Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Der tut nix! Der will nur üben!
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MonacoFranke
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von MonacoFranke » Mittwoch 5. Dezember 2018, 18:48

Hallo Roland,

wiedermal ein super Thema. Und ich finde es gut, dass nicht gleich die Harmonielehre bemüht werden muss.

Ich habe mir tatsächlich einmal das Pentatonikpattern auf dem kompletten Griffbrett angelernt. Und mit etwas Übung läuft das bald recht flüssig.

Ein paar (vereinfachte) Tipps, die mir damals weitergeholfen haben:

- Zu jeder Dur-Tonart gibt es eine Moll-Parallele (und umgekehrt). Ich hatte damals schon das Gefühl, dass C-Dur und a-Moll-Akkord sehr ähnlich klingen, ebenso G-Dur und e-Moll. Inzwischen habe ich verstanden, dass das "Methode" hat. Was Du oben mit a-Moll gekennzeichnet hast ist dieselbe Tonleiter für C-Dur (beide bedienen sich derselben Töne).

- Wenn Du über einen C-Dur-Akkord die c-Moll-Tonleiter spielst, bist Du in der Blues-Tonleiter mit all den wunderbaren Blue Notes. Bei Deinem Beispiel mit a-Moll wäre das entsprechend Blues in A-Dur. Emotional spannend wird es für mich, wenn man beim Blues zwischen der Dur- und Blues-Pentatonik hin und her wechselt.

- Manche Kirchentonleitern (dorisch, lydisch, mixolydisch, etc.) lassen sich alleine durch ein Verschieben des Fingersatzes (Skala?) auf dem Griffbrett erzeugen. Ich nutze diese Erkenntnis aber nur, um gelegentlich in einem Solo Töne außer der Reihe zu ergänzen und Spannung zu erzeugen. Die Blues-Tonleiter funktioniert auf ähnliche Weise.

Beste Grüße und viel Spaß beim Üben!
Frank
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.

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M. L. Schwan
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von M. L. Schwan » Mittwoch 5. Dezember 2018, 18:55

Hi Roland,
von diesen Patterns und Skalen bin ich überhaupt nicht begeistert. Wie Tommy schon andeutete verleiten diese zum Dudeln und zum unmusikalischen Spielen.
Das wäre für Dich eher ein Rückschritt, da Du ja eigentlich schon den besseren Ansatz zum Musikmachen gegangen bist. Du weißt was Du spielen willst, hörst das und setzt das im musikalischen Rahmen ein.

Für Dich ist es eher wichtig Dir einen guten und effizienten Fingersatz anzutrainieren.
Viele Grüße
- Der Schwan -

kiroy

Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von kiroy » Mittwoch 5. Dezember 2018, 20:14

Batz Benzer hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:Um Auswendiglernen kommst Du m.E. aber nicht herum.
Exakt; ist 'ne reine Fleißarbeit! :thumbsup03:
Am besten gestern schon konsequent anfangen, damit es morgen besser klappt.
Ihr wisst, dass ich das nicht lesen wollte :motz01: (aber befürchtet habe).
MonacoFranke hat geschrieben:- Manche Kirchentonleitern (dorisch, lydisch, mixolydisch, etc.)...
Das liest sich für mich wie antike Baustile. :oops:
M. L. Schwan hat geschrieben:Du weißt was Du spielen willst, hörst das und setzt das im musikalischen Rahmen ein.
Naja, das mit dem Einsetzen im musikalischen Rahmen ist bei mir eher... äh... Glücksache. :oops: Aber der Fingersatz... ja, da hast Du sicher Recht. :thumbsup03:

Ok, vielen Dank für Eure Tipps! Die werde ich mir alle mal vornehmen (einschl. dem "Auswendiglernen") und ausprobieren.
Die Idee von tommy (Grundpattern bis zur höchsten Note spielen dann von dort wieder runter) liest sich auch vielversprechend.

Mintage
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Mintage » Donnerstag 6. Dezember 2018, 01:23

Moin Roland,

Du hast etwas vor, was eins der schwierigsten Vorhaben ist - das
Aufbrechen/Ändern von alteingesessenen Bewegungsmustern...!

Das ist wie beim Sport: "falsch" eingeschliffene Technik "zurückzubauen"
erfordert sehr viel Kopfleistung, da unser Gehirn ( die blöde Zicke ) immer
wieder das seit Jahren antrainierte Bewegungsmuster abrufen will.
Auf die Gitarre übertragen bedeutet das - man verfällt unter Stress ( sprich
auf der Bühne ) automatisch in seine "Sicherheits-Licks", die ja seit
Ewigkeiten irgendwie funktioniert haben...! ( und davon kann sich
kein Gitarrist freisprechen, Alle (!) haben ihre Sicherheitslicks,
auch die "Großen" - nur auf einem anderen Level ).

Sich davon zu lösen gelingt nur durch Üben, Üben, Üben. Beispiele
wurden ja schon genannt, wobei das Visualisieren via Fingersätze
auf dem Blatt wichtig ist, um das Gehirn neu zu formatieren.

Ich habe es ähnlich erlebt, als ich nach ein paar Jahren Unterricht
auf der Acoustic beim Wechsel auf die Electric glaubte, ja bereits
Gitarre spielen zu können. Das das nur die Akkorde bzw. Harmonielehre
betraf merkte ich dann sehr schnell... und das nervt mich wahrscheinlich
bis zum letzten gespielten Ton ;-)

Gehe es nicht verbissen an !

