Der Fender Silverface Thread

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Magman
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Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Magman » Dienstag 30. Oktober 2018, 19:59

Ich finde, diese Amps haben einen eigenen Thread verdient. Immerhin gibt es hier in unserer Bude ja einige Kollegen, die einen Silverface ihr Eigen nennen ;)

Hatte heute einen gut gerockten Fender Silverface Vibro Champ zur Reparatur. Das Baujahr liegt bei 1971. Der Kondensator war aus dem Chassis gebrochen. War kein großer Akt und war schnell repariert.

Also der Sound dieser alten 7ender SF Amps ist einfach nur göttlich! Trotz des kleinen Speakers und Gehäuses hat dieser Combo richtig Bottom und federt wie ein Großer. Herrlich wie der Amp ab Volume Stellung 6 plötzlich einbricht und regelrecht zu glitzern anfängt. Mit meiner Challenger P90 geht da die kalifornische Sonne auf. Aber auch die black Chally mit PAF klingt darüber super. Mit einem TS davor geht es voll in die SRV Ecke, mit dem OCD hat man nen kleinen Marshall vor sich. Und das alles in angenehmer Lautstärke, einfach wunnebar :mosh:

Auch das röhrengetriebene Vibrato klingt phantastisch gut. Ich jedenfalls kenne kein Pedal was so gut und organisch klingt! Macht tierisch viel Spaß. Vor allem mit Slide gespielt hmmmmm :thumbs:

Ein wirklich toller Amp und eine echte Alternative zu den großen SF Combos. Der hier wurde für 400 Euro gekauft, mittlerweile liegen die Preise aber teils schon bei mehr als dem Doppelten!


Das sauber aufgebaute Board. Der Kondensator war aus dem Chassis gebrochen. Wohl wegen eines harten Aufpralles. Diese Amps haben ja nur kleine Metallfüße und somit absolut null Dämpfung.

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Und jetzt tönt er wieder und wie :pray01:

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Der Besitzer hat oben rechts eine Halterung angebracht, wo man ein Mikro per Schwanenhals anbringen kann. Nicht schön, aber praktisch für einen Vielspieler :mrgreen:

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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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Deluxeplayer
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Deluxeplayer » Dienstag 30. Oktober 2018, 23:09

Hi Maggie!


Ja, ein schönes Thema :thumbsup03:

Die Zeiten wo "silverface" als Schimpfwort galt sind ja schon etwas länger her, und die begehrteren Modelle (Princeton, Deluxe, Vibrolux...) werden inzwischen zu Preisen angeboten die schon, äh, ziemlich deftig sind :kopf_kratz01:

Die gute Nachricht - mit etwas Geduld + Spucke findet man immer noch tolle und "preiswerte" Amps aus dieser Zeit :thumbsup03:


Der Vibro-Champ ist schon ein feines Teil!
Ein toller, handlicher Amp für Zuhause/Studio oder kleine Jams/Sessions - und das "Vibro" ist definitiv den Aufpreis wert!

Ich hatte bestimmt schon ein halbes Dutzend Champs/Vibro-Champs - die hätte ich mal lieber alle behalten sollen :mrgreen:


Aber - neben einem Princeton klingen sie dann eben doch nicht mehr ganz so doll ;)

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LG - C.


P.S.:

Ok, ihr hattet nicht danach gefragt, aber hier gibt's noch eine schöne Aufnahme mit unserer Band und dem sf Princeton Reverb.
Live gespielt, keine Effekte ;)

https://soundcloud.com/diekleins/fluss

Blues-Verne

Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Blues-Verne » Freitag 2. November 2018, 10:20

Magman hat geschrieben:Ich finde, diese Amps haben einen eigenen Thread verdient. Immerhin gibt es hier in unserer Bude ja einige Kollegen, die einen Silverface ihr Eigen nennen ;)

Hatte heute einen gut gerockten Fender Silverface Vibro Champ zur Reparatur. Das Baujahr liegt bei 1971. Der Kondensator war aus dem Chassis gebrochen.
.... Wohl wegen eines harten Aufpralles. Diese Amps haben ja nur kleine Metallfüße und somit absolut null Dämpfung....
Mensch Martin, ich hab ja schon etliche SFs in der Werkstatt gehabt, aber sowas :?: :?: :?:
Da wundert nur noch, dass keine Röhren gefloppt sind!
Ich persönlich finde ja, was Best-Of-Fender-Tone UND Flexibilität anbetrifft geht - für mich - kein anderes Modell an meinen beiden vorbei:
TWIN Red Knob und Fender 75. Beide können sogar noch bei zivilen Lautstärken punkten.

