Homerecorder da?

Produktion, Homerecording & PA
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Big Al
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Homerecorder da?

Beitrag von Big Al » Donnerstag 23. Oktober 2014, 11:18

Moin ihr Homerecorder,

stellt euch doch mal vor - warum macht ihr Homerecording? Welches Equipment steht euch zur Verfügung (DAW, Interfaces, Mikros, Monitore, Controller, Plugins)? Was wollt ihr mit dem Aufgenehme erreichen? Welche Art von Musik nehmt ihr auf?

Ich bin zum "Homerecording" so gekommen:

Recordingerfahrung hatte ich schon einige, sowohl im Studio als auch im Proberaum mit Bands. Letztes Jahr gabs immer wieder Trouble in meiner Band "Muddy Grass" mit dementsprechenden Umbesetzungen und beim letzten großen Showdown hatte ich dann einfach kein Bock mehr. Immer neue Leute suchen und einlernen (wir haben nur eigene Songs gespielt) hemmt einfach auf Dauer die Kreativität, man kommt sich zuweilen vor wie die eigene Coverband.

Daher habe ich mich dann entschlossen, all die schönen Songs die ich in den letzten Jahren geschrieben habe aufzunehmen und dann nach und nach zu veröffentlichen. Ich habe zuhause leider keinen Platz, konnte aber bei einer befreundeten Malerin in einer Ecke ihres Ateliers mein Zeug aufbauen, was eigentlich ganz nett ist - hat nur den Nachteil, dass dort nicht grenzenlos laut geht.

Mein Equipment:

- Windows Rechner mit ausreichend Wumms für alles (Windows 7 64bit, Intel I7, 16 GB Ram etc.)
- Presonus Firepod Audio Interface
- Adam F5 Aktiv Monitore
- Korg Nanokontrol 2
- Rode NT 1A Großmembranmikro
- Shure SM57
- Presonus Studio One Professional
- Toontrack EZ Drummer 2
- diverse Gitarren + Amps + Bass

Effekte und Plugins nutze ich fast alle die, die beim Studio One mitgeliefert wurden, also auch die internen Amps aus dem "Ampire" und die sehr geilen Plugins z.b. ein sehr leckerer Faltungshall. Große Freude macht das süße kleine Nanokontrol, dass mir auch alleine im Studio einen schönen Workflow ermöglicht, denn man sonst nur vom Arbeiten mit einer Fostex R8 Bandmaschine kennt. Back to the roots...

Das wars mal von mir, jetzt bin ich gespannt auf eure Einlassungen ;-)
Denk da lieber nochmal drüber nach (Stoppok)

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Batz Benzer
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 23. Oktober 2014, 11:23

Tach,

ich betreibe Homerecording, da ich auch nach der Auflösung meiner Band Musik machen wollte, nein: Musste, mir aber keine Studios leisten konnte. Da ich einiges aufgeschnappt hatte während meiner aktiven Zeit, konnte ich meine Ideen sehr schnell umsetzen, und mit jeder Produktion werde ich besser und routinierter.

Das hier hatte ich zum Thema bereits in der Lounge geschrieben:

Ich benutze für alles ein Zoom H4n und führe die Spuren in Audacity zusammen; bisweilen nutze ich noch den Nero Wave Editor, um zu bearbeiten. Das war's; mehr kommt bei mir nicht zur Anwendung.

Dabei könnte ich es mir sooo einfach machen und einfach zu den anderen ins 21. Jahrhundert vorstoßen. Will ich aber gar nicht; ich möchte nämlich verstehen, was ansonsten Algorhythmen für mich machen wollen: Ich möchte begreifen, wie ein Frequenzspektrum funktioniert und wie man gescheit komprimiert. Denn wenn man Equalizing und Compressing begriffen hat, kann man mischen. Vielleicht noch nicht perfekt, aber man kann ja wachsen.

