Les Paul Liebhaber Thread

Alles über Stromruder
Benutzeravatar
Hideaway
Beiträge: 520
Registriert: Dienstag 4. November 2014, 12:15

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Hideaway » Mittwoch 4. September 2019, 20:32

Liebe Budinskis,
da bin ich noch mal mit meiner neuen Schwarzen. Und ich habe ein paar Gedanken dazu, die ich schrecklich gerne mit Euch teilen würde. Denn: wir alle sind glaube ich manchmal in einem Schema gefangen, dass uns gezielt verblendet und verwirrt, wenn wir nicht extrem aufpassen. Was ich meine?
Hier erst mal zur Erinnerung:
Bild

So, was ich meine.....Kaum war die Gute im Tal der Rosen und kaum hatte sie den Marshall in Wallung versetzt, begannen meine Gedanken zu kreisen. Endlich hatte ich eine Les Paul die es ob ihres Zustandes zuließ, Teile auszutauschen, umzuschrauben, umzulöten usw. Sie hatte kein Vermögen gekostet und sie war längst nicht mehr "orginal", denn sie war extrem viel gespielt und eben immer den Bedürfnissen angepasst worden (Neu bundiert, neue Potis, neuer Pickup am Hals usw.). Das ist doch DIE Gelegenheit, endlich einmal all die sagenumwobenen, klangverbessernden Zaubereien selber auszuprobieren!
Wenige Tage später hatte ich kostbare Lebensstunden in das tonnenweise Anschauen aller erdenklichen Youtube-Videos zu den Themen Pickups, Brücken- und Tailpieces samt Erneuerung der Bolzen, 50s wiring und Kangbeispielen aller Art investiert, war aber eigentlich verwirrter als vorher.
Wird die Gitarre noch so klingen wie sie klingt (und wie ich mich ja nun mal in sie verliebt hatte)? Womit fange ich an? Womit geht es weiter? Was macht wirklich Sinn, was nicht?
Freunde, ich wäre wirklich sehr an Euren eigenen Erfahrungen interessiert. Wie war das bei Euch? Habt Ihr was gemacht, wenn ja was? Und hat es Euch hinterher enttäuscht oder massiv glücklicher gemacht? Ich bin wirklich sehr gespannt und danke Euch schon jetzt.

Liebe Grüße, Lutz
PS: In der Bridge ist ein Di Marzio PAF Pro, vielleicht hat ja auch dazu jemand eine Meinung. (490r am Neck)

Benutzeravatar
Batz Benzer
Beiträge: 19384
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
Wohnort: Sonic Marshall City

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 4. September 2019, 21:17

Hey Lutzemann,

fang doch mit den Dingen an, die kein Geld kosten und keine baulichen Veränderungen bedeuten. Z.B. damit, die Saiten mal oben übers Tailpiece zu führen, Pickup-Höhe, Potis zudrehen, Saitenstärke (evtl. das Aha-Erlebnis der Strat wiederholen), etc. Klingt vielleicht ein wenig homöopathisch, aber Kleinvieh macht auch Mist; besonders in Summe. :mrgreen:

Ich habe hier bestimmt noch 'n paar Brücken und/oder Tail Pieces; leihe ich Dir alle gerne zum Ausprobieren aus. :thumbsup03:

Liebe Grüße,

Dein Nachbar. :prost:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Benutzeravatar
Magman
Beiträge: 17689
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:17
Kontaktdaten:

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Magman » Mittwoch 4. September 2019, 21:21

Lutz, ich hatte eine Vermutung, das dieser Player einem Musiker gehörte, der sich diese so umbaute bis es passte. Und dann eben nur noch spielte. Also wenn dir das alles so passt dann würde ICH die genau so lassen und einfach spielen und Spaß daran haben. Ich finde sie nämlich rein optisch viel authentischer als so manche CS Relic Paula aus gleichem Hause ;)

Oder stört dich irgendwas? Oder versprichst du dir durch Auswechseln von Komponenten noch mehr?

