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Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 13:18
von Butterkräm
Rainer Mumpitz hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 13:02
Schaff dir die jeweiligen Arpeggien zu den verwendeten Akkorden in allen 5 Lagen auf dem Griffbrett drauf!
Da würde ich immer sagen, es gibt 12 bzw. 13 ! Dann kannst Du von jeder Stelle aus auf den richtigen Ton zugreifen. Macht nicht immer Sinn, und es ist an anderer Stelle einfacher oder sinnvoller, aber man kann von da, wo man ist, den passenden Ton greifen. Man muß natürlich wissen, welcher es sein soll.

Ansonsten ist das auch ein gute Empfehlung, finde ich.

Und wenn ich es noch sagen darf: ich habe gelernt, daß es eigentlich nur vier Tonleitern gibt!

Dur,
die passende Moll-Tonleiter dazu, also natürlich-Moll,
und dann harmonisch-
und melodisch-Moll dazu.

Die Kirchentonleitern, das ist doch, bleiben wir mal bei C-Dur, immer die gleiche Tonleiter, nur von einem anderen Ton aus startend. Für mich ist das irgendwie immer C, egal ob ich von D oder F aus starte. Natürlich ergeben sich andere Akkorde für D oder F, als wenn ich deren Dur-Tonleiter benutze, aber das ist ein anderes Thema und muß einen erstmal nicht verwirren. Die vier genannten Tonarten kann man sich aber mal ansehen und begreifen, so unterschiedlich sind die nicht, und die verwendeten Töne in z.B. a-moll harmonisch und melodisch, die kennen wir doch alle.

Letztlich ist ein bisschen Musiktheorie doch wichtig, und ich denke, ganz ohne geht das nicht. Auch wenn irgendwelche Profis bspw. behaupten. sie hätten überhaupt keine Ahnung, so haben sie sich doch irgendwie so etwas angeeignet, bezeichnen das vielleicht nur anders.

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 13:23
von Rainer Mumpitz
Es gibt noch einen interessanten Ansatz, wie man nur mit der Pentatonik kreativ solieren kann! Das setzt voraus, dass man ein wenig Harmonielehre drauf hat, das Grundprinzip geht so: wenn wir wieder den A-Moll Akkord als Fundament nehmen, auf das es zu improvisieren gilt, müssen wir erstmal wissen, dass A-Moll die Paralleltonart zu C-Dur ist. Die in der Tonart C-Dur enthaltenen Akkorde sind (vereinfacht): C-Dur, D-Moll, E-Moll, F-Dur, G7, A-Moll und schliesslich Bdim als letzten Stufenakkord. Hier sehen wir, dass wir in dieser Tonart zusätzlich zur A-Moll auch D-Moll und E-Moll haben und könnten folglich D-Moll und E-Moll Pentatonik mit einbeziehen und würden immer noch nicht (allzu) schräg klingen.

Wenn man im Song den man spielt, den A-Moll Akkord irgendwie zu C-Dur zuordnen kann, kann man prima mit diesem Prinzip experimentieren ! :smoke01:

Umgekehrt: wenn der Song z.B eindeutig in G-Dur ist (der A-Moll Akkord wäre hier dann ja der zweite und nicht der sechste (parallele) Stufenakkord), könnte man hier auch Bm (3.Stufe) oder Em (6.Stufe/Mollparallel) nehmen.

Es ist einfacher als es zunächst aussieht! :mosh:

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 13:25
von Batz Benzer
Hallo, Herr Mumpitz, bitte nix für ungut, aber hast Du auch gelesen (s.o.) oder nur gepostet...? ;) :prost:

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 13:44
von Andrea Joy
Alex möchte sich aus seinem als begrenzt erkanntem Denkrahmen befreien.
Der passenste Weg ist dann, wie von Batz geschrieben: das Spielen nach Gehör.

Das Denken ganz abzuschalten wird aber nur in wenigen Momenten funktionieren. ;)
Im nun einen neuen erweiteten Denkraum (somit auch Rahmen) vorzustellen, der mehr "Freiheit" bietet liegt also nahe.

Natürlich kann er auch ganz frei und alleine für sich spielen: da wäre er dann völlig frei.
Fretlessgitarre wäre auch ne Option :banana01:

Ich denke er will ja auch zu und mit anderer Musik spielen - das aber freier "bedienen" können.
Wichtig ist mMn immer im Kontext (Looper) zu Spielen und Spass zu haben.

