...dann bau ich halt selber!
...dann bau ich halt selber!
Hallo Zusammen,
die Modellbau-Saison 2018 ist beendet. Und somit die Gitarrenbau-Saison eröffnet.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich hier ja über die Ibanez GIO GRG121DX berichtet welche ich mir zugelegt habe. An dieser Gitarre habe ich inzwischen ziemlich viel rumgebastelt. Ein bisschen zu viel...vieleicht . Unter anderem habe ich sie nochmal neu lackiert. Den Hamburger am Steg habe ich selbst gewickelt (da reiche ich noch ein Bild nach).
An den vergleichsweise dünnen Hals habe ich mich erstaunlich schnell gewöhnt, was ich nicht gedacht hätte da ich ja eher kräftige Hälse mag. Geht aber, man nimmt automatisch eine etwas andere Haltung ein.
Begeistert von dem was man bei Ibanez für 190€ bekommt, habe ich mich ein bisschen eingehender mit den Gitarren von Ibanez beschäftigt. Vor allem mit den Spezifikationen der einzelnen Modelle. Je nach Preisklasse und/oder Serie variieren die Halsprofile zum Teil deutlich. Mein persönlicher Favorit sind die Nitro Wizards der Iron Lable Serie. Das ist für mich eines der besten Profile die ich je in der Hand hatte. Leider sind die Iron Label Modelle auf Schwermetall ausgelegt. Und das ist nunmal nicht ganz meine bevorzugte Musikrichtung. Und an einem 700€ Instrument möchte ich eigentlich nicht noch anfangen müssen Tonabnehmer zu tauschen und zu fräsen.
So lecker wie die Lackierungen bei Ibanez zum Teil auch aussehen...für mich ist da nix passendes dabei. Und auch in der von mir gewünschten PU-Konfiguration gibt es nur ein Modell. Und das liegt bei knapp 1500€.
Also baue ich mir meine Traum RG eben selbst!
Die Zutaten:
-Khaya Mahagoni Body
-Esche Top
-5 Streifiger Hals (Ahorn, Nuß, Padouk, Nuß, Ahorn)
-Madagaskar Palisander für's Griffbrett mit Esche-Binding
Ein Teil des Holzes ist heute schon angekommen: Halsrohling, Griffbrett und Top. Und ich fand etwas Zeit um schonmal mit dem Hals zu beginnen.
Der Rohling ist 24mm stark, 83mm breit und 715mm lang. Das langt gerade eben so für einen Hals mit 24 Bünden. Das Griffbrett nimmt schon 500mm ein.
Die Kopfplatte wird abgewinkelt. Und zwar um 10°. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine wäre es die komplette Kontur aus einem (mindestens) 50mm starken Rohling herauszuschneiden. Dabei fällt aber sehr viel Verschnitt an.
Die andere Möglichkeit ist es die Kopfplatte anzuschäften. Das ist auch die stabilere Variante, da einteilige Hälse mit abgewinkelter Kopfplatte gerne mal abbrechen. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden und deshalb einen etwas dünneren Rohling bestellt. Dieser ist mit 24mm aber immer noch zu stark und muss später noch dünner gefräst werden. Da komme ich dann aber noch dazu...
Als erstes habe ich das anzuschäftende Teil für die Kopfplatte vom Rohling abgesägt. Das geht mit einer Japansäge recht schnell.
Auch wenn man sich noch so sehr Mühe gibt, ganz gerade will der Schnitt einfach nicht werden. Die beiden Teile werden mit doppelseitigem Klebeband sauber aufeinander geklebt und mit einem Handhobel geglättet. Anschließend noch bis Körnung 180 geschliffen. An den Enden ist das noch ein bisschen ausgefranst, was aber nix macht. Das fällt später dem Feinschliff nach dem Verleimen der beiden Teile zum Opfer.
Verleimt wird später mit Titebond. Der ist aber noch auf dem Weg zu mir. Probehalber drannhalten geht aber.
Auf die Kopfplatte kommt noch ein Starkfurnier aus Esche. Weiter geht's dann wenn der Leim (und hoffentlich auch bald die restlichen Teile) da ist.
Was ich gestern schon gemacht habe ist einen Plan für den Body auszudrucken.
Den werde ich noch auf eine 8mm Multiplexplatte übertragen. Das wird dann später die Frässchablone.
Jetzt räum ich aber erstmal meine Werkbank wieder auf...
die Modellbau-Saison 2018 ist beendet. Und somit die Gitarrenbau-Saison eröffnet.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich hier ja über die Ibanez GIO GRG121DX berichtet welche ich mir zugelegt habe. An dieser Gitarre habe ich inzwischen ziemlich viel rumgebastelt. Ein bisschen zu viel...vieleicht . Unter anderem habe ich sie nochmal neu lackiert. Den Hamburger am Steg habe ich selbst gewickelt (da reiche ich noch ein Bild nach).