Und hey, auf ne fette Paula gehören fette Saiten. Da würde ich zuerst mal rangehen.
Bild
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

Benutzeravatar
Deluxeplayer
Beiträge: 3568
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 01:04

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Deluxeplayer » Mittwoch 4. September 2019, 21:33

Bester Lutz!

Ich kann da (leider) gar nicht sooo viel zu sagen...

Pickups klingen eh alle anders (auch die, die "angeblich" gleich sind, bzw. so heissen...), und meine Erfahrungen mit Hardware-Geschraube waren oft eher so la-la.

Stahlblock fürs Tremolo, Callaham-Sättel für die Strat, Aluminium Tailpiece für die Junior etc.
Kann alles irgendwie irgendwas - aber ich hab´auch so manches wieder zurückgebaut weil´s vorher auch nicht schlechter war ;)

Schraub´doch einfach ein bisschen (mit Batzens tollem Angebot!) und schau was passiert - aber merk´ dir dringend wie´s vorher war + behalte alle Parts!


Das einzige, das bei mir eigentlich immer bleibt ist ein Bigsby :mrgreen:


LG - C.



P.S.:

Ein schönes Beispiel ist meine (allseits bekannte) rote SG.
Da habe ich ein gutes Dutzend verschiedene Pickups drin gehabt - und so richtig glücklich war ich erst wieder, als ich einen Satz originale Pickups (490R/498T) AUS DER GLEICHEN ZEIT gefunden habe ;)

Hardware, Potis etc. sind alle Orischinal.

Benutzeravatar
tommy
Beiträge: 10987
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 20:51
Wohnort: Norderstedt SH

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von tommy » Mittwoch 4. September 2019, 22:16

Magman hat geschrieben:
Mittwoch 4. September 2019, 21:21
Lutz, ich hatte eine Vermutung, das dieser Player einem Musiker gehörte, der sich diese so umbaute bis es passte. Und dann eben nur noch spielte. Also wenn dir das alles so passt dann würde ICH die genau so lassen und einfach spielen und Spaß daran haben. Ich finde sie nämlich rein optisch viel authentischer als so manche CS Relic Paula aus gleichem Hause ;)

Oder stört dich irgendwas? Oder versprichst du dir durch Auswechseln von Komponenten noch mehr?

Und hey, auf ne fette Paula gehören fette Saiten. Da würde ich zuerst mal rangehen.

Das waren bis auf die dicken Saiten genau meine Gedanken! :shock:

Lutz, sollte Dich trotzdem die Experimentierwut packen (was ja auch völlig ok wäre), macht es auch aus meiner Sicht Sinn, was Carsten dazu schrieb.
Da Erinnerungen von Gehörtem allerdings sehr trügerisch sind, würde ich zudem dringend anraten, vor jeder Veränderung einen hochwertigen Audiofile vom vorherigen Zustand zu erstellen. Dann hast Du später jederzeit wieder die Möglichkeit, reproduzierbar zu vergleichen.

Ich selbst habe früher oft meine Gitarren gepimt, um mich dann in der Honeymoonphase häufig selbst zu bescheissen (Psychoakustik). Nicht selten wurde dann nach dem Erwachen der Urzustand wieder hergestellt. :tuete01:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

Benutzeravatar
Magman
Beiträge: 17689
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:17
Kontaktdaten:

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Magman » Mittwoch 4. September 2019, 22:35

Naja Tommy, eine Paula sollte zumindest 10-46er Saiten haben - gerne auch ne Stärke drüber. Ich weiß das viele anderer Meinung sind und darauf verweisen das Brian May auch fett klingt mit Fäden. Aber der hat auch Gain ohne Ende auf der Kelle! Wenn du aber gerne Roggenroll mit angecrunchten Sounds spielst hörst du sie die Unterschiede, teils gravierend! Deshalb lohnt es sich auch mal andere Saiten(stärken) zu testen ;)

Pickup Empfehlungen sind meist dann sinnvoll, wenn man sich stilistisch im gleichen Gefilde bewegt. Der DiMarzio PAF Pro ist ne echte Rockschlampe. Er setzt sich sehr gut durch und mags eher heftig anstatt brav. Clean ist absolut nicht seine Stärke. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie er am heißen Marshall klingt :mosh:
Bild
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

