Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Gurte, Plektren, Sensationen - alles rund um die Gitarre, was nicht Gitarre, Amp oder FX ist
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Molle
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Molle » Dienstag 28. Januar 2020, 00:24

ich glaub immer, dass die 11er-sätze länger halten ... ist länger metall im ton. hab ich schon ein paarmal erlebt; einmal auf ne hinzugekommene fast zwei jahre keine neuen saiten aufgezogen. die alten fand ich immer noch geil ... und das war, als ich drei gitarren hatte. hab sie also auch gespielt ;)

meine 335 läuft mit 11ern und ich habs eigentlich vor, alle zigarrenkisten mit block auf 11er umzusatteln. die ohne lass ich bei 10/46. obwohl ... aushalten tun dies sicher auch.
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Armint
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Armint » Dienstag 28. Januar 2020, 11:18

Ich als Basser und somit Weichei komme auf den Gitarren besser mit 9ern klar.
Meine Hornhaut ist durch das Basspielen wohl eher für 9er Gitarrensaiten konditioniert.
Deshalb sind (fast) alle Gitarren mit 9ern bestückt. Klanglich passts.
Ein Bass hat 4 Saiten. Alles andere ist Schnullibulli.
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Keef
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Keef » Dienstag 28. Januar 2020, 12:14

Armint hat geschrieben:
Dienstag 28. Januar 2020, 11:18
… Klanglich passts.
DAS is doch das ausschlaggebende!
"Ich kenne Sie irgendwoher..."
"Sie schauen zuviel Pornos!"
:lol:

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FretNoize
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von FretNoize » Dienstag 28. Januar 2020, 12:59

8er... reissen die nicht andauernd? Als ich 9er gespielt habe, waren bei Vinci Saiten (gibts wohl nicht mehr) immer zwei hohe E-Saiten dabei, aus gutem Grund. Beim Bespannen hats öfters zing gemacht. Oder bei Bendings.

Sind Saiten heute reissfester?
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Wizard
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Wizard » Dienstag 28. Januar 2020, 13:19

FretNoize hat geschrieben:
Dienstag 28. Januar 2020, 12:59
8er... reissen die nicht andauernd? Als ich 9er gespielt habe, waren bei Vinci Saiten (gibts wohl nicht mehr) immer zwei hohe E-Saiten dabei, aus gutem Grund. Beim Bespannen hats öfters zing gemacht. Oder bei Bendings.

Sind Saiten heute reissfester?
Ja, das mit den zwei e-Saiten kenn ich auch von früher - und auch, dass es bei damaligen 9er Sätzen manchmal schon beim Besaiten

zum Saitenriss kam. Inzwischen ist mir seit Jahren weder beim Besaiten noch beim Spielen ne Saite gerissen obwohl ich beim z.B. Benden

schon bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus gehe. Die Saiten heute sind viiiel haltbarer. Ich spiel Ernie Ball Reg. Slinky 10-46 :thumbsup03:
Gruß Peter

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Armint
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Armint » Dienstag 28. Januar 2020, 13:35

Mir reissen keine Saiten, nur wenn die Hardware des Instruments es will und sich danach wundert wenn sie aus der Mülltonne schaut.
Zudem halten die bei mir sowieso so extrem lange, dass ich Buch führen muss - liegt aber auch an der Anzahl der Instrumente.
Auf den Bässen wechsele ich so alle 2-3 Jahre... ...frühestens.
Mein dickster Satz ist auf einer Lap-Steel, der fängt bei .070" an (C-Dur).
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Mintage
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Mintage » Dienstag 28. Januar 2020, 14:25

Eines meiner Lieblings-Themen ;)

Wenn man bedenkt, das unsere Gitarrenhelden alles dafür taten, um endlich von diesen unsäglichen Kabeltauen auf
der Gitarre wegzukommen... - und was waren sie James Burton dafür dankbar, das er diese Idee hatte, vom Banjo-Saitensatz
einfach die erste wegzulassen, um dann mit der nächsten als hohe E-Saite zu geginnen ;)

Clapton, Hendrix, Page etc. waren unendlich dankbar für diese Erleichterung (Ernie Ball brachte dann sehr schnell den ersten 09er-Satz
heraus, Ende der 60er ), da sie endlich die Gitarre so "spielen" (!) konnten, ohne sich zu quälen...!

