"Must have" zur Gitarrenpflege?

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Magman
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von Magman » Samstag 17. Oktober 2015, 14:48

Mein Tipp zur Pflege von Nitro lackierten Gitarren ist dieses Mittelchen hier. Nicht teuer und sehr zuverlässig ;)
Ansonsten liegt man mit Viol oder einem guten Lemonoil immer richtig. Ich selbst bevorzuge Viol.

Wenn die Bünde neu abgerichtet werden müssen lässt man am besten einen erfahrenen Gitarrentechniker ran. Außer man möchte sich das an einem minderwertigen Instrument aneignen. Nur mit einer Bundfeile geht das auch nicht, da braucht man schon noch anderes Werkzeug. Für Menschen mit Gefühl und handwerklichem Können absolut kein Problem. Machen heißt die Devise :thumbsup03:
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setneck
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von setneck » Samstag 17. Oktober 2015, 14:55

Ich trage bei jedem Saitenwechsel Lemonoil dünn aufs Griffbrett auf. Zieht das innerhalb von ca. 2 min. sichtbar ein, leg ich noch was nach. Der Rest wird verrieben, und gut ist. Ist bei bestandsneuen Gitarren ein muss, im Laufe der Zeit nimmt die Notwendigkeit ab.
Sollten mal Bünde anlaufen, habe ich bisher hauchfeines Schleif(Polier-?)papier verwendet, werde in Zukunft mal den "Gummi" testen.
Lack: hauchen und abwischen. Meine schwarze LP Custom hab ich wegen des sch... Lacks neu lackieren lassen (und sie dann verkauft...).
Schöne Jrööss,
Thomas

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Wizard
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von Wizard » Samstag 17. Oktober 2015, 18:36

setneck hat geschrieben:Ich trage bei jedem Saitenwechsel Lemonoil dünn aufs Griffbrett auf.

Lack: hauchen und abwischen
.
Dem ist nix hinzuzufügen, genau meine Vorgehensweise :thumbsup03:
Ich habe noch nie irdendwelche Chemie auf irgendeinen Body oder Neck meiner Gitarren aufgetragen.

Wer allerdings jeden Abend auf der Bühne eimerweise Schweiß auf die Gitarre absondert, dem sei was anderes empfohlen.
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

kiroy

Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von kiroy » Sonntag 18. Oktober 2015, 13:11

Erstmal herzlichen Dank für die Antworten.

Natürlich haben sich für mich jetzt weitere Fragen ergeben. ;)

Womit tragt Ihr Viol/Lemonoil auf? Doch nicht mit einem Microfasertuch! Oder?
Dadurch würden wahrscheinlich die Microfasern verkleben und unwirksam. Oder?
tommy hat geschrieben:...Heute nehme ich zum Reinigen ein in Spüliwasser getauchtes, gut ausgwrungenes, sauberes Küchenmikrofasertuch. Die Gitarre wird rückstandsfrei blitzeblank ohne nachzupolieren...
Ja, mit einem feuchten Spülmittel-Tuch habe ich auch die groben Schweiß-Reste und Fingertapser entfernt. Die Möbelpolitur habe ich bisher anschließend mit einem weichen Geschirrtuch auf den Body aufgetragen und verrieben.
Beim letzten Mal dachte ich auch, mit einem Küchenmicrofasertuch müsste es noch besser gehen... und habe mir damit ganz schön den Lack zerkratzt! :shock: :cry:

Habe ich das richtig verstanden? Ihr nehmt Viol auch für den Body?

Schönen Sonntag!

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M. L. Schwan
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von M. L. Schwan » Sonntag 18. Oktober 2015, 13:18

kiroy hat geschrieben: Womit tragt Ihr Viol/Lemonoil auf? Doch nicht mit einem Microfasertuch! Oder?
Hi,
ich nehm ein Papier einer Küchenrolle um das Lemonöl auf das Griffbrett aufzutragen und hinterher wieder abzuwischen.
Dabei kann man auch den Schmodder an den Bundstäbchen mit entfernen.
Gruß
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Magman
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von Magman » Sonntag 18. Oktober 2015, 13:52

Ich nehme immer kleine zurechtgeschnittene Frotteehandtücher (Baumwolle). Was besseres gibt's nicht. Auch zum polieren empfindlicher Lackierungen nehme ich "saubere" Frotteehandtücher. Keine gewöhnlichen Microfasertücher nehmen, damit kann man sich die Lackierung ruinieren! Wenn Microfasertücher dann sowas hier für empfindliche Lackierungen. Wer was ganz edles haben möchte greift hier zu. Leicht mit Wasser angefeuchtet an einer Seite und man bekommt fast alles an Schmutz ab ganz ohne Rückstände. Hier spart man nicht, so ein Tuch hat man ewig und nimmt es dann auch nur speziell dafür!
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Mintage
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von Mintage » Sonntag 18. Oktober 2015, 13:59

kiroy hat geschrieben:Erstmal herzlichen Dank für die Antworten.

Natürlich haben sich für mich jetzt weitere Fragen ergeben. ;)

Womit tragt Ihr Viol/Lemonoil auf? Doch nicht mit einem Microfasertuch! Oder?
Dadurch würden wahrscheinlich die Microfasern verkleben und unwirksam. Oder?
tommy hat geschrieben:...Heute nehme ich zum Reinigen ein in Spüliwasser getauchtes, gut ausgwrungenes, sauberes Küchenmikrofasertuch. Die Gitarre wird rückstandsfrei blitzeblank ohne nachzupolieren...
Ja, mit einem feuchten Spülmittel-Tuch habe ich auch die groben Schweiß-Reste und Fingertapser entfernt. Die Möbelpolitur habe ich bisher anschließend mit einem weichen Geschirrtuch auf den Body aufgetragen und verrieben.
Beim letzten Mal dachte ich auch, mit einem Küchenmicrofasertuch müsste es noch besser gehen... und habe mir damit ganz schön den Lack zerkratzt! :shock: :cry:

Habe ich das richtig verstanden? Ihr nehmt Viol auch für den Body?

