Pfusch am Hals

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tommy
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von tommy » Mittwoch 5. August 2020, 00:42

Deluxeplayer hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 00:03
Hallo Tommy!

Na, es hört sich für mich so an, als sei nicht "der Hals" die Ursache deiner Probleme, sondern die Nachbehandlung der Bünde, bzw. der Lackierung.

Vielleicht solltest du da einfach nochmal jemanden ranlassen der was davon versteht... :kopf_kratz01:


LG - Carsten
Hi Carsten,

die Grundursache war schon der Fender Pfusch (Trussrod Fräsung).
Dieser Pfusch ist dann durch die fehlerhafte Bundier- und Lackieraktion erst zutage getreten.

Und jetzt war ja jemand dran, der sein Handwerk versteht, und hat für relativ Schmales gerettet, was zu retten war. Und zwar sehr gut! Die notwendige Bundabrichtung hat er traumhaft ausgeführt!

Er wäre auch in der Lage, den Hals vollständig neu aufzubauen (Skunkstripe auffräsen, neuen Halsstab einsetzen, verschließen, schleifen, lackieren etc.). Die Kosten würden nur meinen Rahmen sprengen.
Er baut auch traumhafte Hälse und Bodys, sowie patentierte Vibratos und Stege komplett selbst. Natürlich auch ganze Gitarren.
Ein Hals nach meinen genauen Vorstellungen würde mich dann ca. € 800.- kosten! Definitiv zuviel für ne olle 90er Strat!


Nene, die Strat hat jetzt definitiv ihre letzte Chance bekommen. Im Moment funzt sie wieder einwandfrei. Der nächste Schritt wäre dann eine komplett neue, auch wenn's weh tut.
Dann muss ICH halt mal repariert werden! :lol:
LG, Tommy


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partscaster
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von partscaster » Mittwoch 5. August 2020, 01:02

tommy hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 00:42


Und jetzt war ja jemand dran, der sein Handwerk versteht, und hat für relativ Schmales gerettet, was zu retten war. Und zwar sehr gut! Die notwendige Bundabrichtung hat er traumhaft ausgeführt!
War das ein privater Kontakt oder eine Firma? Ich suche jemanden, der mir eine lieb gewonnene Gitarre neu bundiert ohne sie zu versauen. Nach sehr enttäuschenden Erfahrungen hier in der Gegend habe ich aber wirklich Bedenken. :(

Ich kenne das übrigens gut mit der Gewohnheit. Ich suche seit ner Ewigkeit nach einer Strat, die sich so anfühlt wie meine ehemalige, die leider auch Halsweh hatte. Ich war so doof und habe da dann einen Austauschhals verbaut und den originalen weggegeben. Die Gitarre war nie mehr dieselbe und musste letztlich nach vielen Kompensationsversuchen mit Pickups und Hardware dann doch weg.

Grüße
Michael

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tommy
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von tommy » Mittwoch 5. August 2020, 02:02

partscaster hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 01:02
tommy hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 00:42


Und jetzt war ja jemand dran, der sein Handwerk versteht, und hat für relativ Schmales gerettet, was zu retten war. Und zwar sehr gut! Die notwendige Bundabrichtung hat er traumhaft ausgeführt!
War das ein privater Kontakt oder eine Firma?
Irgendwie beides. :kopf_kratz01:
Wolfgang ist ein knackiger 73jähriger mit ca. 50 Jahren Gitarrenbau Erfahrung.
Er hat Tischler und Werkzeugmacher gelernt und mit Anfang 20 angefangen autodidaktisch Gitarren zu bauen.
Mit Gitarrenbau und Reparatur hat er sich dann selbstständig gemacht und ein Gitarrengeschäft eröffnet.
Kennengelernt habe ich ihn in eben so einem Geschäft in unserem Nachbarort Kaltenkirchen. Ein relativ kleiner Laden, in dem Wolfgang als Chef Reparatur und Bau betrieb, während sein Sohn und ein Angestellter den Verkauf managten. Das ist jetzt ca. 20 Jahre her.
Vor ca. 5 Jahren ist Wolfgang dann in Rente gegangen und betreibt seitdem Gitarrenbau und Reparatur in seinen eigenen 4 Wänden. Durch sein lang erworbenes, hervorragendes Standing eigentlich immer noch per 40 Stunden Woche. Selbst ein Marcus Deml schaut regelmäßig bei ihm rein.

