Maple vs. Rosewood Strat

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Mintage
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Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Mintage » Freitag 20. Juli 2018, 20:15

Magman hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:Auf einer meiner Strats habe ich "ab Werk" ein Rio-Griffbrett drauf: diese hat
die mit Abstand schönsten Höhen und ist trotzdem nicht so knallig wie
meine Ahorngriffbrett/Hals - Strat...! Gleichzeitig ist auch mittig und
"untenrum" alles an Frequenzen da, was ich bei meinen anderen Strats
teils vermisse.
Sollte es in Wirklichkeit doch nur am "echten" Nitrolack dieser Gitarre liegen ;-)

Grüße
Rainer
Rainer, wenn es eine Tandler Mintage ist glaube ich dir das sofort. Anders aber auch :mrgreen: Ich kenne das von Jürgen Rath's beiden identischen Mintage '61, die beide auch ein wunderschönes Rio-Board hatten. Auf einer montierte er mal spaßeshalber einen zweiteiligen Mapleneck. Ich meine, es wäre ein Musikraft Neck gewesen, jedenfalls war er sehr schön und "klanglich vorteilhaft" gemasert (stehende Jahresringe!). Die Strat klang völlig anders! Aber sowas von völlig anders, dass er sofort wieder wechselte. Mir gefiel es, weil viel Albert Collins im Tone :P

Nitro? Mag sein, das es die restlichen 5 Prozent ausmacht am gesuchten Soundbild.
Hi Martin,

yep, es ist eine Morgaine ( heute Tandler-Strat ) . Immer wenn ich mal
die Nase von ihr klanglich voll habe, wechsel ich zu einer anderen Strat.
Nach kurzer Zeit frage ich mich dann immer, wieso ich diese in Frage
stellte ;-)

Stratspieler

Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Stratspieler » Samstag 21. Juli 2018, 11:07

Batz Benzer hat geschrieben:...Oder sagst Du, dass es diese zwar gibt, aber die Schnittmenge so groß ist, dass man auch mit Rosewood-Hals das Klangverhalten erreichen kann, das man eher mit Ahornhälsen assoziiert?...
Hallo Batz,

ja genau das. Eben weil

a) man das durch geschickte Wahl der Einzelkomponenten so gestalten kann und
b) selbst Serieninstrumente ohne speziell ausgesuchte Komponenten immer wieder aus der Art schlagen (habe zum beispiel mir ganz bewusst so eine Classic 50s-Serien-Strat mit Nur-Ahorn-Hals aussuchen lassen, die weniger knallig ist, als so manche Classic 60s-Serien-Strat mit Rosewood-Griffbrett)

kann man das nicht generell verallgemeinern.

Ein zweites Beispiel: Ich hatte eine Zeitlang zwei Classic 60s-Serienstrats zur Hand. Beide hatten nicht nur dasselbe Baujahr, sondern waren auch extrem nahe in ihren Seriennummern. Maple-Neck mit Rosewood-Griffbrett. Eine war in CAR mit mehrteiligem Body (hinreichend beschrieben im Musiker-Board), die zweite war in 3TSB mit vermutlich nur zweiteiligem Body.

Beide klangen ab Werk on stock bereits so dermaßen unterschiedlich... Eine entsprach der typischen Rosewood-Mapleneck-Klischees. :D
Die zweite knallte bis zum Gehtnichtmehr und ich habe sie irgendwann auf einem Pakrplatz gegen meine jetzige tonnenschwere Classic 70s mit Mapleneck (siehe Avatar) getauscht - nur, weil mir deren Ansicht ihres Eschebodys so gefiel (auch hinreichend beschrieben im MB). Die Crux: ich habe es aufgrund der Klischees nicht erwartet, aber die knallt weniger als die weggegebene Classic 60s, was mich im Nachhinein um so mehr freut.

So besser verständlich? :)

Gruß Michael
Zuletzt geändert von Stratspieler am Samstag 21. Juli 2018, 11:24, insgesamt 3-mal geändert.

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Batz Benzer
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Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 21. Juli 2018, 11:20

Danke für die Klarstellung; so ist es auch für mich "richtig". :thumbsup03:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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Stratspieler

Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Stratspieler » Samstag 21. Juli 2018, 11:29

Vielleicht ist es ja gerade das, was zumindest für mich die Strat um so liebenswerter macht. Nicht nur das, was ich im MB als Signature zu stehen habe, mein

"Stratocaster. Kratzt. Beißt. Knurrt. Faucht."