Schönen Sonntag!
Moin,

ich habe beruflich wohl über zehntausend Gitarren"bearbeitet" - und deshalb erlaube ich mir ein paar Anmerkungen ;)

- das beste Auftragetuch ist ein altes, zigfach gewaschenes T-Shirt aus 100% Baumwolle, ohne (!) jeglichen Aufdruck,
damit läßt sich Griffbrettöl (z. B. Joha) wunderbar auftragen bzw. nach ca. 10 Minuten wieder auspolieren !

. Griffbrettöle wie Joha oder Viol sind für unlackierte Hölzer wie das Griffbrett - kommt das Zeug auf lackierte Flächen einer Gibson oder einem Nitro-Lack bzw. einem aktuellen Fender-Derivat davon (da "echter Nitro seit Jahrzehnten in USA verboten ist) dann hast Du den Lack versaut, da das Zeug diesen Lack angreift...!

- 4 x 0 Stahlwolle (0000) ist gut zur Griffbrett-Siffbeseitigung - allerdings sollten dann die PU´s abgeklebt werden, da die rumfliegenden Späne nicht gut für den PU sind ;)

- das man nach jedem (!) Saitenwechsel das Griffbrett ölt, ist unverständlich: die alten Gitarren klingen u.a. deshalb so gut, weil die Hölzer knochentrocken (!!) sind. Flute ich quasi das Griffbrett, dann wird dieses weich - und das klingt dumpf - obwohl es "gesund" aussieht. (Ist die Gitarre neu, das Griffbrett üblicherweise knochentrocken, dann empfiehlt sich mehrmaliges Ölen - aber nach ein paar Behandlungen ist es gut...!).
Das Griffbrett vor dem Winter ölen ( 1x ) reicht in unseren (!) Breitengeraden völlig aus: in den USA haben sie teils unter 15% Luftfeuchtigkeit - aber bei uns in Europa ? Ich schaffe in meiner Hütte bei brennendem Holzofen keine Werte unter 30 % - also diesbezüglich können wir hier entspannt sein ;)

- um verklebte lackierte Bodies zu säubern gibt es Vieles auf dem Markt (z. B. Jim Dunlop), aber auch hier gilt wieder, das bei Gibson oder Nitro-Lacken aufgepasst werden muß 8-)

Grüße
Rainer

HaWe
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von HaWe » Sonntag 18. Oktober 2015, 14:03

Ich wische die Gitarren immer direkt nach dem Spielen mit einem Baumwolltuch ab.
Etwas anderes habe ich noch nie verwendet.

Gestern sind allerdings die Poliergummis angekommen.
Das mit dem Polieren werde ich beim nächsten Saitenwechsel mal ausprobieren.

SilviaGold

Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von SilviaGold » Sonntag 18. Oktober 2015, 14:19

Mintage hat geschrieben:
die alten Gitarren klingen u.a. deshalb so gut, weil die Hölzer knochentrocken (!!) sind. Flute ich quasi das Griffbrett, dann wird dieses weich -und das klingt dumpf - obwohl es "gesund" aussieht. (Ist die Gitarre neu, das Griffbrett üblicherweise knochentrocken, dann empfiehlt sich mehrmaliges Ölen - aber nach ein paar Behandlungen ist es gut...!).
Da das ein wenig widersprüchlich klingt... soll das also heissen:

Ein wenig GriffbrettÖL ist fürs Holz Anfangs ganz gut... aber FEUCHTtigkeit ist für den Klang letztlich schlecht?

Tone is what you make it :D

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Magman
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Re: "Must have" zur Gitarrenpflege?

Beitrag von Magman » Sonntag 18. Oktober 2015, 14:41

SilviaGold hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:
die alten Gitarren klingen u.a. deshalb so gut, weil die Hölzer knochentrocken (!!) sind. Flute ich quasi das Griffbrett, dann wird dieses weich -und das klingt dumpf - obwohl es "gesund" aussieht. (Ist die Gitarre neu, das Griffbrett üblicherweise knochentrocken, dann empfiehlt sich mehrmaliges Ölen - aber nach ein paar Behandlungen ist es gut...!).
Da das ein wenig widersprüchlich klingt... soll das also heissen:

Ein wenig GriffbrettÖL ist fürs Holz Anfangs ganz gut... aber FEUCHTtigkeit ist für den Klang letztlich schlecht?

Tone is what you make it :D
Was Mintage geschrieben hat verstehe ich so: wenn man eine neue Gitarre kauft sollte man das Griffbrett tränken bis das Öl auf dem Griffbrett leicht stehen bleibt. Dann wischt man es ab und das Holz ist für eine sehr lange Zeit gesättigt.
Beim nächsten Saitenwechsel poliert man dann die Bünde und fährt mit einem "leicht" mit Viol, oder Lemonoil getränkten Baumwoll Lappen übers Griffbrett und säubert dies damit in kreisenden Bewegungen. Spielt man eine Gitarre regelmäßig wird das Griffbrett eh nie austrocknen da es immer genug Körperfette erhält. Ich habe meine Maplenecks nie mit Öl in Verbindung gebracht und die waren unten und oben nackt, sprich ungelackt.

Also gegen leichte regelmäßige Pflege mit Öl ist nichts einzuwenden, aber in Öl baden sollte man seine Gitarre nicht.

Was Viol betrifft. Es soll laut Hersteller nicht schädlich sein gegenüber mit Nitrocellulose lackierten Gitarren oder hochwertiger Geigen :roll:
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