt es hier eigentlich Jemanden, der bezüglich der Tiefenstaffelung der entsprechenden Spuren die Early Reflections berechnet, oder ist das eher unüblich?
Ich glaube, das macht keiner.
Das geht nach Ohr.

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bluesation
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Re: Tiefe

Beitrag von bluesation » Donnerstag 27. April 2017, 19:04

Man darf mich beschimpfen, aber soundtechnisch begeistert mich da gar nichts. Hat auch nichts mit dem Song zu tun. Auch schlechte Songs können gut gemischt sein.

Letztlich wie beim Gitarre spielen. Als ich anfing und Ritchie Blackmore hörte, Made In japan, und schon meine Squier JV hatte, bin ich fast verrückt geworden. Ich habe immer gedacht, was ist da los, er da hat die gleiche Gitarre und auch nur 6 Saiten und 21 Bünde, warum ist zwischen meinem Spiel und dem was von Platte kommt so eine großer Unterschied. Wir alle wissen warum.
Mischen ist im Prinzip nichts anderes, nur eine andere Disziplin. Wobei, einen Unterschied gibt es doch. Las ich die Tage von einem bekannten Mischer, mehr als die halbe Miete ist das Recording. Qualität die hier auf der Strecke bleibt, bekommt man nicht wieder. Dazu gehören Raum, Equipment aber auch wieder das Knoff-Hoff.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass Profi Produktionen durch viele Hände gehen, das ist ein Teamwork. Häufig wird in einem Studio gemischt, weil da allerbeste Voraussetzungen sind und ein Tonmeister der Sepzi auf seinem Gebiet ist, gemischt wird dann wieder wo anders - von einem Misch-Spezi. Zu guter Letzt wird das dann noch gemastert, auch wieder ein Profi. So etwas kann ein Homerecorder nie leisten. Aber auch hier gilt, wie beim Gitarre spielen, es gibt welche die mit kleinem, einfachen Besteck tolle Sachen abliefern.
Gruß Tom

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Diet
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Re: Tiefe

Beitrag von Diet » Freitag 28. April 2017, 00:21

bluesation hat geschrieben:Man darf mich beschimpfen, aber soundtechnisch begeistert mich da gar nichts. Hat auch nichts mit dem Song zu tun. Auch schlechte Songs können gut gemischt sein.

Letztlich wie beim Gitarre spielen. Als ich anfing und Ritchie Blackmore hörte, Made In japan, und schon meine Squier JV hatte, bin ich fast verrückt geworden. Ich habe immer gedacht, was ist da los, er da hat die gleiche Gitarre und auch nur 6 Saiten und 21 Bünde, warum ist zwischen meinem Spiel und dem was von Platte kommt so eine großer Unterschied. Wir alle wissen warum.
Mischen ist im Prinzip nichts anderes, nur eine andere Disziplin. Wobei, einen Unterschied gibt es doch. Las ich die Tage von einem bekannten Mischer, mehr als die halbe Miete ist das Recording. Qualität die hier auf der Strecke bleibt, bekommt man nicht wieder. Dazu gehören Raum, Equipment aber auch wieder das Knoff-Hoff.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass Profi Produktionen durch viele Hände gehen, das ist ein Teamwork. Häufig wird in einem Studio gemischt, weil da allerbeste Voraussetzungen sind und ein Tonmeister der Sepzi auf seinem Gebiet ist, gemischt wird dann wieder wo anders - von einem Misch-Spezi. Zu guter Letzt wird das dann noch gemastert, auch wieder ein Profi. So etwas kann ein Homerecorder nie leisten. Aber auch hier gilt, wie beim Gitarre spielen, es gibt welche die mit kleinem, einfachen Besteck tolle Sachen abliefern.
Moin,

geiler Thread!

"gemischt wird dann wieder woanders" zitiere ich mal...

