Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

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Deluxeplayer
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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von Deluxeplayer » Donnerstag 3. Oktober 2019, 20:50

Hi!

Ich verstehe nicht so richtig, warum man China-Gitarren für 2K irgendwie gut finden soll...

Für mich sehe ich da jedenfalls keine "Gefahr" ;)


LG - C.

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Batz Benzer
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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 3. Oktober 2019, 21:14

Don't judge a book by it's cover: Die Eastmans haben Vibe und sind Gitarren mit Charakter!

Wobei ich Zwotausend jetzt auch'n büschn happich finde... beliebtes Preissegment, seitdem von Maybach vorgewärmt... ;)
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Kershaw

Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von Kershaw » Donnerstag 3. Oktober 2019, 21:32

Deluxeplayer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 20:50
Hi!

Ich verstehe nicht so richtig, warum man China-Gitarren für 2K irgendwie gut finden soll...

Für mich sehe ich da jedenfalls keine "Gefahr" ;)


LG - C.
Ich gehe mal soweit zu behaupten, dass bei China Gitarren in diesem Preissegment und dieser Qualität nur die Lohnkosten den Preisunterschied ausmachen.

Da kommt man dann in‘s Grübeln. Und der Wiederverkaufswert ist bei manchen ( :mrgreen: ) auch immer ein Argument.

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Deluxeplayer
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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von Deluxeplayer » Donnerstag 3. Oktober 2019, 23:53

Hi!
Batz Benzer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 21:14
Don't judge a book by it's cover: Die Eastmans haben Vibe und sind Gitarren mit Charakter! ...
Ich bin da wohl eher "old school"... ;)
Woher soll denn eine MIC-Ketarre "Vibe" haben? :kopf_kratz01:


@ Kershaw:

Deinen Beitrag hab´ich (leider) nicht verstanden ;)


LG - C.

SilviaGold

Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von SilviaGold » Freitag 4. Oktober 2019, 05:15

Deluxeplayer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 23:53


@ Kershaw:

Deinen Beitrag hab´ich (leider) nicht verstanden ;)


LG - C.
+1 Ich auch nicht.

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Ingolf
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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von Ingolf » Freitag 4. Oktober 2019, 07:04

Deluxeplayer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 23:53
Hi!
Batz Benzer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 21:14
Don't judge a book by it's cover: Die Eastmans haben Vibe und sind Gitarren mit Charakter! ...
Ich bin da wohl eher "old school"... ;)
Woher soll denn eine MIC-Ketarre "Vibe" haben? :kopf_kratz01:
Sorry, diese Aussage finde ich ziemlich borniert (um nicht zu sagen: diffamierend).

Warum sollte eine Made in USA oder Made in Mexico mehr "Vibe" haben? Oder Made in Japan?
Entsteht "Vibe" durch die Nationalität der (Fabrik-) Arbeiter, die am (ja meist hochgradig automatisierten) Entstehungsprozess der Gitarre beteiligt sind?
Oder besitzt ein abgeranzter USA- Hobel, der so riecht wie eine Straßenlaterne ganz unten, automatisch "Vibe", nur weil der Rock’n’Roll in den USA erfunden wurde?

Oder entsteht "Vibe" nicht durch die Geschichte, die eine Gitarre zu erzählen vermag, die die Emotionen von Menschen, die sie gespielt haben, transportiert hat? (Was beim besagten Straßenlaternen- Hobel so sein kann, aber nicht automatisch muss.)

Kann nicht jede Gitarre einen "Vibe" bekommen? Wenn sie eine Zeit lang dazu gedient hat, Emotionen zu transportieren? Auch wenn es die Squier Bullett eines 15-jährigen ist, der seine ersten Songs über den ersten schweren Liebeskummer auf ihr geschrieben hat?

