Re: Schneller werden - was hat euch geholfen?
Verfasst: Freitag 20. November 2015, 13:06
Moin,
ein interessantes, da immer aktuelles Thema
Steve Lukather sagte mal im Interview, das Geschwindigkeit ein Nebenprodukt von Technik sei - und damit hat er absolut recht:
wenn meine Finger/Gehirn keine Läufe über das Griffbrett verteilt kennen, dann kann ich diese auch nicht abrufen - erst recht nicht in der Live-Situation auf der Bühne unter evtl. lähmendem Adrenalin...!
Also geht es erst einmal darum, sich ein gewisses Arsenal an "Griffbrett-Läufen" zu erarbeiten. Dabei hilft es immer, zu Hause die Lieder seiner Wahl aufzulegen, um dazu zu spielen bzw. diese Läufe anzuwenden. Man merkt sehr schnell, was bei welchem Stil u. Tempo paßt oder nicht.
(Das ist ja auch sehr oft das Problem von diesen Speed-Gitarristen im Umfeld: man fragt sich immer, bei welchem Lied sie dieses Feuerwerk denn anwenden wollen ).
Außerdem sollte man die eigene musikalische Sozialisation nicht vergessen: mein jüngerer Bruder wurde mit VanHalen u. Def Leppard groß, d.h. ihn interessierte auf der Gitarre nur das Solieren. Die Folge, er ist einer von zweien im Umfeld, die das Jump-Solo
einz-zu-eins nachspielen können (das ja ab Werk ein Zusammenschnitt aus verschiedenen Takes war !!), dem Lukather-artige Soli keinerlei Anstrengung bereiten - aber zu einem "normalen" Lied fällt ihm nix ein... gepaart mit Gain-Wegnahme und langsamerem Tempo...!
Ich mochte immer Bands mit Gitarren, aber es ging um den Song und was die Gitarre dabei macht, d.h. mein Fokus war unbewußt von Anfang an darauf angelegt, den Song mit einer interessanten Gitarrenbegleitung nach vorne zu bringen - natürlich auch mit einem Solo - aber da galt eben auch, das klar sein mußte, wann Schluß mit dem Solo war
Pete Townshend sagte mal, das die Geschwindigkeit, die mal als Jugendlicher auf der Gitarre erreicht hat, "im Alter" nicht mehr entscheidend erhöht werden kann - so gesehen gebe ich ihm da recht. Auch wenn man natürlich feststellt, das durch konstantes Beschäftigen mit dem Gerät die Finger immer entspannter laufen werden !!
In einer Coverband werden Highspeed-Läufe doch nur gebraucht, wenn es um die wenigen Klassiker geht, die so ein Solo haben.
Aber am meisten ist da doch gefragt, das der Gitarrist in fortgeschrittenem Tempo improvisieren kann (sprich ein paar Läufe in petto hat ) - es sei denn, man spielt in einer reinen Vanhalen oder TOTO Coverband...!
Und auf einer Jam-Session kann man die Musiker-Polizei evtl. damit beeindrucken - die aber im Gegenzug dann an dessen Sound/Equipment mäkeln werden, und so gleicht sich alles wieder aus
Grüße
Rainer
ein interessantes, da immer aktuelles Thema
Steve Lukather sagte mal im Interview, das Geschwindigkeit ein Nebenprodukt von Technik sei - und damit hat er absolut recht:
wenn meine Finger/Gehirn keine Läufe über das Griffbrett verteilt kennen, dann kann ich diese auch nicht abrufen - erst recht nicht in der Live-Situation auf der Bühne unter evtl. lähmendem Adrenalin...!
Also geht es erst einmal darum, sich ein gewisses Arsenal an "Griffbrett-Läufen" zu erarbeiten. Dabei hilft es immer, zu Hause die Lieder seiner Wahl aufzulegen, um dazu zu spielen bzw. diese Läufe anzuwenden. Man merkt sehr schnell, was bei welchem Stil u. Tempo paßt oder nicht.
(Das ist ja auch sehr oft das Problem von diesen Speed-Gitarristen im Umfeld: man fragt sich immer, bei welchem Lied sie dieses Feuerwerk denn anwenden wollen ).
Außerdem sollte man die eigene musikalische Sozialisation nicht vergessen: mein jüngerer Bruder wurde mit VanHalen u. Def Leppard groß, d.h. ihn interessierte auf der Gitarre nur das Solieren. Die Folge, er ist einer von zweien im Umfeld, die das Jump-Solo
einz-zu-eins nachspielen können (das ja ab Werk ein Zusammenschnitt aus verschiedenen Takes war !!), dem Lukather-artige Soli keinerlei Anstrengung bereiten - aber zu einem "normalen" Lied fällt ihm nix ein... gepaart mit Gain-Wegnahme und langsamerem Tempo...!
Ich mochte immer Bands mit Gitarren, aber es ging um den Song und was die Gitarre dabei macht, d.h. mein Fokus war unbewußt von Anfang an darauf angelegt, den Song mit einer interessanten Gitarrenbegleitung nach vorne zu bringen - natürlich auch mit einem Solo - aber da galt eben auch, das klar sein mußte, wann Schluß mit dem Solo war
Pete Townshend sagte mal, das die Geschwindigkeit, die mal als Jugendlicher auf der Gitarre erreicht hat, "im Alter" nicht mehr entscheidend erhöht werden kann - so gesehen gebe ich ihm da recht. Auch wenn man natürlich feststellt, das durch konstantes Beschäftigen mit dem Gerät die Finger immer entspannter laufen werden !!
In einer Coverband werden Highspeed-Läufe doch nur gebraucht, wenn es um die wenigen Klassiker geht, die so ein Solo haben.
Aber am meisten ist da doch gefragt, das der Gitarrist in fortgeschrittenem Tempo improvisieren kann (sprich ein paar Läufe in petto hat ) - es sei denn, man spielt in einer reinen Vanhalen oder TOTO Coverband...!
Und auf einer Jam-Session kann man die Musiker-Polizei evtl. damit beeindrucken - die aber im Gegenzug dann an dessen Sound/Equipment mäkeln werden, und so gleicht sich alles wieder aus
Grüße
Rainer