PU Sound für Dummies

[Batz Benzer]

Was ist denn "Neutralstellung" für Dich...?

[Diet]

Vielleicht mal zur Erklärung:

Ich habe offensichtlich ein echtes akustisches Wahrnehmungsproblem.

Obwohl ich seit Jahrzehnten fast ausschließlich meinen '62 Bluesbreaker RI spiele, bin ich beim Hören von Musikkonserven nicht in der Lage, einen Bluesbreaker eindeutig zu erkennen.
Mein Sounderinnerungsvermögen endet abrupt, wenn ich den Amp ausschalte!
Genauso ergeht es mir bei Gitarren. Single Coils und Humbucker kann ich aus der Erinnerung heraus akustisch noch auseinander halten, aber dann wird es auch schon eng.
Knopfler Stratsound...ok, klar Strat, Tele Country Picking...ok, klar Tele! Ohne diesen unmittelbaren Kontext wird es aber schon eng. Da können für mich Single Coils, P90, Mini Humbucker ohne unmittelbaren Vergleich schon sehr ähnlich klingen. Selbst Humbucker zu erkennen fällt mir schwer, wenn sie per Soundeinstellung Richtung crisp verbogen werden.

Moin Tommy,

ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass das so bei so ziemlich allen der Fall ist
Mich natürlich eingeschlossen

Aber wie ihr ja auch schon schreibt, da sind noch so viele weitere Faktoren. Amp, EQ, Finger usw.
Ich erinnere mich gerade an ein Duke Robillard Video bei Youtube.
Da hört man erst mal einen waschechten T. Bone Walker Archtop Sound und sieht die Gitarre nicht.
Dann kommt sie langsam in Bild und.. er spielt eine Strat

Nah am Steg anschlagen kommt in meinen Ohren z.B. Out of Phase sehr nahe.

Gruß Diet

[tommy]

Was ist denn "Neutralstellung" für Dich...?

Ok, war dünn formuliert!

Amp = EQ Mittelstellungen, Volume je nach Anwendung/Arbeitslautstärke (Band, Wohnzimmer etc.) clean
Effekte = EQ Mittelstellungen, Rest natürlich nach Bedarf
Gitarre = alle Regler voll auf (s.u.)

Ich bilde mir ein, je nach Bedarf, in gleichem Umfang Möglichkeiten nach unten oder oben haben zu müssen.

Bei Gitarren ist es anders, weil ich der Überzeugung bin, dass halb geöffnete Volumen oder Tone Potis bei cleanen Sounds Klang klauen.

[Batz Benzer]

Das halte ich, wenn ich so vermessen sein darf, für einen Denkfehler.

Das würde ja bedeuten, dass dies die von Hersteller vorgesehenen "Neutral- oder Werkseinstellungen" wären, dass alle Geräte so beschaffen sind, dass dort das Optimum anläge.

Das ist definitiv nicht der Fall! Ich habe ja schon z.B. Amps und Effekte mitentwickelt und kann Dir garantieren, dass (nahezu) niemand - es mag ein paar Leute geben, die das zu erreichen versuchen - so vorgeht.

Was dem bereits widerspricht: Die Bauteilstreuung. Baugleiches Gerät A klingt nicht so wie Gerät B, es sei denn, man stellt es anders ein. Dann kann man sie einander annähern bis identisch klingen lassen.

Auch dagegen spricht der persönliche Geschmack: Der Metalhead dreht die Mitten raus, der Blueser rein; für wen von den beiden war das Ding denn jetzt gemacht, und was soll der Jazzer und der Reggaemuffin dazu sagen...?

Noch ein Indikator: Die vom Hersteller vorgeschlagenen Einstellungen für Geräte; da ist ziemlich selten (wohl aber gelegentlich) "alles auf 12h" dabei.

Oder der Rest der Peripherie, da diese ja auch den Gesamtklang entscheidend beeinflusst und der Hersteller kaum wissen dürfte, was Du z.B. für eine Box ans Top anschließen wirst. Oder ob Du Humbucker, P90 oder Single Coils spielst.

Erinnert mich ein wenig an die Leute, die behaupten, dass beim Jahreswechsel Punkt Mitternacht die Welt untergeht. Welche Zeitzone denn...? Und nach welchem Karl Lender: Nicht alle haben den Jahreswechsel am 31.12.

Ich kann verstehen, dass man sich "wo festhalten mag" beim Einstellen; daher mein Tipp: Lass das mal wen anderes für Dich machen, und sag "Stop!", wenn es für Dich richtig klingt. Und dann schau Dir die Reglereinstellungen an...