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Diet
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Diet » Freitag 2. November 2018, 10:58

Moin,

schon 8 Jahre her :kopf_kratz01:

sorry, aber bei dem Thema muss ich euch dieses 10 Minuten Filmchen noch mal aufdrängen :P



Silverface ist geil :thumbsup02:


Gruß Diet

Mintage
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Mintage » Samstag 3. November 2018, 00:46

Blues-Verne hat geschrieben:
Magman hat geschrieben:Ich finde, diese Amps haben einen eigenen Thread verdient. Immerhin gibt es hier in unserer Bude ja einige Kollegen, die einen Silverface ihr Eigen nennen ;)

Hatte heute einen gut gerockten Fender Silverface Vibro Champ zur Reparatur. Das Baujahr liegt bei 1971. Der Kondensator war aus dem Chassis gebrochen.
.... Wohl wegen eines harten Aufpralles. Diese Amps haben ja nur kleine Metallfüße und somit absolut null Dämpfung....
Mensch Martin, ich hab ja schon etliche SFs in der Werkstatt gehabt, aber sowas :?: :?: :?:
Da wundert nur noch, dass keine Röhren gefloppt sind!
Ich persönlich finde ja, was Best-Of-Fender-Tone UND Flexibilität anbetrifft geht - für mich - kein anderes Modell an meinen beiden vorbei:
TWIN Red Knob und Fender 75. Beide können sogar noch bei zivilen Lautstärken punkten.

Das ist auch meine Erfahrung: ich nutze seit Dekaden einen Red Knob-Super 60
sowie einen Super Amp von '94. Diese Amps der sog. ProTube-Serie
sind von Fender damals als Gegenpol zu den Reissues entwickelt
worden, um mehr als den einen Sound anbieten zu können.
Auch die Supersonic-Serie gehört dazu. Würden die Trampelkisten
abfackeln, könnte ich mit einem der o.g. Amps einen kompletten
Cover-Abend bestreiten - und das würde mit einem "reinen"
Blackface/Silverface nicht klappen ;-)

Dafür haben die "neueren" Amps nicht die reine Tonqualität wie
die alten Amps - ist halt alles eine Frage des Einsatzgebiets ;-)

Grüsse
Rainer

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Diet
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Diet » Samstag 3. November 2018, 11:04

Mintage hat geschrieben:
Dafür haben die "neueren" Amps nicht die reine Tonqualität wie
die alten Amps

Grüsse
Rainer

Moin,

das empfinde ich gar nicht so.
Immer wenn ich irgendwo in einem Laden einen neuen aktuellen Deluxe oder Princeton usw.
ausprobiere, dann klingen die in der Regel eigentlich immer richtig klasse.
Diesen 68 Custom DR ( da sind wir dann wieder bei Silverface ;) ) finde ich z.B. großartig mit seinem etwas anderen Konzept.
Ich glaube, die neuen haben kein Klangproblem, aber leider ein Problem mit der Zuverlässigkeit :(
Jedenfalls nach allem, was man momentan so liest.

Gruß Diet

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Wizard
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Wizard » Samstag 3. November 2018, 12:33

Diet hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:
Dafür haben die "neueren" Amps nicht die reine Tonqualität wie
die alten Amps

Grüsse
Rainer

Moin,

das empfinde ich gar nicht so.
Immer wenn ich irgendwo in einem Laden einen neuen aktuellen Deluxe oder Princeton usw.
ausprobiere, dann klingen die in der Regel eigentlich immer richtig klasse.
Diesen 68 Custom DR ( da sind wir dann wieder bei Silverface ;) ) finde ich z.B. großartig mit seinem etwas anderen Konzept.
Ich glaube, die neuen haben kein Klangproblem, aber leider ein Problem mit der Zuverlässigkeit :(
Jedenfalls nach allem, was man momentan so liest.

Gruß Diet
Tja, die Zuverlässigkeit von allen möglichen Produkten sinkt kontinuierlich, nicht nur im Musikalienbereich. Schneller, höher, weiter - aber
eben nicht besser...
Allerdings würde auch ich sagen, dass man zumindest soundmäßig heutzutage gegenüber alten originalen Amps (fast) auf gleicher Höhe ist.

@ Diet: Sind angenehme 10 Minuten mit dem SF Deluxe gewesen - that thing really rocks :smoke01:
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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Magman
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Magman » Samstag 3. November 2018, 12:35

Ich wusste, das dieser Thread einige interessiert :)

Dieter, du besitzt ja auch einen dieser guten SF Combos. Toller Sound, sehr gut vorgestellt :thumbs:

Klar, neuere Amps, im alten SF Kleid klingen auch > irgendwie. Aber IMO eben lange nicht so warm wie diese alten Schätzchen. Alleine der Aufbau, sowie die Qualität der Bauteile macht das aus. Und weil nicht jeder Amp exakt gleich (handverdrahtet) aufgebaut war, klingen sie auch verschieden. Wenn auch nur marginal, man hört es recht deutlich! Wenn ich da noch an meinen Megatest im Maintal bei Guitarpoint denke. Die hatten gerade eine frische Lieferung bekommen an SF Deluxe Reverbs. Ein halbes Dutzend hatte ich damals ausgiebig angespielt, mit Tele, Strat und 335. Alle geil, aber genau einer war für mich der Keeper und ich ärgere mich noch heute, den nicht mitgenommen zu haben, zumal er, da er ziemlich gerockt war vom Preis her relativ attraktiv war.
Hinzu kommt dann noch die Machart der Gehäuse und letztendlich auch die Qualität der Röhren, sofern hier noch Originale werkeln. Ich weiß, viele wollen das nicht hören, geschweige denn glauben und es ist ein heikles Thema, aber die Zeit wirklich guter Glaskolben ist leider vorbei. Wohl dem, der noch guten Vorrat hat ;)

Ja, so ein Redknob Twin der hat was. Wollte ich mir immer mal einen guten zulegen. Vor ein paar Jahren bekam man die um die 500-600 Euro. Mittlerweile steigen auch hier wieder die Preise. Gut so!