In wie weit er Neukunden annimmt vermag ich aufgrund seiner o.g. Situation nicht zu sagen. Versuch macht kluch.
Die wenigen Erfahrungen, die ich bislang mit ihm gemacht habe waren durchweg sehr positiv. Er betreibt sein Schaffen mit großer Passion.
Garantieren kann ich aber nix. Das wäre aufgrund der wenigen Erfahrungen vermessen. Richtig große Arbeiten hatte ich bei ihm noch nicht. Meistens war ich zum Klönen da. Ich kenne diesbezüglich nur seine unglaublichen Ausstellungsstücke. U.a. komplette Gitarren aus einem Stück (inklusive Hals! :shock:) sehr altem Holz.
Ich finde ihn klasse und diverse Musiker aus meinem Umfeld ebenfalls. Akribie, Erfahrung und Detailversessenheit sind seine Markenzeichen.
Alter Schlag halt.
LG, Tommy


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partscaster
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von partscaster » Mittwoch 5. August 2020, 10:20

tommy hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 02:02
partscaster hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 01:02
tommy hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 00:42


Und jetzt war ja jemand dran, der sein Handwerk versteht, und hat für relativ Schmales gerettet, was zu retten war. Und zwar sehr gut! Die notwendige Bundabrichtung hat er traumhaft ausgeführt!
War das ein privater Kontakt oder eine Firma?
Irgendwie beides. :kopf_kratz01:
Wolfgang ist ein knackiger 73jähriger mit ca. 50 Jahren Gitarrenbau Erfahrung.
Er hat Tischler und Werkzeugmacher gelernt und mit Anfang 20 angefangen autodidaktisch Gitarren zu bauen.
Mit Gitarrenbau und Reparatur hat er sich dann selbstständig gemacht und ein Gitarrengeschäft eröffnet.
Kennengelernt habe ich ihn in eben so einem Geschäft in unserem Nachbarort Kaltenkirchen. Ein relativ kleiner Laden, in dem Wolfgang als Chef Reparatur und Bau betrieb, während sein Sohn und ein Angestellter den Verkauf managten. Das ist jetzt ca. 20 Jahre her.
Vor ca. 5 Jahren ist Wolfgang dann in Rente gegangen und betreibt seitdem Gitarrenbau und Reparatur in seinen eigenen 4 Wänden. Durch sein lang erworbenes, hervorragendes Standing eigentlich immer noch per 40 Stunden Woche. Selbst ein Marcus Deml schaut regelmäßig bei ihm rein.

In wie weit er Neukunden annimmt vermag ich aufgrund seiner o.g. Situation nicht zu sagen. Versuch macht kluch.
Die wenigen Erfahrungen, die ich bislang mit ihm gemacht habe waren durchweg sehr positiv. Er betreibt sein Schaffen mit großer Passion.
Garantieren kann ich aber nix. Das wäre aufgrund der wenigen Erfahrungen vermessen. Richtig große Arbeiten hatte ich bei ihm noch nicht. Meistens war ich zum Klönen da. Ich kenne diesbezüglich nur seine unglaublichen Ausstellungsstücke. U.a. komplette Gitarren aus einem Stück (inklusive Hals! :shock:) sehr altem Holz.
Ich finde ihn klasse und diverse Musiker aus meinem Umfeld ebenfalls. Akribie, Erfahrung und Detailversessenheit sind seine Markenzeichen.
Alter Schlag halt.
Ach so. Du kannst ja vielleicht mal bei Gelegenheit fragen, ob er sowas machen würde. Wenn nicht, wäre das natürlich auch verständlich. Der Mann soll schließlich auch seine Rente genießen können. :prost:

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tommy
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von tommy » Mittwoch 5. August 2020, 10:47

Ich glaube, seine Rente will er gar nicht geniessen. ;)
Er braucht seine Passion, wie die Luft zum Atmen.
Die Frage ist eher, ob er Zeit hat! :D


Ruf ihn doch am besten selbst mal an. Er ist immer noch offiziell unter "Musikladen Jansen" (Wolfgang Jansen) im WWW verzeichnet.
Ist ein richtig netter Kerl!