Was ist in Sachen Mischen und Mastern eigentlich ein Profi?
Klar, jemand, der damit Geld verdient erstmal, ok ;)

Aber kann ein "Profi" das zwangsläufig besser? Weil er das "gelernt" hat?
Ich hab bei dem ganzen Kram echt so meine Zweifel. Gute Produzenten sind oft, vielleicht sogar meist "nur" Musiker, die umgesattelt haben.
Also sozusagen von der Front hinters Pult.
Ist ein guter Produzent ein guter Mischer? Ist ein guter Mischer oder Masterer zwangsläufig jemand, der sowas gelernt hat.
Wie lernt man denn überhaupt sowas? Also das "gut sein". Etwa an der Tontechnikerakademie? ;)

Ich hab mal von einem Profi abmischen lassen, hab bezahlt und war mehr als enttäuscht. Seitdem bin ich da auch mehr als skeptisch.
"Tontechniker" könne gut Räume beschallen und irgendwas berechnen, z.B. die neue Elbphilharmonie in Hamburg. aber deshalb noch lange nicht gut Musik mischen
und vor allem verstehen, was man will.
Musikalität ist da notwendig und die ist nicht technisch oder in irgendeiner Form berechenbar.
Und das Verstehen dessen, was der Mucker eigentlich will ist notwendig... sonst wird nie was besonderes draus.
Denn nicht die Techniker machen die Musik.
Deshalb ist "aus der Hand geben" auch problematisch.

Ok, das war jetzt etwas ketzerisch und womöglich auch etwas esoterisch :tuete01:
Aber eben auch ganz subjektive Erfahrung :?

Gruß Diet

partscaster
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Re: Tiefe

Beitrag von partscaster » Freitag 28. April 2017, 01:47

Ich behaupte einfach mal ganz mutig, dass 95% aller Toningenieure (also die "gelernten") nicht die nötige Mischung aus Musikalität, Wissen, Kreativität, Wahnsinn und Hingabe mitringen um wirklich tolle Musik und Mischungen abzuliefern.

Ich kenne einige Tonis (Egal ob vdt, SAE...) und habe nur selten wirklich gute Ergebnisse gehört. Ein großer Teil hat die Theorie wohl drauf und schnackt viel... mehr dann aber auch nicht. Es gibt auch so unglaublich viele schlechte Studios. Ein Nachteil der erschwinglichen Technik. ;)

Für mich gehört zu einer guten Produktion viel mehr als nur eine technisch "richtige" Ausführung. Deswegen kommt auch so vieles immer von den selben Leuten. Und viele davon sind in der Tat Quereinsteiger. Es ist ja auch in anderen Berufen oft gut, wenn nicht nur Fachidioten am Werk sind. :lol:

Natürlich ist eine anständige Ausbildung immer eine gute Grundlage, aber wenn es um Musik (oder Kunst im Allgemeinen) geht, ist Talent mindestens genauso gefragt.

Meine harten 5 Cent. :smoke01:

Grüße
Michael

JerryCan
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Re: Tiefe

Beitrag von JerryCan » Freitag 28. April 2017, 07:19

Ich habe dazu jetzt keine Meinung - und noch viel weniger Fachkenntnisse. Aber hier einmal ein Eindruck:

In meiner Naivität habe ich immer geglaubt, man würde bei der Produktion einer Platte "stereo" benutzen, um einen Interpreten bzw. eine Band räumlich abzubilden - selbst wenn die beteiligten Musiker bei der eigentlichen Aufnahme separat in irgendwelchen Kämmerchen hocken.

Nun habe ich mir aber ein paar Lehr-DVDs zu den Themen Mischen und Recording angesehen und den Eindruck gewonnen, dass "räumliche Abbildung" gar nicht immer das (primäre) Ziel ist. Auf einer der DVDs war es z.B. so, dass der Mischer noch eine dritte Gitarre (die Band hatte nur zwei Gitarristen) im letzten Chorus eines Songs noch in die Mitte dazu nahm, damit dieser fetter klang. Bei einer Live-Darbietung müsste die Band dann wohl noch einen Gastgitarristen engagieren, der dann während seines Parts bei der Sängerin auf dem Schoß sitzt, oder wie?!

Just my 2 Cents

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tommy
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Re: Tiefe

Beitrag von tommy » Freitag 28. April 2017, 08:46

Moin,

ich bin der Meinung, ein Mischer/Masterer/Produzent ist idealerweise so etwas wie ein Bandmitglied. Auch ein creativer Künstler eben.
Technikkenntnisse sind halt eine Sache, herausragendes Standing resultiert aber hauptsächlich aus Einzigartigkeit und Kreativität.
Ein guter Mischer/Masterer/Produzent sollte auch ein guter Musiker sein, auch wenn er kein herkömmliches Instrument beherrscht. Seine "Maschinen" sind in diesem Falle "Musikinstrumente".
LG, Tommy


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