Dann erinnere ich mich an einen Freund, der unbedingt seinem guten 72er DR einen Blackface-Mod verpassen wollte, weil viele davon redeten wie geil das sogenannte Blackfacing wäre. Er hat’s dann machen lassen und der Amp klang dann lange nicht mehr so geil wie im Originalzustand. Er hat’s wieder ändern lassen, weil er darauf bestand alle Bauteile aufzuheben und ist bis heute glücklich und eine große Erfahrung reicher. Ach ja, er hat trotz allem immer noch die ersten Röhren an Bord! Das liegt aber auch daran, das er den Combo nicht wirklich fordert und aufreißt bis zum Maximum. 74er Strat und Ibanez TS9 davor seit Beginn, that’s it!
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Diet » Samstag 3. November 2018, 15:13

Magman hat geschrieben:
Hinzu kommt dann noch die Machart der Gehäuse und letztendlich auch die Qualität der Röhren, sofern hier noch Originale werkeln.

Moin,

das mit dem Gehäuse halte ich mittlerweile für ein Gerücht.
Ich hatte das schon ein mal gepostet, mein DR ist von 78. Da hatten die Combos ein verleimtes MDF Gehäuse incl.
verleimtem MDF Baffleboard! Also im Grunde vermeintlich richtig übles Zeug ;)
Zu meinem DR habe ich mir eine 1x12 Zusatzbox von Tubetown machen lassen. Gleiches Volumen bzw. gleiche Größe wie der Combo,
aber aus feinster baltischer Fichte mit nach "richtiger" Art verschraubtem Baffleboard.
In der Box und im Combo sitzen jeweils Jensen C12 Q.
Der DR klingt trotz MDF Gehäuse klasse. Aber das eigentliche: Über die Box aus schönem Holz klingt er
keinen Deut anders. Ist echt so, ich hab das schon so oft A/B verglichen, weil ich es selbst nicht glauben möchte :D

Der originale Speaker klang übrigens deutlich dünner als der Jensen, den hab ich weg gepackt. Ebenso die originalen Röhren
aus den Siebzigern, die sind Fender-gelabelt. Auch die hab ich getauscht und weggepackt, damit ich den Amp ggf.
wieder in der originalen Zustand versetzen kann. Die neuen Röhren waren auch ein Schritt nach vorn. Der Amp war danach viel
lebendiger. Allerdings weiß ich nicht, wieviel Glühzeit die originalen Röhren hinter sich haben.


Gruß Diet

Mintage
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Re: Der Fender Silverface Thread

Beitrag von Mintage » Samstag 3. November 2018, 15:25

Diet hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:
Dafür haben die "neueren" Amps nicht die reine Tonqualität wie
die alten Amps

Grüsse
Rainer

Moin,

das empfinde ich gar nicht so.
Immer wenn ich irgendwo in einem Laden einen neuen aktuellen Deluxe oder Princeton usw.
ausprobiere, dann klingen die in der Regel eigentlich immer richtig klasse.
Diesen 68 Custom DR ( da sind wir dann wieder bei Silverface ;) ) finde ich z.B. großartig mit seinem etwas anderen Konzept.
Ich glaube, die neuen haben kein Klangproblem, aber leider ein Problem mit der Zuverlässigkeit :(
Jedenfalls nach allem, was man momentan so liest.

Gruß Diet
Moin Diet,

die "neuen" Amps bezogen sich auf die von mir genannten Amps,
die ja erst '88 auf den Markt kamen und mit dem Sound der
Reissues nur bedingt zu tun haben. Natürlich haben diese einen
wunderbaren Fender-Cleansound - aber eben keinen Blackface-Sound.

Mein Deluxe Reverb Reissue beweist das regelmässig ;-)

Bzgl. der Qualität kann ich nur sagen - ich trete regelmässig Abende
lang mit Amps auf, die 28, 24, 20, 16, 13 und 6 Jahre alt sind.
5 Amps davon sind von Fender. Störungen bzw. Ausfälle ? Keine !

What more can be said :-)

Grüsse Rainer

PS Wer einen echten alten Amp hat und mit dem regelmässig außerhalb
des Studios arbeiten möchte, der muß dafür sorgen, das dieser
stabil läuft - und da helfen alte Röhren nicht weiter ;-)

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