Liebe Grüße,

Batz.

[tommy]

Lieber Micky, das ist mir alles bekannt.
Ich schrieb ja auch nur, wie ich es halte und erwähnte ja eingangs auch schon, einen an der Bimmel zu haben!

Bspw. als Metal Head würde ich mir gleich einen Amp kaufen, der in der Klang "Mittelstellung" meinen Vorstellungen entspricht. Dann brauch ich nur in dem seltenen "Sonderfall" andere Musik machen zu wollen, die Klangregelung aus der Mittelstellung bewegen. Für mich die sinnvollere Variante gegenüber der Notwendigkeit, ständig im "Grenzbereich" zu EQen, um meinen Idealsound zu erhalten. Schließlich werden ja für bestimmte Einsatzbereiche unterschiedliche Ampdesigns angeboten.

Bin wohl auch zu sehr von der HiFi/High End Szene sozialisiert. Habe immer nur Geräte ohne Klangregelung benutzt. Frei nach dem Gedanken "der beste Übertrager ist ein schlichter Draht!".
Hier müssen Geräte ohne jegliche zusätzliche EQ Beeinflussung, aus dem Stand ihre optimale Performance anbieten. Ok, bei High End geht es natürlich ausschließlich um Natürlichkeit und exakte Wiedergabe der Aufnahme. Anders als bei Gitarrensounds.

Wie gesagt, ich treibe merkwürdig zwischen beiden Welten!

[Batz Benzer]

Entschuldige bitte, wenn ich an Dir vorbei geschrieben habe, Tommy!

Und den Anspruch sollte tatsächlich jeder Hersteller ansatzweise haben, finde ich.

Im Prinzip haben alle anderen einen an der Bimmel; Deine Vorstellung würde die Welt besser machen.

Wenn Du schon mal gesehen hast, dass da Centbeträgte eingespart werden, die das Produkt deutlich paxisgerechter aufgewertetet hätten, dann willst Du denen eigentlich immer weiter die Fresse polieren.

[Keef]

….
Ich bilde mir ein, dass eklatante Klangunterschiede nur innerhalb einer unveränderten, festen EQ Einstellung deutlich wahrnehmbar sind. ….

Geht mir auch so - dann auch Crunch oder heftig Zerre…

[Andrea Joy]

Es wurde schon öfter, zB. bei That Pedal Show gezeigt:

Drehe die Toneregler jeweils dorthin, von wo aus sie dann in Links- oder Rechtsrichtung die größte Änderung erzielen.
Dort hast du den besten Ausgangspunkt zum Beurteilen.
Das ist dann sehr oft eben nicht die Mittelstellung, aber dort könnte man sagen ist dann eben die gute Ausgangspositon.
Die ist aber dort nicht eine Neutralstellung.

Es gibt ja auch unterschiedlich arbeitende EQs:
Manche können Absenken UND Erhöhen - haben somit dann in der Mitte quasi eine Neutralstellung.

Ich denke aber die überwiegend gewöhnlichen Gitarrenamp Toneregler, lassen in Rechtsstellung, das jeweilige Frequenzband möglichst passieren und Dämpfen es in Linksstellung ab.

Ebenfalls gilt zu bedenken das: bei deren unterschiedlichen EQ Schaltungen der Amps, die Regler sich dann auch mehr oder weniger gegenseitig beeinflussen!

Das sollte man also miteinbeziehen wenn man Amps vergleichen möchte ... und die eigenen Ohren
und den dB! und Alkohol- Pegel

klar und die zurücks zu den Pickups

[tommy]

Das sollte man also miteinbeziehen wenn man Amps vergleich en möchte ... und die eigenen Ohren
und den dB! und Alkohol- Pegel

Dahassuauchwidderrech, prost...hicks!

[tommy]

Entschuldige bitte, wenn ich an Dir vorbei geschrieben habe, Tommy!

Und den Anspruch sollte tatsächlich jeder Hersteller ansatzweise haben, finde ich.

Im Prinzip haben alle anderen einen an der Bimmel; Deine Vorstellung würde die Welt besser machen.

Wenn Du schon mal gesehen hast, dass da Centbeträgte eingespart werden, die das Produkt deutlich paxisgerechter aufgewertetet hätten, dann willst Du denen eigentlich immer weiter die Fresse polieren.

Ich meine auch zu bemerken, dass Hersteller zunehmend dazu tendieren, ihre Geräte einer breiteren Masse schmackhaft zu machen und sich damit fremde Marktanteile zu sichern. Leider zu Lasten der punktgenauen richtig guten Qualität.