Magman hat geschrieben:Was ich eigentlich sagen wollte: ich glaube viele verstehen das Wort Groove anders als es eigentlich gemeint ist.
Das ist m.E. stets der Casus Knacktus: Man muss erst einmal den Begriff definieren, bevor man ihn diskutiert, bzw. sich der unterschiedlichen Definitionen bewusst werden und diese voneinander trennen können.
Ich versuche mich gerne einmal daran in der Gewissheit, dass es nur eine Meinung von vielen sein kann:
Groove ist nach meinem Verständnis ein gutes Rhythmusgefühl, welches nahe am vermeintlichen Ideal, der mathematisch genauen Position, geparkt, aber eben nicht exakt drauf ist.
Maschinen können dieses Gefühl mit der Groove-Quantisierung schon seit längerer Zeit täuschend echt imitieren, aber niemals den emotionalen Verlauf des Musikers beim Spielen oder die Magie des Zusammenspiels kopieren, der jeden Take einzigartig macht.
Optimalerweise sollten Musiker auf dieselbe Art und Weise grooven; damit meine ich, dass sie in gemeinsamer Identität entweder eher nach vorne oder laid back oder um den Punkt herum spielen. Sie können sich auch gemeinsam in der Geschwindigkeit steigern oder diese rausnehmen; solange dies in gemeinsamer Dynamik passiert, grooven die Musiker.
Groove bedeutet m.E. auch Selbstverstrauen, welches man beim Musiker hören und auch meist sehen kann; man kann die Sicherheit des Musikers spüren, da er sich seiner Kunst auf spielerische Weise bewusst ist. Musik ist im Groove weniger Kampf denn Fluss. Groove bedeutet auch, Zeit und damit die Übersicht zu haben, Souveränität ist eine Voraussetzung des Grooves.
Groove lässt der Note m.E. maximalen Platz, wofür eine gute, möglichst latenzfreie Technik vonnöten ist. Groove ist niemals angespannt, sondern Loslassen.
So viel von mir an diesen Punkt; jetzt Ihr!