Grüsse Rainer

Loki
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Loki » Donnerstag 6. Dezember 2018, 09:25

Skalen sind reine Lernsache, liegt mir auch nicht so besonders. Hab auch nie die Dur-Pentatonik gelernt, spiele eben die Moll-Penta für die parallele Molltonart :D Nur über die Skale gniedeln ist auch öde. Aber mit der Pentatonik weiß ich ja auch automatisch, wo ich zB Doublestops spielen kann

Von fixen Fingersätzen halte ich nicht viel. Statt dieser 1-Finger-Pro-Bund-Methode halte ich es für sinnvoller sich danach zu richten, was DANACH für ein Ton kommt. Auch wenn das C in der A-Moll-Penta vielleicht im achten Bund mit dem kleinen Finger gegriffen werden soll, will ich danach ein Ganztonbending machen sollte ich doch eher den Ringfinger nehmen.

@Roland: Schau dir mal ein Solo von Gary Moore an, der wechselt fleißig die Fingersätze, je nachdem, auf welcher Saite er gerade unterwegs ist
Lust ist, wenn ich spiele. Frust ist, wenn ich mich höre

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setneck
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von setneck » Donnerstag 6. Dezember 2018, 09:58

Loki hat geschrieben:...Auch wenn das C in der A-Moll-Penta vielleicht im achten Bund mit dem kleinen Finger gegriffen werden soll, will ich danach ein Ganztonbending machen sollte ich doch eher den Ringfinger nehmen...
Warum das? Dann ziehen vier Finger an der Saite, ist doch einfacher als mit dreien - oder hab ich das falsch verstanden?
Loki hat geschrieben:...@Roland: Schau dir mal ein Solo von Gary Moore an, der wechselt fleißig die Fingersätze, je nachdem, auf welcher Saite er gerade unterwegs ist
Kann man da noch von Fingersätzen reden?
Der hat das meiste mit Zeige- und Mittelfinger gemacht (auch über 3 oder 4 Bünde!) - manchmal den Ringfinger dazugenommen.
Und ganz selten auch mal "auf allen Vieren" :mrgreen: gespielt - dann war da tatsächlich Fingersatz...
Vielleicht ist das das Phänomen, das Rainer beschrieben hat - Gary Moore hat also quasi genauso gespielt wie Roland - vielleicht etwas schneller - und etwas anders! :mrgreen:
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Butterkräm » Donnerstag 6. Dezember 2018, 10:18

...
Zuletzt geändert von Butterkräm am Freitag 7. Dezember 2018, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von tommy » Donnerstag 6. Dezember 2018, 10:29

setneck hat geschrieben: Kann man da noch von Fingersätzen reden?
Der hat das meiste mit Zeige- und Mittelfinger gemacht (auch über 3 oder 4 Bünde!) - manchmal den Ringfinger dazugenommen.
Und ganz selten auch mal "auf allen Vieren" :mrgreen: gespielt - dann war da tatsächlich Fingersatz...
Vielleicht ist das das Phänomen, das Rainer beschrieben hat - Gary Moore hat also quasi genauso gespielt wie Roland - vielleicht etwas schneller - und etwas anders! :mrgreen:
:thumbsup03:

Dazu mal eine allgemeine Überlegung:

Jeder Mensch besitzt bestimmte Fähigkeiten und Unfähigkeiten. Mental und physisch, teilweise angeboren, teilweise auch durch einen Unfall (bspw. Django Reinhardt) oder eine Erkrankung hervorgerufen, teilweise angelernt.
Erscheint es vor diesem Hintergrund überhaupt sinnvoll, eine Schablone anzulegen? Sollte man nicht seinen Fähigkeiten angepasst, einfach ein Verfahren benutzen, das schlicht am besten funktioniert? Völlig befreit von "Vorgaben", die sich angeblich bewährt haben und "richtig" sind?
Wenn ich am besten klarkomme, indem ich die Saiten mit Daumen, kleinem Finger und Nase drücke und mit einem Eierlöffel anschlage....warum nicht?
Wenn ich auf Lagenspiel pfeife, weil ich auf 2 Saiten über die ganze Halslänge kreativer bin....warum nicht?

Klar, es gibt Lernstrategien, die mich womöglich schneller zum Ziel bringen...MEINEM Ziel! Es sollten nur Lernstrategien sein, die MIR angepasst sind.

Alles kann, nichts muss! Ich wünschte mir, dass die ganze Thematik einfach etwas individueller angepackt würde!

So, bitte Jeder nur einen Stein! :D
LG, Tommy


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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Butterkräm » Donnerstag 6. Dezember 2018, 10:35

setneck hat geschrieben: Kann man da noch von Fingersätzen reden?
Der hat das meiste mit Zeige- und Mittelfinger gemacht (auch über 3 oder 4 Bünde!) - manchmal den Ringfinger dazugenommen.
Da habe ich tatsächlich noch nie drauf geachtet, mußte ich gerade mal nachholen, und ja, stimmt! Das war mir so auch noch nicht aufgefallen! :roll: Wahrscheinlich habe ich immer schnell weggeguckt mit dem Hintergedanken: kann ich eh nicht...! :mrgreen:
Da achte ich mal drauf, vielleicht lassen sich so manche Sachen ja auch einfacher spielen? Habe ja auch schon öfter gehört, daß der Erich den kleinen Finger auch nicht benutzt. Ich habe das immer so streng nach den anfänglichen Unterrichtsstunden gemacht, vielleicht muß ich mich davon auch mal mehr lösen, also noch mehr.

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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von setneck » Donnerstag 6. Dezember 2018, 10:45

tommy hat geschrieben:...
Das war meinerseits keine Kritikan oder Vorwurf gegnüber Gary Moore, der für mich einfach der Größte war, um's mal so zu sagen.
Habe oft versucht, mir bei ihm was abzuschauen und bin oft aus genanntem Grund daran gescheitert, weil es für mich nicht nachvollziehbar war. :?
Schöne Jrööss,
Thomas

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