Zollner beschreibt es in physiaklisch meßtechnischen Ansätzen, aber das alleine scheint nicht zu reichen. Es ist ihre Unberechenbarkeit - oder soll ich Unnahbarkeit schreiben - hinsichtlich ihrer Komponenten; zumindest bei den Serieninstrumenten. Man versucht sich ihr zu nähern, aber sie lässt es in letzter Konsequenz nicht zu. :)

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Batz Benzer
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Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 21. Juli 2018, 11:44

Liebe Stratisten und Allesleser,

vor ein paar Wochen wollte ich einen Thread eröffnen, dessen Thema mit diesem hier eine so große Schnittmenge hatte, dass ich es erst einmal sein ließ. Dann wollte ich mein Thema diesem hier angliedern, aber es war Endspurt vor den Ferien.

Mittlerweile hatte ich Zeit und den Text wiedergefunden, so dass ich ihn hier einfließen lassen mag:


Die letzten Monate hätten hart sein können.

Ich glaube, so viel Equipmentschieben wie in den letzten zwei Jahren habe ich bei den beiden mir nahe stehenden Gitarristen-Kumpels - nennen wir sie der Einfachheit halber Mumpi und Heidi, wobei die Namen natürlich frei erfunden sind - seit unserer Bekanntschaft nicht beobachten können. Der eine optimiert, der andere genießt; allein deswegen mag ich ganz bestimmt keinen ersten Stein werfen.

Zumal es so ist, dass meine Equipment-Gier immer weniger statt findet; ein gewisses Been-there-done-that hat sich einfach eingestellt, die Neugier ist nicht mehr so schnell entflammbar.

Aber der Teufel ist ja bekanntlich nebenberuflich Eichhörnchen, und so begab es sich zu Bonn im Jahre des Herrrn 2018, dass König Mumpi I. meine Hallen beehrte und in seinem reichhaltigen Gepäck - neben Geschmeide, der Bundeslade sowie dem Hüftknochen von Elvis - eine neue Strat von Siebenender im Schilde führte.

Und die, Freunde, hat es mir dann so richtig besorgt: Die Sorte "So klar wie Bergsee"-Ahornhals-Strat, und WAS für ein Hals! Herrlich dick, dabei perfekt verrundet, Attack kommt schnell, aber butterweich, dann knopflert es auch noch smakig... ich war bedient!

Vor allen als der Dreggssagg gestern wieder mit der Planke auflief - eine 50s Classic JAPAN übrigens - und CS 54er reingeschraubt hat! Das klingt verführerisch... soooooo verführerisch...! :sabber:

Was tun? Es wie einen Unfall aussehen lassen? Abschwatzen? - Neee, hat keinen Sinn; der weiss ja, was er da hat, ist ja nicht blöd... wie doof, dass die Teile hienieden selten sind.

Naja, als guter Rheinländer muss ich eben "jönne könne"; na klar, ich will Mumpi ja nicht seine blonde Schönheit ausspannen, ich will nur auch eine.

Also doch der Unfall...

Spaß beiseite, aus diesem Grund überlege ich, ob ich nicht eine meiner Vintage-Blug-Strats (mit CS Texas Specials) gegen eine wirklich gute Ahorn-Strat mit dicken Prügel von Hals tauschen mag.

So, und genau hier springen wir wieder zurück in die Gegenwart: Gestern habe ich mir ein Set Fat 50s bestellt, um die Mitten- und Hals-Position meiner Strat - bislang vertexasspecialt - damit zu bestücken. Das erwünschte Ziel: Mitten raus, Höhen und Glasigkeit rein. Allerdings neigen diese Pickups zu einem komprimierten Ton, was dann wieder nicht 100%ig auf "klar wie Bergsee" und hinaus läuft. Was ich letzten Endes aber dennoch als angenehmer empfinden könnte... hoffe ich...

Und so warte ich jetzt auf meine Pickups und bin gespannt, ob ich meinem klanglichen Ideal so näher komme.