Mintage
Beiträge: 2165
Registriert: Samstag 7. März 2015, 14:50

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Mintage » Mittwoch 4. September 2019, 23:12

Moin Lutz,

folgende Teile änderte ich im Laufe der Zeit an meiner LesPaul Standard,
die ich 1990 neu gekauft hatte:

- da mich das kreischige der 490/498er Pickups nach 10 Jahren nervte,
kamen Lindy Fralins rein - was einen Quantensprung bzgl. Tonqualität
zur Folge hatte !

- da mich die ab Werk verbaute ABR1-Bridge mit ihrer Rappelfeder
nervte, wurde diese durch eine Nashville-Bridge von Schaller ersetzt -
seitdem nervt mich nix mehr !

- vor 10 Jahren kam ein Alutailpiece drauf, wobei vor allem eine relativ
hohe (!) Einstellung dafür sorgte, das es klanglich dynamischer (!) wurde !

- eine vor 6 Jahren vorgenommene 50's wiring Durchführung sorgte für
den finalen klanglich/dynamischen G-Punkt !

Ein vernünftiges Setup ( Halseinstellung, Sattelkerbung, Pickup-Höhe ! )
bleibt weiterhin Grundvoraussetzung für einen guten Sound.
Die Saitenlage ist bei einer LesPaul weniger maßgeblich als bei einer
Strat - dort gilt flache Saitenlage gleich lebloserer Sound ;-)

Grüsse
Rainer

Benutzeravatar
Batz Benzer
Beiträge: 19384
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
Wohnort: Sonic Marshall City

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 5. September 2019, 09:39

Magman hat geschrieben:
Mittwoch 4. September 2019, 22:35
Naja Tommy, eine Paula sollte zumindest 10-46er Saiten haben - gerne auch ne Stärke drüber. Ich weiß das viele anderer Meinung sind und darauf verweisen das Brian May auch fett klingt mit Fäden. Aber der hat auch Gain ohne Ende auf der Kelle! Wenn du aber gerne Roggenroll mit angecrunchten Sounds spielst hörst du sie die Unterschiede, teils gravierend! Deshalb lohnt es sich auch mal andere Saiten(stärken) zu testen ;)

Pickup Empfehlungen sind meist dann sinnvoll, wenn man sich stilistisch im gleichen Gefilde bewegt. Der DiMarzio PAF Pro ist ne echte Rockschlampe. Er setzt sich sehr gut durch und mags eher heftig anstatt brav. Clean ist absolut nicht seine Stärke. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie er am heißen Marshall klingt :mosh:
Lieber Martin,

bitte entschuldige, aber ich muss hier vehement widersprechen: Meines Erachtens ist es nicht zielführend, verallgemeinernde Aussagen über Saitenstärken zu treffen, da es a) ein Teil der Klangkette ist und b) es stets eine Frage des Individuums ist, wie es zu seinem Sound gelangt.

Ich verstehe absolut, wenn jemand Aussagen über das Spielgefühl zu Saiten macht. Aber zu behaupten, dass man für Rock-Crunch mindestens 10er braucht, ist nun wirklich über Jahrzehnte von genügend Spielern durch zahllose Werke wiederlegt worden.

Und alleine von der Schwingugsenergie her - und das wurde in diesem Forum und auch in anderen mehrfach korrekt angeführt - sind dünnere Saiten natürlich reaktiver und zerren schneller; für Leute mit weichem Anschlag somit die bessere Wahl, wenn es denn crunchen soll.

Du lagst also durchaus richtig: Es gibt Leute, die anderer Meinung sind; z.B. icke. :mrgreen: Ich behaupte nicht, dass dünnere Saiten stets der bessere Weg zu einem crunchigen Rocksound sind, aber ich behaupte, dass es dicke Saiten auch nicht sind; es ist eine Frage des Individuums, seines Spiel und der gesamten Klangkette.