Ich schick Dir die Telefonnummer per Mail!
LG, Tommy


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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von Mintage » Mittwoch 5. August 2020, 23:45

Moin Tommy,

der Hauptgrund für die Probleme mit dem Hals liegt daran, das Fender
seit Mitte der 90er einfach "zu weiche Hälse" benutzt !

1987 kaufte ich eine der gerade in Deutschland erschienen
American Standard Strats mit Palisandergriffbrett - diese Gitarre
besitze und spiele ich heute noch: dem Hals sind Temperatursprünge,
Luftfeuchtigkeitsveränderungen sowie Jahreszeitenwechsel völlig
egal - er verzieht sich nicht. Und das, obwohl der Hals eher zierlich ist.

1995 kaufte ich meine zweite Strat aus dem genannten Jahrgang
(N5... Ser.No. ), ebenfalls mit Palisandergriffbrett. Die Folge: die
Gitarre wurde zu meiner Bastel-Strat, da der Hals alles mitmachte - sprich
er veränderte die Halskrümmung permanent !
Erst der Wechsel (!) zu einem Tandler-Hals brachte ein Ende der
Odyssee: der Hals steht krümmungsmässig perfekt seit 2001 - Hitze,
Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit oder schlechtes Spiel, der Hals
verzieht keine Miene ;-)
Der originale Fenderhals dient seitdem als Abschreckung für Einbrecher...!

Fender nutzte in dieser Zeit auf ihren USA/Mexico Seriengitarren
Softmaple-Necks, was diese buchstäbliche "Weichheit" in Stabilität und
Klang zur Folge hat !
Der Unterschied zu meinem '87er "Comeback- Hals" war in jeder Hinsicht
frappierend - und da liegt der Hauptunterschied zu den Customshop-Strats !

Wenn das Halsprofil der '87er etwas kräftiger wäre, dann wäre sie bis
heute meine Hauptgitarre ;-)

Grüsse
Rainer

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tommy
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von tommy » Donnerstag 6. August 2020, 01:02

Tolle Erkenntnisse bislang :danke: !

Langsam gärt in mir der Wunsch, mich vielleicht doch mit dem Gedanken der Umgewöhnung anzufreunden und mir noch mal eine richtig geile Strat zu kaufen.
Da ich keine Lust habe, das ganze Forum nochmal durchzuackern....könnten die Spezialisten hier mir ein paar Firmen nennen, die richtig gute, robuste, mängelfreie, schlichte Strats bauen oder gebaut haben? Nach Möglichkeit nicht teurer als € 2.000.-. Gerne auch gebraucht.
Das wäre nett! :prost:
LG, Tommy


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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von telly45 » Donnerstag 6. August 2020, 11:25

Spontan fallen mir Haar, Smitty ein. Gute Gebrauchthändler wie zB Bigfoot würde ich auch mal durchstöbern.
Gruß Rainer

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Batz Benzer
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 6. August 2020, 11:29

Ich würde mir wohl eine Real Guitars-Strat zulegen wollen. ;)

Lieben Gruß,

Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Wizard
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Re: Pfusch am Hals

Beitrag von Wizard » Donnerstag 6. August 2020, 11:31

tommy hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 01:02
...mir ein paar Firmen nennen, die richtig gute, robuste, mängelfreie, schlichte Strats bauen oder gebaut haben? Nach Möglichkeit nicht teurer als € 2.000.-. Gerne auch gebraucht.
Wenn's doch wieder Fender sein wird/sollte: Fender AM Original 50 oder Fender AM Original 60. Die 60's wäre dann mit Rosewwod Fretboard.

Die beiden sind die Nachfolger der American Vintage Serie (aus der z.B. meine 20 Jahre alte weiße Strat '62 stammt).

Da dürfte gebraucht durchaus was zu finden sein. Wenn dir allerdings zu viel Geld zu locker sitzt, kauf dir ne Custom Shop Strat :mrgreen:
Gruß Peter

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