Mehr demnächst in diesem Kino!
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Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von tommy » Samstag 21. Juli 2018, 12:23

Batz Benzer hat geschrieben: Aber der Teufel ist ja bekanntlich nebenberuflich Eichhörnchen, und so begab es sich zu Bonn im Jahre des Herrrn 2018, dass König Mumpi I. meine Hallen beehrte und in seinem reichhaltigen Gepäck - neben Geschmeide, der Bundeslade sowie dem Hüftknochen von Elvis - eine neue Strat von Siebenender im Schilde führte.

:muahaha: KÖSTLICH! :rofl:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

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Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von SilviaGold » Samstag 21. Juli 2018, 13:28

:twisted: Er ist sehr sehr klug - denn ein getarntes AHÖHRNchen :lol:

Stratspieler

Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Stratspieler » Dienstag 24. Juli 2018, 09:45

Batz Benzer hat geschrieben:...ob ich nicht eine meiner Vintage-Blug-Strats (mit CS Texas Specials) gegen eine wirklich gute Ahorn-Strat mit dicken Prügel von Hals tauschen mag...Gestern habe ich mir ein Set Fat 50s bestellt, um die Mitten- und Hals-Position meiner Strat - bislang vertexasspecialt - damit zu bestücken. Das erwünschte Ziel: Mitten raus, Höhen und Glasigkeit rein. Allerdings neigen diese Pickups zu einem komprimierten Ton...
Naja, das ist ja wohl so klar wie Kloßbrühe, oder? Texas Specials sind schon etwas "eigen"... I.d.R. haben diese Pickups einen eher etwas dickeren Ton, sie sind nicht sehr saitentrennend und weniger höhenlastig - aber (!) das hängt auch wieder von der Strat ab, auf die sie geschraubt werden! Ihre "Klangeigenschaften" werden allerdings auf vielen Strats übereinstimmend beschrieben: "Rock n' Texas-Blues halt". :D

Wenn Du das von Dir Angestrebte erreichen möchtest, dann würde ich mal zu Leosounds oder - wenn es finanziell etwas mehr sein darf - Kloppmanns raten. Bei beiden Herstellern wird man sehr gut beraten.

Bislang hatte ich übrigens auf dreien der Classic-70s-Strats mit Mapleneck, die ich mal hatte, Vintage Noiseless drauf. Eine von ihnen siehts und hörst Du hier:

https://www.youtube.com/watch?v=bm3HXpdydvE

Von dene Vintage Noiseless bin ich inzwischen weg und habe - übrigens auf der auf dem Avatar zu sehenden 70s Strat - Hot Noiseless drauf. Die sind deutlich besser, wie ich finde. Kein Brummen, genug Quack, keine Eierschneider-Höhen; einfach nur guter Ton. Aber auch hier ist das nur im Gesamtkontext dieser Strat zu sehen.

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Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 24. Juli 2018, 10:00

Danke für Deinen Input!

Strat-Noiseless-PUs, egal welche Ausführung in welcher Generation, mag ich nicht, da ich noch kein überzeugendes Exemplar geFÜHLT habe. Auch klanglich verschieben sich für mich entscheidende Formanten, vor allem aber das Spielgefühl empfinde ich als (ver)störend.

In der Tele finde ich die komischerweise super.

Und da ich bereits viele der verdächtigen Strat-PUs getestet habe - ich mag die Leosounds z.B. nicht -, weiß ich, dass Fender hier für mich bislang das Maß aller Dinge ist. Die Fat 50s hatte ich schon ein paar Mal, kenne ihr Klangverhalten, weshalb ich sie ja auch hier einsetzen mag.

Ich werde berichten,

Batz.
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Re: Maple vs. Rosewood Strat

Beitrag von Magman » Dienstag 24. Juli 2018, 10:25

Der Fat 50s ist einer der besten erhältlichen Pickups da draußen, wenn man etwas mehr Fett im Tone haben möchte. Hatte mich und viele andere, bei denen ich die verbaut hatte bislang immer klangüberzeugt. Vor allem aber in Strats mit Mapleneck. Da sind die ne echte Bank!

Sehr sehr gute Pickups sind auch diese von Rockinger hier. Sie haben ein super PLV. Mehr als 50 Euro sollte ein guter Stratpickup eigentlich auch nicht kosten. Das mehr ist reiner Voodoo-Aufschlag. Aber ein jeder soll leben davon ;)
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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