Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

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Batz Benzer
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 6. Dezember 2018, 10:48

tommy hat geschrieben:
setneck hat geschrieben: Kann man da noch von Fingersätzen reden?
Der hat das meiste mit Zeige- und Mittelfinger gemacht (auch über 3 oder 4 Bünde!) - manchmal den Ringfinger dazugenommen.
Und ganz selten auch mal "auf allen Vieren" :mrgreen: gespielt - dann war da tatsächlich Fingersatz...
Vielleicht ist das das Phänomen, das Rainer beschrieben hat - Gary Moore hat also quasi genauso gespielt wie Roland - vielleicht etwas schneller - und etwas anders! :mrgreen:
:thumbsup03:

Dazu mal eine allgemeine Überlegung:

Jeder Mensch besitzt bestimmte Fähigkeiten und Unfähigkeiten. Mental und physisch, teilweise angeboren, teilweise auch durch einen Unfall (bspw. Django Reinhardt) oder eine Erkrankung hervorgerufen, teilweise angelernt.
Erscheint es vor diesem Hintergrund überhaupt sinnvoll, eine Schablone anzulegen? Sollte man nicht seinen Fähigkeiten angepasst, einfach ein Verfahren benutzen, das schlicht am besten funktioniert? Völlig befreit von "Vorgaben", die sich angeblich bewährt haben und "richtig" sind?
Wenn ich am besten klarkomme, indem ich die Saiten mit Daumen, kleinem Finger und Nase drücke und mit einem Eierlöffel anschlage....warum nicht?
Wenn ich auf Lagenspiel pfeife, weil ich auf 2 Saiten über die ganze Halslänge kreativer bin....warum nicht?

Klar, es gibt Lernstrategien, die mich womöglich schneller zum Ziel bringen...MEINEM Ziel! Es sollten nur Lernstrategien sein, die MIR angepasst sind.

Alles kann, nichts muss! Ich wünschte mir, dass die ganze Thematik einfach etwas individueller angepackt würde!

So, bitte Jeder nur einen Stein! :D
Ahoi Tommy,

Deiner Logik zufolge bräuchte es dann ja auch keine Lehrer oder Schulen oder so... ;)

Fakt ist: Der Schüler hat ein Ziel vor Augen, weiß aber ncht, wie man dieses erreicht. Der Lehrer kennt mindestens einen, aber hoffentlich viele Wege zu diesem Ziel. Jetzt muss der Schüler herausfinden, ob der Lehrer ihn zu seinem individuellen Ziel bringt oder nicht. Bzw. es ist die Aufgabe des Lehrers, nur das zu korrigieren, womit der Schüler das Ziel nicht erreichen wird (bzw. den Schüler darauf aufmerksam zu machen); der Rest ist Stil.

Fingersatz halte ich z.B. für unerlässlich, MUSS jeder bei mir korrekt lernen. Er muss es später nicht anwednen, aber er soll es gelernt haben. Warum? - Nun, fragt mal kiroy... ;)

Ich erkenne Autodidakten meist ziemlich schnell; meist daran, dass sie rhythmisch nicht korrekt verteilen. Das muss nicht schlecht sein; manche Leute haben damit eben gernau IHR Timing und verbreiten damit träumerische Ruhe.

Fazit: Das Bildungsangebot bewahrt Dich vor groben Fehlern, die später sehr schwer zu korrigieren sind. Man muss allerdings nicht jeden Angebot annehmen. :mrgreen:

Lieben Gruß,

Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Butterkräm » Donnerstag 6. Dezember 2018, 11:00

Batz Benzer hat geschrieben:
Ich erkenne Autodidakten meist ziemlich schnell; meist daran, dass sie rhythmisch nicht korrekt verteilen. Das muss nicht schlecht sein; manche Leute haben damit eben gernau IHR Timing und verbreiten damit träumerische Ruhe.
Jo, wenn man das mal einigermaßen nach einer richtigen Anleitung gelernt hat, erkennt man das schnell, das fällt mir auch immer auf. Trotzdem heißt das noch lange nicht, daß die Typen schlecht spielen, klar!
Zuletzt geändert von Butterkräm am Donnerstag 6. Dezember 2018, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 6. Dezember 2018, 11:03

Ganz genau das meinte ich damit. :prost:
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von tommy » Donnerstag 6. Dezember 2018, 11:59

setneck hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:...
Das war meinerseits keine Kritikan oder Vorwurf gegnüber Gary Moore, der für mich einfach der Größte war, um's mal so zu sagen.
Habe oft versucht, mir bei ihm was abzuschauen und bin oft aus genanntem Grund daran gescheitert, weil es für mich nicht nachvollziehbar war. :?
Habe ich so auch nicht verstanden! Deine Ausführung hat mich zu meinem Denkansatz geführt. Gary Moore war für mich ebenfalls einer der allergrößten Gitarristen und passte, wie viele andere auch, trotzdem nicht in die allgemein vorherrschende Musiktheorie - Schablone.

