Kommt es wirklich auf Tonhölzer etc. an?

[Rainer Mumpitz]

...da kommt man schon leicht ins Grübeln.

[Andrea Joy]

Mir ist aufgefallen...

JA es sind meistens FEINE Unterschiede - besonders wenn man nur hört u. nicht selbst spielt.

Ich höre diese Billiggitarre klingt nicht so fett.
Ich bemerke: der Tester geht spielerisch gar nicht feinfühlig/dynamisch an die Sache ran.
Die Test-Erfahrung die er damit gemacht hat ist nun SEINE Erfahrung.

Ich habe eine ganz andere - SELBST gemacht!
Ich denke viele von uns - haben bei Ihren eigenen Schrauber-Versuchen auch festgestellt - das Komponentenwechsel meistens nicht egalo sind.
Man sollte denke ich die Bewertung immer selbst, an individuellen Instrumenten beurteilen und am Besten wenig verallgemeinern.
Hat Jim LIll zum Glück auch nicht gemacht.

Gitarrendrescher und Feinsinnige Spieler sind auch: ne andere Art von Menschen... aus anderm Holz geschnitzt?

LG Andrea

[Batz Benzer]

...da kommt man schon leicht ins Grübeln.

Hoi!

Worüber grübelst Du denn genau aufgrund des Videos...?

Und ohne jetzt allzu sehr auf sämtliche Details eingehen zu wollen: So hier so genannte "Air"-Guitar ist natürlich tatsächlich eine "Tisch"-Gitarre; der komplette Tisch wird ja in Schwingung versetzt, und nicht die Luft darunter.

Nicht jede hier gezogene Schlussfolgerung ist auch eine unbedingt logische.

Lieben Gruß,

Batz.

[Rainer Mumpitz]

Ok, ich werde da sicherlich keinen Schlaf drüber verlieren Aber ich fand's schon interessant wie die 100$ Bausatz-Gitarre nach dem Pickupwechsel doch recht nah an die 3000$ Tom Anderson herankam. Ich denke beim Tisch wird nicht wirklich viel geschwungen, dafür ist die Masse einfach zu groß und träge. Erstaunlich ist aber, daß bei so einer Konstruktion ein völlig brauchbarer Ton zustande kommt, oder? Was sicherlich richtig ist - und darauf kommt's in der Praxis schon eher an (zumindest für mich) - ist daß die Haptik und das Spielgefühl sowie andere Details wie der Fretjob bei der Anderson höchstwahrscheinlich eher das wären, wo ich sagen würde "das will ich auch". Wäre bei der Billigklampfe wahrscheinlich nicht der Fall.

[Batz Benzer]

Du musst ja nicht gleich Schlaf verlieren, aber es wäre doch schade, wenn wir uns hier nicht in Tiefe über das von Dir verlinkte Video unterhalten könnten.

Leg doch mal eine plane Gitarre auf einen Tisch und vergleiche; das ist dasselbe als wenn man diese kleinen Glockenspiele auf eine entsprechende Resonanzfläche, eben einen Tisch, stellt: Die Schwingungs- und Klangeigenschaften ändern sich dramatisch! - Deswegen habe ich so ein Glockenspiel - Pink Panther in meinem Fall - für den Unterricht immer hier liegen; um genau das zu demonstrieren.

Einer meine Schüler hat eine Strat aus Fragezeichenholz; Erle isses jedenfalls nicht. Dann ist da noch Dein Biffy Clyro-Hals dran. Die klingt, bestückt mit Leosounds, meiner ebenbürtig und hat 150€ plus Pickups gekostet.

Ich erinnere an Deine Aussage, dass Deine Harley Bentons nicht nur fürs Geld, sondern absolut super sind.

Am Ende des Tages heisst es: Funktioniert es oder nicht.

Und vom Spiel- wie Wohlfühlgefühl haben wir ja noch gar nicht gesprochen.

Und wenn der Hals das Gros der Klangidentität ausmacht, dürften die Ergebnisse sogar noch weniger verwundern.

Daher wundert mich wirklich gar nichts in diesem Video; bis auf die Tatsache, dass er meint, Luft zu spielen, wenn die Brücke mit so einem riesigen Resonanzkörper verbunden ist.

Liebe Grüße nach Siegburg,

Batz.

[Vintage Deluxe]

Ich frage mich hier, wie auch sonstwo, warum ich bei Videos im Netz eigentlich davon ausgehen kann/soll/darf, dass das, was ich höre auch das ist, was ich gehört hätte, wenn ich bei der Aufnahme real dabei gewesen wäre.

Zum Resonanz-Tisch: Es war schon in den Sechzigern nicht ungewöhnlich einen E-Bass oder eine E-Gitarre an ein Möbelstück zu drücken, wenn man gerade keinen Amp zur Hand hatte. (Und damals hatte man nicht immer und überall einen Amp zur Hand.)

[Rainer Mumpitz]

Die Harley Bentons sind der beste Beweis dafür, daß es auch mit günstigem Tonholz gute Gitarren geben kann! Allerdings spielen da ja noch andere Dinge mit rein, wie das Fehlen eines Vertriebs, der auch noch die eigene Marge auf den Preis draufschlägt usw. Die Dinger kommen soweit ich weiß aus der Cort-Fabrik in Indonesien, die abgesehen von der Eigenproduktion auch für Ibanez und Sire etc. Klampfen baut - das ist dann halt die Qualitätsstufe bei HB.

Aber zurück zum Video: Viellecht hae ich es mit dem "grübeln" etwas unglücklich formuliert - ich bin der letzte der bestreiten würde, daß Gitarren wie Tom Anderson & Co nicht tatsächlich klasse sind und ihre Daseinsberechtigung haben, wenn man den bereit ist das Geld dafür auf den Tresen zu legen.



Was ich verblüffend fand, war die Tatsache, daß die Billo-Gitarre, die erstmal wirklich nach Billo klang, nach dem Pickupwechsel - zumindest über Youtube - annähernd gleich klang wie die 30-mal teurere Anderson. Und auch die Nummer mit dem Tisch zeigt ja letztendlich, daß es eben auch ein Tisch sein kann - wenn er denn tatsächlich so mitschwingt, wie ihr es andeutet (ich hab von Schwingungsphysik eigentlich keinen blassen Schimmer... ). Und es eben nicht die Customshopgitarre sein MUSS, um ein halbwegs tönendes Ergebnis zu bekommen.

Und hey, vielleicht war der Tisch ja auch aus Rio-Palisander geschnitzt....

[Batz Benzer]

[Magman]

Ich hab das schon in Facebook gesehen. Ich fand das cool was der Typ da so veranstaltet hat und es klingt ja auch alles prima. Das Sexapeal bleibt halt voll auf der Strecke nichwahr

[BruderM]

Also ich empfinde bei meinen Mahagoni-Gitarren eine Klangfarbe, die meine Esche/Ahorngitarren so eher nicht haben und bei Mischformen nochmal anders. Ist nicht immer spielentscheidend, aber Unterschiede sind auch für mich als eher oberflächlichen Klangästheten hörbar.

Ausnahmen gibt es natürlich, aber die bestätigen die Regel....

Gruß
M