Außerdem sorgt der beschwerliche Weg dafür, dass ich besser nicht zu viele Takes generierte. Sprich: Es hält mich musikalisch fit.

Natürlich trickse ich auch mal; aber in der Regel soll der Take selbst bereits okay sein.

Seit Anfang des Jahres bin ich einen für mich entscheidnden Schritt weiter gegangen und habe mir folgendes Aufnahmekonzept überlegt:

Ich habe ganz genau einen Take für jeden Song, und der muss sitzen, ergo so wie "für live" einstudiert sein. Zumal ich damit auch mein Songwriting, bzw. meine Arrangements dahin kriegen mag, dass der Song auch ohne Mehrstimmigkeit und ausgefuchte Overdub-Spielereien funktioniert. Ganz genau einen Take habe ich für Overdubs - also zweistimmig im besten Falle. Dann ist Schluss - und das ist für einen Freund des drei- bis vierstimmigen Gesangs, der jedes Echo einzeln setzt und EQed endlich mal wieder 'ne Herausforderung. Macht tierisch Spaß - denn so 'ne Nummer ist in Summe schnell aufgenommen, und ich kann mich nicht im Aussuchen, editieren, ergänzen, etc. für Wochen verzetteln.

Bekloppt...? - Vielleicht. Aber dann bin ich gerne bekloppt.

Herzlichen Gruß,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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bluesation
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von bluesation » Donnerstag 23. Oktober 2014, 12:15

Ich recorde auch ein wenig.
Wie an anderer Stelle schon erwähnt, bin ich kein Songwriter. Dennoch habe ich mal so ein paar Tunes zusammengeschustert. Da mir die realen Instrumente fehlen, meist per Keyboard als Midifiles. Häufiger spiele ich aber zu Backingtracks. Alles Instrumental, weil Singen ist nicht gut genug.
Mischen an sich finde fast noch interessanter. Habe auch einiges dazu gelesen und praktisch nachvollzogen. Bei SOS stellt einer immer Projekte zum nachbauen online. Dessen Buch habe ich auch gelesen. Außerdem finde ich immer einmal Rohspuren im Netz, die ich dann schnappe und mixe. Erfahrung ist wichtig, die versuche ich aufzubauen.
Der Grund, warum ich damit anfing, weil mich das Thema mischen interessierte. Fand ich schon immer spannend und nach einer CD Produktion war ich irgendwie angefixt. Aber genau wie bei der Gitarre, bin ich da Hobbyist. Die Beschäftigung mit der Materie bringt mir den Spaß. Ich habe kein Sendungsbedürfnis.
Gruß Tom

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Magman
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von Magman » Donnerstag 23. Oktober 2014, 15:28

Ich mag Home Recording auch, aber habe "Angst" vor PCs. Ich habe als Equipment deshalb nur ein Zoom H2n :roll:

Ich möchte aber gerne mehr machen weil ich oft gute Ideen habe. Ein Stand-Alone Gerät wäre was für mich und warte nun mal ab wann Behringer diese neuen X-Air Digital Mixer auf den deutschen Markt wirft. Das könnte ne Lösung für mich darstellen. Mal abwarten....
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Batz Benzer
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 23. Oktober 2014, 15:34

Magman hat geschrieben:Ich mag Home Recording auch, aber habe "Angst" vor PCs. Ich habe als Equipment deshalb nur ein Zoom H2n :roll:

Ich möchte aber gerne mehr machen weil ich oft gute Ideen habe. Ein Stand-Alone Gerät wäre was für mich und warte nun mal ab wann Behringer diese neuen X-Air Digital Mixer auf den deutschen Markt wirft. Das könnte ne Lösung für mich darstellen. Mal abwarten....
Warum fasst Du die Spuren nich teinfach in einem simplen Programm wie Audacity o.ä. zusammen, die Du so aufnimmst? - Kostet nix, ist nicht kompliziert und zielführend.