Ich hoffe, Du bist mir nicht grimm, dass ich hier Sendungsbewusstsein entwickle; ist ja, wie Du weißt, niemals nie persönlich gemeint, Mate! :prost:

Und ja, für DICH sind dickere Saiten ganz bestimmt der Weg zu Deinem geilen Ton! :mosh:

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Benutzeravatar
tommy
Beiträge: 10987
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 20:51
Wohnort: Norderstedt SH

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von tommy » Donnerstag 5. September 2019, 10:46

Moin,

je länger ich über diesen Thread nachdenke, um so mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass er so nicht zielführend funktionieren kann.
Letztlich ist Klang und Spielgefühl reine, individuelle Geschmacksache, bei der konkrete Aussagen schwierig zu treffen sind.
Will sagen: Lieber Lutzibutzi, was genau ist Deine Intension? Willst Du Basteln des Bastelns wegen oder willst Du die Gitarre Deinem Geschmack anpassen weil sie diesem im Moment nicht entspricht?
Ersteres ist insofern kein Problem, weil keine konkrete Zielführung vorliegt. Es geht um Erfahrungen und Lernen. Hier ist ein Buden-Erfahrungsaustausch ohne konkrete Zielsetzung möglich (Klönschnack sozusagen).
Willst Du allerdings die Gitarre bestmöglich Deinem persönlichen Geschmack anpassen, ist es eben wichtig zu erfahren, was genau Dein Geschmack ist. Wo genau willst Du hin? Was genau gefällt Dir an der Gitarre nicht etc.? Ein schwieriges Unterfangen, welches ja bedingt, dass wir alle im gleichen Takt "schwingen" müssen und bei den von Dir gewählten Attributen genau wissen müssen, was Du genau meinst. Wenn Du bspw. von "sonorem Klang" schreibst, dürften jede Menge unterschiedliche Vorstellungen davon im Forum vorliegen.
Allgemeingültige Aussagen über konkrete Klangänderungsergebnisse sind hier m.E. trügerisch, da 1. durch das unterschiedliche Zusammenspiel mehrerer Komponenten auch unterschiedliche (teils zufällige) Ergebnisse hervorgebracht werden und 2. das individuelle Empfinden von Klangkriterien für Verwirrung stiften könnte.

Natürlich ist dieses Threadthema trotzdem sehr interessant, nur sollten hier erst einmal bestmögliche, genaue Rahmenbedingungen vorliegen und "Scheinwahrheiten" aussen vor bleiben!

Meine fuffzig Fennich.

:prost:


Um noch Deine Abschlussfrage zu beantworten:

Ja, meistens klang meine Gitarre nach jedem Eingriff anders.
War ich hinterher glücklich oder enttäuscht? Sowohl als auch!
Hilft das jetzt? ;) :D
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

Benutzeravatar
Motörheiko
Beiträge: 1817
Registriert: Sonntag 29. Mai 2016, 19:16

Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Motörheiko » Donnerstag 5. September 2019, 12:14

Mal so ganz fernab von Saitenstärken, Foreneinträgen und co ...

Magst du die Gitarre so wie Sie is, klingt sie so wie du Sie die vorstellst - dann lass Sie doch so wenn technich alles ok ist.
Falls Sie nicht so klingt, verkaufe Sie wieder und kaufe eine die zu dir passt.

Ich habe auch schon viel umgebaut und geschraubt und bin der Meinung, daß man sich viele Ergebnisse eh nur einbildet.

Langfristig gesehen sind so manche meiner Umbauten unnütz gewesen...
Wenn allerdings technisch was nicht tut, rappelt oder droht kaputtzugehen, dann wird ausgetauscht und repariert.
Ansonsten muss die Gitarre von vorneherein passen - passend machen ist und bleibt ein Groschengrab mit Tendenz zum späteren Verkauf!

Das ist aber nur die Meinung eines leidenschaftlichen Bastlers der eignetlich gerne an seinen Gitarren schraubt und modifiziert ...
notasis - Oasis Tribute Band

Antworten