Der sus9-Akkord, das (un)bekannte Wesen
Verfasst: Dienstag 17. April 2018, 10:37
Guten Tag,
im Rahmen des Fusionblues-Backings ist ein Akkord ins Forum gesprungen: Der sus9-Akkord (sprich sass-nine). Was ist das?
Nun, viele von euch haben schon sus-Akkorde gespielt: z.B. bestehen die Riffs von "Pinball Wizard" und "allright now" aus dem abwechselnden Spielen von Dur- und sus-Akkorden, der Anfangsakkord von "Venus" oder auch von "a hard days night" sind sus-Akkorde, und der ganze Keith Richards wäre ohne das Wechselspiel sus4-Dur nicht vorstellbar.
Beim sus-Akkord wird die Terz eines dom7-Akkordes (ugs. Dur-7) durch die Quarte ersetzt.
Also:
Statt Dur-Akkord:
ein Sus4-Akkord:
Also haben wir einen Akkord, der aus dem Grundton, der Quarte (statt der Terz) und der Quinte besteht. Üblicherweise fügt man die 7 noch dazu, d.h. ein sus-Akkord besteht in seiner Urform aus den Intervallen: 1-4-5-7
Beim sus9-Akkord kommt noch die 9 dazu…aber das ist viiiel zu kompliziert zu greifen und viel zu kompliziert zu denken. Einfacher ist es, den sus9-Akkord als einen Dur-Akkord 2 Halbtöne tiefer zu greifen und dann den Grundton in den Bass zu legen:
Also statt Dsus9 => C-Dur mit D im Bass (= C/D)
Das sieht dann so aus:
Warum funktioniert das?
Nun, im obigen Beispiel haben wir einen C-Dur-Akkord, d.h. die Töne c-e-g. Über das d (im Bass) ist c die kl. 7, e ist über d die 2 bzw. 9 und g ist über d die 4. Wir haben also die Intervalle 1-4-7-9; und das ist ein sus9-Akkord. Und der klingt ziemlich nach Robben Ford und Larry Carlton…..
(kurz zum Greifen von dem Zeuch: Ich machs mir einfach: Ich greife den Dur-Akkord mit Zeige- Mittel- und Ringfinger und den Basston mit dem Daumen...)
Gehen wir etwas tiefer (dieser Teil ist für die, die den Hintergrund wissen wollen; jetzt wird’s etwas harmonielehrehaft…):
Durch das Ersetzen der Terz in einem dom7-Akkord (also 1-4-5-7 statt 1-#3-5-7) nehmen wir dem Akkord etwas die Spannung, die ja aus dem Tritonus zwischen Terz und Septim entsteht (und ohne Terz eben wegfällt). Dadurch klingt der sus-Akkord offener, erfüllt aber nicht mehr die eigentliche Funktion eines dom7-Akkordes, nämlich Spannung zu erzeugen, die dann mit dem Grundakkord aufgelöst wird.
Beispiel: G7-> C klingt halt schon viel spannender als Gsus –> C
-> Deshalb sollten sus-Akkorde nur dom7-Akkorde ersetzen, die eben diese Funktion nicht haben, sondern für sich stehen (sogenannte statische bzw. non-funktionale dom7-Akkorde, darüber mach ich mal ein KSM…). Da wir in einem dom7-Blues (fälschlicherweise ugs. Dur-Blues genannt) eben nur statische dom7-Akkorde haben, lassen sich da diese wundervoll durch sus-Akkorde ersetzen.
Zum Solieren über sus-Akkorde:
Das Tolle an sus-Akkorden ist der Wegfall der Terz, d.h. wir können beide Terzen benutzen. Man kann z.B. über einen Blues in C mit sus-Akkorden sowohl C-Moll-Penta als auch C-Mixo-Penta (die viele als "Dur"-Bluesskala kennen) spielen. Man kann es sich (a la Larry Carlton) auch etwas diatonischer gestalten und eine Mixo-Skala mit einer Bluesskala vermischen, oder z.B. die Bluesskala (d.h. Moll-Penta mit Blues Note) 3 Halbtöne tiefer spielen (hierbei ist wichtig die Bluesskala zu spielen, denn die blue note der Bluestonleiter 3 Halbtöne tiefer mutiert dann zur b3 und die 5 zur #3: Also bei a-moll über Csus: Die A-Bluestonleiter: a-c-d-eb-e-g ist über Csus: a=6, c=1, d=9, eb=b3, e=#3 g=5); das klingt dann ein wenig nach Robben Ford....