Es scheinen ja viele auch nicht zu wissen, das dickere Saiten eben kein (!) längeres Sustain haben, im Gegenteil, da sie viel schneller " zu Ende
geschwingt" haben. Durch ihren höheren Saitenzug "überfahren" sie die Eingangsröhre stärker, als bei 09er-Saiten, d.h.sie sorgen für mehr
Attack bzw. mehr Zerre - aber die Tonformung ist mit dünneren Saiten variabler.

Deswegen lieben Jazzer die fetten Saiten ab 012er, da es einfach nur "Peng" machen soll, nach dem Anschlag - und danach hat der Ton gefälligst
wieder weg zu sein (bewußt vereinfacht ausgedrückt - man höre sich einfach nur das übliche grauenhafte Vibrato der Jazzer an, da schwingt
und singt nix nach 8-) ), allerdings sorgt die Konstruktion der Jazz-Gitarre auch dafür, das unter 011er Saiten nichts wirklich passiert...!

Dazu kommt die physische Konstante des jeweiligen Gitarristen ins Spiel: habe ich einen lockeren Anschlag, ist meine Greifhand derart trainiert das sie begriffen hat, das nach Erklingen des Akkords nicht mehr weiter gedrückt werden muß und nutze ich einen Amp mit Headroom, dann bin
ich mit 09er Saiten im Nirvana.
Greife ich hingegen wie ein Berserker und bin der Meinung, das meine Anschlaghand nur mit Voll-Amplitude anschlagen kann, dann sind 010er oder
011er die klar bessere Wahl !

Wie gesagt - unsere Helden haben aufgeatmet, als es endlich dünne Saiten gab :D

Grüße
Rainer

--- der 010er nur auf den Gretsches spielt, damit da überhaupt was rauskommt ;-9

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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von bluesation » Dienstag 28. Januar 2020, 14:49

Wizard hat geschrieben:
Dienstag 28. Januar 2020, 13:19
Ja, das mit den zwei e-Saiten kenn ich auch von früher - und auch, dass es bei damaligen 9er Sätzen manchmal schon beim Besaiten
zum Saitenriss kam. Inzwischen ist mir seit Jahren weder beim Besaiten noch beim Spielen ne Saite gerissen obwohl ich beim z.B. Benden
schon bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus gehe. Die Saiten heute sind viiiel haltbarer. Ich spiel Ernie Ball Reg. Slinky 10-46 :thumbsup03:
Das ist auch meine Erfahrung. Ich kann mich nicht erinnern, wann mir das letzte mal eine Saite gerissen ist.

Ich schwanke immer zwischen 10er und 9er. Da ich öfter mal über Wochen keine Gitarre anfasse, ist der "Wiedereinstieg" mit 9er angenehmer. Wenn ich dann wieder täglich spiele, könnten es auch gut wieder 10er sein.
Gruß Tom

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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Paulasyl » Dienstag 28. Januar 2020, 16:11

Irgendwann in den 80ern bin ich auf 11er gekommen, da gab es nur die Klampfe und den Marshall, ich fand den Sound mit den dicken Saiten tatsächlich besser. Außerdem hatten die steiferen Saiten einen positiven Einfluss auf mein Vibrato.
Heute habe ich tatsächlich auf einigen Geigen wieder 10er drauf, weil es sich auf eben diesen stimmiger anfühlt, Soundunterschiede kann ich eigentlich nicht mehr ausmachen. Aber man muß ja heutzutage auch nicht mehr um jedes Quentchen Gain kämpfen...
Meine SG kam allerdings ab Werk mit 9ern, da musste ich mich schon sehr konzentrieren, um die Saiten nicht ungewollt in alle Richtungen zu biegen. Mit 10ern passt es dann aber jetzt. Ich kann das interessanterweise nicht einmal an Mensuren festmachen, da stelle ich wirklich höchstens an der ultrakurzen PRS Mensur einen Unterschied fest, Gibson vs. Fender ist gar nicht relevant, es hängt wirklich von der ganzen Klampfe ab, womit ich mich wohler fühle.
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

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Wizard
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Re: Der Mythos dicker Gitarrensaiten

Beitrag von Wizard » Dienstag 28. Januar 2020, 16:31

Kann sogar gut sein, dass ich den Klang von 9er Sätzen besser finde (ich glaube es ist für mich tatsächlich so), aaaber: Dieses schwimmende
Gefühl beim Chordgreifen geht für mich einfach gar nicht, leider.
Gruß Peter

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