Gruß,

Batz.
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Magman
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von Magman » Donnerstag 23. Oktober 2014, 15:47

Ich teste das mal Batz. Danke für die Info. Ich bin kein PC-Dummie, aber ich bin oft einfach überfordert mit all den Möglichkeiten die diese Programme bieten. Für mich ist das einfache oft das beste ;)
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 23. Oktober 2014, 15:57

Dito. (Wir brauchen einen HiFive-Smiley) :thumbsup03:
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von LevArris » Donnerstag 23. Oktober 2014, 16:18

Magman hat geschrieben:Ich teste das mal Batz. Danke für die Info. Ich bin kein PC-Dummie, aber ich bin oft einfach überfordert mit all den Möglichkeiten die diese Programme bieten. Für mich ist das einfache oft das beste ;)

Trau dich!
Ich hatte immer das Gefühl es bei Recording (wobei ich da mehrheitlich als Zweiter Mann mit bei gesessen bin) mit sehr viel "erklärbaren" und sehr praxisbezogenen Dingen zu tun zu haben. Das macht die Arbeit am PC zum einen sehr nachvollziehbar und in sich logisch und brachte mir zumindest ne Menge Spaß.

Und bei deinem Wissen.... ein Klacks! würd ich vermuten...

Und wie Batz es beschrieben hat. Mit Audacity kannste ganz einfach (und kostenlos) deine Ideen bei minimaler Beschäftigung mit dem PC festhalten und wenn's dich irgendwann packt, einfach in "großen Programmen" weiter verarbeiten... erst dort wird's dann wirklich "umfangreicher".

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NoiseZone
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von NoiseZone » Freitag 24. Oktober 2014, 01:03

Angefangen mit Atari 1024ST und Cubase 3.11 hieß das glaub ich.
Schön schwarz/weiß und nur Midifähig.
Aber da kam schon ziemlich lustiges zusammen.
Die Sounds aus der Kiste waren..naja GM (General Midi) Standard halt.

Darauf folgten diverse eiernde 4 Spur-Cassettenrecorder der Marke Fostex und Korg.
Dann digitales Roland VSirgendwas, so 16 Spuren Mischpult und Festplatte + CD-BRenner in einem.

Dann PC mit Cubase VST32, dann Umstieg auf emagic Logic 5, mit dem ich sehr lange gearbeitet hatte, inkl. Hoontech 19" DSP irgendwas, die hatte
damals glaub ich jeder :)

Als dann Logic unter Windows XP nimmer so recht lief (zuviel RAM) und kein Support mehr auf PC-Basis gab (Apple kaufte emagic), wieder Wechsel zu Cubase, weiss nimmer genau, glaub Cubase 4.

Seit 4 Jahren jetzt Macbook Pro und Logic 9, bzw. nur noch Logic X mit nem Apogee One, diversen Mikros, Grossmann Iso-Cab, ein Haufen Samples und virtuelle Instrumente, u.a. Superior, Ezkeys, Revalver 4, Amplitube usw. und das ganze Gelump in Logic selbst...

Damit kann man schon viel machen, wenn man mal Zeit hat.
Mikros, Shure SM57, zwei Superlux, T-bone Röhrenmikro, Akg 1000s, Behringer Truth B2031P Monitore., Beyerdynamik DT770 Pro.

Ich hab früher mehr aufgenommen, u.a. komplettes Album, welches nie fertig wurde :kopf_kratz01:
Eigentlich müsste ich mal den ganzen Kram auf den externen Platten neu arrangieren und endlich mal fertig machen., waren ganz gute Songs dabei.

Aber wer will schon Gitarrenmusik hören :irre01:

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Magman
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Re: Homerecorder da?

Beitrag von Magman » Freitag 24. Oktober 2014, 01:07

NoiseZone hat geschrieben: Aber wer will schon Gitarrenmusik hören :irre01:
Ei die Budisten hier :banana01: :bb:
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