Ahoi Tommy,tommy hat geschrieben:setneck hat geschrieben: Kann man da noch von Fingersätzen reden?
Der hat das meiste mit Zeige- und Mittelfinger gemacht (auch über 3 oder 4 Bünde!) - manchmal den Ringfinger dazugenommen.
Und ganz selten auch mal "auf allen Vieren" gespielt - dann war da tatsächlich Fingersatz...
Vielleicht ist das das Phänomen, das Rainer beschrieben hat - Gary Moore hat also quasi genauso gespielt wie Roland - vielleicht etwas schneller - und etwas anders!
Dazu mal eine allgemeine Überlegung:
Jeder Mensch besitzt bestimmte Fähigkeiten und Unfähigkeiten. Mental und physisch, teilweise angeboren, teilweise auch durch einen Unfall (bspw. Django Reinhardt) oder eine Erkrankung hervorgerufen, teilweise angelernt.
Erscheint es vor diesem Hintergrund überhaupt sinnvoll, eine Schablone anzulegen? Sollte man nicht seinen Fähigkeiten angepasst, einfach ein Verfahren benutzen, das schlicht am besten funktioniert? Völlig befreit von "Vorgaben", die sich angeblich bewährt haben und "richtig" sind?
Wenn ich am besten klarkomme, indem ich die Saiten mit Daumen, kleinem Finger und Nase drücke und mit einem Eierlöffel anschlage....warum nicht?
Wenn ich auf Lagenspiel pfeife, weil ich auf 2 Saiten über die ganze Halslänge kreativer bin....warum nicht?
Klar, es gibt Lernstrategien, die mich womöglich schneller zum Ziel bringen...MEINEM Ziel! Es sollten nur Lernstrategien sein, die MIR angepasst sind.
Alles kann, nichts muss! Ich wünschte mir, dass die ganze Thematik einfach etwas individueller angepackt würde!
So, bitte Jeder nur einen Stein!
Deiner Logik zufolge bräuchte es dann ja auch keine Lehrer oder Schulen oder so...
Fakt ist: Der Schüler hat ein Ziel vor Augen, weiß aber ncht, wie man dieses erreicht. Der Lehrer kennt mindestens einen, aber hoffentlich viele Wege zu diesem Ziel. Jetzt muss der Schüler herausfinden, ob der Lehrer ihn zu seinem individuellen Ziel bringt oder nicht. Bzw. es ist die Aufgabe des Lehrers, nur das zu korrigieren, womit der Schüler das Ziel nicht erreichen wird (bzw. den Schüler darauf aufmerksam zu machen); der Rest ist Stil.
Fingersatz halte ich z.B. für unerlässlich, MUSS jeder bei mir korrekt lernen. Er muss es später nicht anwednen, aber er soll es gelernt haben. Warum? - Nun, fragt mal kiroy...
Ich erkenne Autodidakten meist ziemlich schnell; meist daran, dass sie rhythmisch nicht korrekt verteilen. Das muss nicht schlecht sein; manche Leute haben damit eben gernau IHR Timing und verbreiten damit träumerische Ruhe.
Fazit: Das Bildungsangebot bewahrt Dich vor groben Fehlern, die später sehr schwer zu korrigieren sind. Man muss allerdings nicht jeden Angebot annehmen.
Lieben Gruß,
Batz.