[Rant over]. :banana02:

Was Batz eigentlich sagen wollte (glaube ich jedenfalls) und was historisch in Japan (und Korea) ja ebenfalls so gelaufen ist: Irgendwann wird auch in einem Billiglohnland wie China aufgehört, nur billig zu bauen.
Es entsteht ein Qualitätsbewusstsein, eine 'Craftmanship', eine neue Entwicklungsphase.
Es entstehen dann Instrumente, die dann irgendwann auch preislich mit Made in USA konkurrieren.
Schon heute sehe ich hervorragende Instrumente MIC, die beste Voraussetzungen mitbringen, "Vibe" zu bekommen (oder diesen schon ein bisschen haben, weil der Stolz auf die eigene Qualität und der Craftmanship, die diese ermöglicht hat, der Gitarre schon innewohnt).

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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von telly45 » Freitag 4. Oktober 2019, 07:29

Da möchte ich jetzt ausdrücklich mal in die gleiche Kerbe wie Ingolf schlagen. Ich habe zwei in China hergestellte Akustiks, meine Maestro und die Framus. Beides sind exzellente Gitarren, die im Falle der Maestro auch nicht direkt billig waren, aber sehr viel Charme und "Vibe" versprühen alleine durch die aus der Liebe zum Detail und sorgfältigen Herstellung erkennbaren Identifikation mit einem tollen Produkt. Das habe ich bei meinen zuletzt besessenen 3 US-amerikanischen Fender Gitarren so nicht verspürt. Die waren halt die klassischen Serienproduktionsteile, zweifelsohne gut verarbeitet und auch anständige Gitarren, aber eine Geschichte haben die definitiv nicht verspüren lassen. Das ist z.B. bei einer in meinem Besitz befindlichen rund 20 Jahre alten Squier (zufällig auch aus China) anders. Hier entsteht der Vibe nicht durch den Herstellungsort China, sondern dadurch, dass jemand diese Gitarre in den vergangenen Jahrzehnten intensiv gespielt hat, ihr Macken und Charakter zugefügt hat und so einfach der Eindruck eines "geliebten" und gewollten Instruments entsteht.

Wenn man betrachtet, welch lange Tradition des Baus von Saiteninstrumenten auch in China existiert, ist es für mich sehr einfach vorstellbar, dass die Menschen dort - wenn man sie lässt und was dann eben auch etwas mehr Geld kostet - dort ihre Tradition, ihren Stolz und ihre Handwerkskunst einbringen und so eben Instrumente mit Charme und "Vibe" entstehen.
Gruß Rainer

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tommy
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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von tommy » Freitag 4. Oktober 2019, 08:02

Moin,

hier mal 2 Filmchen über den Herstellungsprozess bei Eastman.
Ich bin etwas zwiespältig. Einerseits unheimlich viel Handarbeit, andererseits aber auch ein ziemlich erbärmlicher Zustand der Fabrikationsstätte, zumindest, was Gebäude und Sauberkeit angeht.
Klar, China ist eine rasant wachsende, staatlich verordnete Wirtschaftsmacht mit teilweise exorbitant gestiegenen Lohnkosten, aber hier? Hm, schwierig. Bei den in den Filmen gezeigten Arbeitsverhältnissen fällt es mir etwas schwer, die Eastman Verkaufspreise mit denen in Europa in Einklang zu bringen, was die nächste Frage aufwirft: Wo bleibt das Geld?
Ok, die Gitarren scheinen über jeden Zweifel erhaben zu sein und sind sicher auch den Preis wert.
Es bleibt für mich nur ein leichter moralischer Beigeschmack.
Vielleicht bin ich auch zu deutsch, sprich pütscherig.



LG, Tommy


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Deluxeplayer
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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von Deluxeplayer » Freitag 4. Oktober 2019, 11:14

Moin!
Ingolf hat geschrieben:
Freitag 4. Oktober 2019, 07:04
Deluxeplayer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 23:53
Hi!
Batz Benzer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 21:14
Don't judge a book by it's cover: Die Eastmans haben Vibe und sind Gitarren mit Charakter! ...
Ich bin da wohl eher "old school"... ;)
Woher soll denn eine MIC-Ketarre "Vibe" haben? :kopf_kratz01:
Sorry, diese Aussage finde ich ziemlich borniert (um nicht zu sagen: diffamierend)....
Schlecht geschlafen, Ingolf?