An den vergleichsweise dünnen Hals habe ich mich erstaunlich schnell gewöhnt, was ich nicht gedacht hätte da ich ja eher kräftige Hälse mag. Geht aber, man nimmt automatisch eine etwas andere Haltung ein.
Begeistert von dem was man bei Ibanez für 190€ bekommt, habe ich mich ein bisschen eingehender mit den Gitarren von Ibanez beschäftigt. Vor allem mit den Spezifikationen der einzelnen Modelle. Je nach Preisklasse und/oder Serie variieren die Halsprofile zum Teil deutlich. Mein persönlicher Favorit sind die Nitro Wizards der Iron Lable Serie. Das ist für mich eines der besten Profile die ich je in der Hand hatte. Leider sind die Iron Label Modelle auf Schwermetall ausgelegt. Und das ist nunmal nicht ganz meine bevorzugte Musikrichtung. Und an einem 700€ Instrument möchte ich eigentlich nicht noch anfangen müssen Tonabnehmer zu tauschen und zu fräsen.
So lecker wie die Lackierungen bei Ibanez zum Teil auch aussehen...für mich ist da nix passendes dabei. Und auch in der von mir gewünschten PU-Konfiguration gibt es nur ein Modell. Und das liegt bei knapp 1500€.
Also baue ich mir meine Traum RG eben selbst!
Die Zutaten:
-Khaya Mahagoni Body
-Esche Top
-5 Streifiger Hals (Ahorn, Nuß, Padouk, Nuß, Ahorn)
-Madagaskar Palisander für's Griffbrett mit Esche-Binding
Ein Teil des Holzes ist heute schon angekommen: Halsrohling, Griffbrett und Top. Und ich fand etwas Zeit um schonmal mit dem Hals zu beginnen.
Der Rohling ist 24mm stark, 83mm breit und 715mm lang. Das langt gerade eben so für einen Hals mit 24 Bünden. Das Griffbrett nimmt schon 500mm ein.
Die Kopfplatte wird abgewinkelt. Und zwar um 10°. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine wäre es die komplette Kontur aus einem (mindestens) 50mm starken Rohling herauszuschneiden. Dabei fällt aber sehr viel Verschnitt an.
Die andere Möglichkeit ist es die Kopfplatte anzuschäften. Das ist auch die stabilere Variante, da einteilige Hälse mit abgewinkelter Kopfplatte gerne mal abbrechen. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden und deshalb einen etwas dünneren Rohling bestellt. Dieser ist mit 24mm aber immer noch zu stark und muss später noch dünner gefräst werden. Da komme ich dann aber noch dazu...
Als erstes habe ich das anzuschäftende Teil für die Kopfplatte vom Rohling abgesägt. Das geht mit einer Japansäge recht schnell.
Auch wenn man sich noch so sehr Mühe gibt, ganz gerade will der Schnitt einfach nicht werden. Die beiden Teile werden mit doppelseitigem Klebeband sauber aufeinander geklebt und mit einem Handhobel geglättet. Anschließend noch bis Körnung 180 geschliffen. An den Enden ist das noch ein bisschen ausgefranst, was aber nix macht. Das fällt später dem Feinschliff nach dem Verleimen der beiden Teile zum Opfer.
Verleimt wird später mit Titebond. Der ist aber noch auf dem Weg zu mir. Probehalber drannhalten geht aber.
Auf die Kopfplatte kommt noch ein Starkfurnier aus Esche. Weiter geht's dann wenn der Leim (und hoffentlich auch bald die restlichen Teile) da ist.
Was ich gestern schon gemacht habe ist einen Plan für den Body auszudrucken.
Den werde ich noch auf eine 8mm Multiplexplatte übertragen. Das wird dann später die Frässchablone.
Jetzt räum ich aber erstmal meine Werkbank wieder auf...
Gruß, Daniel
-
- Beiträge: 3300
- Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 19:58
Re: ...dann bau ich halt selber!
Tolles Projekt! Besonders cool, dass es mal etwas abseits der üblichen Vintage-Verdächtigen wird. Ich bin gespannt.
Grüße
Michael
Grüße
Michael
- Electric Mud
- Beiträge: 351
- Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 14:16
Re: ...dann bau ich halt selber!
Hi,
cooles Projekt und sehr schön dokumentiert. Lese auch gerne weiter mit!
cooles Projekt und sehr schön dokumentiert. Lese auch gerne weiter mit!
- Batz Benzer
- Beiträge: 19476
- Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
- Wohnort: Sonic Marshall City
Re: ...dann bau ich halt selber!
Ich kann mich den beiden nur anschließen: Vielen Dank, dass Du uns daran teilhaben lässt!
Lieben Gruß,
Batz.
Lieben Gruß,
Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."
- George Martin
- George Martin
Re: ...dann bau ich halt selber!
Klasse, ich bin gespannt!