:prost:
LG, Tommy


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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von tommy » Donnerstag 6. Dezember 2018, 12:18

@ Micky:

Klar, ein leeres Blatt sollte mit anerkannten und bewährten Methoden gefüllt werden! :thumbsup02:

Allerdings sollte m.E. bei deutlichem Erkennen besonderer Fähigkeiten oder Unzulänglichkeiten so früh wie möglich eine Personalisierung (ggf. auch jenseits des allgemeinen Standards) erkannt und durchgeführt werden.
Bei Leuten, die bspw. schon über viele Jahre hinweg völlig "versaut" sind, macht es m.E. zudem Sinn, in manchen Bereichen auf dem Gebotenem aufzubauen, anstatt völlig von vorn zu beginnen. Letzteres birgt m.E. die Gefahr, zuviel Frust aufzubauen und den Spaß zu versauen. Bei mir wäre es zumindest so.
Das war lediglich ein reiner Denkansatz.
Ich möchte keinesfalls anerkannte Lernmethoden kritisieren! Nur sie sollten auch einen echten Mehrwert für den Betroffenen bringen, ohne ihn zu frustrieren oder zu überanstrengen.

Micky, ich bin, so wie ich Dich kennenlernen durfte, übrigens absolut davon überzeugt, dass Du mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen alles richtig machst!
:prost:
LG, Tommy


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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 6. Dezember 2018, 12:29

Das freut mich sehr, Tommy; danke für die Wertschätzung! :oops: :prost:

Jeder Schüler ist ein Individuum und sollte auich stets so behandelt werden. Und in der tat ist es mir wichtig, "so viel vom Schüler übrig zu lassen". ;)
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von setneck » Donnerstag 6. Dezember 2018, 12:59

Batz Benzer hat geschrieben:Das freut mich sehr, Tommy; danke für die Wertschätzung! :oops: :prost:

Jeder Schüler ist ein Individuum und sollte auich stets so behandelt werden. Und in der tat ist es mir wichtig, "so viel vom Schüler übrig zu lassen". ;)
Kann ich bestätigen. Mein Unterricht folgt zwar einem gewissen Schema (mit fester Inhaltsbasis), entwickelt sich aber im Laufe der Zeit bei jedem Schüler anders.
Ich hatte auch schon die Anfrage für Gruppenunterricht, der sich (wie von mir vorhergesagt) nach kurzer Zeit nicht fortsetzen ließ. Ein Teil der Schüler hat danach individuellen Unterricht genossen.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Loki » Donnerstag 6. Dezember 2018, 15:16

Batz Benzer hat geschrieben:
Fingersatz halte ich z.B. für unerlässlich, MUSS jeder bei mir korrekt lernen. Er muss es später nicht anwednen, aber er soll es gelernt haben. Warum? - Nun, fragt mal kiroy... ;)
Na korrekt gelernt habe ich ihn, auch wenn das 35 Jahre her ist. Anwenden tue ich ihn .... ab und zu. Das WARUM habe ich allerdings nie begriffen. Ich sollte dazu sagen, dass ich ursprünglich von der Konzertgitarre komme und mein Lehrer ein großer Anhänger von Segovia war. Und für Segovia gab es für jedes Stück genau einen Fingersatz. Seinen. Das hat mir das Spielen damals so vermiest, dass ich die Klampfe nach 4 Jahren für einige Dekaden in die Ecke verbannt habe.
Gilt genauso für die rechte Hand (Linkshänder mögen mir verzeihen). Ein John Mayer nutzt auch nur 2 Finger

Als bestes Beispiel fällt mir immer Highway to hell ein. D/F# und G greife ich den Grundton mit dem Daumen und dämpfe auch die A-Saite mit dem Daumen. Ist für mich viel einfacher und bequemer. Allerdings sollte man konsequent beim individuellen Fingersatz bleiben, sonst gibt's irgendwann Chaos.

Schadet allerdings nicht, wenn man unterschiedliche Fingersätze kennt, ausprobiert kann und dann den wählt, der einem am besten liegt
Lust ist, wenn ich spiele. Frust ist, wenn ich mich höre

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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 6. Dezember 2018, 16:57

Loki hat geschrieben:Das WARUM habe ich allerdings nie begriffen.
Damit Du den Kopf frei hast; ist der Fingersatz Nebensache, über die Du genau so wenig nachdenkst wie nicht unkontrolliert loszustrullen oder das Atmen zu vergessen, hast Du den Kopf frei für Improvisation, Ekstase und das Aufsammeln von BHs vom Bühnenboden. :thumbsup03:
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Re: Pentatonik, Patterns, Fingersatz usw. lernen

Beitrag von Loki » Freitag 7. Dezember 2018, 09:35

Batz Benzer hat geschrieben: wie nicht unkontrolliert loszustrullen
:lol: was in meinem Alter aber so langsam anfängt

ob ich nachdenke kann ich nicht mal sagen. Meist weiß ich aber, welchen Ton ich danach spielen möchte und danach richtet sich der Fingersatz
Lust ist, wenn ich spiele. Frust ist, wenn ich mich höre

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