Ich habe lediglich eine Frage in den Raum gestellt.
Auf den Anwurf mit solchen Adjektiven möchte ich - so kurz nach dem Frühstück - doch lieber verzichten ;)


Ich gebe dir übrigens recht in dem Sinne, dass ALLE Gitarren irgendwann/irgendwie "Vibe" haben können.
Eine nagelneue China-Gitarre sehe ich persönlich da aber eher etwas weiter hinten in der Reihe...

Eine amerikanische Gitarre (amerikanisches "Design"), von einem amerikanischen Unternehmen in einer amerikanischen Fabrik gebaut, hat - für mich - tatsächlich "automatisch" mehr "Vibe".

Das können andere Leute aber gerne anders sehen ;)


LG - C.

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Magman
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Re: Gitarren, die mir "gefährlich" werden könnten ;-)

Beitrag von Magman » Freitag 4. Oktober 2019, 11:33

Deluxeplayer hat geschrieben:
Donnerstag 3. Oktober 2019, 20:50
Hi!

Ich verstehe nicht so richtig, warum man China-Gitarren für 2K irgendwie gut finden soll..

LG - C.
Hmmmmmm :P Lieber Carsten, ich kann davon ausgehen, du hast noch keine dieser Eastman Gitarren in deinen Händen gehabt, sonst würdest du das hier wohl sicherlich so nicht schreiben.

Diese von mir getestete T59 V (und auch andere) hat eine Fertigungsqualität und eine Soundentfaltung wie man sie kaum noch kennt. Ich werde genau deshalb auch schon bald eine haben. Ich finde sie echt gut zu dem Preis!

Bevor wir hier aber nun irgendwelche Fässer aufmachen, die nicht in dieses Forum gehören, folgende Antwort eines (auch euch) Bekannten, mit dem ich bezüglich Eastman absolut konform gehe.
Nur ein paar Infos zu Eastman:


- Eastman ist einer der größten (und besten) Geigenhersteller der Welt. Dadurch haben sie ein riesiges Holzlager mit Tonhölzern (vor allem Fichte, Riegelahorn und Ebenholz), die nicht nur beim Geigenbau, sondern auch bei Archtops (ugs.: F-Loch-Gitarren) entscheidend sind (im Gegensatz zu Brettgitarren werden beim Bau von Archtops viele Techniken des Geigenbaus benutzt). Wahrscheinlich hat Eastman eines der besten Holzläger der Welt für diese Sachen, von der Qualität vergleichbar mit PRS USA.

- Die Eastman-Archtops werden in Handarbeit von ausgebildeten Gitarren/Geigenbauern hergestellt, im Gegensatz zu Gibson/Fender etc. also keine CC-Fräsen o.ä. Bei den massiven F-Lochgitarren (z.B. die T186, wegen der ich meine ES335 und 345 verkauft habe) sind die Tops handcarved, d.h. ohne Maschineneinsatz handgeschnitzt, was man z.B. bei Gibson nur noch bei der L5/Super400 findet.

- Diese Handarbeit drückt sich auch darin aus, dass Custom-Orders (d.h. also z.B. andere Halsformen, andere Lackierung etc.) problemfrei möglich sind, im Gegensatz zu Fender/Gibson CS keine Unsummen kosten und auch noch innerhalb eines Jahres fertig sind.

Wenn ich die Wahl habe zwischen einer maschinengefrästen Gitarre mit maschinengepresster Sperrholzdecke, die zumeist schlecht lackiert und eingenstellt ist und von einem unterbezahlten mexikanischen Leiharbeiter zusammengedengelt wird, und einer von Meisterhand gebauten, nitro-veneer-lackierten und perfekt eingestellten Gitarre aus besten Tonhölzern, die zudem noch etwa die Hälfte kostet, dann fällt die Wahl nicht schwer….und dann isses mir auch egal, dass der Schriftzug Gibson mehr „Vibes“ verheißt als der von Eastman ;-)

Beste Grüße

j
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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