Gerade die RG Formen sind ja, was die Ergonomie betrifft, sehr ausgefeilt. Baust Du mit FR Vertiefung und Ape Grip wie auf der Zeichnung?
P.S. Mein Sohn hat eine Iron Label. Trotz des Preises (750.-) m.E. CS Qualität. Alles wirkt sehr ausgesucht, abgestimmt und soundoptimiert.
Gerade die RG Formen sind ja, was die Ergonomie betrifft, sehr ausgefeilt. Baust Du mit FR Vertiefung und Ape Grip wie auf der Zeichnung?
P.S. Mein Sohn hat eine Iron Label. Trotz des Preises (750.-) m.E. CS Qualität. Alles wirkt sehr ausgesucht, abgestimmt und soundoptimiert.
LG, Tommy
Esst mehr Obst!
Esst mehr Obst!
Re: ...dann bau ich halt selber!
Freut mich wenn es euch gefällt
@tommy: ich baue ohne den Griff und mit Hardtail.
Die Iron Label sind für den Preis halt schon ne Wucht. Da wirkt alles sehr stimmig und hochwertig.
@tommy: ich baue ohne den Griff und mit Hardtail.
Die Iron Label sind für den Preis halt schon ne Wucht. Da wirkt alles sehr stimmig und hochwertig.
Gruß, Daniel
Re: ...dann bau ich halt selber!
Heute kamen ein paar weitere Teile bei mir an: Bünde, Trussrod, Pickguard-Rohplatte, Dots für's Griffbrett, Mechaniken, Zargenbuchse, Tonabnehmer und ein paar Teile für die Verkabelung. Und der Leim.
Habe dann direkt damit begonnen die Kopfplatte anzuleimen. So sah das dann aus:
3 Stunden später habe ich die Zwingen wieder gelöst. Das darf jetzt noch 24h durchtrocknen.
Leider ist mir, trotz Anschlag und zusätzlichem festzwingen der Teile auf der Werkbank, die Kopfplatte gaaanz leicht verrutscht. Nur aus der Nähe zu erkennen. Bisschen ärgerlich ist es aber doch
In der Zwischenzeit habe ich mich mit den Mechaniken beschäftigt. Es handelt sich hier um Lockingmechaniken der "Marke" ML-Factory. Die laufen direkt aus der Packung sehr rau und ungleich. Also habe ich die Mechaniken zerlegt.
Dabei zeigte sich das Zahnrad und Welle völlig trocken, also ohne Fett, montiert wurden. Ausserdem fanden sich in fast jeder Mechanik Späne. Die einzelnen Teile sind ansich aber sehr sauber gearbeitet.
Also habe ich jede einzelne zerlegt, mit Bremsenreiniger ausgespült, gefettet und wieder montiert.
Jetzt laufen alle Sechs schön gleichmässig und spielfrei.
Habe dann direkt damit begonnen die Kopfplatte anzuleimen. So sah das dann aus:
3 Stunden später habe ich die Zwingen wieder gelöst. Das darf jetzt noch 24h durchtrocknen.
Leider ist mir, trotz Anschlag und zusätzlichem festzwingen der Teile auf der Werkbank, die Kopfplatte gaaanz leicht verrutscht. Nur aus der Nähe zu erkennen. Bisschen ärgerlich ist es aber doch
In der Zwischenzeit habe ich mich mit den Mechaniken beschäftigt. Es handelt sich hier um Lockingmechaniken der "Marke" ML-Factory. Die laufen direkt aus der Packung sehr rau und ungleich. Also habe ich die Mechaniken zerlegt.
Dabei zeigte sich das Zahnrad und Welle völlig trocken, also ohne Fett, montiert wurden. Ausserdem fanden sich in fast jeder Mechanik Späne. Die einzelnen Teile sind ansich aber sehr sauber gearbeitet.
Also habe ich jede einzelne zerlegt, mit Bremsenreiniger ausgespült, gefettet und wieder montiert.
Jetzt laufen alle Sechs schön gleichmässig und spielfrei.
Gruß, Daniel
Re: ...dann bau ich halt selber!
Hey klasse Daniel
Das macht mal wieder sehr viel Spaß zu lesen. Ich sauge deine Bilder auch regelrecht auf
Ich selbst komme gar nicht mehr dazu irgendwelche Projekte anzufangen, mir fehlt einfach die Zeit.
Viel Erfolg
Das macht mal wieder sehr viel Spaß zu lesen. Ich sauge deine Bilder auch regelrecht auf
Ich selbst komme gar nicht mehr dazu irgendwelche Projekte anzufangen, mir fehlt einfach die Zeit.
Viel Erfolg
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock
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- Beiträge: 271
- Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 23:09
- Wohnort: 68519 Viernheim
Re: ...dann bau ich halt selber!
Hallo Daniel,
Super Bericht. Halt uns bitte auf dem laufenden.
Gruß Michael
Super Bericht. Halt uns bitte auf dem laufenden.
Gruß Michael