Beispiele und Methoden dazu sind also hilfreich:..da kann er sich davon etwas genehmes wählen :D

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 13:45
von Rainer Mumpitz
Batz Benzer hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 13:06
Aber das ist doch genau das Gegenteil dessen, was Alex hier als Wunsch gepostet hat; das Tonmaterial soll ja gerde NICHT aus Boxes/Tonleitern vorgegeben sein... :kopf_kratz01: ;)
Sobald man das Tonmaterial auf mehrere Grundprinzipien (wie Arpeggio, Pentatonik, Dur-Tonleiter) und auf's ganze Griffbrett verteilt sind's, wie ich es verstehe, zumindest keine "Boxes" mehr, sondern man bezieht einfach alle Töne in allen Lagen mit ein, die zum Akkord passen könnten. Bei der Betonung auf die Arpeggien (Grundton-Terz-Quint und evtl Septime), spielen wir ja Töne, die wirklich punktgenau zum Akkord passen und können dann den Rest mit den anderen Tönen aus Tonleiter, Pentatonik und Co würzen.

Jazzer haben zum Ziel einfach ohne vorgegebene Struktur direkt das was sie intern "hören" auf's Griffbrett zu transponieren aber um dort hinzukommen braucht's ja schon viel Übung mit dem ganzen Theoriekram und Tonleitern und Arpeggien etc., bis man's halt so verinnerlicht hat, dass man gar nicht mehr darüber nachdenken muss...

Andersrum: wenn ich nun gar keinen Plan von harmonischen Zusammenhängen habe, nicht weiss, welcher Ton am besten *jetzt* zum Akkord, den ich spiele/höre, passt usw, dann wird's vermutlich insgesamt nicht so doll klingen, oder? :kopf_kratz01: Ich würde aber auch sagen, dass Leute die einfach talentiert sind und intern schönes/passendes Zeug hören bevor sie es spielen, letztendlich auch der Harmonielehre entsprechend (d.h Akkordtöne etc.) intern die Sachen vorhören... :ugeek:

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 13:47
von Rainer Mumpitz
Batz Benzer hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 13:25
Hallo, Herr Mumpitz, bitte nix für ungut, aber hast Du auch gelesen (s.o.) oder nur gepostet...? ;) :prost:
Lesen konnte ich noch nie so richtig, dummschwätzen aber um so besser... :mrgreen:

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 14:19
von Big Al
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Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 15:05
von tommy
Ich selbst bin nicht so der Pedal Looper Typ und benutze gerne Apps wie "iReal Pro" oder "Guitar Jam All Styles".

Fertige, gutklingende Loops mit Bass, Drums und allem Pipapo, geordnet nach Styles.

Erstere ist frei editiierbar, zweitere nur bezüglich der üblichen Verdächtigen wie Tonhöhe und Geschwindigkeit.

Handy oder Tablet irgendwo anschließen und Feuer frei! Eine ganze Band begleitet Dich. Man kann aber auch einzelne Instrumente ausblenden.


Eine weitere Möglichkeit ist das Basteln von Jam Playbacks in einer DAW. Dauert natürlich länger aber macht zusätzlich Spaß.


Nur so als zusätzlichen Denkanstoß.

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 15:23
von OhNoNoNo
Jeder so wie er es angenehm findet.

Habe mir das hier mal eben vorgenommen und meinen alten Trio (ohne +) bemüht. Aufgeloopt und ein kleines Solo über das gesamte Griffbrett gezeichnet.
Nicht schön, aber der Fred hat mich hier in Klausur halt inspiriert.
Butterkräm hat geschrieben:
Freitag 20. März 2020, 12:58

Es gab schon mal so einen Thread zum Thema Improvisieren üben, und da gab es die Empfehlung dieses Jazz-Blues, hier mal einer in F, etwas anderes habe ich auf die Schnelle nicht finden können:

Bild
https://soundcloud.com/schubkarre/jazzy ... lsoTwtoZJ6

EDIT: Alles reine Pentatonik in F (dur)

Re: Out of the Box solieren!

Verfasst: Freitag 20. März 2020, 19:06
von Big Al
Hach, es gibt ja soviel tolle Sachen zu entdecken. Ich hab es zwar schon oft unbewusst angewendet, aber ich mache mich gerade mal bewusst mit den Triads bekannt, da steckt schon ne Menge für Rhythmus und Solo drin. Spannende Sache das!