Na dann, viel Spaß mit sus….
im Rahmen des Fusionblues-Backings ist ein Akkord ins Forum gesprungen: Der sus9-Akkord (sprich sass-nine). Was ist das?
Nun, viele von euch haben schon sus-Akkorde gespielt: z.B. bestehen die Riffs von "Pinball Wizard" und "allright now" aus dem abwechselnden Spielen von Dur- und sus-Akkorden, der Anfangsakkord von "Venus" oder auch von "a hard days night" sind sus-Akkorde, und der ganze Keith Richards wäre ohne das Wechselspiel sus4-Dur nicht vorstellbar.
Beim sus-Akkord wird die Terz eines dom7-Akkordes (ugs. Dur-7) durch die Quarte ersetzt.
Also:
Statt Dur-Akkord:
ein Sus4-Akkord:
Also haben wir einen Akkord, der aus dem Grundton, der Quarte (statt der Terz) und der Quinte besteht. Üblicherweise fügt man die 7 noch dazu, d.h. ein sus-Akkord besteht in seiner Urform aus den Intervallen: 1-4-5-7
Beim sus9-Akkord kommt noch die 9 dazu…aber das ist viiiel zu kompliziert zu greifen und viel zu kompliziert zu denken. Einfacher ist es, den sus9-Akkord als einen Dur-Akkord 2 Halbtöne tiefer zu greifen und dann den Grundton in den Bass zu legen:
Also statt Dsus9 => C-Dur mit D im Bass (= C/D)
Das sieht dann so aus:
Warum funktioniert das?
Nun, im obigen Beispiel haben wir einen C-Dur-Akkord, d.h. die Töne c-e-g. Über das d (im Bass) ist c die kl. 7, e ist über d die 2 bzw. 9 und g ist über d die 4. Wir haben also die Intervalle 1-4-7-9; und das ist ein sus9-Akkord. Und der klingt ziemlich nach Robben Ford und Larry Carlton…..
(kurz zum Greifen von dem Zeuch: Ich machs mir einfach: Ich greife den Dur-Akkord mit Zeige- Mittel- und Ringfinger und den Basston mit dem Daumen...)
Gehen wir etwas tiefer (dieser Teil ist für die, die den Hintergrund wissen wollen; jetzt wird’s etwas harmonielehrehaft…):
Durch das Ersetzen der Terz in einem dom7-Akkord (also 1-4-5-7 statt 1-#3-5-7) nehmen wir dem Akkord etwas die Spannung, die ja aus dem Tritonus zwischen Terz und Septim entsteht (und ohne Terz eben wegfällt). Dadurch klingt der sus-Akkord offener, erfüllt aber nicht mehr die eigentliche Funktion eines dom7-Akkordes, nämlich Spannung zu erzeugen, die dann mit dem Grundakkord aufgelöst wird.
Beispiel: G7-> C klingt halt schon viel spannender als Gsus –> C
-> Deshalb sollten sus-Akkorde nur dom7-Akkorde ersetzen, die eben diese Funktion nicht haben, sondern für sich stehen (sogenannte statische bzw. non-funktionale dom7-Akkorde, darüber mach ich mal ein KSM…). Da wir in einem dom7-Blues (fälschlicherweise ugs. Dur-Blues genannt) eben nur statische dom7-Akkorde haben, lassen sich da diese wundervoll durch sus-Akkorde ersetzen.
Zum Solieren über sus-Akkorde:
Das Tolle an sus-Akkorden ist der Wegfall der Terz, d.h. wir können beide Terzen benutzen. Man kann z.B. über einen Blues in C mit sus-Akkorden sowohl C-Moll-Penta als auch C-Mixo-Penta (die viele als "Dur"-Bluesskala kennen) spielen. Man kann es sich (a la Larry Carlton) auch etwas diatonischer gestalten und eine Mixo-Skala mit einer Bluesskala vermischen, oder z.B. die Bluesskala (d.h. Moll-Penta mit Blues Note) 3 Halbtöne tiefer spielen (hierbei ist wichtig die Bluesskala zu spielen, denn die blue note der Bluestonleiter 3 Halbtöne tiefer mutiert dann zur b3 und die 5 zur #3: Also bei a-moll über Csus: Die A-Bluestonleiter: a-c-d-eb-e-g ist über Csus: a=6, c=1, d=9, eb=b3, e=#3 g=5); das klingt dann ein wenig nach Robben Ford....
Na dann, viel Spaß mit sus….